DE1658751A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tunnels,Stollen od.dgl.in Gebirgen mit zonen wechselnder Standfestigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tunnels,Stollen od.dgl.in Gebirgen mit zonen wechselnder StandfestigkeitInfo
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Description
pping», Ausist Boshort *·- J 4
.-lnn. W'eiftr jackiseh . ■
Slutfgarf-MAMenze|simÖa40 1658751 12· April 1967
AG Mas chine nf'ab rik Hab egg er in Thun (Schweiz)
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tunnels, Stollen od.dgl. in Gebirgen mit Zonen wechselnder Standfestigkeit
Es ist bekannt, für den Tunnel- bzw. Stollenbau im Lockergestein bzw. in Schichten geringen Zusammenhaltes
rohrförmige Schilde mit Ringschneide an ihrem Vorderende
zu verwenden. Im Schutz des Schildes erfolgt der Abbau
mit Brustverzug von Hand aus, es ist aber auch schon bekannt,
innerhalb des Schildes eine Abbauvorrichtung vorzusehen. Der Vortrieb des Schildes erfolgt stets mit Hilfe hydraulischer
Kolbentriebe, die sich über einen Druckring auf die hinter dem Schild eingebauten Tübbings abstützen. Eine solche Abbaumethode
versagt aber beim Auftreten von etwas härterem Gestein oder harten Einschlüssen in weichem Material.
Es sind auch schon Vortriebsmaschinen bekannt, die mit rotierenden, gegebenenfalls radial verstellbaren Schneidwerkzeugen bestückt sind und den Ausbruch dea
vollen Tunnel- oder Stollenquerschnittes auch in härterem
oder hartem Gebirge ermöglichen. Besonders Gewährt hat sich
dabei eine Vortriebsmaschine, deren Schneidwerkzeuge aus Fräsern bestehen, die um ihre eigene Achse rotieren und
stirnseitig an einer um die Maschinenachse drehbaren Trommel angeordnet sind, Der Verzicht auf einen Schild hat dabei zur
Voraussetzung, daß das Gebirge so wit standfest ist, daß ein
vorläufiger Ausbau erst im Bereich oder hinter der Maschine eingebracht-werden muß. Die Vorschubeinrichtung der Maschine,
vorzugsweise ein hydraulisches Vorschubaggregat, stützt sich unter Ausnutzung der Haftreibung unmittelbar im Tunnel bzw.
Stollen ab, wodurch auf den Einbau der teuren Tübbings verzichtet werden kann. Der endgültige Ausbau mit Pumpbeton in
einer Gleitschalung kann erst hinter der Vorschubmaschine erfolgen.
Der maschinelle Tunnel- bzw. Stollen-aus-
bruch konnte sich bisher jedoch nicht in vollem Maße durchsetzen. Der Grund hief-ür ist im geologischen Aufbau der Gebirge
zu suchen. Es treten nämlich meist im Zuge einer
Tunneltrasse, vor allem bei größerer Tunnellänge, Gesteine
verschiedenster Härte und Festigkeit auf, wobei auch die
Gebirgsklasse von standfest über gebräch bis druckhaft schwanken kann. Die Schwierigkeiten liegen nun darin, daß
oft Abschnitten aus hartem, standfestem Gebirge Zonen mit
lockerem Gestein, d.h. Gebirgsschichten mit geringem Zusammenhalt unmittelbar folgen. Als weiteres Erschwernis
kommt dazu, daß trotz aller einem Tunnel- bzw. Stollenbau
■ - 2~- 009845/063$
vorausgehenden geologischen Erkundungen der zu erwartenden
Gebxrgsverhaltnxsse mit anschließender Gebirgsklassifizierung
beim Bau selbst immer wieder unvorhergesehene Verhältnisse auftreten.
Ist nun bei einem Tunnel- oder Stollenbau mit wechselndem Auftreten von weichen und harten Gebirgszonen
zu rechnen, so fällt die Einsatzmöglichkeit von
Weichgestein - Vortriebsmaschinen von vorneherein weg. Es scheitert aber auch die Verwendung von Maschinen, die
gleichermaßen für hartes und weiches Gestein geeignet sind,
wenn die Gewißheit oder auch nur die Möglichkeit des Auffahrens von Schichten mit geringem Zusammenhalt besteht.
