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Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Aufbewahrungs- und Einsetzvorrichtung für einen Zahnstift sowie auf ein Verfahren zum Aufbewahren, Sterilisieren und Einsetzen eines Zahnstifts. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Behälter zur Aufnahme und zum Halten eines Zahnstifts, wobei der Zahnstift nacheinander aus dem Behälter entnommen werden kann und einem Patienten eingesetzt werden kann ohne kontaminiert zu werden.
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Zahnstifte werden häufig zur Befestigung eines Zahnersatzes, wie zum Beispiel einer Krone oder dergleichen, an einem Zahn eingesetzt. In manchen Fällen ist der menschliche Zahn abgebrochen oder abgetragen, so dass die Krone schwierig am natürlichen Zahn zu befestigen ist. Um einen Zahnersatz, wie eine Krone an einem natürlichen Zahn sicher zu befestigen, wird ein Pin oder Stift in eine in den Zahn eingebrachte Öffnung eingesetzt, so dass ein Abschnitt des Pins oder Stifts sich aus dem Zahn erstreckt und als Verstärkung zur Aufnahme einer Krone dient.
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Um einen Zahnstift in einem natürlichen Zahn zu befestigen, bohrt der Zahnarzt ein Loch mit einem ausgewählten Durchmesser, das dem Wurzelkanal des Zahns im Wesentlichen folgt. Die Bohrung wird von der Zahnaußenseite in den Zahn gebohrt. Der Zahnstift wird danach in das Loch eingesetzt.
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Eine Kontaminierung oder Verschmutzung des Zahnstifts kann schnell zu Infektionen führen. Zudem haben manche Arten von Zahnstiften Verbindungsmaterialien an dem Stiel, wobei Berühren oder Anfassen des Zahnstifts die Reinheit des Zahnstifts beeinträchtigt. Beispielsweise beeinträchtigt Fett von menschlichen Fingern auf der Oberfläche des Stifts, dessen Fähigkeit, sich mit den Zahn zu verbinden.
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Der Zahnstift muss unter sterilen Bedingungen verpackt und transportiert werden und muss dann unter sterilen Bedingungen in den Patienten eingesetzt werden. Alternativ dazu kann der Zahnstift unmittelbar vor dem Einsetzen in den Zahn sterilisiert werden.
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In der Vergangenheit wurden verschiedene Arten der Verpackung von Zahnstiften verwendet. Beispielsweise erkennt Krueger (
US 4 856 648 A das Problem möglicher Verschmutzung. Krueger formt eine Ausnehmung im Kopf des Zahnstifts, um daran eine Kappe zu befestigen. Diese Anordnung erfordert einen speziellen Zahnstift mit einer Ausnehmung. Zudem wird die Ausnehmung selbst nicht sterilisiert, wenn die Kappe eingesetzt ist.
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Damit verbleibt ein Bedarf für einen kombinierten Aufbewahrungsbehälter zum Halten und Aufbewahren von Standardzahnstiften, der auch als Einsetzvorrichtung zum Einsetzen in einen Patienten verwendet werden kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine kombinierte Aufbewahrungs- und Einsetzvorrichtung sowie ein Verfahren zum Aufbewahren, Sterilisieren und Einsetzen eines Zahnstifts zu schaffen, die es erlauben, eine vollständige Sterilisation des Zahnstifts ohne Handhabung oder Verschmutzung des Zahnstifts durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird durch eine kombinierte Aufbewahrungs- und Einsetzvorrichtung nach Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Aufbewahren, Sterilisieren und Einsetzen eines Zahnstifts nach Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
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Mit der Erfindung ist ein kombinierter Aufbewahrungsbehälter und eine Einsetzvorrichtung für einen Zahnstift geschaffen. Ein Zahnstift mit einem länglichen entfernten Ende und einem körpernahen Kopf kann in dem Behälter der Vorrichtung aufbewahrt werden. Der längliche Behälter, der den gesamten Zahnstift aufnimmt, hat eine obere Öffnung, die größer ist als der Durchmesser des Zahnstifts. Der innere Durchmesser des Behälters ist überall größer als der Durchmesser des Zahnstifts.
