DE1667888C3 - Langwirkende geformte pharmazeutische Zubereitungen - Google Patents
Langwirkende geformte pharmazeutische ZubereitungenInfo
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- DE1667888C3 DE1667888C3 DE1968L0058659 DEL0058659A DE1667888C3 DE 1667888 C3 DE1667888 C3 DE 1667888C3 DE 1968L0058659 DE1968L0058659 DE 1968L0058659 DE L0058659 A DEL0058659 A DE L0058659A DE 1667888 C3 DE1667888 C3 DE 1667888C3
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Description
Zerfall der Pastille durch den Speichel ab. Wenn die
gleiche Pastille in die obere Mundhöhle geschoben wird, kann die Freigabedauer auf 3 Stunden verlängert
werden, Bei Verwendung einer Pastille erfolgt die Wirkstoffabgabe ununterbrochen durch die Einwirkung
des Speichels, und der Wirkstoff durchläuft dann den Magendarmkanal, Wenn jedoch eine Tablette
in die Mundhöhle genommen wird, findet eine Resorption des Wirkstoffs durch die Schleimhaut direkt
in den Blutstrom statt Ferner isi bei einem geformten Produkt gemäß der Erfindung, das ein Gewicht von
0,65 g hat, für die Freigabe des Wirkstoffs die doppelte Zeit erforderlich wie bei einem Produkt, das nur die
Hälfte wiegt. Die Erfindung ist somit überaus flexibel und vielseitig je nach der Art des Wirkstoffs, dem
Krankheitszustand, für den der Wirkstoff vorgesehen ist, und der gewünschten Abgabezeit.
Es erwies sich als am vorteilhaftesten, ein Gemisch im Gewicht von 22,68 kg aus den nachstehend genannten
Bestandteilen für die Herstellung von langwirkenden Pastillen herzustellen.
Nr. Bestandteil
Menge, %
1 Calciumcyclamat
2 Kirscharoma
3 Methylparaben
4 Propylparaben
5 Farbstoff
0,10
1,00
0,10
0,010
0,50
6 Gemisch aus HyUOxypropyl-methyl- 98,29
cellulose mit einem Gehalt von 7-12 Gew.-% Propylenglykoläther und
28 - 30 Gew.-% Methoxygruppen
Viskosität 50, und 15% Äthylcellulose N 50
cellulose mit einem Gehalt von 7-12 Gew.-% Propylenglykoläther und
28 - 30 Gew.-% Methoxygruppen
Viskosität 50, und 15% Äthylcellulose N 50
Bei den in der vorstehenden Tabelle genannten Bestandteilen kann das Calciumcyclamat durch Natriumcyclamat
oder andere geeignete synthetische Süßstoffe ersetzt werden. Ferner kann ein anderer
Aroma- oder Geschmacksstoff an Stelle des Kirscharomas verwendet werden. Ferner ist die Erfindung
nicht auf das bevorzugte Mengenverhältnis von 85 % Hydroxypropylmethylcellulose und 15% Äthylcellulose
beschränkt, weil Abweichungen nicht nur zulässig, sondern beabsichtigt sind, weil das Mengenverhältnis
von Methylcellulose und Äthylcellulose die Dauer und den Verlauf oder das Schema der Freigabe
des Wirkstoffs beeinflußt.
