DE1660616C3 - Verfahren zur Herstellung von endlosen fadenartigen Gebilden durch Verstrecken von Bändern aus Polyotefinschaumstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von endlosen fadenartigen Gebilden durch Verstrecken von Bändern aus PolyotefinschaumstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von endlosen fadenartigen Gebilden durch Verstrecken von Bändern aus Schaumstoff aus stereospezifischen
Polyolefinen, wobei der Schaumstoff zunächst eine Dichte von weniger als 300 g/l aufweist
und vor dem Verstrecken verdichtet wird, nach Patent 16 60 540.
Das Verdichten des Schaumstoffes erfolgt bei dem durch das Hauptpatent 16 60 540 geschützten Verfahren
dadurch, daß man den Kunststoffschaum zwischen einem Satz Walzen hindurchführt, die nicht
beheizt sein müssen und z. B. einen lichten Abstand von 1 mm haben.
Der vorliegenden Weiterbildung des Verfahrens nach Patent 16 60 540 liegt die Aufgabe zugrunde,
durch Ausschaltung einer Bearbeitungsstufe, nämlich des Walzvorganges, eine Vereinfachung zu erzielen,
durch welche die Wirtschaftlichkeit des Herstellungs-Verfahrens verbessert wird, ohne daß die Beschaffenheit
der noch zu verstreckenden Schaumstoffbänder so weit beeinträchtigt wird, daß sie beim Verstrecken
reißen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaumstoff 5 bis 25 % Treibmittel enthält
und daß die Verdichtung um mindestens 25°/o des Querschnitts durch Abkühlung der Bänder erfolgt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es also ermöglicht, durch eine entsprechende Zusammensetzung
des Polyolefinschaumes, die Voraus-Setzungen dafür zu schaffen, daß sich die Schaumstoffhänder,
die auf übliche Weise in einer Strangpresse erzeugt werden und aus dieser bei höherer
Temperatur austreten, durch Abkühlung spontan so weit verdichten, daß ihr Querschnitt um mindestens
25 °/o verringert wird.
Das vorliegende Verfahren weicht insofern vom Verfahren nach der Hauptanmeldung ab, als bei der
spontanen Schrumpfung der Bänder durch Abkühlen nicht immer die gemäß dem Hauptpatent geforderte
Verringerung der Banddicke auf höchstens noch die Hälfte der ursprünglichen Dicke erreicht
wird. Es zeigte sich jedoch bei der praktischen Durchführung des Verfahrens, daß sich auch Bänder mit
verringertem Verdichtungsgrad — soweit dieser der Mindestforderung entsprach — noch weitgehend verstrecken
lassen ohne zu reißen und daß im übrigen unter geeigneten Bedingungen ohne weiteres ein
Schrumpfen von bis zu 65°/o des Bandquerschnittes zu erreichen ist. Die Durchführung des Verfahrens
hängt jedoch nicht von der Wahl solcher besonderer Bedingungen ab, wenn diese auch bevorzugt sind.
Bleibt der Schrumpfungsgrad unter 50%, so muß lediglich die Weiterverarbeitung so erfolgen, d. h.
insbesondere das Verstreckverhältnis derart gewählt werden, daß man Fäden erhält, bei denen die Zellstruktur
des ursprünglichen Schaumstoffes durch Aufbrechen der Zelltrennwände ganz oder doch größtenteils
zerstört ist, ohne daß beim Verstrecken mit häufigen Fadenbrüchen gerechnet werden muß.
Beim Ausformen der Schaumstoffbänder auf der Strangpresse macht man wie beim Verfahren nach
dem Hauptpatent, Gebrauch von einem Treibmittel, meist in Form einer leichtflüchtigen Flüssigkeit, die
in das Polyolefin eingespritzt wird. In Frage kommen
vor allem Kohlenwasserstoffe, wie Propan, Butan oder Pentan, oder auch Halogenverbindungen,
wie das bekannte Treibmittel »Freon« oder es wer-
»5 den inerte Gase, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd,
als Treibmittel verwendet, die gegebenenfalls in der
Polyolefinmasse in situ gebildet werden können.
