DE1671200C3 - Verfahren zur Herstellung eines keramischen Werkstotfes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines keramischen Werkstotfes

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DE1671200C3
DE1671200C3 DE19651671200 DE1671200A DE1671200C3 DE 1671200 C3 DE1671200 C3 DE 1671200C3 DE 19651671200 DE19651671200 DE 19651671200 DE 1671200 A DE1671200 A DE 1671200A DE 1671200 C3 DE1671200 C3 DE 1671200C3
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barium titanate
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ceramic
titanate
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DE1671200A1 (de
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Klaus χ 6540 Stadtroda Stellenberger
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VEB Keramische Werke Hermsdorf Betrieb Arthur Winzer Berlin, χ 1100 Berlin
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Description

elsktrikum charakteristische Temperatur- und Feldabhängigkeit der dielektrischen Eigenschaften aufwobei die letzteren unter bestimi.-.ien Einsaubedin, gungen unerwünscht sein können und deshalb durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen vermieden werden sollen. Eine verringerte Abhängigkeit der DK von der Temperatur und eine starke Abflachung des Temperaturmaximums im Curiepunkt läßt sich aber allein durch das Anion (ALO3) nicht erzielen, sondern ist nur in Verbindung von Kation und Anion erreichbar. Auf diese Weise gelangt man zu einem Kondensatorwerkstoff mit einem stabileren Verhalten in bezug auf Spannungs-, Temperatur- und Frequenzabhängigkeit.
Ebenso wie das Curiemaximum ist der untere Umwandlungspunkt bei etwa 100C stark verflacht und gegenüber reinem Bariumtitanat wen:g verschoben. Aus dem Werkstoff hergestellte Produkte besitzen eine geringe Wechselfeldstärkeabhängigkeit und können in einem relativ großen Temperaturbereich eingesetzt werden. Das durch den Aluminatzusatz verhinderte Kristallwachstum bewirkt ein dichtes Gefüge und damit eine hohe Durchschlagsfestigkeit. Gegenüber bekannten HDK-Massen zeigen Kondensatoren aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff eine Alterung von 5%. Gewisse Nachwirkungserscheinungen bzw. Hystereseverluste, wie sie bei BaTiO3 durch den Zusatz vor. Al2O3 hervorgerufen werden, treten nicht auf
Aus der Vielzahl der sich bietenden Möglichkeiten haben sich die gewünschten Eigenschaften überraschenderweise nur bei den Verbindungen des Fe, Mg, Zn, Ni und Mn mit dem Aluminiumrest ergeben. Daß die Elemente aus verschiedenen Gruppen des Periodensystems stammen und an sich völlig verschiedene Eigenschaften aufweisen, spricht für das Vorliegen einer erfinderischen Auswahl. Die Erfindung soll an mehreren Ausführungsbeispielen und an Hand von zwei grafischen Darstellungen näher erläutert werden.
Bei der Herstellung des Werkstoffes wird von bereits vorgebildetem Bariumtitanat und vorgebildeten AIuminaten ausgegangen. Titandioxyd und Bariumkarbonat werden in bekannter Weise gemischt und im brikettierten Zustand bei 1200 bis 13UO0C verglüht. Die Vorglühtemperatur der Aluminate liegt bei 950 bis 1050°C. Im Verlauf der anschließenden Mahlung wird dem Bariumtitanat Eisenaluminat in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent zugesetzt. Die Masse wird dann zu keramischen Produkten durch Pressen, Qeßen oder Ziehen verformt und gesintert. Die dielektrischen Eigenschaften werden durch das verhältnismäßig große Sinterintervall von 1300 bis 1400° C wenig beeinflußt. An Kondensatoren aus einem Versatz mit 98 Gewichtsprozent Bariumtitanat ίο und 2 Gewichtsprozent Eisenaluminat, Sintertemperatur 13100C, wurden folgende dielektrische Werte gemessen:
DK 2000
tano (bis 800 Hz) 150·
Ru >10»Ω
ίο-4
An Kondensatoren aus einem Versatz mit 94 Gewichtsprozent Bariumtitanat und 6 Gewichtsprozent Eisenaluminat, Sintertemperatur 131O0C, wurden folgende dielektrische Werte gemessen:
DK 1500
tano (bis 800 Hz) 150· 10 '
Ru >1010Ω.