Bei der Herstellung von langwirkenden Pastillen aus dem Gemisch der obengenannten Zusammensetzung
werden die Bestandteile 1, 2, 3 und 4 ausgewogen und gut gemischt. Der Bestandteil 5 wird in
einen Mörser gegeben und mit einer gewissen Menge des Gemisches der Bestandteile 1, 2, 3 und 4 angerieben,
worauf der Rest der Bestandteile 1, 2, 3 und 4 zugesetzt und das Verreiben fortgesetzt wird, bis das
Gemisch homogen ist. Der Bestanteil 6 wird in einen Ponymischer von bekannter Bauart gegeben, Das
bereits hergestellte Gemisch der Bestandteile 1, 2, 3, 4 und 5 wird zugesetzt und mit dem Bestandteil 6 gemischt,
bis das Gemisch gleichmäßig ist. Das gleichmäßige Gemisch wird dann auf Böden ausgebreitet
und mit einem 25%igen Gemisch von Äthanol und destilliertem Wasser sorgfältig besprüht. Das auf diese
Weise behandelte Gemisch läßt man über Nacht trocknen, worauf es mit einer Fitzpatrick-Mühle auf eine
Teilchengröße von 0,42-0,84 mm gemahlen wird. Das erhaltene Material wird auf Böden ausgebreitet, die
in einem Dampfraum über Nacht bei 80 % Feuchtig-
keit gehalten werden. Um den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt
zu erzielen, werden wassergefüllte Schalen in den Dampfraum gestellt. Dann wird das gesamte
Material in den Trichter einer Tablettiermaschine gegeben, die mit i2,7-mm-Stempeln und -Matrizen ver-
in sehen und auf einen Druck von 3,63 kg und die Produktgröße
eingestellt ist. Auf diese Weise werden Tabletten oder Produkte von 0,49 und 0,65 g in der
gleichen Weise, aber unter entsprechender weiterer Einstellung der Maschine hergestellt Tabletten einer
Größe von 0,78 g und in anderen Größen werden ebenfalls hergestellt
Wirkstoffe von beliebiger geeigneter Art kommen in Frage, z. B. Insulin, antidiuretische Hormone, Suprarenin,
Kortikosteroide, Antibiotika und Antispektika für die orale Behandlung von Krankheiten. Dies ist
besonders wichtig, da gewisse Wirkstoffe, wie Insulin, antidiuretische Hormone und Suprarenin, desaktiviert
oder zerstört werden, wenn sie in die üblichen oder bisher bekannten Produkte mit protrahierter Freigabe
des Wirkstoffs eingearbeitet werden, die verschluckt werden, und bei denen die Freigabe in den Magensäften
oder Darmsäften oder in beiden stattfindet Gewisse Wirkstoffe, z. B. ACTH, Suprarenin, Vitamin
B12, Eisen, Insulin, antidiurethische Hormone, Prednisolon
und Nitroglycerin sowie Mittel gegen Fettleibigkeit und Mittel gegen Hyperacidität, können gemäß
der Erfindung über die Resorption durch die Schleimhaut verabfolgt werden. Die Produkte gemäß
der Erfindung eignen sich auch als lindernde Mittel bei der Behandlung von schmerzhaften oralen Ulzerationen,
Entzündungen usw. Diese Wirkungen wurden bei Versuchen in vitro und in vivo bestätigt. Ein
besonders vorteilhaftes Kennzeichen der Produkte gemäß der Erfindung besteht darin, daß sie vor der
vollständigen Abgabe des Wirkstoffs au3 der Mundhöhle
entfernt werden können, wenn die Notwendigkeit beispielsweise als Folge unerwünschte! Nebenwirkungen
hierzu besteht, während dies bei den Üblichen Produkten mit längerer Wirkstoffabgabe, die geschluckt
werden, nicht möglich ist
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
Pastillen mit Wirkstoffabgabe über einen
langen Zeitraum 22,68kg Gemisch für 50000Tabletten zu 0,4535g
