DE1694692A1 - Gegen Hitzeeinwirkung stabilisierte Formmassen auf der Grundlage von Polyphenylenaethern - Google Patents
Gegen Hitzeeinwirkung stabilisierte Formmassen auf der Grundlage von PolyphenylenaethernInfo
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Description
0 695 Hünekun.,·. den
P 70 HS/LI - Fi
* Polyoheiaie AK
'"' Sögen?. Hitsöeimvirlamg stsMlisievce Formmassen
Priorität? 18. Mai 1966,..Niederlande
<adft-Hr.: 66.06805
Aus der fraaeSsischeu Patent-echrift Ir. 1 259 934 i3t es
bereits bekannt5 Polyphenjrlenäther durch Susatz- eines fce-
liGbigen "bekanntθϊι Kunststoff- oder Kautachukstabillsatora
zu stabilisieren«
In der Praxis wurde jedoch gefunden, dass durchaus nicht
iESxaer das gleiche Ergebnis erzielt werden muss, wenn man
die Stabilisatoren verschiedenen Polymeren mit unterschiedlichem chemischen Aufbau einverleibt.
Dies gilt insbesondere für die Stabilisierung von Polyphenyl
enäthern» wie bsi dem Versuch festgestellt wurde„
einen geeigneten Stabilisator für Polyphenylenathar zu ·
finden«
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Ee wurde gefunden, dasa Verbindungen, die sich zur Stabilisierung
von verschiedenen PoXymerarten als sehr wertvoll erwiesen hatten, wie die Phenol verbindungen, z.B.
p~Ph enyl phenol, oder die aromatischen Amine, z.B. Phenylß-naphthylamin,
bei Polyphenylenäther kaum oder gar keine stabilisierende Wirkung besitzen.
Es wurde aber festgestellt, dass die Beständigkeit von
Polyphenylenäthern gegen Hitzeeinwirkung, insbesondere in
Anwesenheit von Sauerstoff, beträchtlich erhöht werden kann, wenn man ihnen mindestens 0,01 Gew.-^ eines Phosphor
enthaltenden Stabilisators und mindestens 0,01 Gew.-^
Boroxyd oder einer davon abgeleiteten Verbindung einverleibt, mit der Massgabe, dass diese Verbindungen keine
direkt oder über ein Sauerstoff« oder Schwefelatom an das
Phosphor» bzw· Boratom gebundene aromatische Gruppe enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind somit gegen Hitzeeinwirkung
stabilisierte Formmassen auf der Grundlage von Polyphenylenäthern, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie ale Stabilisator in Kombination
a) mindestens 0,01 Gew—S* einer Phosphor enthaltenden
Verbindung und
b) mindestens 0,01 Gew.-£ Boroxyd oder einer davon
abgeleiteten Verbindung enthält, mit der Haaegabe»
dasa diese Verbindungen keine direkt oder über ein
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Sauerstoff- oder Schwefelatom an das Phosphor- bzw» Boratorn gebundene aromatische Gruppe enthalten.
Überraschenderweise übersteigt die stabilisierende Wirkung der erfindungßgemäss verwendeten Kombination von
Stabilisatoren bei weitem die sich aus der Addition der Einzelwirkungen der beiden Stabilisatoren rechnerisch
ergebende Summenwirkung«
Die Zahl der Verwendungsmöglichkeiten von Polyphenyl enäthern, die sich wegen ihrer hervorragenden mechanischen«
chemischen und elektrischen Eigenschaften für zahlreiche Anwendungszwecke eignen, wird durch die Stabilisierung
gegen Hitzeeinwirkung bei den erfindungegemässen PoIyphenylenätherformmassen noch beträchtlich erhöht.
Als Phosphor enthaltende Stabilisatoren werden vorzugsweise Verbindungen der allgemeinen Formel :
Y^P (O)
verwendet, in der η den Vert O oder 1 hat, X eine Gruppe
der Formel OR, SR oder N(R)2 bedeutet, in der R einen
unsubstltuierten oder substituierten Alkyl- oder Alkylenwert darstellt und
Y und Z eine Gruppe der Formel OR*, SR1 oder H(R')2 bedeuten, In der R* die gleiche Bedeutung wie R hat oder
ein Wasserstoffatom darstellt.
