DE1671704C3 - Festelektrolyt für Brennstoffelemente - Google Patents
Festelektrolyt für BrennstoffelementeInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft einen Festelektrolyt für Brennstoffelemente auf Basis von Zirkondioxid mit
Gehalten an Ytterbium- und gegebenenfalls Aluminiumoxid.
Als Festelektrolyt wird bei Brennstoff-Zellen bevorzugt Zirkondioxid verwendet, dem weitere Oxide zur
Verbesserung der Phasenstabilität und Ionenbeweglichkeit der Sauerstoffionen zugesetzt sind. Es ist bekannt
(W. Nernst, Zeitschrift »Elektrochemie«, Heft 6, 1900, S. 41, und C. Wagner, Zeitschrift
»Naturwissenschaften«, Heft 31, 1943, S. 265), zu diesem Zwecke dem Zirkondioxid Yttriumoxid Y2O3
oder Kalziumoxid CaO zuzusetzen. Auf diese Weise wurde zwar die Phasenstabilität und die Sauerstoffionenleitfähigkeit
verbessert, nachteilig ist jedoch die hohe Betriebstemperatur derartiger Zellen (1000°C)
Es ist weiterhin bekannt (H. Tannenberger et al., Zeitschrift »Revue Energie Primaire«, III, 1965,
S. 19 bis 26), Ytterbiumoxid Yb2O3 zuzusetzen, das
bei Temperaturen unterhalb 10000C wohl eine Verbesserung
der Sauerstoffionenleitfähigkeit, aber nicht der Phasenstabilität bewirkt.
Weiterhin ist auch schon bekanntgeworden (GB-PS 1011 353), einer festen Lösung von Zirkonoxid Erdalkalioxid,
Oxide der Seltenen Erden sowie Yttrium und Scandium zuzusetzen, wobei jedoch Zweistoffsysteme
bevorzugt werden. Konkrete Angaben für Mehrstoffsysteme fehlen.
Schließlich sind Festelektrolyte bekannt, die aus drei Oxiden bestehen, wie ZrO2/CaO/MgO oder
ZrO2/Yb2O3/AlA· Diese genannten Festelektrolytsysteme
weisen jedoch erhebliche Nachteile auf. Entweder sind sie bei hohen Temperaturen von 800 bis
10000C nicht phasenstabil wie ZrO2/Yb2O3, so daß
mjt χ+β+γ-\-δ — 1, wobei \, β, γ, δ jeweils den
Molenbruch bedeuten und \ einen Wert zwischen 0,84 und 0,96, β und γ Werte unter 0,16, δ einen
Wert von 0 bis 0,04 aufweist.
Durch diese Maßnahme wird eine sehr gute Sauerstoffionenleitfähigkeit
bei gleichzeitiger guter Phasenstabilität des Festelektrolyten erreicht. Es wurde erkannt,
daß der Festelektrolyt dann die gewünschten Eigenschaften aufweist, wenn die Molenbrüche in
folgenden Intervallen liegen:
0,84 < χ < 0,96
β < 0,16
Y < 0,16
β < 0,16
Y < 0,16
Es zeigt sich weiterhin, daß die obenerwähnten Nachteile des aus Zirkondioxid, Ytterbiumoxid und
Aluminiumoxid bestehenden Festelektrolyten sich beheben lassen, falls erfindungsgemäß sowohl Ytterbiumoxid
als auch Yttriumoxid verwendet werden. Auf diese Weise ergibt sich eine Verbesserung der
Ionenleitfähigkeit und Phasenstabilität. Dieser Festelektrolyt hat die Zusammensetzung:
mit χ+β+γ+δ = 1. Die Indizes geben die Molenbrüche
an, die in folgenden Wertbereichen liegen:
0,84 < * < 0,96
β < 0,16
Y <0,16
δ < 0,04
β < 0,16
Y <0,16
δ < 0,04
Als besonders vorteilhaft hinsichtlich ihrer Eigenschaften erweisen sich die Festelektrolyte der Zusammensetzung:
[ZrO2]0.e2[Y2O3]0.01[Yb2O3]0,01
[ZrO2]0.88[Y2O3]0,0e[Yb3O3]0.04[Al2O3]0,02
[ZrO2]0.88[Y2O3]0,0e[Yb3O3]0.04[Al2O3]0,02
Den erfindungsgemäßen Festelektrolyten sind also Yttriumoxid und Ytterbiumoxid immer gleichzeitig
zugesetzt, die beide zusammen in überraschender Weise die bekannten Nachteile beheben. Die Festelektrolyten
besitzen bei einer Arbeitstemperatur von 700 bis 1000°C eine sehr gute Sauerstoffionenlcitfähigkeit,
wie sich aus folgenden Werten für den elektrischen Widerstand ergibt:
Festelektrolyt
Spezifischer elektrischer Widerstand [Ohm cm]
10000C 900° C 8000C 7000C
10000C 900° C 8000C 7000C
(Zr02)o.8S(CaO)o,15 | 60 | 150 | 400 | 2000 |
15 | 26 | 50 | 120 | |
(7rCi \ fV Ci \ CVh Ci \
V1Z-I vy2/0, 9BV 1 2^3/0»04\ * '-'2^"'3/I |
J.04 6 | 11 | 20 | 50 |
Die Beweglichkeit für andere Ionen ist ebenso wie die elektronische Leitfähigkeit gering (Anteil
< 1 %). Sie sind außerdem gasdicht und chemisch beständig gegen oxidierende und ieduzierende Reaktionsstoffe.
