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Vorrichtung zum Naßbehandeln von losem Fasermaterial
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Naßbehandeln von losem Fasermaterial, insbesondere
Waschen von Rohwolle, mit einem Behandlungsbad, in dem wenigstens zwei in die Behandlungsflüssigkeit
getauchte Transportelemente angeordnet sind sowie eine Schwimmstrecke für das lose
Fasermaterial zur Verstärkung der Waschwirkung und zum leichteren Absoheiden des
Schmutzes.
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Die bekannten Rohwollwaschmaschinen bestehen im wesentlichen aus ca.
5 Behandlungsbädern, von denen das erste zum Netzen der Wolle dient und im allgemeinen
nur Soda oder ein anderes Netzmittel, aber noch kein Waschmittel enthält. Die folgenden
2 - 3 Bäder dienen zum Waschen der Wolle. Hier erfolgt neben der Sch®utzab.-scheidung
auch die Entfettung. Das letzte Bad dient zum äpülen,@ Zwischen den einzelnen Bädern
sind Pressen.angeordnet, um die Wolle beim Übertritt von einem in das ande)re Bad
zu entwässern. Bei den bekannten Rohwollwaschbädern wird die Wolle im allgemeinen
mittels Rechen durch das Bad transportiert. Dies hat den Nachteil, daß_sich an den
Rechen Wollzöpfe bilden, welche beim Öffnen zum Zerreißen der Wollfasern führen.
Außer''der Zopfbildung tritt bei den bekannten Rechenleviathanen auch eine starke
Verfilzung der Wolle auf durch die Turbulenz der Waschflotte-, die bei den Rechenbewegungen
entsteht. .
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Um einen schonenderen Transport der Wolle zu erhalten, wurde bereits
vorgeschlagen, unter Saugzug stehende, teilweise in die Flüssigkeit getauchte Siebtrommeln
zu verwenden. Die. von den Trommeln angesaugte Flüssigkeit wird dabei stirnseitig
aus . .
,der.Siebtrommel gefördert und unterhalb eines perforierten
Zwischenbodens in das Behandlungsbad zurückgeführt. riit diesen ' -Vorrichtungen
erhält man gegenüber den bekannten Rechenleviathanen eine bis ca. 3 % bessere Romaine.
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Die Rechenleviathane wie auch die neuen vorgeschlagenen Wollwasehbäder
haben jedoch den Nachteil, daß sie sehr viel Platz benötigen, da ein normales Bad
im allgemeinen zwischen 5 - 7 m lang ist. Es hat sich gezeigt, daß eine derartige
Behandlungsstrecke vorteilhaft-ist, um eine genügende Behandlungszeit zu erhalten,
in der sich der Schmutz aus der Wolle ausscheiden und am Behälterboden absetzen
kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfache
Vorrichtung zu schaffen, bei der ein schonender Transport und eine sehr gute Waschwirkung
gegeben ist, und die wesentlich kleiner als die bisher bekannten Vorrichtungen gebaut
werden.kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit eine r. Vorrichtung-der eingangs
beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Schwimmstrecke als u-förmiger Kanal ausgebildet
ist, der wenigstens im Bereich des äußeren Bogens perforiert ist und mit einem Schmutzabscheideraum
in Verbindung steht. Der Kanal soll dabei senkrecht stehend angeordnet sein, wobei
die beides offenen Enden der Schenkel nach oben weisen. -Bei dieser Vorrichtung
wird ferner-vorgeschlagen, am Auslauf zum . Austragen des Fasermaterials aus dem
Behandlungsbad ein unter Saugzug stehendes Transportelement, vorzugsweise eine Siebtrommel,
anzuordnen@und die am Austragorgan entnommene Behandlungsflüssigkeit wenigstens
am Einlauf in das Behandlungsbad zurückzuleiten, so daß im Kanal eine Strömung in
Durchlaufrichtung des Fasermaterials erzeugt wird, die den Transport des Fasermaterials
durch den Kanal bewirkt bzw, wenigstens erleichtert.
Günstig ist
es ferner, am Einlauf ein teilweise in die Behandlungsflüssigkeit getauchtes Transportelement,
z.B. eine Siebtrommel oder ein Förderband, anzuordnen, das zweiseitig von Behandlungsflüssigkeit
durchflutet wird. Dabei soll das Transportelement am Einlauf an der Materialannahmeseite
von außen nach innen und an der Materialabgabeseite von innen nach außen von der
Behandlungsflotte durchströmt werden. Die vom Transportelement des Einlaufes erzeugte
Flüssigkeitsströmung wird in den Kanal geleitet, so daß die Flüssigkeitsströmung
im Kanal dadurch verstärkt wird und der Transport des Fasermaterials durch den Kanal
erleichtert bzw. durch die Flüssigkeitsströmung bewirkt. wird. Bei zum Schwimmen
neigendem Material bzw. bei noch nicht entfetteter Rohwolle, wie sie in den ersten
beiden Bädern bei einer R ohwollwaschmaschine im allgemeinen vorliegt, ist es günstig,
durch den Kanal wenigstens ein endloses Transportelement zu führen, z.B.