Es wäre nun der Gedanke naheliegend,, anstatt der längst bekannten Abbauvorrichtungen für weiches, homogenes Material
eine bekannte Vortriebsmaschine für weiches und hartes Gestein in ein rohrförmiges Schild dauernd einzubauen. Dies
scheitert aber meist an der Kostenfrage, da der Schildvortrieb den nachfolgenden Einbau von Tübbings voraussetzt*
und der Vollausbau langer Tunnelstrecken mit Tübbings wesentlich teurer ist als beispielsweise der Ausbau mit Schalungsbeton.
.
Dem gegenüber soll durch das erfindungsgemäße Verfahren die Aufgabe gelöst werden, den maschinellen ·
Vortrieb mindestens bei den im Tunnel- und Stollenbau häufiger
vorkommenden Gebirgsverhältnisseh zu ermöglichen und
_ 3 —
gleichzeitig eine wirtschaftlich, vorteilhafte Ausführung
zu gewährleisten..
Ausgehend von einem Verfahren zum Herstellen von !funnels, Stollen od.dgl» in G-ebirgen mit Zonen
wechselnder Standfestigkeit unter Verwendung einer Vortriebsmaschine mit rotierenden, radial verstellbaren, vorzugsweise
aus gemeinsam um die Maschinenlängsachse drehbaren Fräsern "bestehenden Schneidwerkezugen, zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren im wesentlichen dadurch aus, daß der Vortrieb in standfesten G-ebirgszOnen in üblicher Weise mit
Hilfe der Vortriebsmaschine allein erfolgt,, daß aber bei
Erreichen einer Gehirgszone mit geringem; Zusammenhalt im
noch standfesten Bereich vor der Vortriebsmaschine ein rohrf©rmiges, aus mehrere» in Einzelsegmente zerlegbaren
Schüssen bestehendes Schild"unter schrittweisem Vorfahren
der Vortrielismascliine mit gegenüber dem bisherigen Tunneldurchmesser
erweitertem Abbaudurchmesser und jeweils nachfolgender
Rückwärtsfahrt mit radial einwärts verstellten Schneidwerkzeugen schußweise eingebaut wird, worauf die
Vortriebsmaschine im Schild fest verankert, letzteres gegebenenfalls bei arbeitenden Werkzeugen der Vortriebsmaschine
vorgeschoben und der Tunnel od.dgl. hinter dem Schild mit
Tübbings ausgekleidet wird, bis die nächste standfeste Gebirgszone
erreicht ist, in der die aus der Verankerung im Schild gelöste Vortriebsmaschine allein weiter, fährt und
0 090.4-5/063.6
das Schild für den nächsten Einsatz zerlegt wird. Wird
also beim Bau eines Tunnels od.dgl. im ZugeK,des Vortriebes
das Gebirge schlechter, was beispielsweise auchxdureh vorgetriebene
Sondierbohrungen festgestellt werden katfrij und
ist die notwendige Slandzeit des Gebirges, zum Einbringen des vorläufigen Ausbaues nicht mehr gegeben, so kommt das Schild
zur Wirkung, so daß sich beim Durchörtern der Zone mit geringem Zusammenhalt die Vortriebsmaschine geschützt im
Inneren des Schildes befindet» Der Abbau erfolgt nun lediglieh
durch den Schildvortrieb, wobei aber im NOrmalfall die
Schneidwerkzeuge der Vortriebsmaschine vor der Schildschneide arbeiten. Nur bei hereinbrechendem Gebirge, z.B. rolligem
Kies, wird die Vortriebsmaschine im Schild so weit zurückgezogen, daß die Schneidwerkzeuge hinter der Schildschneide
liegen. Hinter dem Schild erfolgt der übliche Ausbau mit Tübbings, Nach DurchSrterung der gebrächen oder lockeren
Gebirgszone wird die Verankerung der Vortriebsmaschine im
Schild gelöst und die Vortriebsmaschine fährt unter Benützung ihres eigenen Vorschubaggregates aus dem SoMIdrohr aus.
