DE1668483B1 - Verfahren zur Herstellung von Monoalkylbenzolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MonoalkylbenzolenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Monoalkylbenzolen.. besonders
von Äthylbenzol, durch Alkylierung von Benzol mit Raffineriegasgemischen mit einem Olefingehalt von 5
bis 95 Volumprozent in Gegenwart von Aluminiumchloridkomplexen als Katalysator und anschließende
Disproportionierung der gebildeten Polyalkylbenzole.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Alkylierung von Benzol mit reinem Äthylen in Gegenwart
von Alkylierungskatalysatoren, wie AlCl3, H2SO4,
H3PO4, HF oder BF3 bekannt. Es ist auch bereits
über die Alkylierung von Benzol mit verdünntem Äthylen berichtet worden, wie es beim thermischen oder
katalytischen Kracken von Erdölfraktionen erhalten werden kann.
Aus der USA.-Patentschrift 3,255,269 ist ein Verfahren zur Alkylierung des Benzols mit 30 bis 50 Volumprozent
Äthylen bekannt. Das Verfahren findet in Gegenwart von AlCl3 unter gewöhnlichen Bedingungen
statt, wobei die Rückgewinnung ,großer Mengen leichter Aromaten (Benzol, Äthylbenzol), welche von
den Abgasen mitgerissen werden, notwendig ist. Zu diesem Zweck erfolgt eine zweistufige Absorption der
leichten, mitgerissenen Kohlenwasserstoffe in gekühlten Polyalkylaten.
Die USA.-Patentschrift 2,498,567 betrifft die Herstellung
von Monoalkylbenzolen aus Olefinen und Benzol in Gegenwart von Komplexverbindungen des
Aluminiumehlorids mit Aromaten, wobei eine teerhaltige Polyalkylbenzol-Fraktion gebildet wird. Das beschriebene
Verfahren bezieht sich im wesentlichen auf die Reinigung der Polyalkylate und des Benzols
durch deren Zurückhaltung im katalytischen Komplex. Die hauptsächlich von Harzen gereinigten Polyalkylate
werden mit Benzol disproportioniert, wobei der zu dieser Reinigung dienende Katalysator aus 65·
dem System entfernt wird.
Bei dem z.B. in »Chemical Engineering Progress«, Band 56, 1960, Seite 60 bis 63, oder »Hydrocarbon
Processing«, Band 46, 1967, Seite 144 beschriebenen »ALKARa-Verfahren wird die Benzolalkylierung mit
verdünnten Olefinen in zwei selbständigen Stufen, nämlich Alkylierung und Disproportionierung der Polyalkylate,
durchgeführt. Dabei wird als Katalysator BF3 auf einem festen Träger kontinuierlich zugeführt.
Die wesentlichen Nachteile der bekannten Verfahren zur Alkylierung von Benzol in Gegenwart eines
Alkylierungskatalysators liegen# entweder darin, daß als Alkylierungsmittel reines Äthylen benötigt wird,
welches nur in speziellen Einrichtungen hergestellt werden kann oder darin, daß es bei einigen der bekannten
Verfahren zur Alkylierung von Benzol wegen der Art des verwendeten Katalysators nicht
möglich ist, beim Alkylieren des Benzols entstandene Polyalkylbenzole zwecks Spaltung zu Monoalkylbenzolen
zum Reaktionsgemisch zurückzuführen; dies verursacht einen übermäßig hohen Verbrauch an Olefinen
und Benzol.
Das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt diese Nachteile und ermöglicht es, mit hoher Selektivität
Monoalkylbenzole, besonders Äthylbenzol hoher Reinheit durch katalytisch^ Alkylierung von Benzol Λ
mit verdünnten Olefinen herzustellen. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen Aluminiumchloridkomplex verwendet, der neben Benzol
und Alkylbenzolen 35 bis 45 Gewichtsprozent Aluminiumchlorid enthält, wobei das Molverhältnis der Alkylgruppen
zu den Benzolringen 0,3 bis 0,5 beträgt, dieser Komplex in der ersten Stufe des Verfahrens
bei Temperaturen von 40 bis 100° C und einem Druck von 1 bis 3Oat Olefin bis zu einem Molverhältnis
. der Alkylgruppen zu den Benzolringen von 1,5 bis 2 aufnimmt, anschließend in der zweiten Stufe in
Gegenwart von Benzol-bei Temperaturen von 60 bis 100° C, besonders bei 80° C, unter Normaldruck disproportioniert,
den Ausgangskomplex abdekantiert und das Monoalkylbenzol in an sich bekannter Weise
abdestilliert.
