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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Futterkuchen Die Erfindung
bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Futterkuchen, insbesondere
aus Grünfutter, Halbheu oder Heu, bei dem das-Erntegut zu eine strangartigen Gebilde
zusammengefaßt, in passende Ungen abgetrennt und mit Hilfe von Kolben vor- und hachverdichtet
wird, Es ist bekannt, Heu mit Hilfe von Längs- und Querfördereinrichtungen zu einem
Strang zupammenzufassen und diesen Strang mit Hilfe von umlaufenden Rollen, die
entlang einer Kegelmantelfläche angeordnet sind, zu einem Strang zu verformen,
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der eine nicht unerhebliche Verdichtung aufweist. Dieser Strang wird mechanisch
in Scheiben zer..annt. Es hat sich erwiesen, daß das Vieh derartige Briketts annimmt.
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Auf diese Weise erreicht man eine wesentliche Verringerung des Lagerr&.ames
sowie eine Vergrößerung der Futteraufnahme beim Vieh.
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Es ist ferner bekannt (DPS 1 215 424), das auf gleiche Weise zu einem
Strang geformte Erntegut mit Hilfe eines Schneidwerkzeuges in bestimmten Längen
abzutrennen und diese einzelnen Nutzen in einem prismatischen Hohlraum mit einem
zweistufigen Kolben vorzuverdichten und den so gewonnenen Körper rechtwinkelig in
einen Kanal abzuschieben, wo unter der Reibwirkung mit der Kanalwand sich ein die.Yerdichtung
erhöhender Stau bilden soll. Auch hierbei wird der einzelne Futterkuchen durch mechanisches
Abtrennen vom Strang gewonnen.
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Bei diesen bekannten Methoden weisen jedoch die hergestellten Putterkuchen
eine erhebliche innere Spannung und eine unterschiedliche Dichte auf. Während der
Herstellung des Transportes und der Lagerung lockern sich somit diese Putterkuchen,
wodurch erhebliche Verluste durch Zerbröckeln, Abrieb und dgl. entstehen. Häufig
ergibt sich darüberhinaus* . die Notwendigkeit, solche Putterkucheä überhaupt erst
lager-@@
fähig zu machen. Nachdem es nicht möglich ist, stets eine
gleichmäßige Feuchtigkeit beim Einbringen des Heues fi zu erreichen, ist man gezwungen,
einen Nachtrocknungsprozeß unter Dach anzuschließen, mit dem im wesentlichen die
Futtergärung vermieden werden soll. Durch ihren erheblichen Aufwand an verfahrenstechnischen
und vorrichtungsmäßigen Maßnahmen sind die bekannten Brikettierverfahren unwirtschaftlich.
Im übrigen hat es sich als notwendig erwiesen, diese Art von Strangpressen nur vorzunehmen,
wenn das Erntegut einen Feuchtigkeitsgrad von 17 bis 206 aufweist. Dadurch wird
das bekannte Verfahren auf solche Gebiete beschränkt, die durch entsprechendes Klima
günstige Voraussetzungen für die Heutrocknung bieten.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das Brikettieren von
Erntegut zu verbessern und insbesondere Vorschläge zu unterbreiten, die eine Brikettierung
des Erntegutes unter europäischen Klimaverhältnissen ermöglicht. Im besonderen wird
die neue Aufgabe gestellt, nicht nur Heu sondern auch Halbheu und sogar Grünfutter
zu brikettieren, ohne Nachteile im Nahrgehalt der-Futterkuchen hinneh-
men
zu müssen. .
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Das erfindungsgemäße Verfahren geht von dem erwähnten bekannten Preßverfahren
mit Preßkolben aus. Die Erfindung besteht darin, daß das vorverdichtete Erntegut
mittels eines mehrere
Prellkammern nebeneinander mit dazwischen
befindlichen Scherkanten aufweisenden Preßkolbenpaares in die .einzelnen Nutzen
zerteilt und zum fertigen Futterkuchen verpreßt wird. Mit der Erfindung wurde die
Erkenntnis gefunden, daß man einen Futterkuchen im Preßvorgang zwischen Formen seine
endgültige Gestalt geben soll und nicht, wie beim Stand der Technik, durch ein mechanisches
Abtrennen vom Strang. Dabei wird der Vorteil erzielt, den Futterkuchen formfest
und dauernd lagerfähig herstellen zu können, denn man kann auf das Erntegut einen
erheblichen Druck, beispielsweise etwa 1.000 kg; vorzugsweise über 10.000
kg einwirken lassen. Zufolge des auf den Futterkuchen einwirkenden hohen Druckes
in Verbindung mit dem Vorpreßvorgang verbinden sich die Stengel mit den Blattmassen
besonders gut.
