DE1695201C3 - Sulfonylharnstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate - Google Patents
Sulfonylharnstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische PräparateInfo
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Description
CH3
zweckmäßig das einer starken Base, mit einem Isocyanat der Formel
CH3
R1
H3C-CH3
NH-CO—NH-SO,—R2
in der
OH
oder =O
und R2 p-niedcres-Alkylphenyl, p-niederes Alkyithiophenyl.
p-Chlorphenyl oder Piperidino bedeutet und die niederen Alkylrcste 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten,
ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische
Präparate.
Die neuen Verbindungen können dadurch erhalten werden, daß man in an sich bekannter Weise
a) ein reaktionsfähiges Derivat einer entsprechenden Sulfonylcarbaminsäurc der allgemeinen Formel Il
H3C-CH3
NCO
umsetzt, oder daß man
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH3
(VII)
CONH-SO1R2
R- — SO, — NH -COOH
oder ein Sulfonylisocyanat der allgemeinen Formel III
R-SO2-NCO (III)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
CH3
mit Alkali behandelt und gewünschtcnfalls eine im erhaltenen Reaklionsprodukt gegebenenfalls anwesende
ringständige Ketogruppe mit einem komplexen Metallhydrid reduziert und die dabei erhaltenen Iso-(II)
45 meren gewünschtenfalls trennt oder gcwünschtenfalls
eine Hydroxylgruppe im Reaktionsprodukt mil Chromsäure oxydiert.
Als reaktionsfähiges Sulfonylcarbaminsäurcdcriva verwendet man in der Verfahrensvariantc a) Vorzugs
weise eine Verbindung der alluemcinen Formel Ik
Z-CO Nil -SO, R2
(Ha)
I.,C
(IV
NH
wobei R' und R2 die angegebene
umsei/t, oder daß man
umsei/t, oder daß man
Bedeutung haben.
in der R2 die oben angegebene Bedeutung hat und 1
eine niedere Alkoxy-, Aryloxy-, niedere Alkylthio oder Aryllhiogruppe. einen Imidazolyl-(l)- oder einci
3.5-Di-niederen-Alkylpyra/olyl-( 1 )-Rest darstellt.
Unter niederen Alkylgruppen. die in durch da; Symbol R2 oder Z repräsentierten Resten enthaltet
sind, sollen geradkettige oder verzweigte Alkylgruppei
mit I bis 6 Kohlenstoffatomen verstanden werden Beispiele dafür sind Methyl. Äthyl, Propyl. iso-Propyl
Butyl. Pentyl. Ilexyl und deren Isomeren. Fin durcl
das Symbol R2 dargestellter Rest ist vor/.ugsweis
p-Chlorphenyl. Beispiele für Arylgruppen. die in dei durch das Symbol /. dargestellten Gruppen vorhandei
sein können, sind Phenyl oder ToIyI. Fin 3.5-Di-nie
derer-Alkylpyrazolyl-(I)-ReSt isit vorzugsweise der
3,5-Dimethylpyrazolyl-( 1 (-Rest.
In einer Ausfiihrungsform der Verfahrensvariante a)
verwendet man eine Verbindung der allgemeinen Formel Ha, in der Z Tür den ImidazolyH 1 )-Rest steht.
Zweckmäßig seizt man das Suiicraamid, vorzugsweise
als Alkalisalz, mit Carbonyldiimidazol in einem gegenüber Carbonylverbindungen inerten Lösungsmittel
um und läßt dann das gebildete Su'fonylcarbaminsäureimida7olid
in situ mit einer Verbindung der allgemeinen Formel II reagieren. Als Lösungsmittel
für diese Umsetzung eignen sich wasserfreie, nicht hydroxylgruppenhaltige organische Lösungsmittel.
z. B. Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Chloroform oder Dimethylformamid.
Eine in dem erhaltenen Reaktionsprodukt gegebenenfalls anwesende, ringständige Ketogruppe
kann anschließend zur Hydroxylgruppe reduziert werden. Dies kann auf an s:ch bekannte Art. z. B.
durch Behandlung mit einem komplexen Metallhydrid.
wie Natriumborhydrid, oder durch katalytische Hydrierung bewerkstelligt werden. Bei der Reduktion
erhaltene cis-trans-Isomeien können dann gewünschtenfalls
nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Kristallisation oder durch Chromatographie, getrennt
werden. Andererseits kann eine im Reaktionsprodukt enthaltene Hydroxylgruppe in an sich bekannter
Weise, z. B. mittels Chromsäure, zur Ketogruppe oxydiert werden.
Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens setzt man ein Isocyanat der Formel VI, mit einem Salz des Amids einer
Sulfonsäure der allgemeinen Formel V um. Zweckmäßig wird ein Salz einer starken Base, z. B. ein Alkalisalz,
wie das Natriumsalz, eingesetzt. Als Reaktionsmedium eignen sich inerte organische Lösungsmittel
der obengenannten Art.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen der allgemeinen Formel I können in verschiedenen
Konfigurationen, die von der Stereochemie der Ausgangsmaterialien der allgemeinen Formel IV oder VI
abhängt, vorliegen, z. B. als Racemat oder in optisch
aktiver Form. Bevorzugte Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formeln IV und VI sind solche, die sich
konfigurativ vom öl- oder n-Campher bzw. vom
Borneol oder Isoborneol ableiten.
Die Ausgangsmalerialien für das erfindungsgemäße
Verfahren können, soweit sie nicht bekannt sind, nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden.
Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel IV können z. B. dadurch erhalten werden, daß man ein
entsprechendes Keton, z. B. durch Behandlung mit Amylnitrit, in das Isonitrosoketon überführt und
dieses, z. B. mittels Zink in Natronlauge, zum Aminoketon reduziert. Das so erhaltene Aminoketon kann
gewünschtcnfalls ketalisierl oder zum Aminoalkohol reduziert werden. Die Ketalisierung kann in an sich
bekannter Weise vorgenommen werden, beispielsweise durch Behandlung mit dem entsprechenden
Alkohol in Gegenwart wasserfreier Säure, wie p-Toluolsulfonsäurc. Die Reduktion eines Aminokeions Λ
/um Aminoalkohol kann z. B. mit Natriumborhydrid oder durch katalytische Hydrierung erfolgen. Die I so- H
cyanate der allgemeinen Formel Vl können aus den entsprechenden Aminoketonen oder -ketalcn durch 65 C =
Umsetzung mit Phosgen erhalten werden.
Verbindungen der oben angegebenen allgemeinen I) ^
lormelVII können dadurch erhalten werden, dall
man eine Verbindung der Formel VIII
CH3
CH3
H3C-
C=O (VIII)
NH
mit einem reaktionsfähigen Derivat einer Sulfonylcarbaminsäure
der obigen allgemeinen Formel Il oder mit einem Sulfonylisocyanat der obigen allgemeinen
Formel III umsetzt.
Diese Umsetzung kann in der gleichen Weise vorgenommen werden wie oben in der Verfahrensvariante
a) für die Umsetzung eines Sulfonylcarbaminsäuredcrivats
oder Sulfonylisocyanate mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IV beschrieben ist
Die Verbindung der Formel VIII kann aus dem entsprechenden Aminoalkohol, nämlich Aminoborneol.
und Phosgen in Gegenwart eines säurebindender Mittels hergestellt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formeln I unc VlI zeichnen sich durch eine außergewöhnliche blutzuckersenkende
Aktivität bei oraler Applikation aus Sie können daher als Heilmittel, z. B. in Form pharmazeutischer
Präparate, Verwendung finden, welche sie in Mischung mit einem geeigneten pharmazeutischen
organischen oder anorganischen inerten Trägermaterial, wie z. B. Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat
Talk usw. enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können z. B. als Tabletten, Dragees oder Kapselr
vorliegen.
Die Auswertung der Resultate klinischer Versucht ergab, daß im Mittel I g des Standardpräparats ToI
butamid als Erhaltungsdosis durch 30,7 mg des er findungsgemäßen l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(2-cndo-hy
droxy-3-cndo-n,L-bornyl)-harnstoffs ersetzt werdet können. Besonders bemerkenswert ist der Befund
daß die genannte Verbindung den Metabolismui anderer Arzneimittel in wesentlich geringerem Um
fang als Tolbulamid beeinflußt und eine extrem guti Verträglichkeit (orale LD50 bei der Maus:
> 16 000mg kg) aufweist. Die übrigen Vertreter der neuen Vcr bindungsklasse zeigten im Tierversuch eine vergleich
bar gute Wirkung und niedrige Toxizität.
