DE1671261C - Verfahren zur Herstellung von Mine ralfaserplatten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mine ralfaserplatten

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DE1671261C
DE1671261C DE1671261C DE 1671261 C DE1671261 C DE 1671261C DE 1671261 C DE1671261 C DE 1671261C
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Germany
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weight
slurry
asbestos
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colloidal
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
John Edward St Paul Minn Xadotte (VStA) C04b 43 00
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wood Conversion Co
Original Assignee
Wood Conversion Co
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Description

i 67i 261
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mineralfaserplatten aus einer wäßrigen Aufschlämmung verfilzbarer Fasern und einem Bindemittel und Entwässern der Aufschlämmung, woraufhin der erhaltene feuchte Mineralfaserfilz getrocknet wird. Das Fasermaterial besteht in der Hauptsache aus synthetischen Fasern.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Faserplatten, insbesondere synthetischen Mineralfaserplatten bekannt, wobei als Bindemittel Stärke angewandt wird. Die Mineralfaserplatten besitzen gegenüber Bauplatten, enthaltend organisches Fasermaterial, den Vorteil, daß sie eine wesentlich höhere Feuerbeständigkeit und mechanische Festigkeit aufweisen. Die Mineralfaserplatten können mit Nut und Feder montiert werden. Die Herstellung von Faserplatten geschieht im allgemeinen aus einer Aufschlämmung des 1 asermaterials in Wasser, wobei dieser Aufschlämmung verschiedene Zusätze einverleibt werden, unter anderem das Bindemittel in Form von roher oder \erkleisterter Stärke. Im Falle der Anwendung von Rohstärke als Bindemittel muß diese während des Hcr'-tellungsprozesses des Faserfilzes erst verkleistern.
Man war bisher der Auffassung, daß die Festigkeit einer Mineralfaserplatte um so größer ist, je langfaseriger das Ausgangsmaterial war. Es zeigte sich jedoch, daß bei der Herstellung von Mineralfaserplattei, inner Verwendung von Stärke und langfasengen synthetischen Mineralfasern die Stärkeretention relativ schlecht ist und ein beträchtlicher limdemiitJanteil in die WeiUwässer geht.
Die Erfindung bringt nun ein Verfahren zur Herstellung um Mineralfaserplatten, ausgehend von einer iväßrigcn Aufschlämmung der verfilzbaren Fasern, vorzugsweise aus synthetischem Fasermaterial, und einem Bindemittel in Form von verkleisterter oder roher Stärke. Entwässern der Aufschlämmung bis zu einem feuchten Mincralfaserlilz. und Trocknen des I ilzes. Is ist nun dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschlämmung eine geringe Menge an kolloidalem Asbest zugesetzt wird. Nach dem crfiudungsgcmäUcn Vcfahren kann man der Aufschlämmung außer dem kolloidalen Asbest auch noch ein oberflächenaktives Ploi kimg.mittel oder eine gewisse Menge an natürlichen Ionen, insbesondere Bindeton, zusetzen, um iinf diese Weise die Ausfällungsbedingiingen der Aufschlämmung und die I aserhindung zu beeinflussen.
Wie erwähnt, war man der A,.sieht, dall die Faserlänge bei der Herstellung von Mineralfaserplaltcn möglichst groß sein soll, um Bauplatten hoher Festigkeit zu erhalten. Die Erfindung weist nun einen linderen Weg zur Herstellung von festen Mineralfaserplatte!), nämlich indem, neben dein Mineralfascr-Inateiial, welches in der Hauptsache synthetisches I·ii-icrιιι:·1'_·ι i,i!. wie Schlackenwolle, ist. ein geringer Anteil an kolloidalem Asbest zur Anwendung gelangt. Durch diese criindungsgcmälte Maßnahme wird die Viskosität des Schlamms eingestellt und außerdem die Stärkeretcntion wesentlich verbessert.
E.s gibt bekanntlich zwei Arten von Asbest, und zwar die Gruppen Aniosit und Chrysotil. Chrysolil läßt sich besonders leicht auf mechanische Weise in Wasser in Form von Fibrillcn kolloidaler Dimensionen verteilen. Ein kalifornischer Chrysotil-Asbest der
Mg(OH), · Si1O,,
weist Fibrillen mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 25 bis 36 um auf.
