DE1670821A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Vinyl-4,6-diamino-1,3,5-triazin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Vinyl-4,6-diamino-1,3,5-triazinInfo
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Description
Datuni 2. Juni 1970
Dr. KL/d*
Verfahren zur Herstellung von 2-Vinyl-4,6-diamino-l,3, 5-triazin
Es ist bekannt (C. 6» Overbergor, P. W. Micholotti, Am. Soc. Jto
(1958), 933), daß man Biguanid-Sulfat in Wasser als Lösungsmittel
in Gegenwart von Alkali mit Acryleäurechlorid zu 2-Vinyl-4,6-
diamino-l,3»5-triazin (Acryloguanamin) umsetzen kann» Es werden
hierbei Ausbeuten von maximal 2k,8 % d. Th. angegeben. Das
2-Vinyl-4,6-diamino-l,3,5-triazin fällt als grau-braunes Rohprodukt an, das für «ine Weiterverwendung durch verlustreiches
Umkristallisieren gereinigt werden muß.
Bs wurde nun gefunden, daß man: 2-Vinyl«Λ,6-diamino-l,3,5-triaz.in
(III) in guter Ausbeute und vorzüglicher Reinheit vorteilhaft nach einem 2-Stufen-Verfahren;gewinnen kann. In der 1. Stufe
(Gleichung l) wird Dicyandiamid in Gegenwart von Alkalihydroxyd
oder Alkalialkoholat in einem'organischen Lösungsmittel mit
CIU ,IK .CH
"— ru^ 2 2 2 ι, 2 ] H * 2 \(
WH, (I)
CH
CII3 NH
Gleichung 2)
.(I) +(CH3)2SO^ -4 H2N-C C - CH2 - CH3 - N - CH,
i^ if CH3
NH2 CH3SO4 # (ti)
1098U/2184
°* BADORlQlNAt
NaOH ^N
(II) > H2N-C C - CH = CH2 + N (CH3J3 + CH3SO4Na
NH2
ß'-Dimethylamino-propionitril zu 2-(ß-Dimethylamino-äthyl )-
^,ö-diamino-l,},5-trlazin (i), einem bisher unbekannten
Guanamin, umgesetzt. In einer zweiten Stufe wird das so erhaltene Triazin (I) einem Hnfmann'sehen Abbau durch erschöpfende
Alkylierung (Gleichung 2 und 5) unterworfen.
Als Lösungsmittel für die Umsetzung von Dicyandiamid und
ß-Dimethylamino-propionitril nach Gleichung 1 sind polare,
wassermischbare Verbindungen, wie Alkohole, z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, Butanoi, Methylglykol,und Dimethylformamid
geeignet. Da die günstigste Reaktionstemperatur bei etwa 75 - 850C liegt, wird vorteilhaft Äthanol verwendet.
Das Mol Verhältnis von Dicyandiamid zu ß-Dirr.ethylaminopropionitril
liegt bei 2 j 1 bis 1 : 2, vorteilhaft 1,5 : 1 · bis 1 : 1,5· Als Katalysator för diese Reaktion wird Alkalihydroxyd
bzw, Alkalialkoholat in etwa 0, l·-- 0,5—molarer Menge
benötigt, bezogen auf die eingesetzte Menge ß-Dimethylamlno-propicnitril.
Das mit über 60 % d.Th. auskristallisierendc basische Triazin (I) ist sehr rein und kann so
ohne weitere Reinigung für die Reaktion nach Gleichung 2 und J) Verwendung finden.
Nach dem Verfahren der ersten Stufe (Gleichung 1) lassen sich
außer dem bisher unbekannten Guanamin I auch weitere neue
Guanamine mit basischem Stickstoff in der Seitenkette ge winnen. Es entstehen so in guter Ausbeute beispielsweise aus
ß-Diaethylamino-propionitril 2-(ß-Diäthylamino&thyl)-4,6-diamino'-l,}, 5-triazin, aus ß-Amino-propionitril 2-(B-AminoäthylJ-^o-diamino-l^S-triazin und aus Dipropionitrilamin
die entsprechende Bistriazin-Verbindung. Als Ausgangsmaterlal für die Synthese von Acryloguanatnin (III), entsprechend Gleichung 2 und 3, erwiesen sich diese Verbindungen
als wenig geeignet. 1 098 1 4 / 2 1 8 4 αΛη Λ
In der zweiten Stufe (Gleichung 2 und J) wird der basische
Stickstoff in (I) mit einem Methylierungsmittel, z.B. MethylJodid oder vorzugsweise Dimethylsulfat,bei etwa 50 60°C
in wässriger Lösung am basischen Stickstoff permethyliert. PUr diese Permethylierung werden die 1,0-bis etwa 1,2-mclare
Menge an Methylierungsmittel verwendet, bezogen auf die Menge der eingesetzten Triazinverbindung (I).
überraschenderweise kristallisiert dann aus der wäßrigen
Lösung in Gegenwart von Alkalihydroxyd sofort das Vinyltriazin (TIT) aus. Die Fällung von (III) wird durch weitere Zugabe
von Alkalihydroxyd vervollständigt. Verbindung (II) bzw. die
freie Base von (II) ist also unter den gegebenen Reaktionsbedingungen nicht beständig.