In der folgenden Tabelle I ist die Wirkung vcr
schicdcner Verbindungen auf den Plasma-Glukose spiegel nach einmaliger oraler Verabreichung bein
Hund gezeigi. Als Verglcichsverbindung wurde di< Verbindung A. Tolbulamid, verwendet, die ein aner
kannt gut wirksames Präparat ist. Die in der Tabclli
enthaltenen Verbindungen sind:
1 olhulamidf N-(4-Melhylben/olsulfonyl)-N -butylharnstoff) (Vergleich),
I -(ρ-Ί oluolsulfonyl)-3-(2-endo-hydroxy-3-endo-i),i.-bornyl)-harnstofT (Beispiel 3).
l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-cndo-i),i.-camph()-ryl!-harnstoff (Beispiel 12),
l-(p-Melhyllhioben/.olsulfonyl)-3-(3-endon-camphorvll-harnsloff (Beispiel 7).
I -(ρ-Ί oluolsulfonyl)-3-(2-endo-hydroxy-3-endo-i),i.-bornyl)-harnstofT (Beispiel 3).
l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-cndo-i),i.-camph()-ryl!-harnstoff (Beispiel 12),
l-(p-Melhyllhioben/.olsulfonyl)-3-(3-endon-camphorvll-harnsloff (Beispiel 7).
E = l-(p-Chlorben/olsulfonyl)-3-(3-endo-i>- Die '\ixizilüt der in der Tabelle I aufgeführten
camphoryl)-harnstoff (Beispiel 6). Verbindungen ist in der folgenden Tabelle Il zu-
I- = l-(l-Piperidylsulfonyl)-3-(3-cndo-i)-eam- sammcngeslellt.
phoryll-harnstoff (Beispiel 9).
phoryll-harnstoff (Beispiel 9).
(i = l-(p-C"hlorbenzolsulfonyl)-3-(2-endo-hy- 5 Tabelle Il
droxy-3-endo-i)-bornyl)-harnstoff. ·,- ■ ·,·■ , , ,,., .· .
,. . , {. , .... . V ir no ,->
loxizitiil orale DL,0 Maus
Il = l-(p-Methylthiophcnylsulfonyl)-3-(2-exo- '
hydroxy-3-endo-i)-bomyl)-harnsloff, Λ 1830 mg/kg
= l-(p-Äthylphcnylsulfonyl)-3-(2-cndo-hy- B
> 16000 mg/kg
droxy-3-endo-i)-bornyl)-harnstoff. io C 5000mg kg
D 5000 mg. kg
Tabelle I E 3750 mg/kg
F 5000 mg/kg
Ci 5000 mg/kg
Dosis Anzahl Prozentuale Abweichung vom Aus- 11
Vcr- gangswert nach Stunden *
-,. 150mg 3 2
suchsliere
Kmolkgl ? 4 ft 24
Weilerhin wurden Vergleiche zwischen den Dosierungen
der erfindungsgemäßcn Verbindung B, die
Λ 16 2 —4 -13 —15 - 9 2o auch unter dem Namen Glibornurid bekannt ist, und
32 1 __?i _23 —13 + 2 ^er bekannten Verbindung A, Tolbutamid, durch-
,-^ . _-p _-^ -,^ __ιη geführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Ta-
Λ". "~ ~ .., ^1 belle III zusammengestellt:
250 3 -24 -17 -22 -34 2J Tabelle III
500 5 -39 -32 -30 -38
B 1 5 -13 -10 - 7 +4 Glibornurid Tolbutamid
3 3 -21 -17 -16 t 4
30 5 -31 -32 -26 - 7 30 ig i,5g 2g
60 2 -32 -35 -25 -19 6.25 mg 5 4
S2 2 -49 -46 -54 -39 12,5 mg 44 34 7
125 2 -31 -27 -42 -21 25 mg 130 155 26
164 2 -33 -47 -46 -16 3J 37.5mg 18 12 11
C) ι -21 -18 -12 4-2 50 mg 78 130 42
4 2 -30 -29 -27 -13 62.5 mg 2 2 3
7 2 -34 -41 -39 - 4 75 mg 22 95 37
7 2 -34 -41 -39 - 4 75 mg 22 95 37
15 2 -40 -12 -42 -15 40 100mg 3 16 2
125 1 -29 -20 -14 -21 ' 125 mg
Dl 1 - 3 -14 -14 -23
1 1 _i4 _s - 9 -22 -wmg
', ' ,u ,, Gesamtzahl der 302 451 132
7 I -21 ~38 "2K "23 45 Patienten
15 I -41 -30 -45 -2/
125 1 —38 —14 —33 —34
Die Zahlen in der Rubrik »Tolbutamid« geben die
E 1 1 4-2 +8 4-12 -8 Anzahl der Patienten an, die als Erhaltungsdosis
2 1 - 5 -10 +2 - 8 50 bisher 1, 1,5 bzw. 2 g Tolbutamid benötigten. In der
7 j _ 1 _36 _3o — 4 Rubrik Glibornurid sind die Erhaltungsdosen ange-
■ c , . _ts -32 -40 -12 geben, die die gleichen Patienten nach der Umstellung
*" . . ., auf Glibornurid benötigten.
