DE1694189C3 - Glasklare, schlagzähe Formmassen aus Gemischen von Polyvinylchlorid und Pfropfmischpolymerisaten des Vinylchlorids mit Elastomeren - Google Patents

Glasklare, schlagzähe Formmassen aus Gemischen von Polyvinylchlorid und Pfropfmischpolymerisaten des Vinylchlorids mit Elastomeren

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DE1694189C3 DE19671694189 DE1694189A DE1694189C3 DE 1694189 C3 DE1694189 C3 DE 1694189C3 DE 19671694189 DE19671694189 DE 19671694189 DE 1694189 A DE1694189 A DE 1694189A DE 1694189 C3 DE1694189 C3 DE 1694189C3
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A. 5 bis 70 Gewichtsprozent eines Pfropfmischpolymerisats von Vinylchlorid auf einen Elastomerenlatex, welches hergestellt ist durch Zuschleusen von 15 bis 30 Gewichtsprozent eines Elastomerenlatex zu einer laufenden Vinylchlorid-Emulsionspolymerisation bei 40 bis 80% Umsatz, anschließendes Auspolymerisieren bis maximal 95% Umsatz und Trocknen zum Pulver, wobei dieser Elastomerenlatex ein Emulsions-Misch- oder Emulsions-Pfropfmischpolymerisat von
a) 52 bis 64 Gewichtsprozent Butadien oder anderen konjugierten Diolefinen,
b) 26 bis 34 Gewichtsprozent Styrol und
c) 6 bis 17 Gewichtsprozent Acrylnitril, Me- »5 thylmethacrylat, Vinylacetat oder Benzoesäurevinylester
ist und wobei das Mengenverhältnis der Monomeren aus a), b) und c) auf den optischen Brechungsindex des Polyvinylchlorids abgestellt ist und die Teilchengröße im Elastomerenlatex 0,05 bis 0,4 μ beträgt,
B. 30 bis 95 Gewichtsprozent Masse- oder Suspensions-Polyvinylchlorid oder Gemischen dieser beiden Typen.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elastomerenlatex ein Pfropfrnischpolymerisat ist, hergestellt durch Zuschleusen der Komponente c) in eine laufende Emulsions-Polymerisation der Komponenten a) und b) bei einem Umsatz zwischen 50 und 70%.
3. Verwendung der Formmassen nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung spritzgegossener, extrudierter oder kalandrierter Formkörper.
35
50
Die Erfindung betrifft glasklare, thermoplastische und schlagzähe Formmassen, enthaltend ein Gemisch aus einem Emulsions-Pfropfmischpolymerisat von Vinylchlorid mit einem Elastomeren auf Dien-Basis sowie aus Masse- und/oder Suspensions-Polyvinylchlorid.
Es ist bekannt, thermoplastische Formmassen mit hoher Schlagzähigkeit herzustellen, indem man spröde und harte Polymerisate, wie Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisate mit für sich weichen, kautschukartigen Butadien-Mischpolymerisaten kombiniert. Ferner sind verschiedene Verfahren bekannt, bei denen zur Erzielung besserer Verträglichkeit Vinylchlorid in Gegenwart der elastomeren Komponente polymerisiert wird. Hierbei wird je nach Pfropfungsgrad ein Teil des Vinylchlorids auf das Elastomere aufgepfropft, der übrige Teil homopolymerisiert. Diese Misch- oder Pfropfmischpolymerisate haben je nach den angewandten Mengenverhältnissen thermoplastische bis kautschukartige Eigenschaften. Sie sind somit für sich oder in Kombination mit thermoplastischen Polymerisaten einsetzbar, geben jedoch keine glasklaren Produkte.