In den grafischen Darstellungen ist über der Temperatur die prozentuale Änderung der Kapazität bei Raumtemperatur aufgetragen.
F i g. 1 zeigt die erstrebte Abflachung des Temperaturmaximums in Curiepunktnähe in Beziehung zu den Verhältnissen bei reinem Bariumtitanat, wie sie durch die mit »1<< bezeichnete Kurve dargestellt werden. Kurve 2 zeigt die Abflachung der Curiespitze bei einem Eisenaluminatanteil von 1 Gewichtsprozent, Kurve 3 die bei einem Eisenaluminatanteil von 2 Gewichtsprozent. Bemerkenswert sind die geringfügigen Kapazitätsänderungen im aufgetragenen Temperaturbereich von —200C bis +1200C bei dieser Werkstoff zusammensetzung.
In F i g. 2 sind die gleichen Verhältnisse wie in F i g. 1 für Werkstoffzusammensetzungen mit Eisenaluminatanteilen zwischen 3 und 6 Gewichtsprozent angegeben. Die gleiche Abflachung der Curiespitze ist auch in diesen Bereichen noch wirksam.
Gleichzeitig fällt jedoch die DK von 2000 auf 1500
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Durch den Einbau von Fremdionen in Gestalt von Patentansprüche: Oxyden, z. B. Eisenoxyd, in das Kristallgitter eines Bariumtitanats mit kubischer Kristallstruktur ist es
1. Verfahren zur Herstellung eines keramischen gelungen, die durch die Tempcraturänderur.geri bei Werkstoffes auf der Basis von Bariumtitanat mit s Bariumtitanatwerkstoffen auftretenden Kapazitätshoher Dielektrizitätskonstante (DK), geringer Ab- Schwankungen stark einzudämmen. Ähnliche Erfolge hängigkeit der DK von der Temperatur und wurden auch mit einer noch nicht zum Stand der starker Abflachung des Temperaturmaximums in Technik gehörenden Verfahrensweise erzielt, nach der Curiepunkt, wobei die geringe TempenUurabhän- tetragonalem Bariumtitanat Oxyde, Titanate, Zirkogigkeit und die Abflachung im Maximum auf dem io nate, Stannate, Niobate, Silikate und Ferrite in Men-Vorhandensein einer ferroelektrischen und einer gen von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent mit dem Ziel der antifenoelektrischen Phase im Werkstoff beruhen, Senkung der Temperaturabhängigkeit beigegeben die in breiten Konzentrationsbereichec keine feste wurden.
Lösung bilden, dadurch gekennzeich- Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen durch net, daß tetragonalem Bariumtitanat Aluminate «5 Beeinflussung des Kristallwachstums im Sinterprozeß des Eisens, Magnesiums, Zinks, Nickels und oder durch Einflußnahme auf die chemischen und Mangans oder Verbindungen dieser Stoffe bei- physikalischen Eigenschaften der Rohstoffe ein güngegeben werden, die Aluminate bilden, und das stiger Verlauf der Temperaturabhäng/gkeit der DK Gemisch an Luft bzw. in oxydierender Atmosphäre erreichbar ist. Schließlich sind auch Verfahren bebei Temperaturen von 1280 bis 1450cC gebrannt 10 kannt, bei denen dem Bariumtitanat Oxyde oder Verwird, bindungen, wie sie weiter unten aufgeführt sind, zu-
2. Verfahren zur Herstellung eines keramischen gesetzt werden, wodurch der steile Anstieg der DK in Werkstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekenn- der Nähe des Curiepunktes weitgehend beseitigt wird. zeichnet, daß dem tetragonalen Bariumtitanat Höhe der DK undTempcraturabhängigkeit sind letzten Eisenaluminat in Mengen von 1 bis 10 Gewichts- 25 Endeb v^n Zusammensetzung und Herstellungsverprozent, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichtsprozent, fahren des keramischen Werkstoffes abhängig. Durch zugesetzt wird. Zusatz von Stoffen, wie Zcroxyd und Magnesium-
3. Verfahren zur Herstellung eines keramischen titanat, Wismutzirkonat, Eisenzirkonat, Wismutalu-Werkstoffes nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge- minat, Wismutstannat, lassen sich Werkstoffe mit kennzeichnet, daß das Gemisch bei Temperaturen 30 hoher DK und geringer Temperaturabhängigkeit hervon 1280 bis 135O°C gebrannt wird. stellen.