Das so gewonnene Acryloguanamin (III) ist sehr rein. Es kann ohne weitere Reinigung homo- oder copolymerisiert werden,
beispielsweise nach dem Verfahren der US-Patentschrift 2 689 238. Zur Copolymerisation sind andere Vinylverbindungen,
besonders Styrol, Acrylsäure- und Methacrylsäureester geeignet. Die so erhaltenen Polymerisate lassen sich in einfacher Weis*
z.B. mit Aldehyden,vernetzen.
Di« mit Acryloguanamin hergestellten Polymerisate können als Fließharze, Lacke, Klebstoffe und Hilfsmittel in der Textil-
und Papierindxistrie verwendet werden. Das Acryloguanamin kann
ferner auch als Zwischenprodukt fUr weitere Synthesen Verwendung finden.
.109814/am . · - bad ^- .v
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teil· Gewichtsteile und die Proζentangaben Gewichtsprozente.
a) 2-(ß-Dimethylamino-äthyl)-4,6-diamino-l,3t5-triazin
a) 71,4 Teile Dicyandiamid, 73t6 Teile ß-Dimethylaraino-propionitril
und 9 Teile Natriuiahydroxyd werden tinter Rühren in 3βθ
Teilen Äthanol 20 Stunden am Rückfluß gekocht ο Der Niederschlag
wird abgesaugt, mit Äthanol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Cs werden 83 Teile 2-(ß-Dimethylaraino—a'thyl)'-4,
C~diaiaino-1,3,5-triazin erhalten, das sind 6l,5 ?» der
. Theorie, bezogen auf das eingesetzte ß-Dimethylamino-propionitril.
Der Schmelzpunkt liegt boi 174-178 C. Das aus Wasser uiukriatallisiorte Produkt schmilzt boi 177-179°Co
b) Aue 50,5 Teilen Dicyandiamid, 88,3 Teilen ß-Dijn.ethylarninopropiönitril
und 10,8 Teilen Natriumhydroxyd werden nach 2Ostündif;eta Kochen in 36Ο Teilen Äthanol, wie bei n) beschrieben,
72 Teile 2-(ß~Dimethylamino-äthyl)-4i6-diaminol,3»5~triazin
erhalten, das eind 66,0 % dar Theorie, bezogen
auf das eingesetzte Dicyandiamid. Der Reinheitsgrad entspricht der boi. a) erhaltenen Substanz (Fp. 175-1780C).
2-Vinyl-4,6-diamino-l,3,5-triazin
1Ö2 Teilo des nach Beispiel 1 erhaltenen 2-(ß-Dimethylaminoäthyl)-4,6-diamino-1,3,5-triazine
vom Fp. 174-178°C werden in 1820 Teilen Wasser unter Rühren auf 50°C geheizt, dabei
geht dor größte Teil des Triazine in Lösung. Nun werden auf
einmal I38 g Dimethylsulfat zugefügt, die Temperatur steigt
auf 55-60 C an und es entsteht für kurze Zeit eine fast klare Lösung. Während einer Nachrührzeit von 30 Minuten bei 55-6o°C
wird der pH-Wert mit Hilfe von Natronlauge boi 8-9 gehalten. Während dieser Zeit kristallisiert bereite ein Teil des erwarteten
Vinyltriazin» aus. Es werden jetzt 75 Teile 33#ige
Katronlauge dazugegeben und die Roaktionsmischung unter Rühren
abkühlen4Ia«een. Nach dem Abkühlen in einem Eiebad wird der
Niederschlag abgeeaugt, mit Eiewasser gewaschen und im Vakuum
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JWM&x* qm ^ BAD ORIGINAL
getrocknet· Eo werden βο Il6 Teile (84,6 % der Theorie) 2-Vinyl-,6-diamino-l,3i5-triazJ.il
ale kristalline, farbloee Substanz erhalten» Deim Schmelzon färbt sich dieses Produkt oberhalb 200 C
dunkler, es ist bei 300 C dunkelbraun und bei jkO C schwarz.
Analyse (C HJi ) berechnet: 43,8 % Cj 5,1 5i H; 51,0 % N
gefunden: ^3,2 ^C; 5t6 % H; 50,9 % N
J098U/2184
Claims (6)
1) Verfahren zur Herstellung von 2-Vinyl-4,6-diamino-l,3,5-triazin,
dadurch gekennzeichnet, daß man Dicyandiamid und B-Dimethylarainopropionitril
in einem Lösungsmittel bei etwa 60 bis etwa 1200C in Gegenwart eines Alkalis zum 2-(ß-Dimethylamino-äthyl)-4',
6-diamino-l,j5,5-triazin umsetzt, das so gewonnene Triazin am basischen Stickstoff durch Umsetzung mit
Methylierungsmitteln permethyliert und die erhaltene quartäre Ammoniumverbindung in Gegenwart von Alkalihydroxid zum 2-Vinyl-4,6-diamino-l,;5,5-triazin
abbaut.
2) Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung von Dicyandiamid mit ß-Dimethylaminopropionitril
bei etwa 75 bis etwa 85°C vorgenommen wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß elF- Lösungsmittel für die Umsetzung von Dicyandiamid mit
ß-Dimethylaminopropionitril wassermischbare polare organische Verbindungen verwendet werden.
4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel Ä'thanol verwendet wird.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von Dicyandiamid zu ß-Dimethylaminopropionitril
zwischen 2 : 1 und 1 : 2 liegt.
6) Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet,
daß das Molverhältnis von Dicyandiamid zu ß-Dimethylaminopropionitril
zwischen 1,5 J 1 und 1 : 1*5 liegt.
Unterlagen
109814/2184 BAD ORIGINAL
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