125 ' ~38 ~-™ ~41 +IJ Weiterhin wurde ein Vergleich des Blutglukose-
F 2 2 -9 -14 -9 -10 55 abfalles und der hexobarbitalinduzierten Schlafzcit
7 -, _ OQ _ j g _ j j _ 7 bei normalen Ratten durchgeführt.
,. ~ ~ ,, _., _ ο Gruppen von sechs männlichen Ratten im Gewicht
"^ - ~-X ' von 100 bis HOg (nachts ad libitum gefüttert) cr-
125 2 -18 -31 -33 4-11 hielten die Sulfonylharnstoffderivate per Schlund-
Q ]q 1 _ -^9 _ 33 —24 — 4 60 sonde in 5% Gummi arabicum (10ml/kg) zweimal
■wj -, _^j -p 31 _|j täglich (um 8 und 16 Uhr) während 5 Tagen (insgesamt
9 Dosen). Hexobarbital (100 mg/kg) wurde
Hl 6 -3-2 OfI 6 Stunden nach der letzten Verabreichung des Sulfo-
3 6 -14 -11 -5 -3 nylharnstoffderivates injiziert (d.h. um 14 Uhr). Die
IQ 3 _|3 _->] _->2 0 65 Schlafzeit der Kontrollratten betrug 48 ± 1 Min.
-,„ "^ _λ0 _^9 _^4 + 7 (= 100%). Die Dosis Tür eine 25%igc Verkürzung
der Schlafzcit wurde aus Dosis-Wirkungs-Kurven
3 3 —24 —33 -18 48 errechnet: die Ergebnisse repräsentieren 3 Tiergrup-
609 609/80
pen. Die Dosen für eine 25"/oige Reduktion der Blutglukose
wurden aus Dosis-Wirkungs-Kurven approximiert.
Präparat
Dos^ IVi: ei
:^\,iL'c
Reduktion d
hc\ob,irbu.il
indu/iertcn
Schlaf/eil
hc\ob,irbu.il
indu/iertcn
Schlaf/eil
T-D35 in
■;.mol ku
■;.mol ku
Dosis für eine _5"..ij!e
Senkung der Hkilülukose
\ cihiiltnis
von
stlilaf-
redu/icicn-
der /u
ΜιιίμΙιι-
k oscscii-
kcnder
Dosis
1-.D35 in
um ο I ku
Tolbutamid
Glibornurid
Verhältnis
Tolbutamid
Glibornurid
220 ( i- 50) 220 3000 ( t- 150) 4
750
5S
14
Prap.iral | llexoharbiial- | I lulrowlierunü |
indti zierte | mn Hexobarbilal | |
Schiafzcit intakter | durch Leber | |
Ratten | mikrosomen von | |
vorbchandeltcn | ||
Ratten | ||
Tolbutamid | % von Kon | % von Kon |
trollen | trollen | |
0.1 mMol kg | 90 ± 5 | |
0.3 mMol kg | 62 ± 6 | 200 - K) |
3 mMol kg | 49 ± 2 | 275 χ 20 |
Glibornurid | ||
3 mMol kg | 70 ; 4 | 145 ± 12 |
6 mMol ksi | 77 χ 3 |
15
25
Der Einfluß längerdauernder (neunmaliger) Applikation
von Sulfonylharnstoffderivaten auf die hexobiirbitalinduzierte Schlafzeil und die Hydroxylierung
von Hexobarbital in vitro durch Ratlenlebermikrosomen ist in der folgenden Tabelle V gezeigt.
Die Behandlung und die Bedingungen für die hexobarbitali.iduziertc
Schlafzeit waren gleich wie in Tabelle V. Sechs Stunden nach der letzten Verabreichung
der Sulfonylharnstoffderivate wurden die Ratten dekapitiert
und die Lebern entnommen. An isolierten Lebermikrosomen wurde die Hydroxylierung von
Hexobarbital in vitro gemessen. Der Konirollwert bet rug 0.108 :t 8 umol mg Protein 60Mon.(= 100"/,.).
Die Ergebnisse sind als Mittelwert : niittl. Fehler von 3 Tiergruppen angegeben.