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Eine etwas längliche Kappe hat an einem Ende eine Ausnehmung. Die Ausnehmung ist leicht abgeschrägt, so dass ihre weiteste Stelle an der Oberfläche der Kappe ist. Die Ausnehmung nimmt das körpernahe Ende des Zahnstifts auf und hält es durch Reibeingriff. Wenn die Kappe über den körpernahen Kopf geschoben ist, ist die Achse der Kappe mit der Achse des Zahnstifts ausgerichtet.
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Die Kappe wiederum ist in der oberen Öffnung des Behälters aufnehmbar. Die Außenseite der Kappe ist mit der Innenwand des Behälters in Eingriff, so dass die Kappe in dem offenen oberen Ende des Behälters gehalten ist. Ein sich auswärts erstreckender Flansch der Kappe wirkt als Anschlag, um zu verhindern, dass die Kappe über einen vorbestimmten Punkt hinaus eingeschoben wird.
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In einem Ausführungsbeispiel bildet der körpernahe Kopf des Zahnstifts keine Dichtung mit der Ausnehmung der Kappe.
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Entsprechend kann, während der Zahnstift in der Ausnehmung der Kappe eingeklemmt und gehalten ist, ein Fluid in die Ausnehmung gelangen, oder diese passieren.
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Zur Verwendung der Vorrichtung wird ein Ende des Zahnstifts anfänglich in die Ausnehmung der Kappe eingeführt und in dieser aufgenommen. Danach bewirkt eine Bewegung oder Handhabung der Kappe eine Bewegung oder Handhabung des Zahnstifts.
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Der Sterilisationsprozess kann dann mittels jedes bekannten Prozesses erfolgen.
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Die Kappe wird zusammen mit dem Zahnstift durch das offene obere Ende des Behälters in diesem positioniert, wobei das entfernte Ende zuerst in den Behälter eingeführt wird. Die Kappe wird dann in die Öffnung am oberen Ende des Containers eingeklemmt, so dass der Zahnstift dadurch in den Behälter aufgehängt ist.
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Der Zahnstift kann unter Verwendung jedes bekannten Sterilisationsprozesses sterilisiert werden. Gammastrahlen-Sterilisation kann durchgeführt werden, während der Stift in dem Behälter ist. Gas, Dampf oder anderes Fluid kann verwendet werden, um die Vorrichtung zu umgeben und die zusätzliche Öffnung zu passieren. Zudem wird es dem Fluid ermöglicht, sich in und durch die Ausnehmung in der Kappe zu bewegen, um den Stift zu sterilisieren.
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Der Zahnstift kann ohne Kontaminierung in dem Behälter aufbewahrt und transportiert werden, bis der Zahnstift zum Einsetzen in einen Patienten vorbereitet ist. Die Kappe und der begleitende Stift werden dann durch Bewegen der Kappe in einer Gegenrichtung des länglichen Behälters vom Behälter getrennt. Der Zahnstift wird somit bewegt und gehandhabt, ohne dass der Zahnstift berührt oder anderweitig verschmutzt wird.
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Danach wird der Zahnstift in eine vorbereitete oder vorgebohrte Öffnung in einem Zahn eingesetzt. Auch hier hält die Kappe den Zahnstift sicher fest, so dass eine Bewegung der Kappe in eine Bewegung des Zahnstifts umgesetzt wird. Schließlich kann, nachdem der Zahnstift in der Öffnung in dem Zahn befestigt ist, die Kappe von dem Zahnstift getrennt werden. Während die Außenseite der Kappe gehalten wird, wird die Achse der Kappe aus der Ausrichtung mit der Achse des Zahnstifts gebracht. Der reibende Eingriff zwischen dem körpernahen Kopf und der Ausnehmung wird dadurch überwunden. Somit wird der gesamte Einsetzvorgang ohne Berühren oder Anfassen des Zahnstifts durchgeführt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen kombinierten Aufbewahrungs- und Sterilisationsbehälter und eine Einsetzvorrichtung für einen Zahnstift in einer teilweise geschnittenen Ansicht, um den darin gehaltenen Zahnstift zu zeigen;
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2 eine Draufsicht auf die kombinierte Vorrichtung aus 1;
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3, 4 und 5 eine schrittweise Darstellung des Vorgangs zum Entnehmen eines Zahnstifts aus der erfindungsgemäßen kombinierten Vorrichtung zum Einsetzen des Zahnstifts in den Zahn eines Patienten; und
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6 eine Draufsicht eines alternativen Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen kombinierten Aufbewahrungs- und Sterilisationsbehälters und der Einsetzvorrichtung.