Somit braucht der teure Ausbau mit Tübbings nur dort vorgenommen
zu werden, wo er tatsächlich notwendig ist, nämlich in der Gebirgszone mit geringer Standfestigkeit, wogegen in
den Zonen mit genügend standfestem Gebirge der übliche Vortrieb mit der Vortriebsmaschine erfolgt und der Ausbau mit
wirtschaftlich wesentlich"günstigerem Sohalungsbeton" od.dgl. ■
~ 5~ 0-0*84 67-05
vorgenommen werden kann« Die Vortriebsmaschine als solche
braucht nicht geändert zu werden und ist auch für sich allein einsatzfähig* Das zerlegbare Schild kann leicht gelagert
und zusammengebaut bzw. auseinander genommen werdenj
es ist stete wieder verwendbar.
Werden Sondierungsbohrungen vorgetrieben
und wird demnach die Zone mit geringer Standfestigkeit
frühzeitig festgestellt,, so kann mit dem Abbau auf erweitertem
Durchmesser um eine wenigstens der Schildlänge entsprechende Strecke vor der zu erwartenden schlechten
Gebirgszone begonnen werden. Der Vortrieb mit Hilfe der
Vortriebsmaschine allein kann aber auch bis unmittelbar an die Gebirgszone mit geringem Zusammenhalt erfolgen,also,
bis zum Anschneiden dieser Zone, worauf die Vortriebsmaschine
dann wenigstens um eine der Schildlänge entsprechende Wegstrecke zurückfährt und nachfolgend den bereits gebohrten
Tunnel od.dgl.-um. die doppelte Stärke der Schildsegmente
erwyfeitert. Die letztere Vorgangsweise hat den Vorteil,: daß
die Abfördernng beim Schneiden des erweiterten Tunneldurchmessers
wesentlich einfacher als beim Abbau des Gesamtquerschnittes ist und daß außerdem vor der Vortriebsmaschine■ ■ein
freier Raum entsteht, in dem die Segmente für den Zusammenbau des Schildrohres gelagert werden können«
Erfindungsgemäß wird im Tunnel od.dgl. vor
der zurückgezogenen Vortriebsmaschine eine "Ringnut ausge-
0Q98 4&/4J
ο·.
brochen, in der die Schneidwerkzeuge der Vortriebsmaaefeine
auf den erweiterten Abbaudurchmesser eingestellt werden, so daß dieses Einstellen keine Schwierigkeiten "bereitet.
Erfindungsgemäß werden die beiden letzten, aber zuerst eingebauten Schildschüsse nach vollendetem
Schildzusammenbau hinter der,Vortriebsmaschine zerlegt und
durch an Ort zusammengeschweißte dünne Bleche ersetzt, worauf in den so gebildeten Schildschwanz in an sich bekannter Weise
M ein Druckring eingesetzt wird, an dem sich hydraulische KoI- ™
bentriebe für den Schildvorschub abstützen und in dem hinter5
dem Druckring der erste Tübbingring eingebaut wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die aus einer Vortriebsmaschine
mit hydraulischem Vorschubaggregat und einem in Segmente zerlegbaren Schild besteht* das mit Hilfe von sich an einem
Druckring abstützenden hydraulischen Kolbentrieben vortreibbar ist, zeichnet sich unter anderem dadurch aus, daß die
Pumpe cd dgl. des Vorschubaggregates der Vortriebsmaschine A
zur Versorgung der Kolbentriebe des Schildes umschaltbar
sich
ist, so daß/eine eigene Bruekolqaelle für die Belieferung
ist, so daß/eine eigene Bruekolqaelle für die Belieferung
der Kolbentriebe des Schildes erübrigt.
Sind die Schneidwerkzeuge der Vortriebsmaschine an einer um die Maschinenach.se drehbaren Trommel
angeordnet, so kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
an der Trommelstirnseite eine konsolenartige Versetz-
-; Ö0984S/ÖS3S
einrichtung mit radial zur Trommelachse gerichteten
Schraubenspindeln od.dgl. für die Schildsegmente befestigtbar
sän. Es wird dann also die Tronnaeldrehung zum Verteilen
der Schildsegmente für den Zusammenbau der Schüsse ausgenützt,
wobei die Spindeln dazu dienen» die Segmente an die Tunnelwand heranzubringen.