Aus DT-AS 11 27 086 ist bekannt, daß Formmassen auf der Basis von Polymethylmethacrylat mit einer Elastomerenkomponente von Butadien-Acrylnitril, die eine hohe Schlagzähigkeit aufweisen, durch Abstimmung der Brechungsindizes beider Phasen in ihrer Transparenz verbessert werden können, wobei glasklare, aber gelblich gefärbte Produkte entstehen. Derartige Formmassen weisen jedoch eine relativ geringe Lichtbeständigkeit auf und sind Tür viele technische Anwendungen wenig oder gar nicht geeignet, beispielsweise als Folien zur Lebensmittelverpackung.
Auf dem Gebiet der Mischpolymerisate bzw. PoIymerenabmischungen des Polyvinylchlorids mit EJastomerenkomponenten ist ebenfalls bereits versucht worden. Formmassen von hoher Schlagzähigkeit und gleichzeitig hoher Transparenz zu erhalten. Die wesentliche Schwierigkeit liegt dabei bei Anwendung der Emulsionspolymerisation in dem Gehalt an Emulgatoren, der stets eine Trübung der Produkte hervorruft. Daher wurde bereits vorgeschlagen, die Polymerisation des Elastomeren in Lösung oder Substanz ohne Emulgator vorzunehmen und eine solche Elastomerenkomponente mit emulgatorfreiem Suspensions-Polyvinylchlorid abzumischen. Von gravierendem Nachteil im Vergleich zu den in Emulsion hergestellten Elastomerenlatices ist dabei die Entstehung von 10-bis lOOfach größeren Elastomerenpartikeln und die damit verbundene ungenügende Nutzung der Elastomerenkomponente, und das bedeutet ungenügende Schlagzähigkeit der Produkte.
Andere Verfahren, wie beispielsweise das der USA.-Patentschrift 32 88 886, verzichten daher nicht auf die technisch vorteilhafte Emulsionspolymerisation der Elastomerenkomponente, jedoch müssen hier zur Entfernung der Emulgatoren die erhaltenen Latices mit wasserlöslichen Zusatzstoffen (Elektrolyten) gelallt und anschließend einem ■— oft unvollständigen Auswaschungsprozeß unterzogen werden. Bei dieser Fällung können jedoch auch unerwünschte Agglomerationen der Elastomerenpartikeln auftreten, womit der Vorteil der Emulsionstechnik zumindest zum Teil wieder aufgehoben wird. Nach einem weiteren Verfahren aus der DT-PS 12 26 790 wird die Technik der Emulsionspolymerisation zur optimalen Verteilung der elastomeren Phase in der harten und spröden Polyvinylchlorid-Phase genutzt, wobei das Vinylchlorid auf das Elastomere aufgepfropft und durch eine spezielle Pfropfmischpolymerisationstechnik erreicht wird, daß bei einem sehr geringen Anteil an Elastomerenkomponente eine hohe Schlagzähigkeit resultiert. Dabei werden andere wichtige Eigenschaften, die vom unmodifizierten Polyvinylchlorid herrühren, wie in erster Linie die Tiefzieheigenschaften, nicht herabgemindert. Pfropfmischpolymerisate gemäß diesem Verfahren liefern jedoch noch keine Produkte mit befriedigender Transparenz. Der störende Einfluß des Emulgalors konnte durch die Pfropftechnik allein nicht überbrückt werden.
Eine weitere Verbesserung dieser Technik ist in der Maßnahme zu sehen, die in der belgischen Patentschrift 6 71 372 beschrieben wird. Dort werden ein Emulsionspolymerisat des Vinylchlorids, ein Emulsions-Pfropfmischpolymerisat des Vinylchlorids mit
einer Elastomerenkornponenle aus einem konjugierten Dien und Acrylnitril bzw. Methacrylnitril und ein Suspensions-Polyvinylchloridmiteinanderkombiniert. Auf diese Weise konnten Formkörper mit erheblich erhöhter Transparenz erhalten werden. Eine absolute Glasklarheit war jedoch auch nach dieser Technik noch nicht zu erzielen.
