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Die Erfindung betrifft eine Fadenbremsvorrichtung an Doppeldrahtzwirnspindeln,
in denen der Faden auf seinem Wege zwischen Eintritt in die Spindelhohlachse und
Austritt aus dem Spindelrotor mindestens eine Fadenbremse passiert, deren Bremskraft
sich abhängig von der Drehzahl des Spindelrotors selbsttätig verändert, mit einer
aus mindestens zwei Bremskörpem bestehenden Fadenbremse in der Spindelhohlachse,
deren einer nachgiebig angeordnet ist.
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Es ist bekannt, in Doppeldrahtzwirnspindeln den Faden auf seinem Wege
zwischen Eintritt in die Spindelhohlachse und Austritt aus dem Spindelrotor mindestens
eine Fadenbremse mit einstellbarer Bremskraft passieren zu lassen, welche der im
ballonförmig umlaufenden Fadenabschnitt durch Drehzahl und Fadengewicht wirksam
werdenden Fliehkraft entgegengerichtet ist. Durch die Einstellbarkeit der Bremskraft
ist die Möglichkeit gegeben, die entgegengerichtete Kraft der Fliehkraft entsprechend
einzustellen (deutsche Patentschrift 1135 805). Mit diesen von Hand einstellbaren
Bremsen kann jedoch jeweils nur eine bestimmte Bremskraft eingestellt werden, die
in der Regel auf die maximal auftretende Fliehkraft einer vorbestimmten Drehzahl
abgestimmt ist. Für das Arbeiten in anderen Drehzahlbereichen muß die Bremskraft
entsprechend verändert werden. Vernachlässigt man die jeweils erforderliche Abstünmung
der Bremskraft in Abhängigkeit von der Rotordrehzahl, können infolge völliger Auflösung
der Speicherung oder auch infolge überspeicherung auf der bekannten Fadenspeicherscheibe
Fadenbrüche auftreten.
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Da bei der Änderung der Drehzahl einer Maschine sämtliche Fadenbremsen
der einzelnen Spindeln von Hand verstellt werden müssen und dabei die Gefahr von
Fehleinstellungen einzelner Fadenbremsen besteht, ist es zweckmäßig, die Bremskraft
der einzelnen Fadenbremsen in Abhängigkeit von der Drehzahl des Spindelrotors selbsttätig
zu verändern (britische Patentschrift 300 134). Weiter ist eine Fadenbremse
im Fadenleitkanal eines Spindelrotors einer Cordiermaschine bekannt, deren Bremskraft
sich in Abhängigkeit von der Drehzahl des Spindelrotors selbsttätig verändert (britische
Patentschrift 720 407). Ferner ist eine Doppeldrahtzwirnmaschine mit einer
zwischen Spindelhohlachse und Austritt aus dem Spindelrotor angeordneten Fadenbremse
bekannt, die drehzahlabhängig ist und bei der die Bremskraft mit der Rotordrehzahl
wächst (französische Patentschrift 1144 125). Die Erfindungsaufgabe
besteht darin, nicht wie bei den bekannten Vorrichtungen (britische Patentschriften
300.134, 720 407; französische Patentschrift 1144 125) die
Fliehkraft als eine Folge der Rotordrehzahl zur Erzeugung der Bremskraft der Fadenbreinse
zu verwenden, sondern abhängig von der Rotordrehzahl die Bremskraft der Fadenbremse
auf andere Weise, zu erzeugen, wodurch die Vorrichtung von Lagerreibung und Verschmutzung
weitgehend unabhängig werden -soll.
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Als Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die
Bremskörper mindestens einer Fadenbremse durch die Kraft eines Elektromagneten aneinander
zur " Anlage gebracht werden, welcher durch einen Generator gespeist ist,
dessen Rotor mit dem Spindelrotor umläuft und dessen Stromabgabe sich mit steigender
Drehzahl des Spindelrotors erhöht. Auf diese Weise werden mechanische, mit Lagerreibung
und Trägheit behaftete Zwischenglieder, die auf die erzeugte Fliehkraft reagieren,
nicht mehr benötigt.
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Zwar sind Fadenbremsen, deren Bremskörper durch die Kraft eines Elektromagneten
aneinander zur Anlage gebracht werden, bekannt (USA.-Patentschrift 3 100 091),
doch wird der Elektromagnet der bekannten Fadenbremse nicht von einem Generator
gespeist, dessen Rotor mit dem Spindelrotor umläuft und dessen Stromabgabe sich
mit steigender Drehzahl des Spindelrotors erhöht. Ein Elementenschutz für eine elektromagnetisch
betätigte Fadenbremse wird daher auch nicht beansprucht.