45
50
B e i s ρ i e I I
Die übrigen unter das Schutzbegehren fallenden Verbindungen haben entsprechende Wirkungen wie
die geprüften Substanzen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, in denen die Temperaturen in
Telsiussiraden aniicücbcn sind.
13.6 u 3-T.ndoamino-M-borneol und 19.6 g Tosyl
äthylurethan werden gut miteinander verrieben. Das Gemisch wird mit 4 ml Pyridin 5 Stunden im siedenden
Wasserbad unter gelegentlichem Umrühren erhitzt. Nach dem Abkühlen erhall man ein gelbe;
Hai/, das in 25OmI In-NaOIl bei Zimmertemperatur
gelöst wird. Diese Lösung wird 3mal mil 50 m Äther ausgeschüttelt und die wäßrig-alkalische Phasi
mit halbkon/. HCI bis zur stark sauren Reaktion angesäuert, wobei sich ein Ol am Boden abscheidet
Man läßt etwa 1 Stunde bei 0 stehen, bis die Mutterlauge
nur noch schwach getrübt ist. dekantiert ab, wäscht den inzwischen verfestigten Rückstand mit
etwa 10 ml H3O und kristallisiert den l-(p-Toluolsulfonyl)
- 3 - (2 - endo - hydroxy - 3 - endo -M- bornyl)-harnsloff schließlich aus Alkohol Wasser um. Ausbeute
11.5g (46" „ der Theorie). Zersetzunuspunkt
192 bis 195 .[.,<] = 63.8 (in Äthanol).
B e i s ρ i e I 2
In eine Lösung von 20.3 g 3-1 ndoamino-D-campherliydrochlondlO.I
Mol) in 150 ml absolutem Dimethylformamid werden unter Rühren 26 ml p-Tosylisocyanat
eingetropft, wobei sich der Kolbeninhalt aul etwa 40 erwärmt. Nach Abkühlung auf 20 werden
innerhalb einer halben Stunde 28 ml absolutes Triäthylamin zugetropft, wobei sich das Rcaktionsgemisch
abermals auf etwa 40 erwärmt. Es wird noch 15 Stunden bei 20 gerührt. Das Dimethylformamid
und der Überschuß an Triäthylamin werden im Vakuum abgezogen, der halbfcslc Rückstand wird mit
500 ml 0,5 n-NaOH versetzt und so lange geschüttelt,
bis alles in Lösung ist. Diese Lösuim wird 2mal mit
je K)OmI Äther ausgeschüttelt, darauf von Unlöslichem abfiltriert und mit verdünnter Salzsäure angesäuert.
Der Niederschlag wird filtriert, mil Eiswasser gewaschen, gut abgepreßt und aus Methanol Wasser
(elwa 300 ml Methanol und 50 ml Wasser) umkristallisicrt.
Nach Vakuumtrocknung bei 100" bis zur Gcwichtskonstanz
fallen 24,4 u l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-endo-M-eamphoryI(-harnstoff
(67% der Theorie) vom Zersetzungspunkt 190 an.
K) g 1 - (p - Toluolsulfonyl) - 3 - (3 - endo - η - camphoryD-harnstoff
werden in 120 ml verdünnter Natronauge (1.4 g NaOH in 120 H,O) gelöst, mit 3 g NaBH4
(etwa 71 '/„ig) versetzt und 15 Stunden bei 20° «crührt.
Die stark alkalische Lösung wtrd mit verdünnter
bssigsaure vorsichtig angesäuert, wobei zuerst starke
Wasscrstoffemwicklung auftritt, und dann das Produkt ausfällt. Das isolierte Produkt wird mit Eiswasser
gewaschen und aus Alkohol/Wasser umkristallisiert.
Nach Trocknung bis zur Gcwichtskonstanz resultieren 6,5 g roher l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(2-endohydroxy-3-endo-bornyl)-harnstoff.
Das Produkt kann durch weiteres Umkristallisieren Bereinigt werden. Nach zweimaligem Umkristallisieren aus Aceton-Petrolather
wird ein Produkt vom Zersetzunespunkt 193 erhalten, [„]LS = 63,8" (Alkohol, c = "5). Die
dunnschichtchromatographische Analyse zeiet noch
spuren von Isomeren an.
