DE169862C

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Info

Publication number: DE169862C
Application number: DENDAT169862D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein mit einem Stiel versehenes Ringpessar, das zur Behandlung von Gebärmutter- und Scheidenvorfall benutzt wird.
Die bekannten Ringpessare bestehen entweder aus Gummi oder aus festem Material. Die ersteren lassen sich leicht einführen, fallen aber ebenso leicht ,heraus; die letzteren lassen sich schwer einführen und noch ίο schwerer herausnehmen, so daß Verletzungen kaum zu vermeiden sind.

Am meisten im Gebrauch ist das Martin-. sehe gestielte Pessar. Die Erfindung besteht nun darin, daß dieses Pessar in zwei Teile zerlegt ist, um es bequem in die Scheide einführen und herausnehmen zu können, ohne diese zu verletzen.

Das neue Pessar ist auf der beiliegenden Zeichnung in den Fig. 1 und 2 zur Darstellung gebracht. Fig. 1 zeigt die Einzelteile des Pessars und Fig. 2 das zusammengesetzte Pessar.

Die Einführung des zweiteiligen Ringpessars geschieht folgendermaßen:
(Rechts, links, oben, unten sind von der liegenden Patientin aus zu verstehen.)

Der Halbring M wird, die konvexe Seite nach unten gerichtet, mit dem linken Teil a unter die Symphyse geführt und der rechte Teil b über den Damm in die Scheide geschoben. Nachdem dieser Halbring in das hintere Scheidengewölbe gebracht ist, wird der zweite Halbring W, die konvexe Seite nach oben gerichtet, mit dem Teil ^₁ unter die Symphyse und dann mit dem Teil b_x über den Beckenboden ins vordere Scheidengewölbe geschoben. Jetzt werden die beiden Halbringe zu einem Ring vereinigt, indem die Stifte ä des Stielteils st in die Öffnungen des Stielteils Si₁ gebracht werden. Endlich werden die beiden Gummiringe r über die vereinigten Stiele gestülpt (s. Fig. 2).

Die Herausnahme der Einzelteile des Pessars geschieht in umgekehrter Reihenfolge: Nachdem die Gummiringe r abgestreift und die beiden Halbringe voneinander getrennt sind, wird der obere Halbring mit dem rechten Quadranten über den Damm, mit dem linken Quadranten unter die Symphyse nach außen geführt; in derselben Weise wird der untere Halbring, aber mit der konvexen Seite nach unten gerichtet, entfernt.

Da durch diese Manipulationen weder der Beckenboden noch der Scheideneingang überdehnt werden, tritt mit der Zeit eine Schrumpfung des unteren Scheidenteils und des Scheideneinganges ein, und die Dammmuskulatur gewinnt wieder ihren Tonus.

Bei den aus Metall gefertigten Pessaren ist es nicht erforderlich, die Stielteile an den Halbringen wie im vorliegenden Fall gabelförmig zu gestalten.

Das zweiteilige Ringpessar wirkt nicht nur palliativ, sondern auch heilend auf den Vorfall.

Claims

Pate nt-An Spruch:

Ringpessar mit einem Stiel zur Handhabung des Pessars, dadurch gekennzeichnet, daß das Pessar zwecks leichteren Einführens in die Scheide in Richtung des Stiels in zwei Teile zerlegt ist, die durch Paßstifte (s) und Gummiringe (r) zusammengehalten werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.