DE169865A - - Google Patents

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DE169865A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Serum, Lymphe und ähnliche in der Medizin, Pharmazie usw. verwendete Substanzen werden bekanntlich mit Vorliebe in Kugelröhrchen oder Glaskölbchen mit langen, haarröhrchenförmigen Verlängerungen, die an ihrem äußersten Ende durch eine Stichflamme zugeschmolzen werden, aufbewahrt. Das Einführen der Flüssigkeit in derartige Kölbchen geschah bisher in der Weise, daß der leere
ίο Behälter über einer Flamme schwach erwärmt und dann mit der offenen Spitze in die aufzufüllende Flüssigkeit eingetaucht wurde. Beim Abkühlen wird die Flüssigkeit in den Behälter gesogen. Genügt die beim ersten Male eingetretene Menge nicht, so wird die Operation so oft wiederholt, bis das Kölbchen genügend gefüllt ist, eventuell wird es mit der Spritzflasche ganz aufgefüllt, worauf man die Röhre zuschmilzt.
Bei dieser Art des Auffüllens besteht indessen der Übelstand, daß eine Verunreinigung der abzufüllenden Flüssigkeit sowie auch des Innern der Kölbchen durch Keime aus der Luft usw. nicht ausgeschlossen ist, da bei diesem Verfahren sowohl die Spitze des Haarröhrchens als auch das Gefäß, in welchem die abzuziehende Flüssigkeit ent-"1 halten ist und in welcher die Spitze des Röhrchens eingetaucht wird, offen und frei sind, so daß also sowohl das Kölbchen wie auch die abzuziehende Flüssigkeit für die Luft, den Staub usw. zugänglich sind. Dazu kommt noch, daß bei dem bisherigen Verfahren die Kölbchen erwärmt, eventuell sogar mehrfach erwärmt werden, um dadurch die darin enthaltene Luft zu verdünnen und zu verdrängen.
Nun können aber manche Substanzen, welche in der Medizin usw. verwendet werden, z. B. Lymphe, eine solche auch nur einmalige längere Erwärmung nicht vertragen, da sie dadurch ihre Wirksamkeit sehr rasch verlieren.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, bei deren Verwendung die angegebenen Nachteile vermieden werden.
Diese Vorrichtung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
Fig. ι ist eine Gesamtansicht des Apparates, und Fig. 2 zeigt eine besondere Ausführungsform des Apparates im Schnitt.
α ist ein hohler, trichterförmiger Glasoder Metallkörper mit eingeengtem Halse b und birnenförmig erweitertem Ballon c. In dem trichterförmigen Teil des Körpers α sind die beiden Glasröhrchen d und d' an den einander entgegengesetzten Punkten f der Seitenwandung eingeschmolzen, wovon das erstgenannte Rohr d mit einem Wattestöpsel g verschlossen ist. Das andere, in der Zeichnung nach unten gehende Rohr d' ist mittels Gummischlauches h' mit dem die sterile Flüssigkeit enthaltenden Behälter / verbunden.
Ein anderes Glasrohr d" ist in den Hals b des Körpers α eingeschmolzen. Dieses steht durch den Gummischlauch h mit dem Reservoir I" für die abzuziehende Flüssigkeit in Verbindung. Die Behälter / und Z" sind je
mit einem luftfiltrierenden Wattestöpsel g versehen. In dem nach innen zu verjüngten Teil des hohlen Glaskörpers α ist ein hohler, fingerhutähnlicher, mit Gummihülse k umkleideter Metallstöpsel j eingesetzt. Das eine Ende dieses Stöpsels j ist weit offen, während das andere Ende durch die Gummihülse k, die in ihrer Mitte ganz fein durchstochen ist, verschlossen ist. Der Stöpsel j
ίο bildet hierdurch einen dichtschließenden Abschluß zwischen dem trichterförmigen Teil und der Birne c des Körpers α und ist zugleich Halter eines in den Innenraum der Birne c hineinragenden, an der Platte ρ befestigten metallenen Brechers m, der zunächst geradlinig verläuft und mit einem Ring 0 versehen, weiter hin nach seinem Ende bei η aber gebogen ist. Der Brecher m hat die Form einer nach unten offenen Rinne und ist aus einem der Länge nach durchschnittenen Rohr hergestellt. Die Rinne dient als Führung und der Ring ο als Halter für das Haarröhrchenende des Kölbchens i.