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Bei den bekannten Brikettierverfahren wird dieser Druck nicht im entferntesten
erreicht, weil die Formgebung des Futterkuchens durch eine mechanische Zertrennung
eines Stranges ohne Pressung vorgenommen wird. Der Erntegutstrang weist dabei noch
nicht eine ausreichende Verdichtung auf, welche die der Erfindung zugrundeliegenden
Vorteile zu erreichen gestattet, da die Verdichtung sich lediglich auf Reibungskräften
an den Kanalwandungen aufbaut. Der dabei austretende Zellsaft wirkt wie ein
Schmiermittel und vermindert sogar den Verdichtungsgrad.
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Schließt man jedoch im Sinne der Erfindung an den Vorverdichtungsvorgang
_einen
Hochdruck-Preßvorgang an, dann erhält man überraschenderweise einen Putterkuchen,
der sowohl abriebfest und transportfähig ist und andererseits auch vom Vieh angenommen
wird.
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Ähnlich wie beim Stand der Technik kann im Rahmen der Erfindung das
Erntegut zunächst während der Aufwärtabe-. wegung mittels eines Förderbandes quer
zur Förderrichtung zu einem bandartigen Gebilde zusammengefasst werden, woraufhin
von diesem gegebenenfalls flachgedrückten bandartigen Gebilde eine Dosis für mehrere
Futterkuchen abgetrennt, diese in zwei Dimensionen vorgepreast und daraufhin in
der dritten Dimension unter Aufteilung in die Einzeldosen zum Putterkuchen hochdruckverdichtet
wird. fieses Verfahren bietet die Möglichkeit, daß das Erntegut, gleichgültig, ob
es frisch gemäht, halb oder ganz ge-
trocknet ist, in einem Arbeitsgang
aufgenommen und zum Putterkuchen verarbeitet werden kann.
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Zweckmäßigerweise wird beim Gegenstand der Erfindung die Bewegung
des Vorpreßkolbene und/oder des Preßkolben- , paares in Abhängigkeit vom Standruck
des herangeführten Erntegutes gesteuert. Auf diese Weine wird eine gleich-mäßige
Dosierung mit etwa konstanter Dichte der Butterkuchen erreicht.
Eine
andere Vatsnte der Erfindung besteht darin, _daß ein durch an sich bekanntes
Aufwickeln oder ßtrangpressen gebildeter vorverdichteter Enrtegutkärper
in einer quer
`zu seiner Längsachse liegenden Ri&tung durch den erfindungsgemäßen
Hochdruck-Preßvorgang zerteilt und brikettier wird. Mit diesem erfindungsgemäßen
Ziel wird erreicht, daß man die vorbekannten Brikettierverfahren vervoll-ständigen
und ergänzen kann, um ein wesentlich besseres
Ergebnis zu erzielen.
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In allen Ballen erweist es eich als zweckmalig, das Erntegut vor der
Vorverdichtung zwecks Erzielung glei-
cher Dosierungen anzustauen.
Man ist dadurch in der La-
ge, das Erntegut
im gleichen Arbeitsgang
mit der Auf-
nahme vom Feld zum Brikett zu verarbeiten, ohne daß
dabei
]Rücksicht
auf die Dichte des je Flächeneinheit
Bowie Fahrgeschwindigkeit |
vorhandenen Erntegutesi$acksicht genommen werden muß. |
Versieht man das Erntegut
vor oder während
der Vorverdichtung
mit einem Bindemittel,dann
kann man
aufgrund
der erfindun$sgemä$en
Erkenntnis u. U. auf den Rochdruck-Preßvoegang verzichten
. oder den
Preßgrad mindern.
Ein weiterer, Gegenstand
der Erfindung besteht
darin,
da$
die Zutterkuchen
mit einem konservierenden Überzug
versehen werden.