1.06 g P-Toluolsulfonamid-Natrium werden in 30ml
absolutem Dimethylformamid suspendiert und mit
60
0,97 g i)-Camphoryl-(3)-isocyanal bei 20 unter Rühren
versetzt, wobei alles in Lösung geht. Es wird noch 15 Stunden bei 20 gerührt. Das Lösungsmittel wird
hierauf abgedampft, der ölige Rückstand in 20 ml 0,5-Natronlauge gelöst und die alkalische Lösung mit
verdünnter Salzsäure angesäuert. Der ausgefallene I - (p - Toluolsulfonyl) - 3 - (3 - endo - η - camphoryl)-harnsloff
wird isoliert, mit Wasser gewaschen und aus Methanol Wasser umkristallisicrt. Ausbeute 1.6 g
(88% der Theorie). Zersetzungspunkt 190 . Das IR-Spektrum dieses Produktes ist identisch mit dem des
gemäß Beispiel 2 erhaltenen Produktes.
B e i s ρ i e 1 5
1 g 3 - Endo - Tosylureido - D - borneol - isoborneol-Isomerengemisch
(nach spez. Drehung 58% eis und 42% trans) werden in IO ml absolutem Aceton gelöst
und tropfenweise unter Rühren bei Zimmertemperatur mit so viel Chromsäurestandardlösung (26,7 g Chromtrioxyd
in 23 ml konz. H2SO4 und 40 ml Wasser gelöst
und auf 100ml mit Wasser aufgefüllt) versetzt, bis die überstehende Lösung sich nicht mehr entfärbt,
sondern orangebraun bleibt. Hierauf wird das Reaktionsgemisch mit 80 ml Wasser verdünnt, wobei die
grünen Chromsalzc in Lösung gehen und das Oxydationsprodukt kristallin anfallt. Dieses wird filtriert,
gut mit Wasser gewaschen und aus Methanol Wasser umkristallisicrt. Ausbeute an l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-endo-i>-camphoryl(-harnstoff
0.83 g (83% der Theorie). Das IR-Spektrum ist identisch mit dem des
gemäß Beispiel 2 erhaltenen Produktes.
20,3 g 3-Endoamino-i>-campher-hydrochiond werden
in 150 ml Dimethylformamid gelöst und mit 26 ml p-Chlorbenzolsulfonyl-isocyanat versetzt, wobei dio
Temperatur auf 42 steigl. Man läßt auf 20" abkühlen und tropft unter Rühren 28 ml Triethylamin ein. Die
Temperatur steigt auf 40 . Man rührt 15 Stunden bei Raumtemperatur weiter und dampft das Lösungsmittel
im Vakuum ab. Der Rückstand wird in 0,5 η-Natronlauge gelöst, die Lösung wird mit Äther
2mal ausgeschüttelt und mit Salzsäure angesäuert. Die Kristalle werden isoliert, mit Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 50 getrocknet. Der 1-lp-Chlorbenzolsulfonyl
I - 3 - (3 - endo - η - camphoryl) - harnstoff schmilzt bei 187 bis 189° (aus Acetonitril): [>]>'
= -29.4 Ic· = 3 in Chloroform).
50
45 g p-Melhylthio-benzolsulfonamid-Natrium werden
in 200 ml Dimethylformamid bei - 10 mit 39.2 g Carbonyldiimidazol und 49.7 g 3-Endoamino-o-eampher-hydrochlorid
gerührt. Nach beendigter Reaktion wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestillieri, der
Rückstand in 1 η-Natronlauge gelöst, die Lösung ausgeäthert
und mit Salzsäure kongosauer gestellt. Der 1 - (p - Methylthiobenzolsulfonyl) - 3 - (3 - endo - η - camphoryl
(-harnstoff wird aus Butylacctat umkristallisicrt und schmilzt bei 183 bis 185 . [«] = -42.6
(e = 3 in Chloroform).
Ig Endoamin-n-isoborneol und 1.3g Tosyläthylurethan
werden mit 12 Tropfen absolutem Pyridin 7 Stunden unter gelegentlichem Umrühren auf dem
siedenden Wasserbad erwärmt. Das Rcaklionsgcmisch wird dann in 30 m! 0.5 N-NaOH gelöst. Die Lösunii
wird zweimal mil je 20 ml Äther ausgezogen, sodann wird die wäßrige Phase mit halbkonz. Salzsäure angesäuert.
Das abgeschiedene Produkt wird in Äther aufgenommen. Der Eindampfrückstand der ätherischen
Lösung gibt, aus Aceton-Petroläther umgelöst, 0.75 g 1 - (p - Toluolsulfonyl) - 3 - (2 - cxo - hydroxy-3
- endo - η - bornyl) - harnstoff vom Schmelzpunkt 15.x :\u\ = 34,4 (c = 3 in Methanol).
