DE166534C

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Publication number: DE166534C
Application number: DENDAT166534D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bohnervorrichtungen, deren Bürsten mittels eines Elektromotors angetrieben werden sollen, haben den Nachteil, daß sie für die Betätigung mittels Wechselstroms ungeeignet sind, indem der Wechselstrommotor in belastetem Zustande nicht angelassen werden kann. Man müßte daher in den Antrieb des Motors eine komplizierte Kuppelung einschalten, um die auf dem Fußboden aufliegende Bürste erst

ίο nach dem Anlassen des Motors mit diesem zu kuppeln. Auch bei der Anwendung von Gleichstrom kann man die Schwierigkeit des Anlassens nur durch Komplizierung der Anordnung überwinden, indem man besondere Anlaß widerstände einschalten muß.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine elektrisch betriebene Bohnervorrichtung, die sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichstrom betrieben werden kann, ohne daß die vorhin erwähnte komplizierte Kuppelung oder die Anordnung von Anlaßwiderständen erforderlich wäre.

Dies wird im Sinne der Erfindung dadurch erreicht/ daß der die Vorrichtung tragende Rahmen als Fahrgestell ausgebildet ist, auf welchem die Vorrichtung in zwei verschiedene Stellungen gebracht werden kann. Bei der einen Stellung ruht die Vorrichtung auf den Rollen des Fahrgestelles, und die Bürste ist vom Fußboden abgehoben, während bei der anderen Stellung die Bürste auf dem Fußboden aufliegt und das ganze Gewicht der Vorrichtung auf der Bürste ruht. Man kann daher bei der ersteren Stellung die Vorrichtung auf den Rollen des Fahrgestelles bequem transportieren und den Motor mit vom Fußboden abgehobener Bürste, d. h. leer anlaufen lassen. Nach erfolgtem Anlassen wird dann die Vorrichtung in die zweite, d. h. Arbeitsstellung gebracht, was durch einfaches Anheben mittels der Lenkstange ausgeführt werden kann.

In der beiliegenden Zeichnung ist die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht in teilweisem Schnitt der Vorrichtung in der Anlaßstellung.

Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in der Arbeitsstellung, d. h. nach dem Anlassen.

Der in einem Rahmen 1 gelagerte Motor 2 betätigt mittels beliebiger Übersetzung, z. B. mittels eines Zahnrades 3, eines Lederzahnrades 4 und eines mit innerer Verzahnung versehenen Rades 13, die Scheibenbürste 5, deren Achse in einem Kugellager läuft.

Im Sinne der Erfindung ist nun am Rahmen ι ein Bügel 6 drehbar befestigt, der an seinen nach rückwärts gerichteten Armen die Rollen 7 trägt, so daß der Rahmen ein Fahrgestell bildet, auf welchem die ganze Vorrichtung mittels der Lenkstange 8 in der in Fig. ι gezeichneten oder noch mehr geneigten Stellung hin- und hergeschoben werden kann, wobei die Bürste 5 den Fußboden nicht berührt.

Der Bügel 6 wird in der in Fig. 1 gezeichneten Stellung entgegen der Wirkung einer Feder 9 mittels der Nase 10 der Lenkstange 8 gehalten, die ihrerseits mittels eines drehbaren Hakens 11 fixiert ist, der an einen

Stift 12 des Rahmens angreift und mittels eines bis zum Griff der Lenkstange reichenden Schiebers 14 entgegen der Wirkung einer Feder 15 von dem Stift 12 losgekuppelt werden kann.

Beim Transport und während des Anlassens des Motors wird die Vorrichtung in der in Fig. ι gezeichneten Stellung gehalten. Wenn dann der Motor mit voller Geschwindigkeit läuft, wird die Vorrichtung mittels der Lenkstange langsam nach vorn gekippt und der Schieber 14, bevor noch die Bürste 5 den Fußboden berührt, abwärts gedrückt. Der sich dabei vom Stift 12 loskuppelnde Haken läßt nun den Rahmen samt' Motor und Bürste los, so daß die ganze Vorrichtung infolge ihres Eigengewichtes um die Rollen 7 des Bügels in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung kippt, wobei die Bürste auf den Fußboden zu liegen kommt und das Bohnern beginnt. Indem sich bei diesem Umkippen der Bügel 7 von der Nase 10 der Lenkstange entfernt, gelangt die Feder 9 zur Wirkung und drückt den Bügel in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung, bei der die Rollen 7 vom Fußboden abgehoben sind, so daß das ganze Gewicht der Vorrichtung auf der Bürste ruht.

Nach vollendeter Arbeit wird die drehbar befestigte Lenkstange in der Richtung des Pfeiles 16 (Fig. 2) gegen den Rahmen geklappt, wobei die Nase io"den Bügel 6 in die vorherige Stellung zurückdrückt und der Haken 11 neuerdings mit dem Stift 12 gekuppelt wird, so daß die Vorrichtung mittels der Lenkstange abermals in die in Fig. 1 gezeichnete Stellung gebracht werden kann.

In den Einzelheiten kann die Vorrichtung selbstverständlich verschiedenartig abgeändert werden, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung eine Änderung erleiden würde.

Claims

Patent-Anspruch:

Elektrisch betriebene Vorrichtung zum Bohnern von Fußböden, dadurch gekennzeichnet, daß der die Vorrichtung tragende, als Fahrgestell ausgebildete Rahmen mit einer gegen den Boden verschwenkbaren und in dieser Lage feststellbaren Fahrrolle (7) versehen ist, um die elektrische Bohnervorrichtung um diese Rolle als Stützpunkt vom Boden anzuheben, damit sie leer anlaufen kann, während in der Arbeitsstellung der Vorrichtung die Rolle vom Boden abgehoben ist, um das ganze Gewicht der Vorrichtung lediglich auf die Bürste zu übertragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.