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Beispiele derartiger Phosphor enthaltender Stabilisatoren sind Triäthylphosphit, irimethylthiophosphits Phosphorsäuretridimethylamid,
Phosphorigsäuretridimethylamid,
Phosphorßäuredidimethylamid und Phosphorsäuredidimethylamidchlormethyles
t er.
Es können auch Amide der Phosphorsäure verwendet werdew.B
bei welchen ein oder mehrere Stickstoffatome einem heterocyclischen Ring angehörent z.B.. Phosphorsäuretripyrrolidid
sowie Phoephoraäureamide, die sich von Polyamiden ableiten, z.B. PhoBphorsäureamide von Äthylendianlden.
Weiterhin können polymere Phosphorverbindungen des vorstehend erwähnten Typs verwendet werden, bei welchen die
Phosphoratome über Sauerstoff- oder Schwefelatome aneinander
gebunden sind, wie Ester und Amide von Polyphosphorsäuren f z.B. cyclische Polyphosphate und höhere
lineare Phosphate.
Als von Boroxyd abgeleitete Verbindung wird vorzugsweise ein aliphatischer Borsäureester verwendet, z.B.
Trieyclohexylborat. Es kann jedoch auch eine Alkylborsäure,
z.B. Äthylborsäure oder ein allphatischer Ester einer solchen Säure verwendet werden.
Ferner können Borsäuren verwendet werden, in denen zwei Sauerstoffatome über eine Kohlenetoffkette verbunden
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sind oder heterocyclische Boraäureverbindungen« in denen
die Boratoaie über SaueratoffatosiQ aneinander gebunden
sind, s.3. Trimethoxyboroxin.
Besonders bevorzugte Stabilisator .- Kombinationen sind
diejenigen, die Phosphorsäuretridiiaethylamid und Boroxyd,
Tricyclohexylborat oder !Primethosyboroxin enthalten.
Die Polyphenylenätherformmassen der Erfindung enthalten in der Regel nur geringe Mengan der Stabilisatorkomponenten.
Befriedigende Ergebniese erhält man mit je 0,1 bis 2 Gew.-# der beiden Komponenten.
Vorzugsweise enthalten die Polyphenylenätherformmassen die beiden Komponenten in einem solchen Mengenverhältnis,
dass das. Atomverhältnis von Phosphor zu Bor 0,5 : 1 bis 1 : 1 beträgt.
Die Stabilisator-Komponenten können den Polyphenylenäthern
auf verschiedene Art in an sich bekannter Weise einverleibt werden. Man kann sie z.B. einer Schmelze oder
Lösung des Polymeren vor dem Ausformen zusetzen* Wahlweise können die Komponenten des Stabilisators mit dem
pulverförmigen oder granulierten Polymeren gemischt werden, worauf das so behandelte Pulver oder Granulat
gelöst oder geschmolzen und anschliessend ausgeformt wird.
Die gegen Hitzeeinwirkung stabilisierten Polyphenylenäther-
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Formmassen der Erfindung können für alle Zwecke verwendet
werden? für welche die Anwendung von Polyphenylenkunststoffen
bereits vorgeschlagen wurde, s.B. in der Elektrotechnik^ als Strangpress- und Foriapressmaterial
sowie als Anagangsmaterial zur Herstellung von Fasern
und Folien.
Sie Erfindung beschränkt eich nicht auf die Stabilisierung reiner Polyphenylenäther, sondern kann in vorteil-"
hafter Weise auch auf Gemische von Polyphenylenäthern
mit anderen Polymeren v wie Gemische von Polyphenyl enäthern
mit Polystyrol und/oder Polyäthylen und Gemische von Polyphenyl enäthern mit Polyethylenterephthalat angewendet werden·
Die Erfindung wird durch die Ergebnisse von Yergleichsversuchen
näher erläutert. Unter Verwendung von PoIy- -(2,6-dimethylphenylen-1»4)-äther wurde eine Reihe von
Polyphenylenäther-Pormmassen hergestellt, die die erfindungsgemäss
verwendeten Stabilieatorkoraponenten entweder einzeln oder in Kombination enthielten sowie
Polyphenylenäther-iOrmmassen, die andere bekannte
Stabilisatoren enthielten·
Die verschiedenen Stabilisatoren wurden des Polymeren
jeweils einverleibt, indem letzteres in Bioxan oder Aceton gelöst wurde, worauf die Lösung mit Polymerpulver
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gemischt und anschXieseend das Lösungsmittel verdampft
wurde.
