DE1668562C3 - Cergluconat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende pharmazeutische Präparate - Google Patents

Cergluconat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende pharmazeutische Präparate

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DE1668562C3
DE1668562C3 DE19671668562 DE1668562A DE1668562C3 DE 1668562 C3 DE1668562 C3 DE 1668562C3 DE 19671668562 DE19671668562 DE 19671668562 DE 1668562 A DE1668562 A DE 1668562A DE 1668562 C3 DE1668562 C3 DE 1668562C3
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C59/00Compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms and containing any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, groups, groups, or groups
    • C07C59/01Saturated compounds having only one carboxyl group and containing hydroxy or O-metal groups
    • C07C59/10Polyhydroxy carboxylic acids
    • C07C59/105Polyhydroxy carboxylic acids having five or more carbon atoms, e.g. aldonic acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
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Description

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Ein Teil der harnpflichtigen Stoffwechselprodukte, wiii Phosphate, Urate und Oxalate, besitzt eine geringe Löslichkeit und führt leicht zur Steinbildung. Zum Austreiben der Steine, die aus sandkorn- bis faustgroßen, steinförmigen Ablagerungen von Harnsäure und deren Salzen bestehen, die in Nieren, Nierenbecken und Harnleitern auftreten, wurden bisher diuretisch wirkende Mittel, wie Tees, Drogenextrakte und auch Glycerin (z. B. in Dosen von 50 g täglich dreimal) benutzt. Weitere Behandlungen be-Standen im allgemeinen in Operationen, Gaben von Vitamin A und Einspritzungen von sauren Lösungen, Z. B. von Zitronensäure, Glukonsäure u. dgl., zur Erhöhung des Säurewertes und damit verbundener Harnsäuerung.
Sieht man von Operationen ab, ist keine völlig Zufriedenstellende medikamentöse Behandlung von Nierensteinen bekannt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht einerseits in einer neuen Verbindung, die eine hohe Aktivität für die Auflösung und Abführung von Nierensteinen besitzt, und andererseits in pharmazeutischen Präparaten, die diese Verbindung enthalten.
Die Erfindung betrifft Cergluconat als neue Verbindung. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß Cergluconat eine hohe Aktivität zur Auflösung und Abführung von Nierensteinen besitzt. Cergluconat bildet nadel- bis keulenförmige farblose Kristalle, di« sich bei einer Temperatur über 200° C zersetzen, ohne einen Schmelzpunkt zu zeigen.
Cergluconat kann nach einigen Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise setzt man in einem wäßrigen Milieu Cer(IlI)-carbonat und Gluconsäure in einem Molverhältnis von 1:3 unter Erhitzen um, wobei die Umsetzung unter Entwicklung von Kohlen* ·$ dioXyd etwa im Verlauf von 10 bis 20 Minuten beendet ist. Vorzugsweise wird die Umsetzung von Cercarbonat mit Gluconsäure in destilliertem Wasser bei einer Konzentration bis zu 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die entsprechende Verbindung, ausgeführt.
Die dabei erhaltene Losung kann als solche ohne weitere Verdünnung in Ampullen abgefüllt und ία Dosierungsroengen von etwa 5 cm3 intravenös verabreicht werden. Das Cergluconat kann aus der Reaktionslösung auch durch Eindampfen zur Kristallisation gebracht werden, wobei die erhaltenen Kristalle aus geeigneten Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, umkristallisiert werden. Die Kristalle können als solche ohne Zersetzung bis zum Bedarf aufbewahrt werden und im Bedarfsfall in der gewünschten Lösung für die Injektion aufgenommen werden.
Cergluconat wird bei der Anwendung zur Entfernung von Nierensteinen zweckmäßig in einer Konzentration von etwa 0,8 bis 1,5 g/100 ml Lösung, vorzugsweise etwa 1,2 g/100 ml Lösung, verabreicht.
Cer kann an Stelle der Phosphatasen im gewissen Umfang im Organismus dessen Rolle übernehmen und eine Spaltung von Phosphorsäureverbindungen hervorrufen'. Im Gegensatz zu den zahlreichen spezifischen Phosphatasen ergibt sich bei Verbindungen bzw. Salzen des Cers eine Spaltungswirl-ung für zahlreiche einfache Phosphorsäureverbindungen. Sie erfüllen auch die Aufgabe bei wichtigsten Zwischenprodukten des menschlichen Stoffwechsels, indem sie deren Zerlegung an Stelle der Phosphatasen durchführen (Eichholtz, Pharmakologie, 1947, Bamann, Deutsche Ap.-Zeitg., Nr. 24/1964).