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1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Darstellung einen erfindungsgemäßen Aufbewahrungsbehälter und Einsetzvorrichtung 10. Ein teilweise geschnittener Zahnstift 12 ist in der in 1 gezeigten kombinierten Vorrichtung 10 aufbewahrt. Der Zahnstift 12 hat ein längliches entferntes Ende 14 und einen körpernahen Kopf 16. Nach dem Einsetzen in einen Patienten ist das entfernte Ende in einem in den Zahn gebohrten Loch aufgenommen, während der körpernahe Kopf aus dem Zahn hervorsteht. Der körpernahe Kopf wird danach verwendet, um eine Krone oder anderen Zahnersatz daran zu befestigen.
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Der Zahnstift 12 des vorliegenden Ausführungsbeispiels hat eine Anzahl paralleler vorstehender Flansche 18 an dem Kopf 16. Es ist anzumerken, dass auch Zahnstifte mit anderer Konfiguration mit der Erfindung verwendet werden können.
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Ein länglicher Behälter 20 nimmt den ganzen Zahnstift 12 darin auf. Der längliche Behälter ist somit länger als die Länge des Zahnstifts. Der längliche Behälter 20 hat eine obere Öffnung 22, die größer ist als der Durchmesser des Zahnstifts 12. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hat der Behälter 20 eine zusätzliche Öffnung 24, die der oberen Öffnung gegenüber liegt. Wie hier zu sehen ist, ist der Innendurchmesser des Behälters 20 überall größer als der Durchmesser des Zahnstifts 12, so dass der Zahnstift die Innenseite des Behälters nicht berührt.
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Ein Kappe 28 ist in der oberen Öffnung 22 oder dem offenen oberen Ende aufgenommen. Die Kappen können farbkodiert sein, um Stifte verschiedener Größe zu kennzeichnen. Zum besseren Verständnis ist die Kappe 28 in 1 teilweise geschnitten. Die Kappe 28 ist etwas länglich und hat eine Ausnehmung 30 an einem Ende. Die Ausnehmung 30 ist leicht abgeschrägt, so dass der breiteste oder weiteste Punkt an der Oberfläche der Kappe 28 ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung mit ungefähr 7° abgeschrägt. Die Ausnehmung nimmt den körpernahen Kopf 16 des Zahnstifts auf und hält ihn durch reibenden Eingriff. Wenn die Kappe über den körpernahen Kopf geschoben ist, ist die Achse der Kappe 28 mit der Achse des Zahnstifts 12 ausgerichtet.
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Die Kappe 28 wiederum ist in der oberen Öffnung 22 des Behälters aufnehmbar, wie in 1 zu erkennen ist. Die Außenseite der Kappe 28 ist mit der oberen Öffnung des Behälters 20 in Eingriff, so dass die Kappe in dem offenen oberen Ende 22 des Behälters gehalten ist. Ein sich auswärts erstreckender Flansch 32 wirkt als Anschlag, um zu verhindern, dass die Kappe 28 über einen bestimmten maximalen Punkt hinaus in den Behälter eingeführt wird. Unter Bezugnahme auf die in 2 gezeigte Draufsicht zusammen mit 1, ist zu erkennen, dass der körpernahe Kopf 16 im Wesentlichen zylindrisch ist, und die Ausnehmung 30 in der Kappe weder zylindrisch noch kegelstumpfförmig ist. Die Ausnehmung hat flache Wände, so dass die Ausnehmung im Querschnitt quadratisch ist. Der körpernahe Kopf bildet somit keine Dichtung mit der Ausnehmung. Entsprechend kann, während der Zahnstift 12 in der Ausnehmung eingeklemmt und gehalten ist, ein Fluid in die Ausnehmung eindringen oder diese passieren.