langen Zeitraum 22,68kg Gemisch für 50000Tabletten zu 0,4535g
Beispiel 1
Triamcinolon, 4 mg
Triamcinolon, 4 mg
Nr. Bestandteil
1 Triamcinolon
2 0,10% Calciumcyclamat
3 1,00% Kirscharoma
3 1,00% Kirscharoma
4 0,10% Methylparaben
5 0,01 % Propylparaben
6 0,50% Farbstoff
0,2023
0,0227
0,227
0,0227
0,0023
0,1134
7 Hydroxypropylmethylcellulose mit 22,088
einem Gehalt von 7 bis 12% Propylenglykoläther und 28 bis 30%
Methoxygruppen
einem Gehalt von 7 bis 12% Propylenglykoläther und 28 bis 30%
Methoxygruppen
5 | Bestandteil | Dibucain | Beiizocain | 16 | kg | 67 | 888 6 |
Beispiel 6 | Bestandteil | kg | Vitamin Bn, 1000 Mikrogramm | Insulin | 0,05 | 0,252 | |
Beispie! 2 | Suprarenin | 0,10% Calciumcyclamat | Heparin, 50 mg | Heparin | 2,464 | Vitamin Bu | 0,10% Calciumcyclamat | 0,0227 | 0,0227 | ||||||
Suprarenin, 1 mg | 0,10'% Calciumcyclamat | 1,00 % Kirschgeschmack | 0,10% Calciumcyclamat | 0,0227 | 0,10% Calciumcyclamat | 0,0227 | 0,10 % Calciumcyclamat | 1,00 % Kirschgeschmack | 0,2268 | 0,2268 | |||||
Nr. | 1,00'% Kirscharoma | 0,10% Methylparaben | 1,00% Kirschgeschmack | 0,227 | 5 | Nr. | 1,00% Kirschgeschmack | 0,2268 | 1,00% Kirschgeschmack | 0,10 % Methylparaben | 0,0227 | 0,02267 | |||
1 | 0,1Qi % Methylparaben | 0,01 % Propylparaben | 0,10% Methylparaben | 0,0227 | 1 | 0,10% Methylparaben | 0,0227 | 0,10% Methylparaben | 0,01 % Propylparaben 0,50 % Farbstoff |
0,0023 | 0,0023 | ||||
2 | 0,01 % Propylparaben | 0,50 % Farbstoff | 0,01 % Propylparaben | 0,0023 | 10 | 2 | 0,01 % Propylparaben | 0,0023 | 0,01 % Propylparaben | Hydroxypropylmethylcellulose mit | 0,1134 | C, 1134 | |||
3 | 0,5Ci % Farbstoff | Hydroxypropylmethylcellulose mit | 0,50 % Farbstoff | 0,1134 | 3 | 0,50 % Farbstoff | 0,1134 | 0,50 % Farbstoff | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | 18,893 | 24,040 | ||||
4 | Hydroxypropylmethylcellulose mil | einem Gehalt von 7 bis 12 % Pro- | Hydroxypropylmethylcellulose mit | 4 | Hydroxypropylmethylcellulose mit | 16,036 | Hydroxypropylmethylcellulose mit | pylenglykoläther und 28 bis 30% | |||||||
5 | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | pylenglykoläther und 28 bis 30% | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | 5 | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | Methoxygruppen | ||||||||
6 | pylenglykoläther und 28 bis 30% | Methoxygruppen | pylenglykoläthei und 28 bis 30% | 15 | 6 | pylenglykoläther und 28 bis 30% | pylenglykoiäther und 28 bis 30% | ||||||||
7 | Meithoxygruppen | Methoxygruppen | 7 | Methoxygruppen | Methoxygruppen | Beispiel 9 | 3,736 | 26,32 | |||||||
Beispiel 4 | Äthylcellulose, Viskosität 50 | 4,144 | Äthylcellulose | ||||||||||||
Beispiel 3 | Benzocain, 20 mg | Beispiel 5 | Beispiel ? | ||||||||||||
Dibucain, 3 mg | Triamcinolonacetonid, 0,25 mg | Beispiel 8 | |||||||||||||
1,002 | 20 | 8 | Insulin, 250 int. Einheiten | ||||||||||||
Triamcinolonacetonid | 0,0227 | 0,05 | |||||||||||||
0,10 % Calciumcyclamat | 0,227 | 0,0227 | |||||||||||||
1 | 1,00% Kirschgeschmack | 0,0227 | 25 | 1 | 0,2268 | ||||||||||
2 | 0,10% Methylparaben | 0,0023 | 2 | 0,0227 | |||||||||||
3 | 0,01 % Propylparaben | 0,1134 | 3 | 0,3023 0,1134 |
|||||||||||
4 | 0,50 % Farbstoff | 21,281 | 4 | 22,63 | |||||||||||