Es bestand daher die Aufgabe, Formmassen auf Polyvinylchlorid-Basis zur Verfügung zu stellen. insbesondere zur Herstellung von hochtransparenten Folien oder Hohlkörpern, die sowohl eine absolute Glasklarheit als auch eine hohe Schlagzähigkeit aufweisen Weder die in der DT-PS 12 26 790 beschriebene Pfropfmischpolymerisationstechnik noch die in der belgischen Patentschrift 671 372 beschriebene Abmischung dieses Pfropfmischpolymerisates mit Suspensions-Polyvinylchlorid allein waren ausreichend, um die vom verbleibenden Emulgatoranteil in der Mischung herrührende Trübung restlos zu beseitigen. Qualitäten von Folien und Hohlkörpern, deren Transparenz bis zur kristallklaren Durchsichtigkeit gesteigert ist, werden heute jedoch von der Verpackungsindustrie gefordert.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch glasklare thermoplastische und schlagzähe Formmassen aus einem Emulsions-Pfropfmischpolymerisat von Vinylchlorid mit einem Elastomeren auf Dien-Basis und aus Masse- oder Suspensions-Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen bestehen aus:
A. 5 bis 70 Gewichtsprozent eines Pfropfmischpolymerisats von Vinylchlorid auf einen Elastomerenlatex, welches hergestellt ist durch Zuschieusen von 15 bis 30 Gewichtsprozent eines Elastomerenlatex zu einer laufenden Vinylchlorid-Emulsionspolymerisation bei 40 bis 5i0% Umsatz, anschließendes Auspolymerisieren bis maximal 95% Umsatz und Trocknen zum Pulver, wobei dieser Elastomerenlatex ein Emulsions-Misch- oder Emulsions-Pfropfmischpolymerisat von
a) 52 bis 64 Gewichtsprozent Butadien oder anderen konjugierten Diokfinen,
b) 26 bis 34 Gewichtsprozent Styrol und
c) 6 bis 17 Gewichtsprozent Acrylnitril, Methylmethacrylat, Vinylacetat oder Benzoesäurevinylester
ist und wobei das Mengenverhältnis der Monomeren aus a), b) und c) auf den optischen Brechungsindex des Polyvinylchlorids abgestellt ist und die Teilchengröße im Elastomerenlatex 0,05 bis 0,4 μ beträgt,
B. 30 bis 95 Gewichtsprozent Masse- oder Suspensions-Polyvinylchlorid oder Gemischen dieser beiden Typen.
Es war überraschend, daß unter diesen Bedingungen, insbesondere durch die höhere Menge an zugeschleustem Elastomerenlatex bei der Pfropfmischpolymerisation und die Einstellung des Mengenverhältnisses der Komponenten a), b) und c) des Elastomerenlatex auf den optischen Brechungsindex des Polyvinylchlorids, der störende Einfluß des Emulgators auf die Transparenz völlig überbrückt werden konnte, wobei die übrigen vorteilhaften Eigenschaften, wie Schlagzähigkeit, Kerbschlagzähigkeil und Tiefziehfühißkeit in vollem Maße erhalten bleiben. Dies war insbesondere .deswegen überraschend, weil die Differenz der optischen Brechungsiiidizes zwischen Polyvinylchlorid und den für Polyvinylchlorid wirksamen Emulgatoren wesentlich größer ist als beispielsweise der zwischen einem mit Butadien-Acrylnitril modifizierten Polymethylmethacrylat und den dort wirksamen F.mulgatoren, wie beschrieben in der DT-AS 11 27 068. Ein wesentlicher Fortschritt liegt auch darin, daß auf jede Auswaschung oder sonstige Entfernung des Emulgators verzichtet werden kann.