. An der Trommelstimseite können zwischen
den Schneidwerkzeugen in Vortriebsrichtung offene Fächer angeordnet
sein, «κ das Hereinbrechen größerer Schuttmassen beim
Schildvortrieb zu verhindern»
Um das Schild an verschiedene Tunnel- bzw. StollendiirciiMiiesser anpassen zu können, sind zwischen den
parallel ztir Sohildachse verlaufenden Stoßflächen der
tübbingartigeiffi Sehildsegmente einsetzbare Leisten mit Ke ilcpierseliBitt
vorgesehen. Die Segmente selbst bleiben stets gleich, es werden je nach dem gewünschten Tunneldurchmesser
lediglich die Keilleisten zusätzlich eingefügt bzw. Leisten mit anderem Keilquerschnitt verwendet. Steigt der Tunneldurohmesser
über ein bestimmtes Maß an, so kann an Stelle der Leiste bzw. Leisten ein zusätzliches Segment eingebaut
werden, wobei der nun gebildete Schuß oder Ring wieder durch Leisteneinsatz erweitert wird. Um die schwere Vortriebsmaschine
im rohrförmigen Schild bewegen und führen zu können, weisen die tübbingartigen Sehildsegmente zur Schildachse
parallele Versteifungsrippen auf.
009845/0535
Bas erfindTiingsgemäße Verfahren unü die
zugehörige Vorrichtung werden nachfolgend an Hand der Zeichnung noch näher erläutert» In dieser zeigen:
B1Ig. i bis 18 die einzelnen Verfahrensschriifcte im Schema,
wobei die für den jeweiligen Arbeitsgang weseiit-,i
liehen 'feile mit stärkeren Maien dargestellt sind,
Fig« 19;die Vortriebsmaschine schematiseh in Stirnansicht,
Fig. 2J3ßinen Seil eines SchildSchusses" im Vertikalschnitt
; nach der Linie XX-XX der Fig. 21,
Fig. 21jden Schildteil in Ansicht von innen und '
Fig. 22J3ine der Fig. 20 entsprechende Darstellung mit
anderer Einsatzleiste und Versetzvorrichtung.
Von dem mit Hilfe einer Vortriebsmaschine
hergestellten Tunnel 2 werden gemäß Fig. 1 Sondierungsbohrungen
3 vorgetrieben. Auf Grund dieser Sondierungsbohrungen wird
eine Zone 4 mit geringem G-eSteinszusammenhalt festgestellt.
Die mit radial verstellbaren Fräsern 5 ausgestattete Vortriebsmaschine
1 fährt nun etwa 2m von der Tunnelbrust zurück, worauf ein Arbeiter mit einem Preßlufthammer im Tunnel
2 eine Ringnut 6 ausbricht. Anschließend fährt die Vortriebsmaschine
1 bis zur Ringnut 6 vor und die Fräser 5 werden radial ■
auwärts verstellt, und zwar muß der nunmehr erweiterte Tunneldurchmesser um die doppelte Stärke, 3er nachträglich einzubringenden
Sohildsegmente größer ala der ursprüngliche
Tunneldurohmesaer sein. .
000845/0531
Jo
Erfolgt der Vortrieb ohne Sondieruiigs—
bohrungen 3, so wird die Zone 4 geringen G-esteinszusaJieenhaltes
von der Vortriebsmaschine 1 bzw. den Fräsern 5 . direkt angeschnitten, wie dies in Fig. 1-7 striehliert
angedeutet ist. In diesem Fall muß dann die Vortriebsmaschine
1 in die Stellung nach Fig. 1 zurückfahren und dann, erst
mit dem Ausbruch auf erweitertem Durchmesser beginnen, damit der nachfolgende Einbau des Schildrohres noch im standgfe
festen Gebirge erfolgen kann.
Nach dem radialen Auswärtsverstellen der .