Der aus Aluminiumchlorid und Kohlenwasserstoff bestehende Komplex, der beim erfindungsgemäßen
Verfahren sowohl als Katalysator als auch als Reaktionskomponente wirkt, wird dauernd umgewälzt,
wobei es lediglich erforderlich ist, diesem Komplex so- g viel AlCl3 zuzusetzen, als vom Alkylat in gelöster "
Form mitgeführt wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann unabhängig davor durchgeführt werden, ob das Alkylierungsmittel
ein reines Olefin oder ein nur geringe Mengen an Olefin enthaltendes Gas ist. Der Gehalt des Alkylierungsmittels
an Olefin liegt zwischen 5 und 95 Volumprozent. Dadurch ist es möglich, Raffineriegase als
Alkylierungsmittel für Benzol zu verwenden, die nur einen geringen Gehalt an Olefinen, beispielsweise
einen Gehalt von 5 bis 30 Volumprozent Äthylen aufweisen, unabhängig davon, welchen Gehalt an Wasserstoff
oder gesättigten Kohlenwasserstoffen die Raffineriegase besitzen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, 98% des im Alkylierungsmittel enthaltenen Olefins
zu Monoalkylbenzol umzusetzen. Das verbleibende Restgast>
enthält max. I Volumprozent Olefin, beispielsweise Äthylen, und kann für die Hydrierung
ungesättigter Verbindungen verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einfachen Vorrichtungen
durchgeführt werden und es ist nicht erforderlich, bei hohen Temperaturen und hohen Drücken
zu arbeiten.
ORIGINAL INSPECTED
Damit ergehen sich gegenüber dem bekannten Verfahren folgende Vorteile:
Gegenüber dem Verfahren der USA.-Patentschrift 3,255,269 sind für das erfindungsgemäße Verfahren
keine besonderen {Condensations- oder Absorptionsbedingungen erforderlich, da die Alkylierungsreaktion in
Gegenwart einer einzigen, schweren, flüssigen Komponente, bei relativ niedriger Temperatur, stattfindet, so
daß das Mitreißen von Flüssigkeit auf ein Minimum herabgesetzt wird. Andererseits gestatten die hohen
Reaktionsgeschwindigkeiten, welche unter den erfindungsgemäß erfolgenden Bedingungen stattfinden (teilweise
Ausschaltung der Diffusionsstufe der Olefine durch die Flüssigphase der Kohlenwasserstoffe), die
Anwendung von Gasen mit einem niedrigeren Olefingehalt (etwa 5 bis 10%).
Zum Unterschied von den Disproportionierungsbedingungen beim Verfahren der USA.-Patentschrift
2.498,567. denen Benzol und Polyalkylate unterworfen werden, nehmen an der Disproportionierung beim
beanspruchten Verfahren Benzol und ein alkylgruppenreicher Komplex, in dem fast ausschließlich
Mono- und Trialkylbenzole zugegen sind. teil. Unter diesen Arbeitsbedingungen findet keine Anreicherung
an Polyalkylaten und Harzen in den Disproportionierungsprodukten statt, so daß keine besondere Reinigung
der Polyalkylate notwendig ist.
Gegenüber dem »ALKAR«-Verfahren, bei welchem
der verwendete Katalysator aus BF3 auf festem Träger besteht, und bei dem die Rückgewinnung des BF3
bekanntlich sehr kompliziert ist. wird beim erfindungsgemäßen Verfahren ein zugänglicherer Katalysator
verwendet, der leichter zu handhaben ist.
Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert:
über das Rohr 3 in einen Sättiger 4 geleitet und dort mit einem über die Leitung 5 zugeführten, etwa
10 Volumprozent Äthylen und eine geringe Menge schwefelhaltiger, sauerstoffhaltiger und stickstoffhalti-ϊ
ger Verbindungen enthaltenden Gasgemisch bei 60 bis 80° C und einem Druck von 1 bis 10 at in Berührung
gebracht. Die an Olefin verarmten Gase wurden durch die Leitung 6 abgezogen und anderen Verwendungszwecken
zugeführt.
ίο Der an Olefin gesättigte Katalysatorkomplex, dessen
organische Phase aus aromatischen Kohlenwasserstoffen mit einem Molverhältnis von Alkylgruppen
zu Benzolkernen von 1.5 bis 2.0 besteht, wird über die Leitung 7 in den Zersetzer 8 geleitet und dort bei
ΐί 60 bis 80° C und einem Druck von 1 at im Gewichtsverhältnis von ! zu 1 mit über die Leitung 9 herangeführtem
frischen Benzol und mit über die Leitung 17 herangeführtem Rücklauf in Berührung gebracht.
Das bei der Zersetzung entstandene Alkylat besteht
:o zu 55 bis 60 Gewichtsprozent aus Benzol, zu 35 bis
38 Gewichtsprozent aus Äthylbenzol, zu 3 bis 5 Gewichtsprozent als Diäthy !benzol und zu 0,4 bis
0,6 Gewichtsprozent aus sonstigen Polyalkylbenzolen. Dieses Alkylat. in dem der Gehalt an Polyalkylbenzo-
M len nunmehr verringert ist und welches die ursprüngliche
Zusammensetzung des Katalysatorkomplexes besitzt, wird über die Leitung 10 in eine Dekantiervorrichtung
11 geleitet, von wo der Katalysatorkomplex über die Leitung 13 in den Sättiger und das Alkylat
über die Leitung 12 in die Fraktionierkolonne 14 und 15 geführt wird. In den Fraktionierkolonnen wird das
Äthylbenzol von seinen Begleitstoffen Benzol und Polyalkylbenzolen befreit und diese Begleitstoffe als
Rücklauf über die Leitungen 16 und 17 in den Zerset-
M zer 8 zurückgeführt.
Ein Katalysatorkomplex, der im Behälter 1 aus 35 -to
bis 40 Gewichtsprozent AlCl3 und einem über das Rohr 2 zugeführten. Benzol und Alkylbenzole enthaltenden
Gemisch aromatischer Kohlenwasserstoffe mit einem Molverhältnis von Alkylgruppen zu Benzolkernen
von 0,3 bis 0.5 frisch bereitet worden war. wurde -u
Es wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 vorgegangen, wobei jedoch als Alkylierungsmittel ein
beim katalytischen Kracken von Benzinen anfallendes Krackgas verwendet wurde, dessen Gehalt an Athylenzwischen
20 und 95 Volumprozent schwankte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Monoalkylbenzolen, besonders von Äthylbenzol, durch Alkylierung von Benzol mit Raffineriegasgemischen mit einem Olefingehalt von 5 bis 95 Volumprozent in Gegenwart von Aluminiumchloridkomplexen als Katalysator und anschließende Disproportionierung der gebildeten Polyalkylbenzole, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen Aluminiumchloridkomplex verwendet, der neben Benzol und Alkylbenzolen 35 bis 45 Gewichtsprozent Aluminiumchlorid enthält, wobei das Molverhältnis der Alkylgruppen zu den Benzolringen 0,3 bis 0,5 beträgt, dieser Komplex in der ersten Stufe des Verfahrens bei Temperaturen von 40 bis 100° C und einem Druck von 1 bis 30 at Olefin bis zu einem Molverhältnis der Alkylgruppen zu den Benzolringen von 1,5 bis 2 aufnimmt, anschließend in der zweiten Stufe in Gegenwart von Benzol bei Temperaturen von 60 bis 100° C, besonders bei 80° C, unter Normaldruck disproportioniert, den Ausgangskomplex abdekantiert und das Monoalkylbenzol in an sich bekannter Weise abdestilliert.25
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