Die Herstellung des als Pfropfgrundlage für die erfindungsgemäße Komponente A dienenden Elastomerenlatex mit 52 bis 64 Gewichtsprozent Butadien erfolgt in bekannter Weise durch Polymerisation der Monomeren a), b) und c) in wäßriger Emulsion, wobei die einfache Mischpolymerisation oder insbesondere auch die Pfropfpolymerisationstechnik angewandt werden können. In der Komponente a) kann dabei das Butadien insgesamt oder in Teilen auch durch Isopren oder andere konjugierte Diolefine ersetzt werden. Die Komponente b) besteht aus Styrol, dessen Homopolymerisate einen höheren Brechungsindex als Polyvinylchlorid selbst hat, in einem Anteil von 26 bis 34 Gewichtsprozent. Ferner wird ein weiteres Monomeres der Komponente c) zugesetzt, das die Verträglichkeit mit Vinylchlorid fördert und dessen Anteil 6 bis 17 Gewichtsprozent beträgt. Dafür kommen in Frage Vinylacetat, Benzoesäurevinylester, Methylmethacrylat und Acrylnitril. Es können gegebenenfalls auch Gemische der angegebenen Monomeren c) verwendet werden. Das Mengenverhältnis der am Elastomeren beteiligten Monomeren a), b) und c) ist dabei auf den optischen Brechungsindex von Polyvinylchlorid abzustimmen.
Bei der Herstellung dieser Elastomerenlatices werden unter Verwendung von 100 Teilen Monomeren auf 100 bis 150 Teile Wasser und Emulgatormengen von 0,5 bis 3,0 Teilen, vorzugsweise 1 bis 2 Teilen, auf I CX) Teile Monomere stabile Latices mit einer Teilchengröße von unter 0,4 μ erhalten, wobei folgende Emulgatoren verwendet werden können: Natrium- und Kaliumsalze von geradkettigen bzw. verzweigten Carbonsäuren mit 10 bis 20 C-Atomen, z. B. Laurinsäure, Stearinsäure, ölsäure, dimere ölsäure, Na- und K-Salze von disproportionierter Abietinsäure, von Alkylsulfonsäuren, Schwefelsäureestern und Phosphorsäurealkylestern sowie Oxäthylale von 20 Mol Äthylenoxid, berechnet auf 1 Mol Alkylphenol oder 1 Mol Fettalkohol mit 10 bis 20 C-Atomen. Als Polymerisationskatalysatoren sind geeignet anorganische und organische Perverbindungen oder Azoverbindungen, wie z. B. Kalium- oder Ammoniumpersulfat, tertiäres Butylhydroperoxid, Azodiisobuttersäurenitril in Mengen von 0,05 bis 3%, berechnet auf Gesamtmonomere. Ebenso können Redox-Systeme aus den beschriebenen Peroxiden und Reduktionsmitteln, wie Glukose, Derivate von Aldehyden usw., verwendet werden. Die Polymerisationstemperaturen liegen zwischen 30 bis 100' C, vorzugsweise zwischen 40 bis 80"C. Es kann bei pH-Werten zwischen 6 und 11 gearbeitet werden, wobei als Puffersubstanzen Salze der Orthophosphorsäure und Pyrophosphorsäure in Betracht kommen.
Die Polymerisation kann vor Erreichen eines vollständigen Umsatzes abgebrochen werden. Bevorzugt wird jedoch ein Umsatz der Monomeren von größer als 90%. Der in Toluol unlösliche Anteil (GelgehulO liegt zwischen 70 bis 90%. Nicht umgesetzte Monomere werden bei vermindertem Druck und Tempe-
raturen von 40 bis 60 C nach Zugabe von in der Technik bekannten Entschäumern, wie z. B. Fettsiiureglycerinestern, entfernt.
Neben einer einfachen Mischpolymerisation aller 3 Komponenten kann insbesondere die Komponente c) in eine laufende Mischpolymerisation der Komponenten a) und b) bei einem Umsatz von 50 bis 70% zugeschleust werden und dann mit den noch vorhandenen Monomerenanteilen copolymerisierl bzw. auf das bereits gebildete Mischpolymerisat aufgepfropft werden.