Aus den die verschiedenen Stabilisatoren enthaltenden Polymermassen wurden jeweils durch Vorpressen des Pulvers
zwischen zwei 270° C heiaeen Hetallplatten 250 M. starke
Filmstreifen hergestellt· Biese Filmstreifen wurden in einem Ϊ50 bzw. 175° C heissen Trockenschrank unter Luftzutritt erhitzt· Nach der in der Tabelle angegebenen Zeit
wurde jeweils die Biegsamkeit der Filmstreifen bestimmt· Zu diesem Zweck wurden die Streifen um 180° zusammengefaltet und die gefalteten Hälften zwischen Finger und
Säumen dicht zusammengepresst. Hierauf wurde eine Hälfte
des Streifens um 360° zurflckgebogen, ohne die beiden
Hälften dabei zusammenzupressen. Bas Umbiegen um 360° wurde solange wiederholte bis der Streifen brach·
Die Anzahl der Biegevorgänge bis zum Bruch des Streifens wurde als Bruchknickzahl bezeichnet·
Zur Durchführung der Versuche 10-12 und 20-31 wurden Filme aus erfindungegemäss gegen Hitzeeinwirkung
stabilisierten Polyphenylenäther-Formmassen verwendet■
zeigen deutlich den durch die erfindungsgemäsee Kombination von StabilieierungBBitteln erzielten Effekt.
Die Prosentangaben sind Gewichtsprozent· Hit HPT wird Phoephorsäure-tri-dimethylaeid bezeichnet·
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1S94692
1 | 13 | Srhit- | 175 | 175 | + | 175 | 0 | (S | 24 | 6 | 7 | Bruahkniöksahi | 72 ξ | I6 1 | »it/fl | itd.) | 3 | 92 | 240 | |
2 196 p-Ph^nylphenol | 14 296 HPT | 2UgB- | 23 196 HPT+296 Tri-n-laurylbora*ti75 | 175 | 24 | 24 | 2 | i | 3 | |||||||||||
Stabilisierungemittel | 3 196 Phenyl~ß~naphthylarain | 15 296 Bor oxy d | ■γ·in 4*ϊϊ -|4 | 24 196 HPTv29* Tricetylborat | 175 | 24 | 8 | 20 1 | 1 | |||||||||||
4 196 HPT | 16 296 Cyclohexylborat | J7ci OUX 0C |
2* 196 HPT+296 Trihexylborat | 175 | 24 | 48 -J |
1 | 2 | ||||||||||||
5 19ε Boroxyd | 17 196 HPT | 150 | 2fe 1# HPT+196 ?oroxyd+ | 24 | 9 | 6 | 2 | 3 | ||||||||||||
a6 196 Trieyclohexylborat "7 196 Triphenylphoaphit |
18 196 Di-n-octylphosphit | 150 | Orj +196 Mäthylphosphit | 175 | 20 | 1 | 1 | 441168 1 | 3 | |||||||||||
8 196 Triäthylphöfiphit | 19 1$ Bi-n-laurylphosphit | 150 | Cl 196 HPT+296 tricetylborat+ | 175 | 20 | 1 | 1 | 1 | ||||||||||||
9 0,57» Triäthylphosphit | ^O 196 HPT+196 Tricyclohexyl- | 150 | no+O.196 phoephorige Säure | 26 | S | 3 | 1 | 1 | 1 | |||||||||||
10 0,5$ HPT+0,596 Boroxyd | borat I | 150 | on 1$ HPT?296 Dicetylmetaborai | 175 | 23 | C. | 3 | 1 | 1 | |||||||||||
11 0,596 HPT+0,596 Tricycle* | 150 | ^ 1% HPi'+2J6 Tricetylborat+ | 24 | 4 | 1 | 1 | ||||||||||||||
hexylborat | 150 | _n+0 -. 1·^ T?ibutyl"ohoephit | 22 | 6 | 6 | 4 | 1 | 3 | ||||||||||||
12 0,596 Triäthylphosphit 4- | 150 | 5Ü 1.< HPT". 196 DilaurylphosphÜ | ς | |||||||||||||||||
O»596 Trihexylborat | 150 | »^1)6 Boroxyd | 20 | 4 | ||||||||||||||||
15Ο | 7 196 HFT+2> Triifiopropanol- | 8 | ||||||||||||||||||
arainborat | 15 | 4 | 3 | 2 | ||||||||||||||||
150 | 24 | 3 1 | 1 | 4 | ||||||||||||||||
22 | 3 | 2 | 2 | |||||||||||||||||