In dem sich nach rechts erweiternden Teil des trichterförmigen Körpers α ist eine dichtschließende Scheibe r aus Gummi eingesetzt, die in ihrer Mitte ebenfalls mit einer feinen Durchbohrung versehen ist, welche gestattet, daß der Haarröhrchenhals u des Kölbchens t hindurchgestoßen und dann luft- und wasserdicht darin vor- und zurückgeschoben werden kann. In der oberen Hälfte der Gummischeibe r ist ein kleines Haarröhrchen s' in eine Durchbohrung s eingesetzt, aus welcher die in der Kammer w befindliche Desinfektionsflüssigkeit tropfenweise austreten kann, um auch die Außenfläche der Dichtungsscheibe r stets steril zu erhalten.
Der Behälter, in welchen die Flüssigkeit abgezogen werden soll, besteht demnach aus dem Kölbchen t, dessen eines Ende zu einem langen Haarröhrchen u ausgezogen ist. Nachdem das Kölbchen t sterilisiert und luftleer gemacht worden ist, wird das Ende des Haarröhrchens in der Luftleere zugeschmolzen und mittels Diamant oder Glasfeile äußerlich mit einer kleinen Kerbe oder einem Einschnitt versehen, danjit das Ende an dieser Stelle abbricht, wenn das Haarröhrchen in die Birne c hineingestoßen wird und durch den Ring 0 hindurch mit dem gebogenen Ende η des Brechers m in Berührung kommt.
Beim Aufstellen des Abfüllapparates ist darauf zu achten, daß der Behälter /", der die abzufüllende Flüssigkeit enthält, höher gestellt wird als der die desinfizierende oder sterilisierende Flüssigkeit enthaltende Behälter /. Auf dem Gummischlauch h' mag bei C D ein Quetschhahn aufgesetzt werden, durch welchen der Zufluß der sterilisierenden Flüssigkeit aus dem Behälter / zur Kammer w reguliert werden kann, so daß der Zufluß zur Kammer w gleich dem durch das Haarröhrchen s' nach und nach abtropfenden Flüssigkeitsquantum ist.
Die Handhabung des Apparates ist wie folgt:
Die Flüssigkeit, welche unter Ausschluß keimhaltiger, staubhaltiger oder sonst infizierter Luft abgefüllt werden soll, gelangt aus dem hochstehenden Behälter /" durch die Rohrleitung" h, d" in den Ballon oder die Birne c des Körpers a, während andererseits die desinfizierende Flüssigkeit aus dem Behälter / durch das Rohr d' in die Kammer w eintritt, die an jedem Ende durch die dichtschließenden Gummidichtungsplatten r und k abgeschlossen ist. Das zugeschmolzene Ende ν des Haarröhrchens u des zu füllenden Kölbchens t wird durch die zentrale feine Durchbohrung der Dichtungsplatte r hindurchgestoßen und durch den fingerhutförmigen, mit Gummiüberzug k versehenen Metallkörper j geführt, tritt alsdann mit seiner Spitze durch die zentrale Durchbohrung der Gummiumhüllung in die Birne c ein, woselbst die Spitze, beim weiteren Eindringen von der Rinne des Brechers durch den Ring 0 geleitet, an das gebogene Ende η desselben anstößt und, da es entsprechend eingekerbt oder eingefeilt ist und von dem Ring 0 gehalten wird, abgebrochen wird. Das abgebrochene Ende ν des Haarröhrchens u fällt in den Hohlraum der Birne c hinein, worauf das luftleere Kölbchen t sich mit dem abzufüllenden Serum u. dgl. anfüllt. Sobald das Kölbchen samt dem Haarröhrchen u vollständig gefüllt ist, wird es aus dem Füllapparat herausgezogen und das Haarröhrchen vermittels einer Stichflamme zugeschmolzen. Beim Herausziehen des Haarröhrchens aus dem Füllapparat schließen sich die feinen zentralen Durchbohrungen der Dichtungsplatten k und r von selbst. Ausfluß von Flüssigkeit aus dem Haarröhrchen findet infolge der Anziehung der Wände des Haarröhrchens nicht statt.