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Alternativ dazu kann die Ausnehmung kegelstumpfförmig sein. 2 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung. 1, 3, 4 und 5 zeigen ein typisches schrittweises Vorgehen zum Aufbewahren eines Zahnstifts und zum nachfolgenden Einsetzen des Zahnstifts in einen Patienten. Anfänglich wird das eine Ende des Zahnstifts in die Ausnehmung 30 der Kappe 28 eingesetzt und darin aufgenommen. Wenn der körpernahe Kopf in der Ausnehmung aufgenommen ist, bewirkt eine Bewegung oder Handhabung der Kappe eine Bewegung oder Handhabung des Zahnstifts.
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Der Zahnstift kann unter Verwendung herkömmlicher Sterilisationsverfahren, wie Gammastrahlen-Sterilisation sterilisiert werden, während der Stift im Behälter ist. Alternativ können die Kappe und der Stift aus dem Behälter entfernt werden. Dann wird Gasen, Dampf oder andere Fluiden ermöglicht, den Stift zu umgeben. Folglich wird das Fluid den Zahnstift 12 umgeben oder diesen passieren. Zusätzlich ist es dem Fluid möglich, in und durch die Ausnehmung in der Kappe zu fließen. Auf diese Weise kann der ganze Zahnstift sterilisiert werden.
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Wie in 1 gezeigt ist, werden die Kappe und der Zahnstift dann durch das offene obere Ende 22 in den Behälter eingesetzt. Das entfernte Ende 14 wird zuerst in den Behälter eingeführt. Die Kappe 28 wird dann in das offene obere Ende 22 des Behälters eingeklemmt. Es ist zu erkennen, dass der Zahnstift dadurch in den Behälter hängt. Wenn alles zum Einsetzen des Zahnschrifts in einen Patienten vorbereitet ist, wird die Kappe durch Bewegen der Kappe in eine Gegenrichtung vom länglichen Behälter 20 getrennt, wie mit den Pfeilen 34 und 36 angedeutet ist. Dies kann durch Ergreifen des Endes des Kappe bei den Pfeilen 38 mit einer Hand und durch Ergreifen des Behälters mit der anderen Hand bewerkstelligt werden. Es ist zu erkennen, dass der Zahnstift 12 somit ohne Berühren oder andersgeartete Kontamination des Zahnstifts bewegt und gehandhabt werden kann. Danach wird, wie in 4 gezeigt ist, der Zahnstift in eine vorbereitete oder vorgebohrte Öffnung 38 in einem Zahn 40 eingesetzt. Pfeil 42 zeigt die Bewegung der Kappe an. Auch hier hält die Kappe den Zahnstift sicher fest, so dass eine Bewegung der Kappe in eine Bewegung des Zahnstifts umgewandelt wird.
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Schließlich kann, wie in 5 zu sehen ist, die Kappe 28 vom Zahnstift getrennt werden, wenn der Zahnstift in der Zahnöffnung 38 befestigt ist. Während die Kappe 28 bei den Pfeilen 38 gehalten ist, wird die Achse der Kappe aus der Ausrichtung mit der Achse des Zahnstifts 12 gebracht, wie am besten anhand des Pfeils 44 in 5 zu erkennen ist. Somit wurde der gesamte Einsetzvorgang ohne Berühren oder Anfassen des Zahnstifts durchgeführt.
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6 zeigt eine Draufsicht eines alternativen Ausführungsbeispiels der kombinierten Vorrichtung 50. Die Außenseite des Behälters 52 ist im Querschnitt eher hexagonal als quadratisch. Während die Außenseite des Behälters andere Formen haben kann, hat sich eine nicht zylindrische Form als vorteilhaft erwiesen, um ein Wegrollen des Behälters 20 zu verhindern, wenn er auf die Seite gelegt wird.