Dieser konaesvierende Überzug kann nähr..
stoffhaltig
sein. Dies erweist sich besonders dann als vorteilhaft, wenn durch den Hochpreßvorgang
ein großer Teil der flüssigen Nährstoffe verloren geht. Zweckmäßigerweise wird man
dieselrausgepressten _Zellsaft- auffangen und gegd:enenfalls mit'geeigneten biologischen
oder chemischen Stoffen versetzen, so daß ein Überzugstoff entsteht, der einerseits
die Eigenschaft hat, den gepressten Futterkuchen gegen äußere Einflüsse zu schützen
und eine Gärung zu vermeiden und andererseits dem Futterkuchen die nötigen Nährstoffe
wieder zurückzuführen, die vorher entnommen worden sind. Vorzugsweise wird man für
diesen Überzug den Zellsaft des Erntegutes verwenden und diesen mit Gelatine, Stärke
od. dgl. versetzen, damit eine feste Kruste um den Futterkuchen entsteht.
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Eine andere Variante der Erfindung besteht darin, daß man den Futterkuchen
mit einem Nährstoff tränkt oder mit Nährstoffen in sonstiger Weise, beispielsweise
in Pulverform, versieht und daß man daraufhin diesen angereicherten Futterkuchen
vorzugsweise mittels verdaulicher Folien umkapselt. Auch durch diese Maßnahme wird
der Gärungsprozess vermieden und außerdem erreicht, daß die klimatischen Einflüsse
nicht schädlich auf den Futterkuchen hinwirken können. .
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Schließlich sieht die Erfindung im Rahmen einen Ausfüh- .
rungsbeispieles
vor, daß die Futterkuchen einzeln oder gruppenweise vakuumverpackt werden. Derartige
Futterkuchen brauchen nicht unbedingt mit einem Überzug versehen werden, weil durch
die Vakuumverpackung eine hältbare Lagerung des Futterkuchens über längere Zeit
erzielt wird. Wendet man diese erfindungsgemäßen Vorschläge beim Brikettieren von
Grünfutter oder Halbheu an, dann gelingt es, das Vieh übers ganze Jahr hinweg mit
besonders nahrstoffhaltigem Futter zu versorgen.
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Im Sinne der Erfindung erweist es sich als zweckmäßig, wenn man@die
Futterkuchen in Säulenform mit etwa elliptischer Grundfläche presst, wobei die Pressung
vorzugsweise horizontal bei über die große Achse liegender Säulenform erfolgt. Diese
Brikettiermaßnahme hat deswegen einen großen Vorteil, weil derartige Säulenformen
sich leicht aus einem Presswerkzeug entformen lassen. Dadurch, daß der Futterkuchen
über die hohe lchse gepresst wird, liegt der Schwerpunkt des Futterkuchens im Verhältnis
zur Auflagerfläche relativ hoch, so daB es nur geringer Kräfte bedarf, um den Futterkuchen
durch Kippen aus der Pressform herauszubewegen und abzuführen. Es ist natürlich
im Sinne der Erfindung'auch möglich, jede andere zweckmäßige Form eines Futterkuchens
zu pressen.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Brikettierung im gleichen
Arbeitsgang mit der Aufnahme des Erntegutes
auf dem Feld vorgenommen
werden kann. Dadurch kann man das Erntegut mit einem wesentlich geringeren Fahraufwand
einbringen und eine wesentliche Ersparnis des Lagerraumes für Futtermittel erzielen.
Die Erfindung bietet aber auch die Möglichkeit, die Brikettierung am Gutshof stationär
vorzunehmen und einen vorverdichteten ErntegutkÖrper, z.B. Ballen, Strang oder Wickel,als
Ausgangselement zu verwenden. So ist es beispielsweise möglich, trockenes Heu mit
Hilfe der bekannten Hochdruckpressen zu formen und einzubringen, um alsdann diese
Reuformlinge im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens zu brikettieren.
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Eine geeignete Vorrichtung zur Herstellung von Futterkuchen, beispielsweise
aus Grünfutter, Halbheu«oder Heu, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist durch ein zweiteiliges und relativ zueinander bewegbares Presswerkzeug
gekennzeichnet, dessen einander zugekehrten Arbeitsflächen aneinandergrenzende und
durch Scherkanten getrennte, formbildende Preßkammern aufweisen. Dabei empfiehlt
es sich, das Presswerkzeug aus einem prismtisch geformten Schieber und einem vornehmlich
orte-
festen Widerlager zu gestalten,#die beide an ihren zueinander gekehrten
Seiten stufenartig voneinander abgesetzte
und zinkenartig ineinandergreifende
Arbeitdt.ächen aufwei-__
sen, .deren Ränder als Schnittanten wirken.
