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Schnell lösliche Aluminium-Carboxymethylcellulose (imfolgenden Al-CMC
genannt), ihre Herstellung und ihre Verwendung zur Bereitung von Leim-und Dispersionsfarben
oder dergilichen.
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Die Erfindung betrifft eine schnell lösliche Al-CMC, ihre Herstellung
und ihre Verwendung zur Bereitung von Leim-und Dispersionsfarben oder dergleichen.
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Es ist bekannt, CMC in fein verteilter Form durch Behandlung mit Glyoxal
derart zu vernetzen, daß das erzeugte Produkt sich besonders rasch in Wasser löst(DBP
1 051 836).
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Es ist auch bekannt, Alkali-CMC durch Behandlung mit Aluminiumsalien
in A1-CMC umzuwandeln. Diese als weißes Pulver vorliegende Substanz lässt sich mit
Wasser unter Anfeuchtung mischen, ist jedoch praktisch'' wasserunlöslich. Macht
man das Wasser jedoch alkalisch, låsst sich die Mischung unter Umrühren nach einiger
Zeit vollständig lösen (WURZ,0.: Celluloseäther, Herstellung und Anwendung, Darmstadt
1961, S.47).
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Die bisher bekannten Al-CMC Produkte weisen den Nachteil auf, daß
sie zu ihrer vollständigen Lösung in verdünnten Alkalien mehrere Stunden benötigen.
Zur Erzielung einer gelfreien, homogenen und glatten Lösung muß das zu lösende Produkt
ständig bewegt bzw. gerührt werden.
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Da für die Verwendung derartiger Al-CMC-Lösmngen zur Herstellung von
Leim-und. Dispersionsfarben eine vollständige Lösung der AL-OMO Voraussetzung ist,
ergibt sich die Aufgabe, eine Al-CMC mit gegenüber den bisher bekannten Produkten
wesentlich verbesserten Löseeigenschaften zu schaffen, wobei ein möglichst einfaches
Herstellungsverfahren aufzufinden bzw. anzuwenden ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst , daß man die in
bekannter-Weise hergestellte Alkali-CMC in Form der sog. Roh-CMC, d. h. mit mindestens
30 % Wasser durch Vermischen mit Al-Salzen z. B. Alumini umsulfat, im sauren pH-Bereich
zu Al-CMC umsetzt und das erhaltene Feuchtprodukt einer auflockernden Mahlung unterzieht
und dann in bekann ter Weise trocknet und siebt.
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Es war überraschend, daß allein durch die vorbeschriebene Herstellungsweise,
nämlich lediglich dadurch, daß statt einer Mahlung des bereits getrockneten Produkts
nunmehr bereits das Produkt in noch feuchtem Zustand einer auflockernden mahlung
unterzogen wird, ein Pro (lukt erzeugt wird, das sich im Gegensatz zu den herkömmlich
hergestellten Produktenschlagartig, d. h. in 1 bis 2 Sekunden in alkalisch eingestelltem
Wasser auflost.
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Hierbei kann man entweder das erfindungsgemäße Produkt in Wasser diepergieren
und dann durch Erhöhung des pH-Wertes mittels Alkalizugabe schlagartig infolge Ruckverwandlung
der Al-CMC in Alkali-CMC in Lösung bringen. oder das getrocknete erfindungsgemäße
Produkt sogleich in ein durch Alkalizugabe alkalisch eingestelltes Wasser unter
intensivem RUhren eintragen und dabei augenblicklich auflösen.
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Das erstgenannte Auflösungsverfahren hat. den Vorteil, da-j man ;
tden Zeitpunkt der Alkalizugabe und damit der schlagartigen Auflösung @ des erfindungsgemäßen
Produktes beliebig wählen kann.