Amosit-Asbest ist viel härter und läßt sich nur sehr viel schwerer auffassen. Bei ausreichender Mahlzeit ist er jedoch auch auf kolloidale Dimensionen aufzuteilen. Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich also beide Asbestsorlen, vorausgesetzt, daß sie die geforderte kolloidale Feinheit besitzen.
Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe einer geringen Menge an Ausflockungsmittel, insbesondere in Form eines Polyacrylamids bei der Bildung des Faserfilzes
ίο zweckmäßig ist. Dies gilt für Aufschlämmungen, in denen Stärke und gegebenenfalls auch Bindeton dispergiert sind. Durch die Zugabe des Flockungsmittels wird die Retention der Bindemittel ebenfalls verbessert. Die Zugabe von Flockungsmittel oder Ton ist jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht von wesentlicher Bedeutung, da der t /indungsgemäß angewandte kolloidale Asbest bereits zu einer wesentlich besseren Stärkeretention führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Beispiele und -— diesen gegenübergestellt — bekannten Verfahren näher erläutert.
Beispiel 1 und 2
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Anwendung von kolloidalem Chrysotil-Asbest im Vergleich zu faserigem Chrysotil-Asbest. Das Beispiel 2 bringt die gleichzeitige Anwendung von erfindungsgemäßem kolloidalem Asbest und eines Flockungsmittels in Form von Polyacrylamid. Der Faserschlamm wurde in üblicher Weise entwässert, im feuchten Filz die Rohstärke verkleistert und dann die Platten getrocknet. Die Zusammensetzung des Faserschlamms und die Eigenschaften der Platten aus den Beispielen 1, 2 und dem ersten Vergleichsversuch sind in d-jr folgenden Tabelle 1 zusammengestellt:
Tabelle 1 llei-
spiel I
79 6
He i-
spicl 2
79 6
Ver
gleich
79 6
2 7 2 7 -> -ι
17
1(19
17
116
65,(i 17
M ·", 2K.6
294
44,9
15,1
Schlackenwolle,
Gewichtsteile ....
Chrysotilfasern.
Gewichtsteile ....
Chrysotilkolloid,
Gewichtsteile ....
Stärke, Gewiehtsteilc
Polyacrylamid,
Gcwichtstcilfc ....
Raumgcwicht, kg in'
Härte, kg
Bruchmodul, kg'cm-
y, Bei der Härte handeil es sich in diesem Fall um die Kraft in Kilogramm, die criurdcrliüi ist, um eine
Kugel (Durchmesser 5 cm) 6,15 mm tief einzudrücken. Aus obiger Tabelle geht hervor, daß bei dem er-
findungsgemäßcn Verfahren unter Anwendung von kolloidalem Asbest die Festigkeit gegenüber der Anwendung von faserigem Asbest wesentlich gesteigert werden kann. Eine weitere Steigerung der Festigkeit erreicht man durch Ausflockung der Aufschlämmung. Die Wirkungsweise des crfindungsgemäß ange wandten kolloidalen Asbcsts dürfte darauf beruhen, daß sich der Asbest oberflächlich positiv aufladet. In der wäßrigen Aufschlämmung zeigen die Mineralfasern und die Stärke keine Aufladung, jedoch findet
eine Anziehung zwischen den Mineralfusern und Asbest einerseits und der Stärke und Asbest andererseits statt. Durch diese Erscheinung wird einerseits die bindende Wirkung der Stärke gegenüber den Mineralfasern verbessert als auch die Stärkeretention innerhalb des Faserschlamms begünstigt. Wird noch eine Ausflockung durchgeführt, so kommt diese Wirkung noch mehr zur Geltung durch Konzentralion der Feststoffe in den Flocken.
Beispiel 3 bringt nun die Anwendung von Amosit in kolloidaler Form im Vergleich zu Amositfasern und die mechanischen Eigenschaften der daraus hergestellten Bauplatten.
Tabelle 2 Tabelle 4
Schlackenwolle, Gewichtsteile .. Amositfasern, Gewichtsteile .... Kolloidaler Amosit,
Gewichtsteile
Stärke, Gewichtsteile
Polyacrylamid. Gewichtsteile ...