Auf diese Weise ist es möglich, eine vorverdichtete Do^is des T Erntegutes in einem
Zug zu mehreren Futterkuchen zu verarbeiten, ohne daß dabei Abfall oder sonstige
Verluste entstehen. Zugleich wird die erforderliche Leistung aufgebracht, die mit
der Aufnahmeleistung der Erntemaschine Schritt halten kann.
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Vorzugsweise sind die Arbeitsflächen der Presswerkzeuge als Mantelflächen
liegender, säulenfärmiger Hohlräume mit etwa-elliptischer Grundfläche ausgebildet,
deren große Achse aufrecht angeordnet ist. Derartige Raumformen von Presswerkzeugen
haben den Vorteil, daß man die hergestellten Futterkuchen leicht entformen kann.
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Im Rahmen von Ausgestaltungen der Erfindung empfiehlt es sich, wenn
die das schieberartige Werkzeug begrenzende Wandung im Bereiche zwisohen den SchieberendstellunSen
eine an sich bekannte verschließbare Zuführöffnung für dae vorverdichtete Erntegut
und eine ebenfalls verschließbare Öffnung für das Ableiten der gepressten Futterkucheb
aufweist. Dabei kann sich in bekannter Weise etwa senkrecht an das Presswerkzeug
ein Vorpressraum vornehmlich`prismatischen Querschnittes anschließen, in
de® ein Kolben derart irwegbar ist, daß er in seiner einen
Endstellung
eine Zuführöffnung für das 'gebündelte Erntegut freigibt und in seiner anderen Endstellung
diese Zuführöffnung verschließt und eine Begrenzungswand für den Pressraum des Presswerkzeuges
bildet. Dabei kann die der Zuführöffnung zugekehrte Stirnkapte des Kolbens in Verbindung
mit einem Rand der Zuführöffnung in bekannter Weise ein Schneidwerkzeug für das
gebündelte Erntegut bilden. Auch sieht die Erfindung vor, daß der Schieber und der
Kolben miteinander getrieblich gekoppelt sind.
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Um die Dosierung des Erntegutes im Vorpreßraum gleichmäßig zu erzielen,
erweist es sich alg vorteilhaft, wenn die Einlaßöffnung zum Vorpreßraum mit einer
vornehmlich federnden Klappe, die am Kolben angelenkt sein kann, verschließbar und
die Klappe mit einem Steuertrieb, z.B. Eintourenkupplung, verbunden ist, dessen
Betätigung in Abhängigkeit von der Klappenstellung bei entsprechendem Staudruck
des Erntegutes erfolgt.
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Im Sinne der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß in die
Arbeitsflächen
den Presswerkzeuges bolzen- bzw. finger-
artige Auswerfer hineinragen,
die gesondert in ihrer Bewegung gesteuert sein können. Diese entsprechenden
Aussparungen für die Auswerfer können verhältnismüßig klein
gehalten
werden, so daß sie die Pressung des Futterkuchens nicht beeinträchtigen und andererseits
ein vollkommenes Entformen gestatten. Auch erweist es sich als zweckmäßig, Luftentreich-
bzw. Austrittsbohrungen für Flüssigkeit vorzusehen, die von den Arbeitsflächen ausgehen,
um keinen unerwünschten Staudruck im Preßraum zu erzielen. Vorzugsweise sind die
Preß- und Verdichtungswerkzeuge mit ihrem Antrieb auf einer Erntemaschine angeordnet.
"Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß man das Erntegut vom Feld in üblicher Weise
aufnehmen und sofort zu Futterkuchen verarbeiten kann. Der besondere Vorteil der
Erfindung besteht darin, daß man Grünfutter auf eben dieselbeiWeise wie Halbheu
oder Heu verarbeiten kann. Wenn man gepresste Grün-. futterkuchen besonders behandelt,
z.B. Verpackung oder Konservierung, so wird die Gefahr der Gärung des Erntegutes
vermieden, so daß man die hohen Nährstoffe des Grünfutters über längere Zeit erhalten
und damit eine wesentlich günstigere Viehfütterung durchführen kann.
