DE1653160B1 - Verfahren zur herstellung von faserplatten mit einer papierauflage - Google Patents

Description

3 4

dung zwischen dem Papier und dem die Unterlage wichtsprozent entwässert; dieses wurde in der für bildenden Plattenmaterial, es erteilt auch eine ge- Hartfaserplatten üblichen Weise durchgeführt, wisse Lichtdurchlässigkeit, wodurch die automatische Eine Lage Zeitungspapier mit einem Flächen-

Schattierung oder Schattenbildung erhöht wird, gewicht von 64 g/m², das auf einer Seite mit einem welche auf Grund der Prägung erreicht wird. 5 Überzug auf Titandioxyd-Polyvinyl-Alkoholbasis be-

Die mit dem Papier versehene Unterlage wird schichtet und auf der beschichteten Fläche mit einem einer heißen Presse zugeführt, deren heiße Platten simulierten Holzmaserungsmuster bedruckt worden oder Zwischenplatten, welche mit der Papierfläche war, wurde auf die Fläche der teilweise entwässerten in Berührung kommen, so geformt sind, daß eine nassen Lage aufgebracht. Eine Mischung aus rohem Prägung der Oberfläche mit einem Muster komple- io Leinsamenöl plus 5% Bortrifluorid des Gewichts des mentär dem Druckmuster erzeugt wird. Unter korn- Leinsamenöls wurde vor dem Aufbringen des Papiers plementärem Muster wird ein Muster verstanden, auf die Fläche der nassen Lage auf die unbedruckte welches sehr angenähert denselben Linienabstand Fläche des Papierüberzugs in einer Menge von 1,4 kg und die Gestaltung hat wie das gedruckte Linien- pro 93 qm aufgebracht.

muster. Es wird nicht versucht, eine Übereinstim- 15 Die mit der Papierüberzugsschicht versehene nasse mung des gedruckten Musters mit dem geprägten Matte wurde dann verfestigt, und zwar in einer Muster zu erreichen. heißen Presse bei 177° C unter Verwendung einer

Die Ziehtiefe, welche erreicht werden kann, ohne Aluminiumzwischenplatte mit Strahlen- oder Streifendie Oberfläche zu beschädigen, hängt von den Kon- musterprägung mit einer Ziehtiefe von etwa 0,4 mm türen des Musters ab, z. B.: In der »Quer«-Maschi- 20 als oberste Zwischenplatte in Berührung mit der nenrichtung streckt sich ein Streifen nassen unbe- bedruckten Überzugsfläche. Ein Bogen oder ein Blatt schichteten Papiers, welches in einer Prüfeinrichtung Pergaminpapier mit einem Flächengewicht von gezogen wird, im »freien« Zustand 4,1% in der 40 g/m² wurde vor dem Heißpressen zwischen die Länge, bevor es reißt. Über eine Reihe von kleinen Prägezwischenplatte und den bedruckten Überzug geprägten Erhebungen oder Rippen mit einer Länge 25 eingelegt. Ein übliches Einbrennsieb wurde an der von etwa 6,4 bis 12,7 mm, an einer Platte mit mitt- unteren Fläche der nassen Matte verwendet. Der lerer Dichte mit einem abgenutzten oder bewitterten angewendete Preßzyklus oder Preßvorgang war wie Muster betrug die Streckung oder Dehnung 6³/4% folgt:
ohne sichtbare Risse. Bei 3,2 mm Länge einer ein- (30 Sek.) (15 Sek.) 5 Sek. (12 Min. 40 Sek.)

zigen Vertiefung oder eines einzigen Tales betrug 30 _{Q k}^_cm, ₂₈ j,^ _{? k /cm},

die Streckung oder Dehnung 16% ohne sichtbare ^σ °

Fehler oder Defekte. Es können jedoch Mikrorisse Die gepreßte, geprägte Platte mit dem Pergamin-

vorhanden gewesen sein, die durch die Presse be- papier an der Plattenfläche wurde dann für etwa seitigt wurden, und es könnte auch während des 4 Stunden wärmebehandelt, und zwar bei etwa Pressens eine gewisse Verschiebung des Papiers in 35 140° C, woraufhin des Pergamin abgezogen wurde bezug auf die Unterlage vorhanden gewesen sein. und die bedruckte Fläche mit einem klaren Schutz-Es kann daher nicht erwartet werden, daß eine so Übergang von 0,018 Trockenmillimeter Lack in Halbhohe Gesamtstreckung wie 16% auf einer Gesamt- mattbeschaffenheit besprüht wurde, basis zu erreichen ist. Es war jedoch augenscheinlich, Die sich ergebende Platte hatte ein spezifisches

daß sich das Papier unter beschränkten Preßbedin- 40 Gewicht von 0,96 kg/dm³ und den realistischen Griff gungen beträchtlich mehr dehnt oder streckt als im und das ausehnliche gute Aussehen von ausgewitterfreien Zustand. Prägetiefen von etwa 2 mm wurden tem Scheunenholz, ohne Papierrisse erreicht.