Wie beim Arbeiten nach dem Hauptpatent erhält man erfindungsgemäß aus Polyolefinschäumen einer
»° Dichte von weniger als 300 g/l, bei entsprechendem
Verstrecken ein endloses fadenartiges Gebilde, das sich zusammensetzt aus longitudinal orientierten,
langgestreckten, stellenweis verzweigten Strukturelementen, die weitgehend durch ebenfalls in Längs-
«5 richtung orientierte Verzweigungen verbunden sind.
Im Gegensatz dazu erhält man beim Verstrecken
von verschäumten Polyolefinen mit höherer Dichte, wie sie beispielsweise bei dem aus der GB-PS 9 27 582
bekannten Verfahren erhalten werden, ein Produkt,
3» in dem die ursprüngliche Zellstruktur, wenn auch in
gestreckter Form, noch vorhanden ist. Bei Gebilden von gleicher Stärke sind aber solche die aus einem
Polyolefinschaum von geringerer Dichte hergestellt sind, auf Grund ihres geringeren Gewichtes je Längeneinheit
wesentlich überlegen.
Ob beim Strangpressen ein Schaumstoffstrang gebildet wird, dessen Durchmesser beim Abkühlen um
mindestens 25 0O schrumpft, hängt in erster Linie
vom Gefälle zwischen der Temperatur während des
4« Strangpressens und der Abkühltemperatur ab. Wenn
beim Verpressen eine gewisse Temperaturgrenze, deren Höhe von der Zusammensetzung des zu verpressenden
Gemisches abhängt, eingehalten wird, tritt die beabsichtigte Verdichtung spontan ein. Der
Umfang, in welchem sich der Querschnitt des Bandes verringert, ist um so größer, je größer der Unterschied
zwischen der Preßtemperatur und der Abkühltemperatur ist. Allerdings ist zu beachten, daß
allzuhohe Extrusionstemperaturen zu größeren Verlusten an Treibmittel führen, was sich dahingehend
auswirkt, daß der erwünschte Effekt der erfindungsgemäß zu verwendenden Menge an Treibmittel ausbleibt
bzw. stark zurückgeht.
Das Treibmittel muß bei Durchführung des Verfahrens mindestens in einer Konzentration von 5 Gewichtsprozent,
berechnet ?uf die Menge an Polyolefin, vorhanden sein. Enthält der Schaumstoff mehr
als 25 Gewichtsprozent Treibmittel, so wird die Extrusion unregelmäßig; der Durchmesser des erhaltenen
Strangs ist dann gewissen Schwankungen unterworfen, und der Strang kann sogar gelegentlich
reißen, oder der Schaum kann in Form von einzelnen Flocken anfallen.
Besonders günstig für die Bildung eines crfindungsgemäßen,
zum Verstrecken geeigneten selbstschrumpfenden Schaumstoffstranges ist es, wenn sich die
Länge der AusstoßöfTnung zu ihrem Durchmesser höchstens wie 4 : 1 verhält.
3 4
Vorzugsweise geht man von einem Polypropylen- durchmesser von D = 60 mm und eine Länge (von
schaum aus, der eine Dichte von 15 bis 150 g/l auf- der Zufuhröffnung für das Polymerisat bis zur Düsen-
weist. öffnung) von 32 · D hatte. Diese Strecke war einge-
Außer von der Art und Beschaffenheit des Poly- teilt in eine Aufgabe- und Plastizierungszone (H-D),
olefins hängt der erreichbare Schrumpfungsgrad auch 5 eine Kompressionszone (1 · D), eine Pump- oder
von dem verwendeten Treibmittel ab. So kann man Zuteilungszone (10 · D), eine Mischzone (5 · D) und
bei Verwendung von Pentan als Treibmittel durch eine Kühlzone (5 · D).