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Ähnlich wie bei bekannten Vorrichtungen kann bei einer Erntemaschine
eine an eine Aufnehmevorrichtung (Pick-up-Walze oder Näcksler) sich anschließende
Bandfördereinrichtung mit einem die Förderbreite verminderndem Organ, z.B. Querförderschnecke,
vorgesehen sein, an deren Ende ein Presealzenpaar angeordnet ist, von dem eine Presswalze
federnd nachgiebig gelagert sein kann. Durch diese Maßnahme
wird
ein kontrollierter.Stau des Erntegutes vor der Vorpreßvorrichtung erzielt. Wird
zuviel Erntegut herangeführt, dann weicht die federnde Presswalze aus, während umgekehrt
die Presswalze unter ihrem Federdruck eine vergrößerte Förderung durchführt, wenn
zu wenig Erntegut herangeführt wird. Zweckmäßigerweise kann man im Bereiche der
Förderung des noch ungepressten Erntegutes eine Vorrichtung zum Beimengen flüssigen
oder pulverförmigen Bindemittels anordnen. Diese Maßnahme erweist sich besonders
dann als vorteilhaft, wenn man das Erntegut mit Hilfe vorbekannter Walzen zu Strängen
oder Wickeln verarbeiten will, um daraufhin Scheiben abzutrennen. Zu-
die eückdehnung, |
folge des zugeführten Bindemittels wercbrider Abrieb bzw. |
das Abbröckeln von Erntegutteilen verringert oder vermieden, woraus sich eine Verbesserung
der vorbekannten Verfahren ergibt. Derartig präparierte Erntegutkörper brauchen
nicht unbedingt im Sinne der Erfindung hochgepresst zu werden.
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Arbeitet man jedoch erfindungsgemäß mit der Hochdruck-Preßvorrichtung,
dann werden besonders bei GrÜnfutterverarbeitung Zellsäfte austreten, die.im Sinne-der
Erfindung mit Hilfe einer besonderen Auffangvorrichtung gesammelt und zur geeigneten
Weiterverarbeitung bereitgehalten werden.
Im Anschluß an das Presswerkzeug
kann im Sinne der Erfindung eine bis in einen Behälter führende Fördereinrichtung
für die hergestellten Futterkuchen angeordnet sein. Diese Maßnahme hat den Vorteil,
daß man eine verlustfreie Ernte vornehmen kann. Darüberhinaus kann man im Bereiche
der Fördereinrichtung eine Vao"ichtung zur Herstellung eines Überzuges@für den Futterkuchen,
insbeamdere eine Tauchvorrichtung, vorsehen, welche in einem Zug die Konservierung
des gepressten Kuchens mit Nährstoffen und dgl. ermöglicht.
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Sollte die Dosierung trotz der erfindungsgemäßen Maßnahmen nicht ausreichend
sein, empfiehlt es sich, den Hub des Preßwerkzeuges oder die einzelnen Arbeitsflächen
veränderlich-zu gestalten.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung sehematischaund beispielsweise
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1: eine schematische Seitenansicht einer Erntemaschine
für eine Futtermittel-Brikettierung, Fig. 2: eine schematische Seitenansicht der
Erntemaschine gemäß Fig. 1 in einer anderen Arbeitsstellung, Fig. 3 bis 6: Draufsichten
sowie Querschnitte durch ein Hochdruck-Preßwerkzeug für die Erntemaschine gemäß
Fig. 1 und Fig. ? und 8: schematische Seitenansichten einer Vorrichtung zum Beimengen
-von Bindemitteln für das
Erntegut. In den Ausführungsbeispielen
der Figuren 1 bis 6 ist das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine vorteilhafte Vorrichtung
zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Ausführungsbeispiel
eines Erntefahrzeuges dargestellt. Das Erntefahrzeug ist mit 1 schematisch bezeichnet.
Es weist eine Zuggabel 2 auf, damit es an ein Zugfahrzeug, beispielsweise einen
Schlepper, angekuppelt werden kann. Das auf dem Boden liegende oder noch stehende
Erntegut 3, beispielsweise Grünfutter, Halbheu oder Heu, wird mit einer geeigneten
Aufnahmevorrichtung in bekannter Weise aufgenommen und den Arbeitsvorrichtungen
des Erntefahrzeuges 1 zugeführt. Beim Beispiel der.Figuren 1 und 2 wird angenommen,
daß es sich um geschnittenes Halbheu oder Heu handelt, das mit einer Pick-up-Welle
4 aufgenommen und den Werkzeugen iugeführt wird. Man kann aber auch stehendes Erntegut,
z.B. Grünfutter, Mais od. dgl.,- mit bekannten Vorßahtungen, insbesondere Räckselvorrichtungen,
aufnehmen und das so behandelte Grünfutter den Arbeitsvorrichtungen zuführen.
