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Stapelvorrichtung für flexible Arbeitsstücke Die Erfindung
bezieht sich auf eine Stapelvorrichtung für flexible Arbeitsstücke,
insbesondere für textile
Zusohnitteile.
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Es ist bekannt, Zuschnitteile nach beendeten Nähvorgang
einer Stapelvorrichtung zuzuführen" an Weicher die Teile.
auf einer hin- und herbewegten Stapelstange, die Quer
zur Bewegungsbahn
des Stapelgutes angeordnet ist,
nacheinander aufgestapelt werden.
Hierbei kann es sich
um Stapelstangen handeln, die endseitig
in einen
ortsfesten Rahen geführt werden und eine Linearbewegung
ausführen oder um einsaitig gelagerte Pendelrahmen, deren Stapelstange
einen Kreisbogen beschreibt. Stapelstangen dieser Art weisen den Mangel
auf, daß das gesamte Stapelgut, welches ein erhebliches Gewicht
erreichen kann, während des Stapelns mitbewegt werden
muß.
Bin weiterer Übelstand hin- und herbewegter
Stapelstangen
ist die durch die Hubbewegung begrenzte Aufnahmekapazität an Stapelgut.
Wenn man ver»iden will,
daß der Gutstapil nach Erreichen
eines bestimmten Umfanges von der Stapelstange abkippte maß
die Stange relativ oft geleert werden.
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Es sind Stapelvorrichtungen bekannt, die die erwähnten
Mängel nicht aufweisen, da sie mit Stapelgutträgern ausgerüstet sind,
die während des Stapelvorganges ihre Position nicht verändern.
Eine solche Stapelvorrichtung
beschreibt die USA Patentschrift
2.743.925, bei
welcher das Stapelgut über ein Förderband einen
Schwingara zugeführt wird, welcher in seitlich genau
vorbestimmter
Folge Schwingbewegungen ausführt und
hierbei flexible Arbeitsstücke,
zoB. Häute, derart
über einen Stapelbock ablegt, daß dieselben etwa
gleichmäßig
zu beiden Seiten des Bockes herabhängen. Eine ähnliche Anlage
beschreibt die USA Patentschritt 2,874,659. Hier wird das Arbeitsgut ebenfalls
mittels eines Bandförderers von der Bearbeitungsstelle
weggefördert
und einen Stapler zugeführt, der es
mittels eines Schwingarmes über
eine feststehende
Stapelschiene hängt, Beide bekannten Vorrichtungen
weisen eine Reihe von
Mängeln auf, die die Vorteile wieder aufheben,
die der
feststehende Stapelgutträger gegenüber den ersterwähnten
hin- und herbewegten Stapelstangen bietet, Beide
Stapler haben
relativ großen Platzbedarf, da der
Stapelvorgang erst beginnen
kann, nachdem die
Bearbeitungsmaschine das Werkstück freigegeben hat
und
dasselbe über seine volle Länge ausgebreitet mittels
eines
Förderbanden der Stapelvorrichtung zugeführt worden ist, Das Förderband
anß also eine Mindestlänge aufweisen, die der möglichen Maximallänge
der zu fördernden Arbeitsteile entspricht. Hierdurch wird die
Anlage
notwendigerweise sehr sperrig, obgleich die
Effektivlänge den Förderbandes
nicht immer voll
ausnutsbar ist,
Ein weiterer Nachteil
ist die aufwendige aeohanisohe und elektronische Binrichtung,
die benötigt wird,
um den Stapelvorgang zu
steuern und zu regeln, da
die Schwingarme der Stapler
das Fördergut in genau vorbestimmtem seitlichen Ablauf ergreifen
müssen, um es möglichst gleichmäßig über den feststehenden
Stapelgutträger
zu werten, Besondere gutwendig ist
in dieser Hinsicht die in der
USA Patentschrift 2,743,9z5 beschriebene Stapelvorrichtung.
Hier werden
die Arbeitsstücke längs des rörderweges mehrmals
durch
mechanische Fühler abgetastet und hierdurch ihre
Länge
und Relativlage auf dem Förderband festgestellt.