8 g n-C amphoiyl-3-isocyanat werden in 80 ml absolutem
Benzol gelöst. Die Lösung wird mit 7.5 g 1-Sulfamylpiperidin und 6 ml Triethylamin versetzt
und 3 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird noch 20 Stunden bei 20' stehengelassen,
darauf wird das Benzol abgedampft. Der Rückstand wird in 150 ml 0,5 n-Natronlaugc gelöst, die alkalische
Lösung wird mit Äther extrahiert und sodann mit Salzsäure bis zur stark sauren Reaktion angesäuert.
Der Niederschlag wird aus Äthanol/Wasser umkristallisierl und liefert 7g l-(l-PiperidylsuIfonyl)-3-(3-endo-n-camphoryl)-harnstolT,
Zersetzungspunkt 190'. [«]'»' = - 5,2° (Chloroform, ί· = 1,5).
1 g Endo-i)-bornylen[2,3-d]-N-(p-toluolsulfonylcarboxaminoj-oxazolidinon
werden in 10 ml n-Natronlaugc suspendiert und 3 Stunden zum Rückfluß
erhitzt. Die abgekühlte Lösung wird mil 2OmI
Wasser verdünnt, wobei sich das abgeschiedene öl löst. Die Lösung wird dann mit 2n-Salzsäurc stark
angesäuert. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus Alkohol/Wasser umkristallisicrt.
Man erhält l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(2-endo-hydroxy-3-endo-n-bornyl)-harnstoff,
der mit dem gemäß Beispiel 1 erhaltenen Produkt identisch ist.
13.5 g 3-Endo-amino-D,L-campher-hydrochlorid
werden gemäß Beispiel 2 mit 15 ml p-Tosylisocyanat umgesetzt. Man erhält 15,3 g l-(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-endo-n,i_-camphoryl)-harnstoff,
der sich bei 164 zersetzt.
Das 3-Endo-amino-i),L-campher-hydrochlorid kann
wie folgt hergestellt werden:
15 g Isonitroso-i^L-campher werden in !20 ml verdünnter
Natronlauge (15 g NaOH) gelöst. In die Lösung werden 18 g Zinkstaub eingetragen. Der gebildete
ölige 3-Endo-amino-D,L-campher wird in Äther aufgenommen, und die ätherische Lösung wird mit Kaliumcarbonat
getrocknet. Danach wird die Lösung mit HCl-gesättigtem Äther bis zur stark sauren Reaktion
versetzt. Der Niederschlag wird abgetrennt und mit trockenem Äther gewaschen. Man erhält 13,5 g
.l-Endo-amino-i^L-campher-hydrochlorid, das sich bei
227° zersetzt.
In Analogie zu Beispiel 3 wird durch Reduktion von 1 -(p-Toluolsulfonyl)-3-endo-D,L-camphoryl)-harnstoff
der 1 - (p - Toluolsulfonyl) - 3 - (2 - endo - hydroxy- 3-endo- d,l-bornyl)-harnstoff erhalten. Zersetzungspunkt
189° (nach Umkristallisation aus Aceton-Petroläther).
<f
In Analogie zu Beispiel 2 werden 15 g 3-I;.ndoamino-i.-camphcr-o-campher-IO-sulfonat
mit 15ml p-Tosylisoeyanat umgesetzt. Man erhält 10,4 g l-(p-Toluolsulfonyl)
- 3 - (3 - endo - L - camphory 1) - harnstoll,
der sich bei 190 zersetzt, [n] " = 17,5r (in Chloroform,
c = 3).
Das 3 - Endo - amino -1. - campher - η - camphcr-10-sulfonat
kann wie folgt hergestellt werden:
Man stellt in Analogie zu .1. Org. (hem. 28, 304
(1963) aus i.-Camphcr 3-lsonitroso-i.-campher her. Daraus wird analog Beispiel 12, zweiter Absatz. 3-Hndo-amino-L-camphcr
als Rohprodukt in äherischer Lösung erhalten. Die ätherische Lösung wird mit
einer methanolischen Lösung von n-Campher-10-sulfonsäure
versetzt, wobei das Salz ausfallt. Das 3-Hndoamino-i.-campher-n-Camphcr-IO-sulfonat
hat einen Zersetzungspunkt von 199"; In]O9 — 14,8 (in Methanol,
c = 6).