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Im einzelnen kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß der Rotor
des Generators an der Nabe des Spindelrotors befestigt ist und seinen Stator umfaßt,
der am stillstehenden Fadenleitrohr befestigt ist, welches sich axial durch die
Spindelhohlachse hindurch erstreckt.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Stator des
Generators am Boden der Spulenschutzkorbnabe befestigt sein und der Rotor dem Stator
gegenüberliegend am umlaufenden Spindelrotor befestigt sein.
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In der Zeichnung ßind zwei Ausführungsbeispiele nach der Erfindung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 im Schnitt eine Doppeldrahtzwirnspindel im
Bereich des Spindelrotors mit einer drehzahlabhängig elektromagnetisch wirksam werdenden
Fadenbremse in der Spindelhohlachse -und Fi g. 2 im Schnitt eine Doppeldrahtzwirnspindel
im Bereich des Spindelrotors mit einer elektromagnetisch wirksam werdenden Fadenbremse
in der Spindelhohlachse und einer mechanisch wirkenden zweiten Fadenbremse im Spindelrotor.
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In den Figuren ist mit 1 jeweils der Spindelschaft bezeichnet,
der einen Teil des insgesamt mit 2 bezeichneten Spindelrotors bildet. Radial erstreckt
sich von der Rotormitte aus der Fadenaustrittskanal 3.
Gegenüber dem Spindelrotor
2 lagert mittels der Wälzlager 4 in der hohlen Lagernabe 5 des Spindelrotors
2 undrehbar das Fadenleitrohr 6. An seinem einen freien Ende ist das Fadenleitrohr
6 fest mit der Schutzkorbnabe 8 verbunden, die den Schutzkorbmantel
10 über dessen Schutzkorbboden 9 trägt.
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Nach F i g. 2 ist an der Stelle 11 im Spindelrotor 2 außermittig
zur Spindelachse ein Bremsarm 12 angelenkt, der einen Bremskopf 13 aufweist.
Der Bremsarm 12 erstreckt sich in dem Fadenaustrittskanal 3 auf der der Anlenkstelle
11 gegenüberliegenden Seite. Bei rotierendem Spindelrotor gelangt der Bremsarm 12
-aus der gestrichelt gezeichneten Lage in die ausgezogen gezeichnete Lage, wobei
der Bremskopf 13 an der Fläche 14 des Spindelrotors 2 zur Anlage kommt- Der
Faden 15 wird zwischen den beiden Bremsflächen abgebremst.
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Bei dieser Fadenbremse kommt die durch die Rotation des Spindelrotors
2 erzeugte Fliehkraft als Ursache der BremsversteRung zur Wirkung. Bei steigender
Drehzahl des Spindelrotors 2 steigt nämlich deshalb die Bremskraft an, weil der
Bremsarm 12 die Neigung hat, so weit aufwärts zu verschwenken, daß sich die Bremsfläche
des Bremskopfes 13 in der gleichen Ebene wie die Anlenkstelle 11 befindet.
Dieses Nachobenschwenken ist durch die Bremsfläche 14 am Spindelrotor 2 begrenzt,
so daß sich mit steigender Drehzahl des Spindelrotors die
Bremskraft
erhöht. Die Bremskraft mindert sich ent--sprechend bei einer geringeren Drehzahl.
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Die Fadenbremsvorrichtung nach der Erfindung bedient sich nicht der
durch die Rotation des Spindelrotors hervorgerufenen Fliehkraft, sondern wird direkt
von der Drehzahl desselben gesteuert. Dazu ist in der Spindelhohlachse eine Fadenbremse
mit zwei zusammenwirkenden Bremskörpern angeordnet, deren auf den Faden wirkende
Bremsflächen durch einen Elektromagneten, der durch einen von der Rotation des Spindelrotors
getriebenen Generator mit Strom gespeist wird, aufeinandergedrückt werden.