Mittels
einer aufwendigen Regelelektronik wird nunmehr der Zeitpunkt
genau bestimmt, in welchen der Schwingarm auszulösen ist,
der die Stücke lagerichtig und mittig nacheinander über den Stapelbock abwirft.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe
gestellt,
eine Stapelvorrichtung mit geringem Platsbedart
und wenig Aufwand zu schaffen, die bei Vermeidung der
vorerwähnten
Mängel das Stapeln von Arbeitsteilen aller
Art erlaubt, deren
Länge ausreichend ist, um mit Uberhang über eine Stapelschiene aufgestapelt
zu werden. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die
Schaffung
einer Stapolvorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß hinter
der Bearbeituntsatelle quer zur Vorschubrichtung des Bearbeitungsgutes
eine Ablaufkante vorgesehen ist, zu der eine Stapelschiene
parallel zur Ablaufkante unterhalb und in Vorsohubrichtung
hinter derselben angeordnet ist, mit der ein
Klemmorgan zusammenwirkt,
welches zwischen einer
Ausgangsstellung unterhalb der Ablaufkante
und einer
Klemmstellung an der Stapelschiene in-vorbestimmter
Weise bewegt wird, um das über die Ablaufkante herabhängende
Arbeitsstück im Bereiche seines unteren
Endes gegen die Stapelschiene
zu bewegen und dort
ansuklemmen und daß unterhalb der Ablaufkante
ein
Überwurforgan vorgesehen ist, das den oberhalb der
Anklemmung
befindlichen Teil des Arbeitsstückes durch
eine im wesentlichen senkrecht
gegen dasselbe wirksame
Kraft über die Stapelschiene beförderte
Eine
vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht für das Klemmorgan
einen unter dem Werktisch gelagerten
Pendelstab vor, über den das Klemmorgan
mittels eines
Servomotors aus einer Ausgangsstellung unterhalb der
Ablaufkante
in eine Klemmstellung an der Stapelschiene
bewegt wird und daß die
Auslösung seiner Bewegung von der Ausgangsstellung in die Klemruetellung
sowie die
Betätigung des Überwurforganes durch einstellbare
Steuermittel
erfolgt.
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Die erfindungsgeeäße Stapelvorrichtung weist in
Gegensatz
zu den bekannten Anlasen eine Reihe von
wesentlichen Vorteilen
aufo Durch das Vorhandensein der Ablaufkante, an welcher das Arbeitsstück
durch nein Eigengewicht frei ablaufen kann, entfallen besondere
Vorsohubmittel,
wodurch die-Vorrichtung besonders
raumsparend gebaut werden
kann. Es genügen in den
Ausführungsbeispiel übliche Stoffvorsohubnittel
der
NKhnasohine, um das Zuschnitteil in Zusamenwirken
mit
der Ablaufkante de= Stapler zuzuführen. Es ergibt sich
weiterhin
der arbeitstechnische Vorteil, daß bei der
erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung
das Arbeitsteil
von der Arbeitsmaschine noch nicht freigegeben
zu sein
braucht und dennoch bereits durch Anklemmen des
vorderen
Teils des Arbeitsstückes an der Stapelschiene
der Stapelvorgang eingeleitet
wird. Das Stapelgut kann somit die erfindungsgemäße Vorrichtung
wesentlich
schneller durchlaufen als es bei den bekannten Anlagen
der
Fall. ist. Auch ist die Steuerung und Regelung
der Bewegungsvorgänge
bei der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung mit einfachen Mitteln
zu bewerk-
stelligen.
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Im Gegensatz zu den vorbekannten Stapelanlagen,
bei
denen mit dem Stapelgut eine kinetisch komplizierte
Wurfbewegung
ausgeführt wird, die eine präzise
Taktierung der Schwingarme
bedingt, führt die erfindungsgemäße Vorrichtung die Arbeitstakte
Anklemmen und
Überwerfen aus. Hierzu sind nur einfache Hin- und
Tierbewegungen
der Staplarorgane nötig, die in einfacher
Weise mit wenig Aufwand
äußerst betriebssicher
gesteuert werden können. Selbst wenn das Anklemmen
und
Überwerfen den Stapelgutes jedoch durch Fehler der
Steueranlage
vorzeitig oder verzögert stattfinden sollte,
so wird der Ablauf des Stapelvorganges
dadurch nicht
behinderti es kommt lediglich zu einem unsymmetrisch
angehäuften Stapel. Die geringste Störung in der
Taktierung
der Staplerorgane bei den vorbekannten Anlagen hingegen führt unweigerlich
$u Fehlwürfen der
Arbeitsstücke.