Beispiel 14
In Analogie zu Beispiel 3 wird durch Reduktion von 1 -(p-Toluolsulfonyl)-3-(3-endo-i.-camphoryl)-harnstoff
der 1 -(p- Toluolsulfonyl)- 3 - (3-endo-hydroxy
- 3 - endo -1 - bornyl) - harnstoff erhalten. Zersetzungspunkt
\)1 :\ <t]'o = -62,5 (Äthanol, c = 4).
ίο Tabletten mit blutzuckersenkender Wirkung werden
durch Mischen der nachstehend aufgeführten Bestandteile
in den angegebenen Mengenverhältnissen hergestellt:
l-(p-1 oluolsullbnyl)-3-(2-endo-
hydroxy-3-endo-n-bornyll-
harnstoff 50 mg
Avicel 90 mg
Maisstärke 9.9 mg
Magnesiumstearat __i-LL[2£.
Total 15(U)TmT
Claims (1)
1695
,
Patentansprüche: 1. Sulfonylharnstoffe der allgemeinen Formel
bj ein Salz eines Sulfonsäureamids der allgemeinen Formel V
R2 —SO2NH2
(V)
(D
NH-CO-NH-SO2-R2
in der
20
25
und R2 p-niederes-Alkylphenyl, p-niederes-Alkylthiophenyl.
p-Chlorphenyl oder Piperidino bedeutet und die niederen Alkylreste 1 bis 6 Kohlenstoffatome
enthalten.
2. 1-(p-Toluolsulfonyl)-3-(2-endo-hydroxy- 30
3-endo-D,L-bornyl)-harnstoff.
3. 1 -(p-Toluolsulfonyl)-3-(2-endo-hydroxy-3-endo- i>bornyl)-harnstoff.
4. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gernäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 35
man in an sich bekannter Weise
a) ein reaktionsfähiges Derivat einer entsprechenden Sulfonylcarbaminsäure der allgemeinen
Formel II
40
R2 -SO2-NH-COOH
(H)
oder ein Sulfonylisocyanat der allgemeinen For- 45 mellll
R2—SO,-NCO
(111)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
CH,
11,CfCH,
R1
11V)
50
55
60
NlI
wobei R1 und R: die angegebene Bedeutung haben,
umsetzt, oder daß man
zweckmäßig das einer starken Base, mit einem Isocyanat der Formel
CH3
H3C-CH3
(VI)
NCO
umsetzt, oder daß man
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH3
H3C-
CH.,
= O (VIl)
CONH-SO2R2
mit Alkali behandelt und gewünschtenfalls eine im erhaltenen Reaktionsprodukt gegebenenfalls
anwesende ringständige Ketogruppe mit einem komplexen Metallhydrid reduziert und die dabei
erhaltenen Isomeren gewünschtenfalls trennt oder gewünschtenfalls eine Hydroxylgruppe im Reaktionsprodukt
mit Chromsäure oxydiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als reaktionsfähiges SulfonylcarbaminsäurederiviU
eine Verbindung der allgemeinen Formel
CO —NH-SO, -R2
(Ha)
in der R2 die im Anspruch I angegebene Bedeutung hat und Z eine niedere Alkoxy-, Aryloxy-, niedere
Alkylthio- oder Arylthiogruppe. einen Imidazolyl-(1)-
oder .^-Di-niederen-AlkylpyrazolyMlJ-Rcst
darstellt, verwendet.
(1. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung
der Formel IV mit einem Sulfonylearbaminsäureimidazolid. das in situ gebildet worden ist, umsetzt.
7. Pharmazeutische Präparate, gekennzeichnet b) ein Salz eines Sulfonsäureamids der allgemeinen
durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß Formel V
Anspruch 1.
R-SO1NH,
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Sulfonylharnstoffe der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1565166A CH470358A (de) | 1966-10-28 | 1966-10-28 | Verfahren zur Herstellung von Sulfonamiden |
CH1565166 | 1966-10-28 | ||
CH582267 | 1967-04-24 | ||
CH582267 | 1967-04-24 | ||
CH1018767 | 1967-07-17 | ||
CH1018767A CH486433A (de) | 1966-10-28 | 1967-07-17 | Verfahren zur Herstellung von Sulfonamiden |
DEH0063950 | 1967-09-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1695201A1 DE1695201A1 (de) | 1972-03-02 |
DE1695201B2 DE1695201B2 (de) | 1975-07-17 |
DE1695201C3 true DE1695201C3 (de) | 1976-02-26 |
Family
ID=
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