15 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf den Trokkengehalt der so erhaltenen Elastomerenlatices, werden einer üblichen Vinylchlorid-Emulsionspolymerisation beii 40 bis 80%, vorzugsweise 50 bis 60% Um- is satz zugeschleust und die Vinylchlorid-Polymerisation bis zu einem Umsatz von maximal 95% weitergeführt, wobei eine teilweise Aufpfropfung des restlichen Vinylchlorids auf das zugeschleuste Elastomere eintritt.
Für diese Vinylchlorid-Emulsionspolymerisationzur Komponente A werden die üblichen Emulgatoren in Mengen von 0,2 bis 4%. vorzugsweise0,4 bis 1,3%, bezogen auf monomeres Vinylchlorid, verwendet. Die Polymerisation wird bei einem pH-Wert von 7 bis 11 und Temperaturen von 40 bis 100 C, vorzugsweise 40 »5 bis 90 C, durchgeführt.
Die erhaltenen Pfropfmischpolymerisat-Latices werden nach Zugabe von 0,01 bis 0,2% Antioxidationsmittel, wie z. B. Di-tert.-butyl-p-kresol, ohne weitere Behandlung auf Trocken walzen zu rieselfähigen Produkten getrocknet oder unter Verwendung von sogenannten Einstoffdüsen bei 80 bis 90' C in Sprühtürmen grobversprüht. Der mittlere Korndurchmesser liegt zwischen 80 bis 200 μ, das Schüttgewicht zwischen 500 bis 600 g/l. Dieser so versprühte Pfropfmischpolymerisat-Latex A kann damit in eine rieselfähige, mit Suspensions- oder Masse-Polyvinylchlorid auch im Schüttgewicht vergleichbare Form gebracht werden. Die erfindungsgemäßen Formmassen sind daher nicht staubend und vom Pulver weg nach Abmischung mit Stabilisatoren und Gleitmitteln verarbeitbar.
Die so erhaltenen grobkörnigen Emulsions-Pfropfmischpolymerisate der Komponente A werden in einen Anteil von 5 bis 70, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent mit rieselfähigen Suspensions- oder Masse-Polyvinylchlorid oder Gemischen dieser beiden Typen (Komponente B) in einen Anteil von 30 bis 95, vorzugsweise 60 bis 80 Gewichtsprozent, unter gleichzeitiger Zugabe von üblichen Stabilisatoren und Wachsen, eventuell auch von Pigmenten bzw. Färbstoffen, mit Hilfe üblicher Schnellmischer in verarbeitungsfähige Pulvermischungen überführt. Die erhaltenen Premices können auf Wunsch auch einer nachträglichen Granulierung unterzogen werden.
Wie die in Tabelle 1 und 2 angegebenen Trübungswerte ausweisen, sind die Trübungszahlen von 1 mm starken Platten aus den erfindungsgemäßen Formmassen absolut oder fast identisch mit dem Trübungswert von solchen aus reinem Masse-Polyvinylchlorid, was bei einem Emulgatoranteil von etwa 0,5% in der Gesamtmischung absolut überraschend ist.
Der relativ niedrige Elastomerenanteil der erfindungsgemäßen Formmassen bedingt eine schnellere Gelierbarkeit sowie eine geringere Schmelzviskosität und erleichtert somit die Verarbeitung.
Die Verfahrensprodukte werden nach den für thermoplastische Massen üblichen Verfahren zu den verschiedensten Gegenständen nach dem Spritzguß-, Fließgut-, Extrusions-, Extrusionsblas-, Preß- und Schlagpreß· oder Kalandrierverfahren verformt.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind vorzüglich geeignet zur Herstellung von Gegenständen glasklarer Transparenz mit guten mechanischen Eigenschaften, wie Folien, Platten, Profile und Hohlkörper, vor allem für Flaschen mit und ohne Schraubverschlüssen.