In der beigegebenen
Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung
dargestellt, bei welcher Zusohnitteile gestapelt
werden, die von
einer Nähmaschine kosreno Das
Klernaorgan dieser Stapelvorrichtung
ist ein unter den
Nähtisch gelagerter der mittels eines
druckmittelbetätigten
Arbeitamrlinders aus seiner
Ausgangsstellung in die Kleawatellung
bewegt wird.
Das Überwurforgan besteht aus einen zweiten
Stab, der
an der Kolbenstange eines druckaittelbetätigten Arbeitszylinders
angebracht ist und der zum Überwerten des Stapelgutes über die
Stapelschiene dient.
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Der Nähtisch 1 einer Nähmaschine 2 tat mit einer
Ablaufkante
10 versehen, an welcher ein Zuschnitteil 3
vermöge seines Eigengewichtes
frei nasch unten ablauten
kann. Unterhalb der Ablaufkante
10 ist ein Klemmorgan 30
angeordnet, welches sich in einer mit Vollinien
dargestellten
Ausgangsstellung befindet oder die mit
strichpunktierten Linien gezeichnete
Klemmstellung an einer Stapelschiene 20 einnimmt. In dem AusfUhrungsbeispiel
ist das Klemorgan 30 an den oberen Ende eines um
die iohse 31 begrenzt verachwenkbaren Pendelstabes 3Z,betestigto
Als Servomotor zum Bewegen den
Pendelstabes 32 dient ein Arbeitszylinder
33, der über
das Gelenkauge 34 mit demselben verbunden
ist. Der
Arbeitszylinder 33 ist mit üblichen Befestigungsmitteln an
Rahmengestell der Nähmaschine angebracht und mit einer nicht dargestellten
Druckmittelquelle verbunden. Unterhalb und in Vorschubrichtung
hinter der Ablaufkante 10 befindet sich die Stapelschiene
20, die auf einer
Strebe 21 befestigt, zoH,
mit ihr verschweißt ist.
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Das untere Ende der Strebe 21 ist mit der Grundplatte
22
verbunden" Unterhalb der Platte des Nähtisches 1 ist das
Überwurtorgan 40 angeordnet. Na ist ein Stab, der im rechten
Winkel
an dem freien E=ide der Kolbenstange 41 befestigt ist, die ein
Kolben im Arbeitszylinder 42
hin- und herbewegt, Das Überwurforgan
40 ist etwa
achssenkrecht zu dem nach unten hängenden Zuschnitteil
3
angeordnet, welches bereits die Ablaufkante 10 passiert
hat und nach unten hängt. Der Arbeitszylinder 42 ist
in ähnlicher
Weise wie der Arbeitszylinder 33 am Nähmaschinengestell befestigt und
mit einer nicht
gezeigten Druckmittelquelle verbunden.
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Nach Beschreibung der Ausbildung und Anordnung
der
teile der Stapelvorrichtung soll nunmehr die Punktion
derselben erläutert werden.
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Das von der Nähmaschine 1 kotrasende mit üblichen
Vorschubnitteln bewegte Zuschnitteil 3 gleitet an der
Ablaufkante
10 nach unten und sein freies Ende 4
gelangt in den Wirkungsbereich
des Klemmorgane 30,
welches die mit Vollstrichen dargestellte
Ausgaugsstellung einnimmt. In einem durch entsprechende, nicht
dargestellte
Steuermittel vorbestimten Zeitpunkt wird der Arbeitssylinder
33 durch Einströmen eines Druckmittels betätigt, wodurch
das Klemorgan 30 in die
strichpunktiert dargestellte Klemstellung
an der
Stapolschiene 20 bewegt und das freie Ende
4 des Zuschnitt. teilen 3 angekiemit wird. Die erwähnten Steuermittel
können
üblicher Art sein und sind nicht erfindungewesentlicho Es besteht z.H,
die Möglichkeit, mittels
eines Nikrosohalters oder einer
Fotozelle den
Klemmvorgang auszulösen, indes diese Mittel auf das
Vorhandensein
des Zuschnitteiles 3 an einer bestimmten Stelle seiner Bewegungsbahn
ansprechen, Im Rahmen der Erfindung kann zoBa die Auslösung
des Überwurforgans 40
auch durch die Betätigung
des Fadenhackers erfolgen,
der nach Beendigung des Nähsyklus
eines Nähautomaten selbsttätig die aufeinanderfolgenden Verkstücke
trennt.