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eine Kette, ein Band, ein Seil und dergl., um den Transport des losen
Fasermaterials durch den Kanal zu unterstützen. Dieses Transportelement kann gegebenenfalls
mit Mitnahmeteilen versehen werden, z.B. wenn ein Seil verwendet wird, indem dieses
Knoten enthält oder bei einem Förderband können Leisten angeordnet sein. Es kann
jedoch auch ein Lattenband Verwendung finden. Günstig ist es, die Mitnahmeelemente
spitzwinkelig zum endloser) Transportelement.anzuordnen, und zwar so, daß@an der
Eintauchseite die Mitnahmeteile schräg nach unten weisen. Die spitzwinkelige Anordnung
hat den Vorteil, daß ein Hängenbleiben von z.B. Wollbüscheln an den Mitnahmeteilen
beim Austritt aus der Flüssigkeit vermieden wird bzw. das Abgeben des Fasermaterials
erleichtert wird. Durch den Saugzug des Austragorganes und die dadurch vo;n Transportorgan
weggerichtete Strömung ist die Gefahr eines Festsetzens und Hängenbleibens von Faserbüscheln
an den Mitnahmeteilen im allgemeinen -jedoch auch ohne Schräganordnung der Mitnahmeteile
sehr gering.
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Es wird ferner vorgeschlagen, das endlose Transportelement vorzugsweise
nit einem stufenlos änderbaren Antrieb zu versehen, so daß die Fördergeschwindigkeit
des Transportelementes den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt werden kann.
Die
am Austragorgan entnommene Flüssigkeit wird im allgemeinen über eine besondere-Leitung
zum Einlauf zurückgeführt und tritt dort im allgemeinen über eine perforierte Rutsche;
die die Strömung über die ganze Badbreite vergleichmäßigt, in das Behandlungsbad
wieder ein. Es ist jedoch auch möglich und in vielen Fällen vorteilhaft, wenn wenigstens
ein Teil der vom Austragorgan dem Bad entnommenen Flüssigkeit in den Schmutzabscheideraum
am Badende geleitet wird und der Schmutzabscheideraum am Badanfang vorzugsweise
über eine perforierte Rutsche mit dem Aufschwemmteil, der vor dem Transportelement
des Einlaufs liegt, in Verbindung steht, so daß die am Auslauf in den Schmutzabscheideraum
geleitete Flüssigkeit am Einlauf in das Behandlungsbad wieder zurückströmt. Die
Strömung im Schmutzabscheideraum ist dabei so gering, daß ein Absinken des Schmutzes
dadurch nicht behindert wird.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeiöhnung dargestellt.
Es zeigen: Fig.-,.i: eine Vorrichtung im Längsschnitt, ' Fig. 2: eine andere Vorrichtung
im Längsschnitt.
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Die gezeigten Vorrichtungen besitzen einen Behälter i,.der mit . Behandlungsflüssigkeit
2 gefüllt ist. In dem Behälter ist ein '. im wesentlichen.U-förmig ausgebildeter
Kanal 3 angeordnet, dessen äußerer Bogen 4 perforiert ist. Die offenen Enden der
beiden Schenkel sind erweitert, so daß eine Aufschwemmstrecke 5 und ein Transportorgan,
beispielsweise eine Siebtrommel 6, in dem einen erweiterten Ende am Einlauf der
Vorrichtung nach Fig. 1 Platz findet. Am Auslauf ist bei dieser Vorrichtung als
Austragorgan eine teilweise in die Flüssigkeit getauchte unter Saugzug stehende
Siebtrommel 7 angeordnet, der ein Quetschwerk 8 nachgeschaltet ist. Das lose
Fasermaterial 9 wird am Einlauf aufgeschwemmt und von der Siebtrommel 6 angesaugt.
Die Siebtrommel 6 wird von der Behandlungsflüssigkeit beidseitig durchflutet.. An
der hlaterialaufnahmeseite steht sie unter Saugzug und -an der
Materialabgabeseite
wird die angesaugte Flüssigkeit aus der Trommel wieder herausgedrückt. Die herausgedrückte
Flüssigkeit strömt in den Kanal 3 und nimmt dabei das Fasermaberial 9 mit, das nunmehr
durch den U-förmigen Kanal 3 geschwemmt wird.
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Durch die Zentrifugalwirkung und durch die Schwerkraft wird der Schmutz
im Bodenteil des Kanals 4 ausgeschieden und gelangt in den darunter liegenden Schmutzabscheideraum
10, wo er sich absetzt und von Zeit zu Zeit über ein Abschlammventil 11 entfernt
wird. Von der Siebtrommel 7 wird das lose Fasermaterial als gleichmäßiges Vlies
angesaugt und als gleichmäßiges Vlies dem Quetschwerk 8 vorgelegt. Die mit der Siebtrommel
7 angesaugte und dem Bad entnommene Flüssigkeit wird am@Einlauf über eine perforierte
Rutsche 12 wenigstens teilweise in das Bad zurückgeführt. Ein Teil der entnommenen
Flüssigkeit kann auch unterhalb der Siebtrommel 7 in den Schmutzabseheideraum 10
geführt werden und über diesen und einen Kanal 13 zum Einlauf an die perforierte
Rutsche 12 gelangen.
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Die Ausführung nach Fig. 2 ist ähnlich aufgebaut. Die entsprechenden
Teile sind mit den gleichen Zahlen versehen. Zum leichteren Transport des Materials
durch den U-förmigen Kanal 3 ist bei dieser Vorrichtung ein endloses Förderorgan
14, das über eine Walze oder ein Rad 15 angetrieben wird, vorgesehen. Auch bei dieser
Vorrichtung wird eine Strömung im Kanal 3 in Förderrichtung des Gutes dadurch erzeugt,
daß die von der Siebtrommel 7 angesaugte Flüssigkeit über eine perforierte Rutsche
12 am Badanfang in das Bad zurückgeleitet wird.