!Raumgewicht, kg/m3
Härte, kg
Kruchmodul, kg/cm2
Heipsicl .1
79,6
2,7 17,0
0.03 301 80,9 24,5
Vergleich 2
79,6 2,7
17,0 0,03 298 59,0 19,2
Aus dither Tabelle geht eindeutig hervor, daß die wesentlich kürzeren kolloidalen Amositfasern zu einer beträchtlichen KestigkeitssleigeruMg gegenüber dem normalen Fasermaterial führen.
Beispiel 4
Hier wird eine Abwandlung in dem angewandten Bindemittel vorgenommen, und zwar wird hier verkleisterte Starke an Stelle der Rohstärke nach den Beispielen I bis 3 angewandt.
Tabelle 3
Schlackenwolle, Gewichtsteile
AiTiositfasern. Gewichtsteil:: ..
Kolloidaler (.'hrysotil,
Gewichtsteile
Verkleisterte Stärke,
Gewichtsteile
Polyacrylamid, Gewichtsteile .
Kaumgewicht, kg/m'
Härte, kg
Mruchinodiil, kj'/cm3
Beispiel -I
83,« 2.x
12.6 0.1 274
11.0
Vergleich \
8 3,S
12,6
264
24,9
14,4
ι c I 5
B e i s ρ
Zusätzlich zu dem Flockungsmittel Polyacrylamid wird bei diesem Beispiel und dem Verglcichsbcispiel 4 unter Verwendung von Amositfasern /um Unterschied von kolloidalem Chrysotil auch ein natürlicher Ton, wie Kaolinit oder Bcntonit, angewandt. In diesem Fall kann der Stärkeanteil verringert werden, um doch auf gleiche Felitigkeitswerte zu kommen. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch der Anteil an organischem Material in den ii'auplatten herabgesetzt und deren Fcuerbcstilndigkeit somit erhöht wird.
Schlackenwolle, Gewichtsteile
Amositfasern, Gewichisteile ..
Kolloidaler Chrysotil,
Gewichtsteile
Stärke, Gewichtsteile
Phenolharz, Gewichtsteile ...
Kaolinit, Gewichtsteiie
Polyacrylamid, Gewichtsteile .
Raumgewicht, kg/m3
Härte, kg
Bruchmodul, kg/cm2
Beispiel 5
98
12
0,6
20
0,03
349
68,0
24,«
Vergleich 4
98
ι
Ο,ό
20
0,03 352
63,5
20,7
Beispiele 6 bis 8
In den Beispielen 6 bis 8 wird ein Fasermalerial für die Herstellung von Bauplatten verwendet, welche-, nicht ausschließlich aus synthetischen Mineralfasern, nämlich Schlackenwolle, besteht, sondern ein gewisser Anteil an Cellulosefasern vorliegt. Die Fesligkeitswerte werden durch diese Maßnahme nicht merklich beeinflußt.
Beispiel
Schlackenwolle, Tabelle 5
30 Gewichtsteile ....
35 Kolloidaler Chrysotil.
Gewichtsteile ....
Cellulosefasern,
Gewichtsteile ....
Stärke, Gewichtsteile
ι» Polyacrylamid,
Gewichtsteile ....
Raumgewicht, kg/m1
Härte kg
llruchmodul, kg/cm-
I
6
96,5
3 5
20
0,035
309 }
82,6
25,3
95,5
92.5
λ 5
i.o 4 ,0
20 20
0.035 0 ,035
309 306
83,9 80 ,9
24,9 25 .7

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Mineralfaserplatten aus einer wäßrigen Aufschlämmung veriil/barcr Fasern, vorzugsweise aus synthetischen Fasern, und einem Bindemittel aus verkleisterter Stärke und/oder roher Stärke, Entwässern dieser Aufschlämmuni!, bis ein feuchter Mineralfasorlil/ gebildet ist, UMiI I rock neu de, Fil/es, il a il u 1 c Ii g e k c η η / e i c h η c t. dall der Aufschlämmung eine geringe Menge an kolloidalem Asbest zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dall der kolloidale Asbest Chrysotii-Asbest ist.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschlämmung ein oberflächenaktives Ausflockungsmittel, vorzugsweise ein Polyacrylamid, zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschlämmung ein natürlicher Ton zugesetzt wird.

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