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Dies ist besonders wichtig bei Verwendung des erfindungsgemäßen Produktes
zur Herstellung von Leim-oder Dispersionsfarben, weil man hierbei die Suspension
des erf. gem. Produktes in Wasser gleichzeitig oder auch in beliebiger Reihenfolge-nacheinander
mit der Eintragung der zu lösenden, dispergierenden oder emulgierenden Zweitstoffe
vornehmen kann, ohne Rührwerk und Anlage, wie bisher, einer durch langsame und oft
mehrere Stunden dauernden nach Alkalizugabe steigenden Belastung durch kontinuierliche
Viskositätszunahme aussetzen zumüssen und überdies einen großen Zeitaufwand und
damait hohe Peronalkosten hinnehmen zu müssen.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Produktes entfallen diese Nach-te
le vollständig, da sofort nach Ein-tragung und ausreicilender Homogenisierung der
zuzusetzenden Zweitstoffe die vorher oder gleichzeitig zu gesetzte A1-CMC durch
Alkalizugabe schlagartig aufgelöst wird und sic somit innerhalb weniger Sekunden
die maximal erreichbare Viskositat der Lösung einstellt, wodurch das Produkt sofort
verwendungsfähig ist und dabei eine ausgezeichnete Dickungskraft und @omogenität
aufweist Neben den geschilderten Vorteilen einer schlagartigen Auflösung des erfindungsgemäßen
Produktes sowie einer zeitlichen Steuerbarkeit eine Auflösung desselben erhält man
noch besondere Verbesserungen, wenn man als Alkali NH4OH verwendet, weil mit Hilfe
ammoniakalischer Lösungen Filme und Überzüge erzeugt werden können, die nach dem
Verdamp@en des Ammoniaks sich wieder in die praktiscn wasserunlöslich A1-CMC zurückverwandeln
und dadurch die Herstellung von besonders wasserfesten Anstrichen erlauben.*) Die
Hers-tellung der erfindungagemäßen Al-C14IC und ihre gegenüber herkdmmlichen Produkten
verbesserte Alkalilöslichkeit wird anhhnd der folgenden Beispiele erläutert, jedoch
nicht amf diese beschrä@kt.
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Beispiel 1 betrifft die Herstellung und das Verhalten üblicher Al-CMC
und wird dem daran anschliess#enden Beispiel 2 gegenübergestellt, welches die Herstellung
und das Verhalten der erfindunsgemäßen A1-CMC betrifft.
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Beispiel 1 Eine in herkömmlicher Weise hergestellte Al-CMC wird mit
Wasser ausgewaschen und getrocknet. Im Atlschluss daran wird das getrocknete Produkt
in einer Trockengutmühle gemahlen und gesiebt(Siebgröße bis 0,3 mm). Es wird ein
grießförmiges Produkt mit einem Schüttgewicht von 500 g/ltr erhalten. Dieses Produkt
wird lufttrocken in eine 0,5 % NH4OH enthaltende wässrige Lösung eingetragen und
die Viskosit@ des Lösung in bestimmten Zeitabständen in Centipoise(cP)gemessen.
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Es wurden folgende Werte erhalten :-3-*) Verwendet man kein NH4OH,
ist es zweckmässig, die alkalisch gestellte Lösung nach Auflösung der Al-CMC zu
neutralisieren oder anzusäuern.
inuten (M) % CMC, gelost in Centipoise |
tunden (Std) 0, 5 o NFiOH |
5 M xx 3 ~ |
10"x 3 |
15"8 : 3 6300 |
30"3 7280 |
4. 5 3 8000 |
60"3 8750 |
90 3 9330 |
105 9800 |
mu 3 1020OX |
10650 |
24 Std., |
eispiel 2 ) ie in gleicher Weise wie nach Beispiel 1 hergestellte Al-CMC mit iner
Subst. Gr. v. 0, 7 wird nach der Auswaschung mit Wasser, aber @or der Trocknung
mit der gleichen Trockengutmühle wiein Beispiel 1 emahlen und nach der Mahlung getrocknet
und gesiebt(Siebgröße bis @,3 mm). Es wird nun ein flockiges Produkt mit einem Schüttgewicht
von @ur 210 g/ltr erhalten. Dieses erfindungsgemäße Produkt wird luftrocken analog
zu Beispiel 1 in eine 0, 5 % NH OH enthaltende wässrige jösung eingetragen und auch
hier die Viskosität der Lösung in bestimmen Zeitabständen in Centipoise (cP) gemessen.
Es werden folgende 'erte erhalten : linuten (M) % CMC,gelöst in Centipoise @tunden
(Std) 0,5 % NH4OH 5 M 3 11750 10 " 3 11400 15"3 11260 30 10260 60 9930 90"3 9200
W------------'-us den in Beispiel 1 und 2 gegenübergestellten Werten ergibt sich,
aß die handelsübliche Al-CMC selbst nach 24 Stunden noch nicht den öchstmöglichen
Viskositätswert erhalten hat, während die erfindungsemäße A1-CMC bereits nach 5
Minuten ihren höchstmöglichen Viskositätswe @berschritten hat, wobei der nach 5
Minuten mit der erfindungsgemäßen @1-CMC erhaltene Viskositätssert ### 11750 Centipoise
noch deutlich iber dem nach 24 Stunden mit der handelsüblichen A1-CMC erhaltenen
"iskositätswert von 10650 Centipoise liegt.