Fräser 5 rückt die Vortriebsmaschine 1 um etwa 1m tot, wobei
entweder nur die Erweiterung des Tunneldurchiiessers loder der
volle Querschnitt gefräst wird. Dabei führt sich die Fortriebsraaschine
mit einem unteren Gleitschuh 7 und eine» oberen
Schutzdach 8 in Tunnel 2. Ist der Vortrieb über die gewünschte
Strecke erreicht, (Fig.2), so werden, die Fräser 5 auf den Ausgangsdurchmesserii bzw. auf einen Riickfahrdtarchmesser
verstellt und die Vortriebsmaschine Γ fährt wieder ungefähr 2 m zurück. Von einem Arbeiter werden die Schutt-reste
auf die Fördereinrichtung der Vortriebsmaschine geschaufelt. (Fig. 5).
Mit Hilfe der nunmehr umgekehrt laufenden Fördereinrichtung der Vortriebsmaschine 1 können SchiIdsegmente
9 vor die Vortriebsmaschine 1 gebracht werden.
Zum Verteilen der Schildsegmente 9 wird an der die Fräser 5
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"tragenden Trommel 10 der Vortriebsmaschine 1 stirnseitig
eine konsolenartige Versetzelurichtung 11 befestigt. Unter Benützung des Trommelantrieliee werden dann die Schildsegmente
9 in die richtige Lage geschwenkt, mit radial gerichteten
Spindeln an die Tunnelwand gebracht und untereinander verschraubt.(Pig.4)· Nach Verschraubung aller Schildsegraente
zu einem Schildschuß wird die Versetzeinrichtung 11 abgebaut
die Vortriebsmaschine 1 fährt bis zur Tunnelbrust bzw.
bis zu der im vorigen Arbeitsspiel innegehabten Endlage vor, die Präser 5 werden wieder auswärts verstellt und es erfolgt
ein neuerlicher Vortrieb um etwa 1 m (Pig. 5). Ist dieser
Vortrieb vollendet, so werden die Präser 5 wieder auf dien
Eückfahrtdurchmesser gebracht, die Maschine fährt zurück und
ein Arbeiter reinigt die gefräste Strecke für das Verlegen
des nächsten Schildsehusses. wie dies in Pig. 6 dargestellt
ist. Nun wird wieder die Vereetzeinrlchtung 11 au der Trommel 10 befestigt. Der umgekehrt laufende Förderer der Vortriebsmaschine
bringt neue Schildsegmente heran und diese
werden mit Hilfe der VersetEeinrichtung zum nächsten Schildschuß
zusammengebaut. In PIg. 7 ist das Einsetzen des Sehlußsegmentes
am Tttnnelfirst dargestellt.
Die ^Vorgänge nach den Pig. 4 bis 7 werden
mehrmals wiederholt, bis die Stellung gemäß Pig. 8 erreicht
ist, nach der die Vortriebsmaschine, zum Einbau des letzten
Schildsehusses vorrückt. Dabei stütz sich das Voraohubaggregat
12 der Vortriebsmaschine 1 durch Druck in Anpreßzylindern
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.-■'■■■ - 1t - ; ..-■'"■
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M.
im gebildeten Schildrohr ab, während Torschubzylinder 14
die Maschine gegen die Tunnelbrust drücken.
Fig. 9 zeigt das Einsetzen des letzten
Schildschusses, nachdem die Vortriebsmaschine 1 wieder eine entsprechende Strecke zurück gefahren ist. Die Segmente
9a bilden an der freien Stirnseite eine keilförmige Ringschneide, um das nachfolgende Eindringen des Schildes
in das Gestein bzw. in den Schutt zu erleichtern.
Nach dem Verschrauben der Segmente 9a
fährt die Maschine 1 mit Hilfe des Vorschubaggregates 12, 13» 14 bis an die Tunnelbrust vor, wonach die Fräser
5 auf den erweiterten Durchmesser verstellt werden und das ganze Vorschubaggregat mit Hilfe von Schubklötzen 15
im Schildrohr fixiert wird. Die Schubklötze 15 müssen
später dien Vorschubdruck vom Schild auf die Vortriebsmaschine 1 übertragen. Nun werden die zuerst eingebauten,
in Vortriebsrichtung letzten Sohildschüsse zerlegt und
abgebaut. Hiefür läßt sich die eigentliche Tübbing-Versetzvorriohtung verwenden, ebenso zur Ausf/ührung der
folgenden Montagearbeiter An ihre Stelle treten dünn- ' wandige Bleche, die im Tunnel auf den richtigen Durchmesser
zusammengesetzt und verschweißt werden. In dem so gebildeten SchiIdschwänz 16 wird ein Druokring 17 eingesetzt,
an dem sich hydraulische Kolbentriebe 18 abstützen, die
an am Schild befestigten Auflagerböoken 19 angreifen.