Beispiele
1. Herstellung der Ausgangsprodukte
1.1. Elastomerenlatex
In einem Rührautoklav wird eine Lösung aus 150 Teilen entionisiertem Wasser, 1 Teil des Natriumsalzes einer Alkyinaphthalinsulfonsäure und 0,6 Teilen Kaliumpersulfat gegeben. Die Luft wird durch Einleiten von Stickstoff verdrängt und evakuiert. Anschließend werden 57 Teile Butadien und 33 Teile destilliertes Styrol unter Rühren eingedrückt und die Temperatur auf 55 bis 601C erhöht. Nach 5 Stunden Laufzeit werden 0,5 Teile eines Alkylphenylsulfonats und nach 12 Stunden 10 Teile destilliertes Vinylacetat zugeschleust. Nach etwa 20 Stunden ist die Reaktion beendet und etwa 90 bis 92% der Monomeren umgesetzt. Die restliche nicht umgesetzte Menge Butadien wird durch Ausrühren des Latex bei 40r C unter vermindertem Druck entfernt. Die Polymerkonzentration des eihaltenen Latex beträgt etwa 35%.
1.2. Pfropfmischpolymerisat
In einem Rührautoklav wird eine Lösung aus 120 Teilen entionisiertem Wasser, 0,4 Teilen des Natriumsalzes eines Sulfobernsteinsäureesters, 0,3 Teilen des Natriumsalzes einer langkettigen Alkylsulfonsäure und 0,01 Teilen Kaliumpersulfat gegeben und mit 100 Teilen Vinylchlorid unter Rühren versetzt. Nach Verdrängen der Luft durch Stickstoff wird die Reaktion durch Aufheizen in Gang gebracht. Bezogen auf eingesetztes Vinylchlorid wird nach einem Umsatz von etwa 60 bis 70% eine Menge von 61 1 (d. h. 21 Gewichtsprozent, bezogen auf den Trockengehalt) des nach 1.1. erhaltenen Elastomerenlatex innerhalb von 15 Minuten eingeschleust. Der nach 15 bis 20 Stunden Reaktionszeit und einem Umsatzgrad von 90 bis 92% erhaltene Pfropfmischpolymerisatlatex hat eine Konzentration von 40 bis 42%.
2. Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen
10 bis 40 Gewichtsprozent des nach 1.2. erhaltenen Vinylchlorid-Pfropfmischpolymerisates werden nach Trocknung durch Grobversprühung mit 60 bis 90 Gewichtsprozent Masse Polyvinylchlorid vom K-Wert 58 iiiit 1,5 Gewichtsprozent handelsüblichem Zinnstabilisator und 0,5 bis 2 Gewichtsprozent eines handelsüblichen Montanwachses versetzt. Proben der durch Abmischung erhaltenen Pulvermischung werden auf einem 170° C heißen Walzwerk zu einem Fell verdichtet, und daraus werden kreisrunde Teile (Durchmesser 12 cm) ausgestanzt und zu 1 mm starken Platten verpreßt. Diese werden für die Ermittlung der in Tabelle 1 und 2 wiedergegebenen mechanischen Werte benutzt.
Tabelle
Nr.
2 3 4 5
Pfropf-
mischpolymerisat
Komponente A
100
100
10
20
30
40
30
Massc-PVC lilastomcrcngchal
in A
100 0
0 6
0 6
90 21
80 21
70 21
60 21
70 25
Kerbschlag- Zähigkeitsfaktor*) - ■
zugza'higkcit Triihun.usAdhl"
kp ■ cm/cm2) 17
32 33 100
160 43 509
175 21,5 400
93,5 25 120
149 41,3 110
171 42 105
171 44 110
180 110
*) Zähigkcilsfaklor =
Bruchdehnung (%) · KX)O
Schlagmgzähigkcil (kp ■ cm'cnrl
**) Trübungszahl nach DIN-Noim 5.1490.
Alle Werte für den Hlaslonicrcngchalt bedeuten Gewichtsprozent Trockensubstanz, bezogen auf Pfropfmischpolymerisat A.
Die in Tabelle I wiedergegebenen Vergleichsversuche I bis III bedeuten:
Vergleichsversuch I
Reines Massepolyvinylchlorid.