5 | Hydroxypropylmethylcellulose mit | 30 | 5 | ||||||||||||
6 | einem Gehalt von 7 bis 12% Pro- | 6 | |||||||||||||
7 | pylenglykoläther und 28 bis 30% | 7 | |||||||||||||
Methoxygruppen | |||||||||||||||
35 | |||||||||||||||
Natriumbicarbonat, 0,3 - 0,91 g-Tabletten | |||||||||||||||
8 | |||||||||||||||
1,002 | Natriumcarbonat | ||||||||||||||
0,10% Calciumcyclamat | |||||||||||||||
0,0227 | 40 | 1,00% Kirschgeschmack | |||||||||||||
1 | 0,2268 | 0,10% Mithylparaben | |||||||||||||
0,02268 | I | 0,01 % Propylparaben | |||||||||||||
2 | 0,0023 | 2 | 0,50% Farbstoff | ||||||||||||
3 | 0,1134 | 3 | Hydroxypropylmethylcellulose mit | ||||||||||||
4 | 21,281 | 45 | 4 | einem Gehalt von 7 bis 12 % Pro- | |||||||||||
5 | 5 6 |
pylenglykrläther und 28 bis 30% | |||||||||||||
6 | 7 | Methoxygruppen | |||||||||||||
7 | Äthylcellulose, Viskosität 50 | ||||||||||||||
50 | |||||||||||||||
0,0122 | |||||||||||||||
0,0227 | 55 | ||||||||||||||
0,2268 | 1 | ||||||||||||||
1 | 0,0227 | 2 | |||||||||||||
2 | 0,0023 | 3 | |||||||||||||
3 | 0,1134 | 60 | 4 | ||||||||||||
4 | 22,280 | 5 | |||||||||||||
5 | 6 | ||||||||||||||
6 | 7 | ||||||||||||||
7 | 65 | ||||||||||||||
8 |
Beispiel 10 d-Desoxyephedrinhydrochlorid, 5 mg
Nr. Bestandteil kg
1 d-Desoxyephedrinhydrochlorid
2 0,10% Calciumcyclamat
3 1,00% Kirschgeschmack
4 0,10% Methylparaben
5 0,01 % Propylparaben
6 0,50 % Farbstoff
7 Hydroxypropylmethylceilulose mit einem Gehalt von 7 bis 12% Propylenglykolüther
und 28 bis 30% Methoxygruppen
Repräsentative Beispiele für den Verlauf der Wirkstofffreigabe
260 Einzelversuche wurden an 31 Personen sowohl mit Pastillen als auch Tabletten durchgeführt, die
entweder in die Mundhöhle geschoben oder sublingual gehalten wurden. Die folgenden Ergebnisse wurden
erhalten:
3) Dauer bis zur vollständigen Auflösung
Mittlerer Bereich pro Tablette von 0,91 g: 158-215 Minuten
In die Mundhöhle eingeschobene oder sublingual
angewendete Tabletten
angewendete Tabletten
Mittlerer Bereich pro 10 g Träger: 29,4-42,1 Minuten
Mittlerer Bereich pro Tablette von 0,454 g: 149 212 Minuten
Mittlerer Bereich pro Tablette von 0,91 g: 294-441 Minuten
0,252 | I) | II) | 2) | Γι | Dauer der teil |
0,0227 | weisen Auflösung | ||||
0,2268 | |||||
0,0227 | Dauer bis zur voll | ||||
0,0023 | ständigen Auflösung | ||||
0,1134 | |||||
22.427 | |||||
3) Dauer bis zur vollständigen Auflösung
Dauer bis zur teilweisen Auflösung
Pastillen
Mittlerer Bereich pro '/log Träger 15, 8-21,5 Minuten
Dauer bis zur vollständigen Auflösung
Mittlerer Bereich, pro Pastille von 0,454 g: 81-108
Minuten
Es ist zu bemerken, daß der Träger- oder HilfsstolT
für den Wirkstoff oder das Medikament unschädlich und ungiftig ist, und daß durch Veränderung des Mengenverhältnisses
von Methylcellulose und Äthylcellulose oder durch Veränderung von Größe und
Gewicht eines bestimmten Produkts oder durch Kombination beider Maßnahmen eine gewünschte zuverlässige
Freigabe des Wirkstoffs oder Medikaments in einfacher, bilder und zuverlässiger Weise erreicht
werden kann. Natürlich können die verschiedensten Wirkstoffe den Produkten in jeder beliebigen erforderlichen
oder genehmigten Menge für die Behandlung zahlreicher verschiedener Krankheiten oder Beschwerden
zugesetzt werden. Ferner sollen Produkte nicht geschluckt werden, wodurch sie sich von den