Nachdem dann das Röhrchen zugeschmolzen ist, kann man später jederzeit vermittels einer Stichflamme leicht ein Stückchen des langen Röhrchen u abtrennen, um den Inhalt auf Wirksamkeit und Güte zu prüfen, ohne den Gesamtinhalt des Kölbchens t berühren oder der Infektion aussetzen zu müssen.
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform des Apparates dargestellt, bei welcher von einer Sterilisierkammer n> abgesehen wird. Die Birne oder der Ballon c ist in diesem Falle aus Metall gemacht und wird mit Hilfe eines Schlauches mit dem hochliegenden Reservoir Z" verbunden. Das eine Ende der Birne dieses Füllapparates ist mit einem
Flansch χ mit innerem Gewinde y versehen, an welchem der Einführungstrichter α, der ebenfalls aus Metall gemacht ist, mit seinem äußeren Gewinde angeschraubt werden kann. In dem überfassenden deckeiförmigen Flansch χ des Einführungstrichters ist eine Weichgummidichtungsscheibe 3 eingelegt, welche sich beim Verschrauben der Teile α und c gegen Flansch χ anlegt und dadurch vollkommene Dichtung zwischen diesen Teilen herstellt. In dem mit Innengewinde versehenen, jn den Ballon c hineinreichenden Raum des Einführungstrichters α ist ebenfalls eine Weichgummiplatte k' eingelegt, die durch den Flansch \ des Abbrechers m festgehalten wird. Der Flansch \ des Abbrechers m wird durch den Schraubenring 2 festgehalten. Das Einführen des Kölbchens erfolgt hier ebenso wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Apparat durch eine feine Durchbohrung der Gummiplatte k', die sich bei Einführung des Haarröhrchens selbsttätig öffnet, beim Herausziehen desselben sich selbsttätig schließt.
Diese Ausführungsform ist auch zum Abfüllen in größere Behälter bestimmt.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Apparat zum keimfreien Abziehen von sterilisierten Flüssigkeiten auf sterilisierte, mittels der Luftpumpe oder anderweitig luftleer gemachte und mittels Stichflamme zugeschmolzene Kugelröhrchen oder Glaskölbchen, bestehend aus einem hohlen Körper (a), der nach dem einen Ende zu trichterförmig erweitert und an dem anderen Ende mit einem birnenförmigen Hohlraum (c) versehen ist, in den die abzufüllende sterilisierte Flüssigkeit gegeben wird und der von dem trichterförmigen Ende durch eine dichtschließende Gummipackung (p, k) getrennt ist, die mit einer zentralen Durchbohrung versehen ist und gestattet, daß der haarröhrchenartig geformte Hals (u) des vorher evakuierten Kölbchens eingeführt wird, dessen Spitze beim Hineinstoßen an einem an der Dichtungsscheibe fpj befestigten, in die Birne (c) hineinragenden Abbrecher (m) abgestoßen wird, worauf sich das Kölbchen mit der abzuziehenden Flüssigkeit füllt.
  2. 2. Ausführungsform des Apparates gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem trichterförmig erweiterten Teil des Körpers (a) eine Kammer (n>) angeordnet ist, die durch Anbringung einer zweiten Dichtungsscheibe (r) mit feinen Durchbohrungen in ihrer Mitte und in ihrem Oberteil (s) entsteht und in deren Raum desinfizierende Flüssigkeit durch Rohr (d') von einem Reservoir (I) aus eingeleitet wird, zum Zwecke, die Dichtungsplatten (k, r) auch von außen steril zu erhalten.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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