Die Verbesserung der Phasenstabilität geht aus dem Langzeitverhalten der EMK von Festelektrolyt-Brennstoffzellen
sowie aus Röntgenuntersuchungen hervor. Bei Verwendung von Festelektrolyten der
Zusammensetzung (Zr02)0ie2(Y203)0i04(Yb203)0,oi in
Hochtemperatur-Biennstoffzellen blieb die EMK der Zelle über Versuchsdauern von 10 000 Stunden und
mehr (Betriebstemperatur 1000°C) unverändert (U0
= 1180 mV), was auf reine Ionenleitfähigkeit und unveränderte Kristallstruktur des Festeleklrolyten
schließen läßt. Röntgenuntersuchungen vor und nach dem Langzeittest bestätigen das Vorliegen der rein
kubischen Phase vom KalziumHuorid Typ.
Zur Herstellung dieser Festelekirolyte werden üie
betreffenden binären Mischoxide, z. B. ZrO2/Y2ü3
bzw. ZrO2/Yb2O3 bzw. ZrO2/Y2O3, ZrOJYb2O3 and
ZrO2/Al2O3 oder die einzelnen Komponenten ZrU2,
Y2O3, Yb2O3 und Al2O3 im entsprechenden Verhältnis
gemischt und die an sich bekannten Verfahren angewandt. ,
ίο Der Festelektrolyt kann in Form von Platten bzw
Vollzylindern oder Rohren hergestellt und durch
Schleifen, Bohren und Sägen weiterverarbeitet werden.
Der Festelektrolyt kann vorteilhaft auch in ble-
menten zur Sauerstoffmessung eingesetzt werden, die
nach den Brennstoffelementen analogen Prinzipien arbeiten.
Claims (3)
1. Festelektrolyt für örennstoffelemente auf Basis von Zirkondioxid mit Gehalten an Ytterbium-
und gegebenenfalls Aluminiumoxid, gekennzeichnet durch ein drei oder mehr Kationen enthaltendes Mischoxid der Formel
sich die Sauerstoffionenbeweglichkeit laufend verschlechtert, oder letztere ist bei den gewünschten
Arbeitstemperaturen von 700 bis ROO0C sehr gering.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile bei Festelektrolyten zu beheben, d. h., insbesondere ein
Optimum an Phasenstabilität und Sauerstoffionenbeweglichkeit zu erzielen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein drei oder mehr Kationen enthaltendes Mischoxid der
Formel
mit κ+β+γ+δ = 1, wobei «, β, γ, δ jeweils den
Molenbruch bedeuten und * einen Wert zwischen 0,84 und 0,96, β und γ Werte unter 0,16, δ einen
Wert von O bis 0,04 aufweist.
2. Festelektrolyt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß λ einen Wert von 0,92 und
β und γ einen Wert von jeweils 0,04 aufweisen.
3. Festelektrolyt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß « einen Wert von 0,88, β einen
Wert von 0,06, γ einen Wert von 0,04 und δ einen ao
Wert von 0,02 aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0091678 | 1967-03-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1671704C3 true DE1671704C3 (de) | 1977-07-28 |
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