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Nachdem die Anklemmnag des unteren Endes 4 des
Zusohnitteilea
3 an der Stapslsohiens 20 erfolgt ist,
wird nunmehr
durch eine ähnliche Steuerung wie für das Klemmorgan
30 die Betätigung des Überwurforgans 40
bewirkt. Es wird
der Arbeitszylinder 42 mit einem Druckmittel bsaufschlagta
Das Übervarforgan 40 am freien
Ende der Kolbenstange
41 wird hierdurch heftig gegen
das oberhalb der Anklemmung
befindliche Zuachnitteil 3
gestoßen, so daß das obere freie
Ende desselben,
welches inzwischen von der Nähmaschine freigegeben
worden
ist, über die Stapelschiene 20 geworfen wird.
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Die Steuerung des Klemaorgans 30 und des Überwurforgans
40
sind einstellbar ausgebildet, damit Zuschnitteile
unterschiedlicher Größe gestapelt werden können, Es
kann :.H, für
diesen Zweck eine Fotozelle oder ein
Mikroschalter höhenverstellbar
an einem Rahmenteil der
Nähmaschine angeordnet sein. Die Steuermittel
sind derart einzustellen, daß das Zusohnitteil 3 etwa symmetrisch
über der Stapelschiene 20 liegt und etwa gleichlange Endsee
des Stapelgutes zu beiden Seiten derselben
herabhängen.
Nach
erfolgtem Überwurf eines Zusohnitteiles 3 Tiber die
Stapelschiene
20 nehmen das Klemmorgan 30 und das
Überwurforgan 40 wieder die
jeweilige Auegangentellung ein, indem das Druckmittel, welchen auf die
Arbeitskolben. während des Stapelvorganges eingewirkt hat, umgesteuert
bzw, abgeleitet wird. Dies geschieht ebenfalls über die
erwähnte Steuerung.
Der beschriebene Stapelvorgang kann nunmehr beliebig oft wiederholt werden.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung
beschränkt sich nicht auf das Stapeln von Zuaohnitteilen
an Nähmaschinen; bei entsprechender Dimensionierung der
Einzelteils
ist diese Stapelvorrichtung um Stapeln von
flexiblen Arbeitsstücken
aller Art verwendbar.
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Im Rahmen der Erfindung sind auch andere technische
Ausführungsformen des Klemmorgans, des überwurforgans sowie der
ihnen zugeordneten Servonotoren, möglich.
So kann
es z,Bo zweckmäßig sein, das Kleemorgan in
ähnlicher
Weise wie das Uberwurforgan auszubilden, indem das freie Ende der
Kolbenstange eines Arbeitskolbens
mit einem Klemmstab fest verbunden
ist. Ebenso kann das
Überwurforgan in anderer Weise ausgebildet
sein, soBo als eine Blasdüsenanordnuns, durch welche ein Luftstrom
gegen das Arbeitsstück geblasen wird, der das
Überwerfen
desselben über den Stapelbock bewirkt. Auch
die Ausbildung
der Servonotore läßt viele Nöglichkeiten zu, es können z.Bo
elektrisch betätigte Beweser verwendet worden, Auch sind andere Ausbildungsformen
der Stapelschiene möglich. En können bookähnliohe Stapelgutträger
verwendet werden, die auch fahrbar sein können, damit das Stapelgut
nach beendetem Stapeln
leicht transportiert
werden kann, um anderenorts weiterverarbeitet oder gelagert zu
werden. Die
Stapelschiene kann ferner an einer Halterung an Werktisch
befestigt sein,