bisher bekannten Zubereitungen mit protrahiertur Freigabe des Wirkstoffs unterscheiden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Langwirkende geformte pharmazeutische Zubereitungen, die längere Zeit im Mund behalten werden sollen und einen durch die Schleimhaut resorbierbaren therapeutischen Wirkstoff sowie ein Methylcellulosederivat als oralen Träger enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger 100 bis 80% Hydroxypropylmethylcellulose hergestellt unter Verwendung von 7 bis 12% Hydroxypropoxy- und 28 bis 30% Methoxygruppen und 0 bis 20% Athylcellulose enthält, wobei das tablettierbare trockene Gemisch vor dem Formen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 80% gebracht und anschließend zusammen mit dem Wirkstoff bei Drücken von 0,35 bis 0,56 kg/cm2 zu Pastillen, Dragees oder Tabletten geformt wird.Die Erfindung betiifft langwirkende, geformte pharmazeutische Zubereitungen, die im Mund gehalten oder in der Mundhöhle oder sublingual verwendet werden sollen und einen Wirkstoff enthalten, der mit einem Gemisch aus 100-80% Hydroxypropylmethylcellulose und 0-20% Athylcellulose oder Cellulosederivaten gepreßt ist und während des Gebrauchs langsam den Wirkstoff durch Kontakt mit den Mundflüssigkeiten, z. B. dem Speichel, über einen Zeitraum von etwa 1-8 Stunden freigeben. Die Erfindung betrifft speziell langwirkende Pastillen, Dragees oder Tabletten, die bis zu einem Druck von 0,35 bis 0,56 kg/cm2 gepreßt werden. Diese Produkte werden gelutscht oder sublingual verwendet, wobei sie eine aktive therapeutische Substanz freigeben, die aus dem Mund entfernt werden kann, wenn eine Unterbrechung der Medikation gewünscht wird.Übliche Produkte, die den Wirkstoff über einen längeren Zeitraum abgeben, sind allgemein bekannt und haben eine Reihe von Vorteilen, die sich daraus ergeben, daß die Medikation ununterbrochen über eine längere Zeit erfolgt, wodurch die Notwendigkeit des häufigen Einnehmens des Medikaments vermieden wird, während gleichzeitig ein gewünschter Wirkstoffspiegel im Blut erreicht wird. Es ist ferner bekannt, daß viele Produkte mit Wirkstoffabgabe über einen langen Zeitraum insofern unzuverlässig sind, als der Verlauf der Wirkstoffabgabe erratisch ist, woraus sich die Gefahr einer anfänglichen Uberdosierung ergibt. Wenn der Wirkstoff andererseits zu fest im Produkt gebunden ist, geht ein großer Teil wirkungslos durch das physiologische System, oder es v/ird nur eine therapeutisch unwirksame Dosis verabfolgt. Beide Erscheinungen sind äußerst unerwünscht. Gewisse Produkte, deren Wirkstoff über einen längeren Zeitraum abgegeben wird, erfordern eine erhebliche Verarbeitung, so daß der Wirkstoff entweder in den Magensäften, die häufig von saurer Natur sind, oder in den Darmsäften, die gewöhnlich alkalisch sind, verfügbar wird. Aus diesem Grunde lassen die bekannten Produkte mit längerer Wirkstoffabgabe viel zu wünschen übrig. Das Problem der Schaffung eines wirksamen, leicht herstellbaren Produkts mit zuverlässiger Abgabe des Wirkstoffs nach einem bestimmten Plan oder Schema ist noch zu lösen.Aus W, A, R ί t s c h e |, »Die Tablette«, Editio Cantor KG, 1966, S. 49 bis 50,73, sind Oraltabletten bekannt, die jedoch relativ große