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Zur Aufnahme der Fadenbremse in der Spindelhohlachse ist der Fadenleitkanal
16 im oberen Ende der Spindelhohlachse unter Bildung einer kegelförmigen
Bremsfläche 17 kegelförmig erweitert. In dieser Erweiterung ist der kegelförmige
Bremskörper 18
mittels des ringförmigen Elektromagneten 19 gehalten,
welcher hinter der kegelförmigen Bremsfläche 17 angeordnet ist. Strom erhält
der Elektromagnet 19 von dem aus dem Stator 20 und dem Rotor 21 bestehenden
Generator. Der Stator 20 umgreift das stillstehende Fadenleitrohr 6. Den
Stator 20 umgreift mit Spiel der Rotor 21, welcher an der Nabe 5 des Spindelrotors
2 befestigt ist und mit diesem umläuft. Läuft der Spindelrotor um, so erzeugt der
Generator Strom und läßt somit den Elektromagneten 19 ansprechen, der den
kegelförmigen Bremskörper 18
a eg gen die Bremsfläche 17 axial aufwärts zieht.
Mit steia,ender Drehzahl steigt die Kraft des Elektromagneten 19 an, so daß
die wirksam werdende Bremskraft entsprechend erhöht wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 ist dem nach F ig.
1 ähnlich, unterscheidet sich jedoch dadurch, daß der Stator 20 am Boden
9 des Schutzkorbes in Form eines Ringes befestigt ist, dem der auf dem Spindelrotor
2 befestigte Rotor 21 in Kreisform egenüberliegt. Der so gebildete Generator
9 t, liefert wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 an den Elektromagneten
19 Strom, so daß die Magnetkraft des Elektromagneten 19* drehzahlabhängig
ist.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 tritt zu der -elektromagnetischen
Abbremsung durch die kegelförmigen g Bremsflächen 17 und den kegelförmigen C, C
Bremskörper 18 noch eine weitere elektromagnetische Abbremsung-des Fadens
15 im Spindelrotor 2 hinzu. Wie oben beschrieben, untergreift der exzentrisch
im Spindelrotor 2 angelenkte Bremsarm 12 mit Bremskopf-13 den Faden 15. Der
Bremskopf drückt mit mehr oder weniger großer Kraft in Abhängigkeit der- von der
Rotation des Spindelrotors 2 hervorgerufenen Fliehkraft den Faden 15 an die
Bremsfläche 14 des Spindelrotors 2. Wird der Brernskopf 13 aus Eisen ausgeführt,
so kann die Andrückkraft durch die Kraft des auf der Oberseite des Spindelrotors
2 angeordneten Elektromagneten 22 gesteigert C CD
werden, der durch den beschriebenen
Generator 20, 21 mit Strom versorgt wird. Somit Wirkt die durch den Bremsarm 12
mit dem Bremskopf 13 gebildete Bremse nicht nur fliehkraftabhängig, sondern
auch in Abhängigkeit von der wirksam werdenden Magnetkraft, deren Größe ebenfalls
von der Drehzahl des Spindelrotors 2 abhängt. Patentansprüche: 1. Fadenbremsvorrichtung
an Doppeldrahtzwirnspindeln, in denen der Faden auf seinem Wege zwischen Eintritt
in die Spindelhohlachse und Austritt aus dem Spindelrotor mindestens eine Fadenbremse
passiert, deren Bremskraft sich abhängig von der Drehzahl des Spindelrotors selbsttätig
verändert, mit einer aus mindestens zwei Bremskörpern bestehenden Fadenbremse in
der Spindelhohlachse, deren einer nachgiebig angeordnet ist, dadurch gekennzeichn
e t, daß die Bremskörper (17, 18; 14, 13) mindestens einer Fadenbremse
durch die Kraft eines Elektromagneten (19; 227) aneinander zur Anlage gebracht
werden, welcher durch einen Generator gespeist ist, dessen Rotor (21) mit dem Spindelrotor
(2) umläuft und dessen Stromabgabe sich mit steigender Drehzahl des Spindelrotors
(2) erhöht.
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2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor (21) des Generators an der Nabe (5) des Spindelrotors (2) befestigt
ist und seinen Stator (20) umfaßt, der am stillstehenden Fadenleitrohr
(6) befestigt ist, welches sich axial durch die Spindelhohlachse hindurch
erstreckt (F i g. 1).
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3. Doppeldrahtzwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
eichnet, daß -der Stator (20) des Generators am Boden der Spulenschutzkorbnabe
(8) befestigt und der Rotor (21) dem Stator (20) gegenüberliegend am umlaufenden
Spindelrotor (2) befestigt ist (Fig. 2).