die Wahl eines entsprechenden Temperaturgradien- Die rotierende Welle in der Aufgabezone, der
ten eine stärkere Schrumpfung bewirken, als bei Ver- Kompressionszone und der Pumpzone hatte die Form
wendung von Butan; sie kann beispielsweise -Qo/o ίο eines Schneckengewindes. Der Abstand zwischen der
mehr als bei Butan betragen. Welle und der Zylinderwand betrug in der Aufgabe-
Das Kühlen des aus der Strangpresse austretenden zone 10 mm und in der Zuteilungszone 3 mm. In der
Schaumstoffstranges, wobei das Schrumpfen eintritt, Kompressionszone verringerte sich der Abstand allkann
an der Luft erfolgen, ebensogut kann der Sirang mählich von 10 auf 3 mm. In der Mischzone war die
jedoch auch in einem flüssigen Bad, beispielsweise 15 Welle versehen mit einer Anzahl von Ringen, die
einem Wasserbad, gekühlt werden. insgesamt zwanzig 3 mm tiefe spiralige Rillen trugen.
Das Verstrecken des Schaumstoffs, das sich an die In der Kühlzone betrug der Abstand zwischen Welle
erfindungsgemäße Verdichtungsstufe anschließt, er- und Zylinderwand 6 mm; in dieser Zone waren zwei
folgt vorzugsweise bei Temperaturen zwischen etwa Schaber angeordnet.
80° und dem Schmelzpunkt des betreffenden Poly- 20 Der Düsenkopf der Strangpresse wies vier öffnun-
olefins (für Polypropylen meist 165 bis 17O0C). Das gen mit einem Durchmesser von je 1 mm auf. Die
Aufheizen des Schaumstoffstrangs erfolgt z. B. in Länge der einzelnen Ausstoßöffnungen (in Richtung
einem Rohr oder einem Tunnel, worin der Schaum- der Extrusion) betrug 3 mm.
stuff in Berührung mit einem heißen Gas kommt. Bei Das Polymere war isotaktisches Polypropylen mit
Polypropylenschaumstoffen liegt die Gastemperatur 25 einem Schmelzindex von 8. Vor Einführung in die
im allgemeinen zwischen 110 und 1800C. Die Auf- Strangpresse wurde das Polymerisat angefeuchtet mit
heizzeit beträgt meist 1 Sekunde bis 5 Minuten und 0,1 Gewichtsprozent Paraffinöl und vermischt mit
ist um so kürzer, je höher die Temperatur ist. 0,25 Gewichtsprozent NaHCO3 und 0,20 Gewichts-
Das Verstreckverhältnis muß der Art und Dichte prozent Zitronensäure. Das Anfeuchten mit Paraffin
des Schaumstoffes und insbesondere dem vorher er- 30 dient dazu, dem NaHCO3 und der Zitronensäure eine
reichten Verdichtungsgrad angepaßt werden. Diese bessere Haftung an den Polymerkörnern zu ermög-Faktoren
bestimmen, welches Verstreckverhältnis er- liehen. Außer dem durch chemische Reaktion aktiforderlich,
bzw. am günstigsten ist, um die Zellstruk- vierten Treibmittel wurden entweder Butan oder Isotur
in die Faserstruktur zu überführen. Im Einzelfall pentan als rein physikalische Treibmittel verwendet;
läßt sich das günstige Verhältnis ohne weiteres ex- 35 sie wurden am Anfang der Mischzone injiziert,
perimentell bestimmen. Das maximale Verstreckver- Die ausgepreßten Schaumstoffstränge ließ man an hältnis, d. h. dasjenige, bis zu dem noch kein Reißen der Luft schrumpfen. Wenn irgend möglich, wurden und keine Bildung von schwachen Stellen im Strang sie in einem Ofen verstreckt, in welchem die Luftzu beobachten ist, hängt, abgesehen von der Art des temperatur 121° C betrug und den der Schaumstoff-Schaumstoffs und dem Verdichtungsgrad, auch von 40 strang mit einer Geschwindigkeit von 3 m je min der Verstrecktemperatur ab und liegt im allgemeinen passierte,