(Fig. 10).
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Pig. 11 zeigt den Beginn-des Tunelaus-
baues mit üblichen Tübbings 20. Es wird zuerst der Druckring
17 durch Einziehen der Kolbentriebe 18 an das Schild herangeholt, worauf in dem nunmehr freien Raum innerhalb
des SchiIdschwanzes 16 die Tübbings eingesetzt und miteinander
verschraubt werden. Dargestellt sind Tübbings in Form von gepreßten Stahlplatten, doch ist auch die Verwendung
von Beton-Tübbings 20a gemäß Pig· 15 möglich. Allerdings
sind die Beton - Tübbings schwere'r und behindern durch ihre größere Dicke das Zurückfahren der Vortriebsmaschine
Zur Übertragung der Vorschubkräfte von den Tübbings 20 auf die Tunnelröhre 2 wird eine Betonhinterfüllung 21 eingebracht.
Der Schildvortrieb erfolgt nun in der Weise, 4aß die Kolbentriebe 18 um das Maß,der Tübbingbreite augefahren
werden (Pig. 12), wobei sie sich über den Druckring 17 auf die Tübbings 20 bzw. über diese und den Hinterfülllieton
21 an der Tunnelrähre 2 abstützen. Das rohrförmige Sohild mit der darin fixierten Vortriebsmasohtie 1 wird dadurch
vorgeschoben. Zur Druckölversorgung der Kolbentriebe 18 wird die Pumpe od.dgl. des Vorsohubaggregates 12, 13,
auf die Kolbentriebe 18 umgeschaltet. Hierauf werden die Kolbentriebe 18 eingezogen, so daß der Druckring 17 nachgeholt
wiri und die Tübbings 20 für den zweiten Tübbingring eingebaut werden können (Pig» 13).· Pig» 14 zeigt den neuerlichen
Schildvortrieb naoh Zusammenbau des zweiten Tübbingringes.
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Um eine vorgeschriebene Tunnelrichtung einhalten und gewünschte Tunnelkrümmungen vorsehen zu können,
sind Seiten- und Höhenkorrekturen beim Vertrieb erforderlich.
Um solche Korrekturen zu erreichen, wird die Achse der /Vortriebsmaschine
1 gegenüber der Schildachse verstellt bzw. verschwenkt. Es schneiden dann zuerst nur die Fräser in ebr
neuen Richtung frei, während das Schild auf Grund des dort verringerten Widerstandes folgt. Notfalls ist für Korrekturen
auch ein Vor- und Rückwärtsfahren der Maschine im Schild mäglich.
Gemäß Fig» 17 ist der Vortrieb in der gebrächen und lockeren Zone bereits soweit fortgeschritten,
daß auch der Hinterteil der Vortriebsmaschine 1, und zwar ein auf Kufen stehendes Podest 22 auf den Tübbings 20 gleitet.
Der Rumpf der Vortriebsmaschine weist an seinem Hinterende einen Zapfen 23 auf, der in einer Lenkvorrichtung 24 in
vertikaler und waagreohter Richtung verstellbar gehalten ist. Mib Hilfe dieser Lenkvorrichtung kann die gewünschte Verstellung
der Achse der Vortriebsmaschine gegenüber der Schildachse für Lagekorrekturen herbeigeführt werden.