Vergleichsversuch II
Emulsions- Pfropfmisch polymerisat nach DT-PS 12 26 790, hergestellt durch Zuschleusen von 6 Gewichtsprozent eines Elastomerenlatex mit 90 Gewichtsprozent Butadien und 10 Gewichtsprozent Acrylnitril in eine laufende Vinylchlorid-Polymerisation bei einem Umsatz von 75%.
Vergleichsversuch 111
40
Emulsions-Pfropfmischpolymerisai mit einem Elastomerenlatex erfindungsgemäßer Zusammensetzung (52 Gewichtsprozent Butadien, 31 Gewichtsprozent Styrol, 17 Gewichtsprozent Methylmethacrylat, letzteres bei 60% Umsatz nachgeschleust), jedoch werden nur 6 Gewichtsprozent davon der Vinylchlorid-Polymcrisation bei 75% Umsatz zugeschleust.
Vergleichsweise wurde in Versuch Nr. 5 die gleiche Elastomerenkomponente (unter gleichen Bedingungen gewonnen und zugeführt) in einem Anteil von 25 Gcwichtsprozent in das Pfropfmischpolymerisat eingeführt und dieses im Verhältnis 30:70 mit Masse-Polyvinylchlorid abgemischt. Die TrUbungszahl liegt im Bereich des reinen Masse-Polyvinylchlorids, wobei die Schlagzähigkeit des Pfropfmischpolymerisats voll erhalten bleibt.
Die Versuchsnummern 1 bis 4 zeigen Ergebnisse, die mit dem nach 1.1. und 1.2. hergestellten Pfropfmischpolymerisat gewonnen wurden bei Variation der Anteile der Mischung mit Masse-Polyvinylchlorid.
Tabelle 2 zeigt eine Reihe von Varianten für die Zusammensetzung der Elastomerenkomponente im Pfropfmischpolymerisat A mit 30 Gewichtsprozent eines im Hlastomerengehalt jeweils 21 gewichtsprozentigen Pfropfmischpolymerisats und 70% Masse- bzw. 6j Suspcnsionspolyvinylchlorid.
Von den in Tabelle 2 eingesetzten Elastomeren wurden Nr. 7 bis K) durch Nnchschleuscn der dritten Elastomerenkomponente bei 50 bis 60% Umsatz Nr. 11 bis 14 dagegen als Terpolymerisate hergestellt
Tabelle 2
Nr.
10
11
12
13
14
Elaslomcrcnlatex Butadien Kcrbschlag- /innigkcils
faktor
Brutlo- (Angaben in ,5 Styrol zugzähigkcit
zusammensetzung Gewichtsprozent) SAcrylnitril
des 60 Butadien (kp · cm/cm2)
27 Styrol 40,8
12 Methyl 157
59 methacrylat
31 Butadien 43.6
K) Styrol 144
Vinylacetat
57 Butadien
33 Styrol .41.3
10 Vinylacetat 171
60 Butadien
34 Styrol 35.8
6 Benzoe- 139
64 siiurevinyl-
26 ester 39.8
10 Butadien 142
Methyl
methacrylat
52 Styrol
17 Butadien 36.2
Styrol 135
31 Acrylnitril
62 Butadien
28 Styrol 41.0
10 Vinylacetat 151
52
34 36.0
14 160
Trübungszahl
UO
KX)
105
112
101
H)I)
628/46

Claims (1)

  1. IO
    •5
    20
    Patentansprüche:
    I. Glasklare, thermoplastische und schlagzähe Formmassen aus einem Emulsions-Pfropfmischpolymerisat von Vinylchlorid mit einem Elastomeren auf Dien-Basis und aus Masse- oder Suspensions-Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen bestehen aus.
DE19671694189 1967-09-02 1967-09-02 Glasklare, schlagzähe Formmassen aus Gemischen von Polyvinylchlorid und Pfropfmischpolymerisaten des Vinylchlorids mit Elastomeren Expired DE1694189C3 (de)

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