oberhalb von 5:1, z. B. zwischen 8:1 und 15:1. Der Extruder ^rde wie folgt betrieben:
perimentell bestimmen. Das maximale Verstreckver- Die ausgepreßten Schaumstoffstränge ließ man an hältnis, d. h. dasjenige, bis zu dem noch kein Reißen der Luft schrumpfen. Wenn irgend möglich, wurden und keine Bildung von schwachen Stellen im Strang sie in einem Ofen verstreckt, in welchem die Luftzu beobachten ist, hängt, abgesehen von der Art des temperatur 121° C betrug und den der Schaumstoff-Schaumstoffs und dem Verdichtungsgrad, auch von 40 strang mit einer Geschwindigkeit von 3 m je min der Verstrecktemperatur ab und liegt im allgemeinen passierte,
oberhalb von 5:1, z. B. zwischen 8:1 und 15:1. Der Extruder ^rde wie folgt betrieben:
Die erfindungsgemäß erhältlichen endlosen fadenartigen
Gebilde haben je Gewichtseinheit ein hohes Geschwindigkeit 18 U/min
Volumen. Diese Eigenschaft ist von besonderer Wich- 45 Temperatur der Zylinderwand
tigkeit, wenn diese Gebilde zur Herstellung von in der Aufgabezone 151 C
leichten Textilstoffen benutzt werden sollen, die in in der Zuteilungszone .... 180 bis 185 C
ihren sonstigen Eigenschaften und im Aussehen in der Mischzone 155 C
Stoffen entsprechen, die aus spezifisch schwereren in der Kühlzone 150^ C
Fäden hergestellt sind. Die erfindungsgemäß herge- 50 am Düsenkopf 155° C
stellten Endlosfäden können zu Textilstoffen ver- Treibmittel technisches Butan
arbeitet werden, z. B. zu Geweben oder Maschen- Injektionsdruck 120 kg/cm«
ware; Filze od. dgl. können demnach ebenfalls aus Treibmittelgehalt 18°/o (ber. auf
den erfindungsgemäß hergestellten Produkten be- Polymer)
stehen. 55 Unter diesen Bedingungen wurden folgende Resul-
Nach dem Verstrecken haben die erfindungsgemäß täte erhalten:
erhaltenen Gebilde gewöhnlich eine glatte Ober- Q, „
fläche, die auch nachträglich aufgerissen, geritzt oder Ausbeute ·■····■·
y K8/n
gerillt werden kann, wodurch sowohl die gegenseitige Temperatur des Schaumes am
Kohäsion oder Fäden, wie die Fülle und der Griff 60 JJusenKopt 10z L-
des Textilmaterial weiter verbessert wird, so daß es benrumptung .... "····.·.··■ JV J0
den üblichen Stoffen noch mehr ähnelt. Sie lassen Aussehen an der Oberflache nicht glatt
sich auch mit Vorteil zu Stapelfasern verarbeiten, die Äußerstes Streckverhältnis .. 9:1
gezwirnt werden können. ^chte nach Schrumpfung ... 28 g
B 6. Dichte nach Verstrecken 107 g/l
Beispiel gej ejnem Verstreckverhältnis von 8 :1 war es
Zur Erzeugung des Schaumstoffes wurde eine möglich, viele Stunden zu arbeiten, ohne daß ein
Strangpresse verwendet, deren Zylinder einen Innen- Reißen erfolgte.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Hersteüung von endlosen fadenartigen Gebilden durch Verstrecken von Bändern aus Schaumstoff aus stereospezifischen Polyoiefinen, wobei der Schaumstoff zunächst eine Dichte von weniger als 300 g/l aufweist und vor dem Verstrecken verdichtet wird, nach Patent 16 60 540, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff 5 bis 251Vo Treibmittel enthält und daß die Verdichtung um mindestens 25°/o des Querschnitts durch Abkühlung der Bänder erfolgt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6610834 | 1966-08-02 | ||
DES0111107 | 1967-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1660616C3 true DE1660616C3 (de) | 1976-10-21 |
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