Naoh dem Durchörtern der Zone mit geringem
Zusammenhalt werden beim Erreichen des standfesten Gebirges zunäohst die Kolbentriebe 18, der Druckring 17 und die Auflagerböcke
19 demontiert. Dann werden im Sohildsohwanz 16 zum Ausgleioh der Höhendifferenz zwei Füllringe 25 eingebaut und
die Fräser wieder auf den normalen Tunneldurohmesser zurück
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versetzt. Ferner wird die Fixierung der Vortriebsmasdlne
durch entfernen der Schubklötze 15 gelöst und die Durckölversorgung
auf das Vorschubaggregat der Vortriebsmaschine umgeschaltet. Beim Herausfahren der Vortriebsmaschine 1
aus dem Schild (Fig. 17) stützt sich das Vorschubaggregat vorläufig auf den befahrbaren Segmenten 9 des Schildes ab
und die Kufen des Podestes 22 gleiten über die Füllringe
25 in das Schild. Das Schild bleibt im Tunnel zurück und
kanrynach Austritt der Vortriebsmaschine zerlegt und bei ^
der nächsten Zone geringer Standfestigkeit wieder zum Einsatz gebracht werden.
Im Normalfall arbeiten die Fräser 5 vor
der Schildschneide des Schildes. Verschlechtern sich die
Gebirgsverhältnisse so sehr, daß ein ordnungsgemäßer Abbau
mit vor der· Schildschneide befindlichen Fräsern nicht
mehr möglich ist, so kann durch kurzzeitiges Umschalten der Hydraulik von den Kolbentrieben 19 auf die Vorschubzylinder
14 der Vortriebsmaschine letztere in das Schild zurückgezogen werden, wie dies in Fig. 18 mit vollen w
Linien angedeutet ist. Die Vortriebsmaschine bzw. deren Vorschubaggregat bleibt dabei im Schild fixiert, es
müssen jedoch die Fräser vor dem Zurückziehen radial einwärts verstellt werden, damit sie nicht mit der Ringsöhneide
des Schildes kollidieren. Nach dem Zurückziehen der Vortriebsmaschinen
wird die Hydraulik tieder auf die Vortriebs-
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Ji
zylinder 18 umgestellt und der Schildvortrieb sowie der
Einbau der Tübbings 20 geht in der geschilderten Art weiter. Beim Auftreten von Grundwasser oder bei der Unterfahrung
von Flüssen, Meerengen od.dgl. kann auch innerhalb des Schildes mit Druckluft gearbeitet werdeno Die Grenze derB
Arbeitsmöglichkeit ist erreicht, wenn trotz der Erhöhung des Luftdruckes im Tunnel auch mit ganz zurückgezogener
Vortriebsmaschine kein geordneter Abbau mehr möglich ist.
. TJm das Hereinbrechen größerer Schuttmassen zu verhindern, werden an der Trommel 10 der Vortriebsmaschine
1 zwischen den Fräsern 5 stirnseitig offene Fächer 26 befestigt, wie dies in Fig. 19 angedeutet ist.
Die Fig. 20 und 2 1 zeigen zwei Schildsegmente
9» zwischen deren parallel zur Schildachse liegenden Stoßflachen eine Leiste 27 mit Keilquerschnitt eingesetzt ■
ist. Derartige Leisten 27 dienen zur Anpassung an verschiedene Tunneldurchmesser bei gleichbleibenden Segmenten 9·
Aus Fig. 22 ist ersichtlich, daß sich bei Wahl einer stärkeren Leiste 27 a der Durchmesser des aus fen Segmenten 9 gebildeten
Schusses bereits wesentlich ändert bzw. vergrößert. Mit
ist eine zur Schildachse parallele Versteifungsrippe bezeichnet, damit die Segmente 9 die schwere Vortriebsmaschine
tragen bzw. führen können.
Die Versteifungsrippen 28 gelten auch die Möglichkeit, die Schildsegmente mittels einer gegenüber
009845/0535
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der VersetzeiTirichtung 11 abgewandelten Vorrichtung zusammenzubauen
bzw. zu demontieren. Diese Vorrichtung besteht gemäß Fig. 22 aus einem an einem geeigneten Teil
oder Gestell drehbar befestigten Arm 29, der eine Zange 30 trägt, die mittels einer Kurbel 31 radial verstellt
und mittels einer Kurbel 32 geöffnet und geschlossen werden kann.