Die bekannten Verfahren erweisen sich insofern von
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen Nachteil, daß sie brenntechnisch oft schwer zu be-
C Kapazität herrschen sind. Bei Überschreitung bestimmter Sinter-
°C Grad Celsius 35 bedingungen bilden sich mitunter große Kristalle, so
/ Temperatur daß die geringe Temperaturabhängigkeit wieder ver-
DK Dielektrizitätskonstante lorengeht. Bei der Masseherstcllung muß beachtet
tan ό Verlustfaktor werden, daß beim Sintern keine Reduktion erfolgt,
Rn Isolationswiderstand. welche zur Bildung von leitenden oder halbleitenden
40 Werkstoffen führen kann. Die Reproduzierbarkeit solcher Massen ist deshalb in der Fertigung immer
mit Schwierigkeiten verbunden.
Zweck der Erfindung ist es, die den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu beseitigen bzw. wei-45 testgehend zu vermeiden. Der Erfindung liegt deshalb
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines keramischen Werkstoffes auf der Basis von eines keramischen Werkstoffes auf der Basis von Bariumtitanat mit hoher Dielektrizitätskonstante(DK), Bariumtitanat mit hoher DK, geringer Abhängigkeit geringer Abhängigkeit der DK von der Temperatur der DK von der Temperatur und starker Abflachung und starker Abflachung des Temperaturmaximums im 50 des Temperaturmaximums im Curiepunkt zu ent-Curiepunkt, wobei die geringe Temperaturabhängig- wickeln, wobei die Erfindung vom Vorhandensein keit und die Abflachung im Maximum auf dem Vor- einer ferroelektrischen und antiferroelektrischen Phase handensein einer ferroelektrischen und einer anti- im Werkstoff ausgeht, die in breiten Konzentrationsferroelektrischen Phase im Werkstoff beruht, die in bereichen keine festen Lösungen bilden,
breiten Konzentrationsbereichen keine feste Lösung 55 Erfindungsgemäß werden dem tetragonalen Barium-' bilden. titanat Aluminate des Eisens, Magnesiums, Zinks,
Es ist bekannt, daß reines Bariumlitanat infolge Nickels und Mangans oder Verbindungen dieser ungünstiger ferroelektrischer Eigenschaften nicht als Stoffe beigegeben, die Aluminate bilden, und das Kondensatormaterial verwendbar ist. Bariumtitanat Gemisch wird an Luft bzw. in oxydierender Atmohat eine sehr hohe DK, die mit steigender Temperatur 60 sphäre bei Temperaturen von 1280 bis 14500C gerasch wäscht und bei 12O0C ein scharf ausgeprägtes brannt.
Maximum aufweist. Weitere Maxima treten bei etwa Zwar ist bereits bekannt, daß der Zusatz von Al2O3
+ 100C und —700C auf. Diese Maxima deuten auf die dielektrischen Eigenschaften von BaTiO3 beein-Phasenumwandlungen hin. Während das Barium- flußt, jedoch ist bekanntlich BaTiO3 allein nur sehr titanat oberhalb 1200C kubisch kristallisiert, erfolgt 65 bedingt als Kondensatorenwerkstoff geeignet. Erst bei den anderen Maxima der Übergang vom tetrago- durch den Zusatz anderer Stoffe oder Stoffsysteme, nalen zum orthorhombischen bzw. vom orthorhorn- beispielsweise von Stinnaten, Zirkonaten und Titabischen zum rhomboedrischen Gitter. naten, treten hohe DK-Werte und die für ein Ferro-
DE19651671200 1965-09-07 1965-09-07 Verfahren zur Herstellung eines keramischen Werkstotfes Expired DE1671200C3 (de)

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DEV0029290 1965-09-07
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DE1671200A1 DE1671200A1 (de) 1971-10-28
DE1671200B2 DE1671200B2 (de) 1975-05-07
DE1671200C3 true DE1671200C3 (de) 1976-01-15

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