DE166886C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um ein Mitreißen von Rohmehl aus der Brenntrommel durch die Rauchgase möglichst
zu vermeiden, wurde bisher das Rohmehl in etwas angefeuchtetem Zustande in die Trommel
eingeführt, wobei es sich größtenteils zu kleinen Kügelchen zusammenballt. Der damit
verfolgte Zweck wird jedoch nicht erreicht, da infolge der an der Einführungsstelle
herrschenden hohen Temperatur (etwa 7000 C.) eine fast explosionsartige Verdampfung des
Wassergehalts stattfindet, so daß die Rohmehlkügelchen zersprengt werden und der
dabei sich entwickelnde Staub infolge der hohen Abzugsgeschwindigkeit der Rauchgase
in die Abzugskanäle und teilweise in den Schornstein mitgerissen wird. Es ist daher
heute noch bei jeder Anlage eine Staubkammer erforderlich und besondere Einrichtungen,
um den Staub aus der Staubkammer dem Rohmehl vor dem Einlauf wieder zuzuführen.
Nach der Erfindung soll ein Mitreißen von Staub durch die Rauchgase dadurch
vermieden werden, daß einerseits die Staubentwickelung in der Trommel durch geeignete
Beimengungen überhaupt möglichst vermieden wird, während andererseits der Rohmehleinlauf
an eine Stelle der Trommel gelegt wird, die von den Rauchgasen nicht berührt wird.
Die Staubentwickelung wird dadurch vermieden, daß das Rohmehl vor Einführung
in die Brenntrommel mit einer öligen Flüssigkeit, öl- oder Petroleumrückständen usw.,
von möglichst hoher Siedetemperatur, z. B. Masut über 350° C., benetzt bezw. gemischt
wird. Es entstehen dadurch ölgetränkte Kügelchen, die bedeutend langsamer austrocknen als bei Mischung des Rohmehles
mit Wasser, da das schwersiedende Öl nur langsam verdampft. Bei Verwendung von
Masut z. B. bewirken dann die höher siedenden Kohlenwasserstoffverbindungen ein Verkrusten der Kügelchen bis zur Verbrennung.
Die Kügelchen werden daher nicht zerfallen, sondern bis zum Schmelzen der Masse in ihrer Form bestehen bleiben.
Die Verdampfung der Öle geht um so langsamer vonstatten, als infolge einer besonderen
Anordnung die Einführungsstelle des Rohmehles nicht vom Zug der Rauchgase getroffen
wird. Durch die Drehung der Trommel werden die Kügelchen, ■ bevor sie
in deren von Rauchgasen durchströmten Teil gelangen, zu ziemlich festen Pillen gedreht,
die vom Zug nicht mitgerissen werden können.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. I die bisherige Einrichtung zum Einleiten des
Rohmehles in die Trommel. Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Einrichtung gemäß
der Erfindung.
Bei der bisher üblichen Einrichtung (Fig. 1) wurde das mit Wasser befeuchtete Rohmehl
durch ein durch den hinteren festen Kopf a in die Trommel c eingeführtes, bis zum
tiefsten Punkt der Trommelinnenfläche reichendes Rohr b zugeführt. Es wird sofort beim
Claims (4)
1. Verfahren zur Verhütung von Staubentwickelung in Drehrohröfen zum Brennen
von Portlandzement u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmehl vor der Einführung in die Brenntrommel mit
einer öligen Flüssigkeit, öl- oder Petroleumrückständen o. dgl., von hohem Siedepunkt
vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der
schwersiedenden Flüssigkeit vermischte Rohmehl in einen von den Rauchgasen nicht durchströmten, ' verhältnismäßig
kühlen Teil der Trommel eingeführt wird, so daß es auf dem Wege nach den heißen,
von den Rauchgasen durchzogenen Trommelteilen langsam trocknet und sich infolge
der Drehung der Trommel zu festen Kügelchen formt.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in das Einlaufende der Trommel ein am festen Trommelkopf (a) befestigter Rohrstutzen (d) zur Ableitung
der Rauchgase eingreift, durch den das Einlauf rohr (b) hindurchgeht, um das
Rohmehl in den unteren Teil des nicht nur von Rauchgasen freien, sondern im Gegenteil von durch den Spalt zwischen
Trommel und Trommelkopf eingesaugter kalter Luft durchströmten Ringraumes (e)
zwischen der Trommel und dem Rohr-.stutzen einzuführen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen
(d) und das Einlaufrohr (b) mit Flüssigkeitskühlung versehen sind, um
eine Übertragung der Wärme der Rauchgase durch deren Wandungen an das Rohmehl bezw. die dieses enthaltenden
Räume zu verhüten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=432244
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