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t Im Bereiche der Aufnahmevorridhtung 4 befindet sich eine Querförderschnecke
5, welche die Aufgabe hat, das aufgenommene Erntegut 3 quer zur Förderrichtung zusammenzufassen.
Dieses so behandelte Erntegut 3 gelangt in den
Bereich des Förderkanales
6, in dem ein Förderband 7
endlos umläuft und das Erntegut 8, welches bandförmig
nunmehr zusammengefasst ist, in den Bereich .eines Zügwalzenpaares 9 bringt, von
dem eine federnde Zugwalze 10 vorgesehen sein kann. Hinter dem Zugwalzenpaar 9 befindet
sich ein Staubereich 11 für das Erntegut 8, der durch die federnde Zugwalze 10 verhältnismäßig
konstant gehalten wird. Im Anschluß an das Zugwalzenpaar 9 kann hierfür ein Kanal
vorgesehen sein, der die Staubildung fördert. Dieses angestaute Erntegut wird durch
die Einlaßöffnung 14 in einen Vorpressraum 12 eingeführt, der von einem Vorpreßkolben
13 durchsetzt wird. Dieser Vorpreßraum 12 besitzt ein wesentlich größeres Volumen
als es dem Querschnitt des herangeführten Erntegutbandes 8
würde. Wenn der Vorpreßkolben 13 nach unten bewegt wird, erfolgt eine Dosierung
des im Vorpreßraum 12 befindlichen Erntegutes zufolge einer Abtrennung des Erntegutes
durch Schnittkanten 18. Zugleich wird durch den Kolben 13 die Einlaßöffnung 14'verschiossen,
wie es Fig. 2 zeigt, so daß sich eine neue Dosis des Erntegutes 8 anstauen kann.
Durch die Bewegung des Vorpreßkolbens 13 erfolgt eine Vorverdichtung des im Vorpreßraum
12 befindlichen Erntegutes und zwar in Richtung des Hauptpreßraumes 19, der sich
quer zum Vörpreßraum 12 anschließt. Im Beispiel der Fig. 2 ist die Stellung gezeigt,
bei der die Vorpressung beendet ist. Der Kolben 13 bildet hierbei
eine
Begrenzung des Hauptpreßraumes 191-in dem ein Schieber 16 mit Hilfe des Exzenters
22 und des Pleuels 23 längsverschiebbar ist. Dieser Schieber 16 befördert
das vorgepresste Material in Richtung zum Widerlager 20, das beim Ausführungsbeispiel
ortsfest angeordnet ist.
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Man kann eine gleichmäßige Dosierung des Erntegutes aber auch dadurch
erreichen, daß man die Einlaßöffnung 14 mit ' einer federnden Klappe verschließt,
die beispielsweise am Vorpreßkolben angelenkt sein kann. Diese Klappe kann auch
mit einem Steuertrieb, beispielsweise einer Eintourenkupplung, verbunden sein, die
in Abhängigkeit von der vom Staudruck des Erntegutes herrührenden Klappenstellung
in Gang gesetzt wird und den Bewegungsablauf der Freßwerke regelt.
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Im Sinne der Erfindung ist es auch denkbar, im Exzenterantrieb 22,23
ein federndes Auweichglied vorzusehen, das bei Auftreten von über den normalen Bereich
hinausgehenden Preßdrücken nachgibt, und daher ein Regulator für konstante Dichte
der hergestellten Preßkuchen sein kann.
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Sowohl der Schieber 16 als auch das Widerlager 20 weisen Arbeitsflächen
1? auf, welche die Formgebung des Putterkuchens bedingen. Die besondere Ausgestaltung
dieses aus dem Schieber 16 und dem Widerlager 20 bestehenden Hochpreßwerkzeuges
ist in den Figuren 3 bis 6 im einzelnen als Ausführungsbeispiel dargestellt.