150 | 18 | 5 | 1 | 5 | ||||||||||||||||
175 | 20 | 6 | 1 | 1 | ||||||||||||||||
175 | 24 | 10 | 2 | 1 | 1 | |||||||||||||||
175 | 24 | 8 | 1 | |||||||||||||||||
175 | 20 | 9 | ||||||||||||||||||
175 | 4 | |||||||||||||||||||
175 | 22 | 7 | ||||||||||||||||||
175 | 22 | 1 | 6 | |||||||||||||||||
22 | 3 | 5 | ||||||||||||||||||
175 | 22 | 14 | 4 | 5 | ||||||||||||||||
21 196 HPT+196 Trimethoxyboroxin175 | 25 | 10 | 5 | |||||||||||||||||
22 19ε HPT+196 Boroxyd i | 25 | 11 | 6 | 5 | ||||||||||||||||
5 | ||||||||||||||||||||
15 | 6 | 4 | 2 | |||||||||||||||||
6 | ||||||||||||||||||||
20 | 3 | 3 | ||||||||||||||||||
15 | 3 | |||||||||||||||||||
17 | 6 | 4 | 2 | |||||||||||||||||
5 | ||||||||||||||||||||
18 | 3 | 1 | 2 | |||||||||||||||||
6 | 2 | |||||||||||||||||||
24 | 4 | 2 | ||||||||||||||||||
6 | ||||||||||||||||||||
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Claims (8)
1. Gegen Hitzeeinwirkung stabilisierte Formmassen auf der
Grundlage von Polyphenylenäthern, dadurch gekennzeichnet p dass sie als Stabilisator in Kombination
a) mindestens 0,01 Gew.-^ einer Phosphor enthaltenden Verbindung und
b) mindestens 0,01 Gew.-# Boroxyd oder einer davon
abgeleiteten Verbindung enthält, mit der Hassgabe, das3 diese Verbindungen keine direkt oder über ein
Sauerstoff- oder Schwefelatom an das Phosphor- bzw. Boratom gebundene aromatische Gruppe enthalten.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet«
dass sie als Komponente a) des Stabilisators einer Verbindung der Formel
X ^
I 7 p (0)»
enthält, in der η den Wert 0 oder 1 hat, X eine Gruppe
der Formel OS9 SB oder N(R)2 darstellt, in der R einen
unsubstituierten oder substituierten Alkyl- oder Alk.ylenrest bedeutet und Y und Z eine Gruppe der
Formel OR», SR1 oder N(R1J2 darstellen, in welcher
R1 die gleiche Bedeutung wie R hat oder ein Wasserstoffatom
ist. ';
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- ίο -
3. Formmasse ne.ch Anspruch 2« dadurch gekennzeichnet,
daas sie als Komponente a) des Stabilisators Phosphorsäuretridimethylamid enthält.
4. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 - 3 t dadurch gekennzeichnet, dass sie als Komponente fc) des Stabilisators einen Borsäureester enthält.
5. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 - 4» dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,1 bis 2 Gew.-^ der Komponente
a) und 0,1 bis 2 Gew.-^ der Komponente b) enthält·
6. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 — 5f dadurch gekennzeichnet, dass sie die Komponenten a) und b) in
einem solchen Mengenverhältnis enthält* dass das Atomverhältnis von Phosphor zu Bor zwischen 0,5 : 1 und
1 : 1 liegt.
7* Formmasse nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Polyphenylenäther
Poly-{2,6-Dimethylparaphenylenäther) enthält.
8. Formmasse nach einem der Ansprüche 1-7» dadurch gekennzeichnet, dase sie ausβerde» Polystyrol enthält.
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