009845/0535
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Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von Tunnels,
Stollen pd.dgl. in Gebirgen mit Zonen wechselnder Standfestigkeit
unter Verwendung einer Vortriebsmaschine mit rotierenden, radial verstellbaren, vorzugsweise aus gemeinsam
um die Maschinenlängsachse drehbaren Fräsern bestehenden Schneidwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vortrieb in stadnfesten Gfebirgszonen in üblicher Weise mit
Hilfe=der Vortriebsmaschine allein erfolgt, daß aber bei Erreicbm einer Gebirgszone mitjgeringem Zusammenhalt im
noch standfesten Bereich vor der Vortriebsmaschine ein röhrförmiges, aus mehreren in Einzelsegmente zerlegbaren
Schüssen bestehendes Schild unter schrittweisem Vorfahren der Vortriebsmaschine mit gegenüber dem bisherigen Tunneldurchmesser erweiterten Abbaudurchmesser und jeweils nachfolgender
Rückwärtsfahrt mit radial einwärts verstellten _
Schneidwerkzeugen schußweise eingebaut wird, worauf die Vortriebsmaschine im Schild fest verankert, letzteres gegebenenfalls
bei arbeitenden Werkzeugen der Vortriebsmaschine vorgeschoben und der Tunnel od.dgl. hinter dem Schild mit
Tübbings ausgekleidet wird, bis die nächste standfeste Gebirgszone
erreicht ist, in der die aus der Verankerung im SoMId gelöste Vortriebsmaschine allein weiterfährt und das
Schild für den nächsten Einsatz zerlegt wird.
00984S/0638
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vortrieb mit Hilfe der Vortriebsmaschine allein bis unmittelbar an die Gebirgszone mit geringem
Zusammenhalt erfolgt, worauf die Vortriebsmaschine wenigstens um eine der Schildlänge entsprechende Wegstrecke zurückfährt
und dann den bereits gebohrten Tunnel od.dgl. um die doppelte Stärke der Schildsegmente erweitert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Tunnel od.dgl. vox* der zurückgezogenen
Vortriebsmaschine eine Ringnut ausgebrochen wird, in der die Schneidwerkzeuge der Vortriebsmaschine auf den erweiterten
Abbaudurchmesser eingestellt werden.
4· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-r
zeichnet, daß die beiden letzten,aber zuerst eingebauten
Schildschüsse nach vollendetem Schildzusammenbau hinter der
Vortriebsmaschine zerlegt und durch an Ort zusammengeschweißte dünne Bleche ersetzt werden, worauf in den so gebildeten
Schildschwanz in an sich bekannter Weise ein Druckring eingesetzt wird, an dem sich hydraulische Kolbentriebe für den
Schildvorschub abstützen und in dem hinter dem Druckring der erste Tübbingring eingebaut wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Anspruch 1 bis 4-, bestehend aus
einer Vortriebanaschine mit hydraulischem Vorschubaggregat und einem in Segmente zerlegbaten Schild, das mit Hilfe von
009846/0636
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sich an einem Druckring abstützenden hydraulischen Kolbentrieben
vortreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe od.dgl. des Vorschubaggregates der Vortriebsmaschine
zur Versorgung der Kolbentriebe des Schildes umschaltbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die
Schneidwerkzeuge der Vortriebsmaschine an einer um die'
Maschinenachse drehbaren Trommel angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Trommelstirnseite eine konsolenartige Versetzeinrichtung mit radial zur Trommelachse gerichteten
Schraubenspindeln od*dgl, für die Schildsegmente befestigbar ist.
7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trommelstirnseite zwischen den Schneidwerkzeugen
in Vortriebsrichtung, offene Fächer angeordnet sirl.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch zwischen den parallel zur Schildachse verlaufenden Stoßflächen
der tübbingartigen Schildsegmente einsetzbare Leisten mit Keilquerschnitt zur Anpassung an verschiedene Schild-Durchmesser.
9· Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die tübbingartigen Schildsegmente zur Sohildachse
parallele Versteifungsrippen aufweisen, deren Querschnitt so ausgebildet ist, daß sowohl das gleitende Darüberfahren der
Vortriebsmaschine, das Aufsetzen der Haftechuhe des Vorsohubaggregates
als auch das Ergreifen der Schildsegmente mit einem zangenartigen Gerät oder von Hand aus leicht möglioh ist.'
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3-1
Leerseite
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