Danach
besitzen die beiden Preßwerkzeugteile 16,20 stufenartig versetzte Vorsprünge 36
und entsprechende Vertiefungen 37, die kammartig ineinandergreifen. Die Stirnflächen
dieser Vorsprünge 36 und Vertiefungen 37 sind die in Figur .'t,2 dargestellten Arbeitsflächen
17, welche hohlkehlenartig ausgehldet sind. Die Übergänge von den Vorsprüngen 36
zu den Vertiefungen 37 sind in Form von Schnittkanten 38 ausgebildet, so daß beim
Ineinanderbewegen der Preßwerkzeuge 16,20 eine Abtrennung des dazwischen befindlichen
Erntegutes und eine Verdichtung in den durch die Arbeitsflächen 17 gebildeten Hohlräumen
erfolgen kann.
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Die Erfindung sieht vor, daß die Preßwerkzeuge 16,20 etwa horizontal
bewegt werden und daß die durch die Arbeitsflächen 17 gebildeten Hohlräume säulenartig
mit elliptischer Grundfläche sind. Die Säulen sind liegend angeordnet und die elliptische
Grundlläche steht auf der großen Achse, was zur Folge hat, daß der geformte und
hochverdichtete Futterkuchen einen verhältnismäßig hohen Schwerpunkt bei einer sehr
schmalen Auflagetläche besitzt. Dadurch läßt sich der 2utterkuchen 21 verhältnismäßig
leicht* entformen. Zum Zwecke der Erformung besitzt jedes Preßwerkzeug 16,20 passende
Bohrungen 39 für die Führung entsprechender Auswerferbolzen 32 bzw. entsprechende
Aussparungen 40 zur
Führung des Auswerferfingers 33 gemäß Figuren
2 und 5 bzw. 6. Mit Hilfe der Nockenscheibe 29 wird dabei die Rolle 30 betätigt,
die mit einem Hebelgestänge 31 verbunden ist. Auf diese Weise wird einerseits die
Schiebeplatte 28 aus der Stellung gemäß Fig. 1 in die Stellung gemäß Fig. 2 bewegt
und andererseits der Auswerferbolzen 32 betätigt. An die gleiche Bewegung ist der
Auswerferfinger 33 angerhlossen, der in die von der Schiebeplatte 28 freigegebene
Öffnung eintaucht und den geformten Futterkuchen 21.zum Kippen bringt, während der
Schieber 16 in seine Ausgangsstellung gemäß Fig._1 zurückbewegt wird. von
den Arbeitsflächen 17 führen auch nicht dargestellte Bohrungen nach außen, um das
Entweichen der komprimierten Luft zu erlauben.
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Die Bewegung des Preßwerkzeuges 15 und des Vorpreßkolbens 13 wird
zweckmäßigerweise gemeinsam vorgenommen. Zu diesem Zweck ist am Schieber 16 eine
Auflaufkrve 24 angeordnet, die auf eine Kurvenrolle 25 einwirkt, welche über den
Kipphebel 26 die Kolbenstange 2'7 des Vorpreßkolbens 13 betätigt. Man erkennt, daß
die Rückwärtsbewegung des Schiebers 16 eine Vorpressung durch den Vorpreßkolben
13 zur Folge hat und daß dieser VorpreBkolben 13 in die Ausgangsstellung gemäß Fig.
1
zurückgeht, sobald gemäß Fig. 2 .die Brikettierung des Erntegutes
vorgenommen worden ist.. Es ist aber auch denkbar, den Schieber 16 getrennt zu bewegen
und zwar . in Abhängigkeit vom Vorhandensein einer ausreichenden Erntegutmenge
im vorverdichteten Zustand im Preßraum 19.
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Die auf diese Weise hergestellten Futterkuchen 21 gelangen durch die
von der Schieberplatte 28 freigegebene Öffnung nach unten auf ein beliebig gestaltetes
Förderband 34, das die fertigen Futterkuchen in einen Behälter.35 transportiert.
Zufolge der hohen Verdichtung der Futterkuchen werden erhebliche Fahrten zwischen
dem Feld und dem Gutshof, die bisher üblich waren, eingespart, so.daß die erfindungsgemäße
Brikettierung darüberhinaus eine wesentlich rationellere Ernteeinbringung ermöglicht.