Anteile wasserlösliche Substanzen, wie Rohrzucker und relativ große Anteile wasserlösliche Bindemittel, wie Natriumcarboxymethylcellulose, enthalten, die trocken verarbeitet werden und schließlich mit hohem Druck gepreßt und/ oder unter Weglassen von Sprengmitteln mit einem lipophylen Film überzogen werden. Diese bekanntenίο Oraltabletten haben jedoch die bereits bekannten Nachteile einer unkontrollierten Abgabe der Wirksubstanz.Es wurde nun gefunden, daß ein zuverlässiges und wirksames, langwirkendes Produkt sehr einfach hergestellt werden kann, indem eine geeignete Menge praktisch jedes gewünschten Wirkstoffs oder Medikaments mit Methylcellulose oder mit einem Gemisch von Hydroxypropylmethylcellulose und Äthylpdlulose gepreßt wird, wobei die Dauer der Freigabe des Wirk-Stoffs und der Verlauf dieser Freigabe durch das Mengenverhältnis von Hydroxypropylmethylcellulose zu Athylcellulose und/oder durch die Größe und das Gewicht des Produkts oder durch eine Kombination beider Faktoren eingestellt werden können.Dabei ist der erfinderische Schritt insbesondere im Anfeuchten eines Trägers aus bestimmten Substanzen sowie in dem Verformen der Mischung aus Träger und Wirkstoff bei niedrigem Druck zu sehen.Gegenstand der Erfindung sind langwirkende geformte pharmazeutische Zubereitungen, die längere Zeit im Mund gehalten werden sollen und einen durch die Schleimhaut resorbierbaren therapeutischen Wirkstoff sowie ein Methylcellulosederivat als oralen Träger enthalten und dadurch gekennzeichnet sind, daß der Träger 100 bis 80% Hydroxypropylmethylcellulose hergestellt unter Verwendung von 7 bis 12Gew.-% Hydroxypropoxy und 28 bis 30 Gew.-% Methoxygruppen und 0 bis 20% Athylcellulose enthält, wobei der Träger vor dem Formen auf einen gesteuerten Feuchtigkeitsgehalt gebracht, getrocknet und anschließend zusammen mit dem Wirkstoff bei Drucken von 0,35 bis 0,56 kg/cm2 zu Pastillen, Dragees oder Tabletten geformt wird.Im allgemeinen werden die langwirkenden Produkte gemäß der Erfindung hergestellt durch Pressen der geeigneten Menge des Wirkstoffs mit einem Gemisch aus 100 bis 80% Hydroxypropylmethylcellulose und 0 bis 20% Athylcellulose oder Cellulosederivaten zu Pastillen, Bonbons, Dragees oder Tabletten. Dieseso Produkte sollen nicht geschluckt wellen, sondern sind in der Mundhöhle zu halten oder sublingual zu verwenden. Während sie in dieser Weise zurückgehalten werden, geben sie allmählich den Wirkstoff durch Kontakt mit den Mundflüssigkeiten über einen Zeitraum von etwa 1 -8 Stunden ab. Die Produkte können auch mit Hilfsstoffen, z. B. synthetischen Süßstoffen, einem Farbstoff, Geschmacksstoff und einem Konservierungsmittel hergestellt werden. Durch Variation des Mengenverhältnisses von Hydroxy-propylmethylcellulose zu Athylcellulose oder deren Derivaten und durch Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes kann die Dauer der Freigabezeit leicht eingestellt werden, oder die Abgabe des Wirkstoffs kann durch Größe und Gewicht des geformten Produkts oder durch eine Kombination beider Faktoren geregelt werden. Beispielsweise gibt eine im Mund gehaltene Pastille von 0,324 g den Wirkstoff gleichmäßig über einen Zeitraum von 1,5 Stunden durch Auflösung oder
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