Cerverbindungen besitzen darüber hinaus antiseptische bzw. desinfizierende Wirkungen. Es wurde nachgewiesen, daß in einer Konzentration von 1: 200 Staphylokokkenwachstum mit Cer verhindert werden kann. Mittlere und niedrigere Konzentrationen wirken dabei besser als höhere (Hesse, Arch. f. exper. Pathol., 176, 283). Ferner besitzen Cerverbindungen die Eigenschaft, Bakterien zu agglutinieren. Eine Gewöhnung der Bakterien, d. h. eine Resistenz gegenüber Cerverbindungen, konnte niemals festgestellt werden (Drossbach, ZbI. d. Bakt., 1/21, 57).
Die erfindungsgemäße Cerverbindung zeigt demgegenüber eine hohe Aktivität für die Auflösung und Abführung von Nierensteinen.
Es wurde weiter gefunden, daß eine weitere vorteilhafte Verbesserung bei der Behandlung von Nierensteinen erzielt werden kann, wenn man Cergluconat zusammen mit Sulfanilsäure verabreicht. Vorzugsweise werden die beiden Verbindungen etwa in molaren Verhältnissen eingesetzt, wobei die Gesamtkonzentration aii Cergluconat und Sulfanilsäure in der Lösung, beispielsweise etwa 2,5 bis 4 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 3,5 Gewichtsprozent, betragen kann. Hierdurch ergibt sich eine weiterhin verbesserte therapeutische Wirkung, indem die bei einer Nierensteinerkrankung meist auftretenden infektiösen Begleiterscheinungen bekämpft werden und eine zusätzliche Verbesserung der Harnsäuerung auf Grund der Mitverwendung der Sulfanilsäure erzielt wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
0,55 g Cer(IH)-carbonat werden in 250 can destilliertem Wasser suspendiert und auf 90° C erwärmt und uanach 1,2 g Gluconsäure hinzugefügt. Nach völliger Lösung und Beendigung der Kohlensäure-
entwicklung wird die Lösung heiß filtriert, das Filtrat eingedampft und die sich in Nadel- bis Keulenform bildenden Kristalle in Alkohol aufgenommen und hieraus zur Kristallisation gebracht, nachdem die Alkohollösung auf 70° C erwärmt wurde,
Nach dem Erkalten bilden sich nadel- bis keulenförmige farblose Kristalle in praktisch quantitativer Ausbeute,
Der Schmelzpunkt kann nicbt festgestellt werden, da sich die Kristalle bei einer Erhitzung auf eine Temperatur über 200° C zersetzen.
Beispiel 2
0,55 g Cer(III)-carbonat werden in 250 ml destilliertem Wasser suspendiert und danach 1,2 g Gluconsäure hinzugefügt. Die gesamte Lösung wird auf 9G° C erwärmt und als Lösung I bezeichnet.
231,5 g Sulfanilsäure werden in 1000 ml destilliertem Wasser gelöst und als Lösung II bezeichnet. 250 ml der Lösung I werden mit 750 ml der Lösung II ao vermischt und die Gesamtlösung auf etwa 95° C erwärmt. Die Lösung wird zur Trockne eingedampft und 3,5 g der so gewonnenen Kristalle in 100 ml Aqua desüllata beiß gelöst und filtriert. Diese Lösung wird darauf zur Erlangung einer intravenös anzuwendenden Injektion mit 2,5 g Natriumeitrat versetzt, bis zu einem pH-Wert von 4,8 sterilisiert und in einer Menge von 5 ecm pro Ampulle verabreicht,
Beispiel 3
1,2 g kristallisiertes Cergluconat wurden in 25 ml destilliertem Wasser gelöst und mit 75 ml einer 2,O°/oigen Lösung von Sulfonsäure in destilliertem Wasser vermischt
Selbstverständlich können in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen auch noch weitere Wirkstoffe, die üblicherweise zur Einstellung des pH-Wertes angewandten Purlersubstanzen sowie die üblichen Substanzen zur Einstellung des gewünschten isotonischen Wertes der Iniektionslösungen vorhanden sein.

Claims (6)

* Patentansprüche: rf
1. Cergluconat,
2. Verfahren zur Herstellung von Cergluconat, dadurch gekennzeichnet, daß Cer(III)-carbonat
in einem wäßrigen Medium mit Gluconsäure in einem Molverhältnis von 1:3, vorzugsweise unter Erwärmen, umgesetzt wird,
3. Pharmazeutisches Präparat zur Nierensteinbehandlung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Cergluconat.
4. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von etwa 0,8 bis 1,5, bevorzugt etwa 1,2 g Cergluconat je 100 ml Lösung.
5. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehall an Sulfanilsäure.
6. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Bestandteile Cergluconat und Sulfanilsäure 2,5 bis 4, bevorzugt etwa 3,5 Gewichtsprozent, der wäßrigen Lösung.
DE19671668562 1967-12-08 1967-12-08 Cergluconat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende pharmazeutische Präparate Expired DE1668562C3 (de)

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