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Im Sinne von Ausführungsvarianten kann man die hergestellten Futterkuchen
21 in verschiedener Weise behandeln. So ist es beispielsweise möglich, im Bereiche
des Förderbandes 34 eine Vorrichtung zum Überziehen der Futter kuchen _ mit nährstoffhaltigen
Medien vorzusehen. Man mUß davon. ausgehen, daß durch den hohen Preßdruck
des
Preßwerkzeuges 15 Flüssigkeiten des Erntegutes verloren gehen. Die Erfindung sieht
vor, daß. diese ausgepressten Flüssigkeiten@in nicht dargestellter Weise aufgefangen
und zur Weiterverarbeitung gespeichert werden. Zweckmäßigerweise umgibt man das
Prellwerkzeug mit einer Auffangwanne mit einer entsprechenden Abfüllvorrichtung.
Im wesentlichen,wird Zellsaft ausgepresst, der einen erheblichen Nährstoffgehalt
aufweist. Indem man diesen Zellsaft beispielsweise mit Gelatine oder Stärke vermischt,
erhält man eine flüssige oder pasteuse Masse, mit der man die Futterkuchen überziehen
kann. Durch diese Maßnahme schützt man cbni Futteiiuchen vor klimatischen Einflüssen
und vermeidet Gärungsvorgänge. Zugleich erhält man eine Speicherung der Nährstoffe
mit der Folge, daß das gefütterte Vieh eine größere Nahrstoffaufnahme erhält und
in wesentlich kürzerer Zeit Fleisch bildet. Man kann aber auch die Nährstoffe in
Form von Lösungen oder pulverförmig dem Kuchen beigeben und den Futterkuchen mit
einer vornehmlich genießbaren Folie ummanteln. Die Erfindung beschränkt sich auf
keines der gezeigten Anwendungsmöglichkeiten, sondern bietet die Anwendung beliebiger
Verfahrensschritte.
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In den Beispielen der Figuren 7 und 8 ist schließlich
eine
Variante der Erfindung dargestellt, mit der es möglich ist, die vorbekannten Putterbrikettierverfahren
wesentlich zu verbessern. Es ist hierbei gezeigt, daß das Erntegutband 8 im Sinne
des Beispieles der Fig. 1 herangeführt und später durch vorbekannte Wickelwalzen
51 zu einem Wickelstrang 52 verformt wird. Diese Wickelwalzen 51 sind entlang einer
Kegelmantelfläche angeordnet, so daß das ankommende Erntegutband 8 im rechten 'Winkel
abgeführt und dabei zu einem Strang vorgepresst wird. Wie bereits erwähnt wurde,
ist dieser Strang 52 in einem nicht ausreichendem Maße gepresst, so daß sich erhebliche
Verluste bei der Lagerung und Transportierung des Erntegutes ergeben. Wenn man jedoch
im Sinne der Erfindung gemäß Fig. 7 und 8 das Erntegutband 8 mit einem Bindemittel
43 versieht, das die beim Brikettieren vorhandene innere Spannung des Erntegutes
überwindet und bändigt, dann kann man erhebliche Verluste vermeiden. Beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 7 und 8 ist das Bindemittel 43 in einem Behälter 41 in flüssiger oder
Pulverform vorhanden. Bei flüssiger Form ist im Behälter 41 ein Rührwerk 42 vorgesehen,
das eine gleichmäßige Konsistenz des Bindemittesl 43 erhalten soll.
Mit
Hilfe einer Tastrolle 44 wird ein Verbindungsgestänge 45 und damit eine Dosierklappe
50 betätigt, die in Ab- .. hängigkeit von der Dicke des Erntegutbandes 8 eine bestimmte
Menge des Bindemittels 43 auf die Dosierwalze 49 austreten lässt. Am unteren Ende
des Behälters 41 kann hierbei ein Dosiereinsatz 46, beispielsweise in Form einer
Filzplatte,' vorgesehen sein, mit dem eine gleichmäßige Beschickung der Dosierwalze
49 erzielt werden soll. Die Dichtung 4'7 sowie der Abstreifer 48 bewirken ebenfalls
eine gleichmäßige Schichtstärke auf der Dosierwalze 49.
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Es zeigt sich also, daß die Erfindung in verschiedenster Weise variiert
werden kann, so daß sie sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt
sondern auch alle Varianten umfasst, die sich dem Fachmann in Kenntnis der erfindungsgemäßen
Offenbarung ergeben.