Es wurde ferner fesgestellt, daß das Aussehen in Beispiel2

vielen Fällen verbessert oder gefördert werden kann, 45

wenn ein Polsterungsblatt aus einem Trennmaterial Es wurde wie beim Beispiel 1 eine faserige nasse

oder Gleitmaterial, wie z. B. Pergamin, Pergament, Lage gebildet mit der Ausnahme, daß das Basisfettdichtes Papier oder hochkalandriertes gebleichtes gewicht etwa 610 kg pro 93 qm Festsubstanz betrug Kraftpapier, vor dem Pressen und Prägen zwischen und daß die nasse Lage auf 28 Gewichtsprozent entder Matte und der Platte der Presse eingelegt wird. 5° wässert wurde.

Der Preßzyklus oder der Preßarbeitsgang und, Der Papierüberzug wurde wieder auf die obere

falls erwünscht, Behandlungen nach dem Pressen, Fläche der nassen Matte aufgebracht, jedoch in diewie z. B. Einbrennen oder Wärmebehandeln, können sem Fall unbeschichtetes, bedrucktes Zeitungspapier in üblicher Weise durchgeführt werden, wie es für mit einem Flächengewicht von 52 g/m². Leinsamenöl Platten mit mittlerer Dichte und Hartfaserplatten 55 wurde auf die Unterseite des Papierüberzugs aufbekannt ist. gebracht, wie bei dem Beispiel 1.

Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung Die mit dem Papierüberzug versehene nasse Matte

der Erfindung. wurde in einer heißen Presse verfestigt, die mit einer

_ . -I₁ tiefen Oberzwischenplatte mit willkürlicher Witte-

.Beispiell _{6o run}g_Sp_rägung ausgestattet war, welche eine Ziehtiefe

Holzspäne wurden mit Dampf behandelt und von bis zu 2 mm hatte. Das Zwischenplattenmaterial mechanisch zu frei fließender Faser guter Qualität war verchromter Flußstahl. Es wurde kern Pergaminraffiniert. Die Fasern wurden mit normalem Phenol- zwischenbogen verwendet. Ein übliches Einbrennsieb harz und Wachsleimzusätzen aufgeschlämmt. Sie wurde an der unteren Fläche der nassen Matte bewurden dann zu einer nassen Lage oder Schicht von 65 nutzt, wie beim Beispiel 1.

etwa 500 kg pro 93 qm Festsubstanz auf einer Four- Die heiße Presse war entlang der beiden Seiten-

driniersiebmaschine geformt und durch Absaugen und kanten der Öffnung mit geschlitzten Anschlagstäben Kaltpressen zu einem Feststoffgehalt von 40 Ge- von 12,7 mm Dicke versehen. Die Preßtemperatur

betrug etwa 204° C. Die Presse wurde mit einem Druck von etwa 7 kg pro cm² (auf der Platte) geschlossen und die mit dem Überzug versehene nasse Matte wurde in 30 Sekunden bis zu den Anschlagstäben komprimiert, an welcher Stelle der Druck sofort auf 2,8 kg pro cm² (an der Platte) abgesenkt wurde. Die Presse wurde an den Anschlagstäben für 20 Minuten geschlossen gehalten, dann geöffnet, die Platte wurde herausgenommen und das Einbrennsieb von der Platte abgetrennt.

Die gepreßte, geprägte Platte, welche einen Feuchtigkeitsgehalt von 15% außerhalb der Presse hatte, wurde dann in einem üblichen Zugofen oder Tiefofen für 4 Stunden bei etwa 138° C wärmebehandelt. Schließlich wurde ein 0,038 Trockenmillimeter klarer Schutzüberzug durch übliche Vorhangbeschichtung

aufgebracht.. -

Die sich ergebende' Pfätte hatte eine Dicke von etwa 10 mm, ein spezifisches Gewicht von 0,68 kg/dm³ und eine sehr ansehnliche, gut aussehende, tief geprägte Fläche, welche in den Vertiefungen dunkler schattiert war als an den Vorsprüngen oder Rippen, wodurch sie das Aussehen von verwittertem Holz hatte.

Claims (3)

Patentansprüche· ®ei angestrebte Effekt wird gemäß der Erfindung ' unter größtmöglicher Schonung des bedruckten Pa-

1. Verfahren zur Herstellung von Faserplatten piers erreicht, weil durch das die visuellen Einzelmit einer Papierauflage, bei welchem auf die heiten tragende gedruckte Muster des Papiers tiefe Oberseite einer teilweise entwässerten und noch 5 Prägungen und damit tiefe Ziehungen des Papiers, nassen Lage aus in ihre fasrigen Bestandteile die zu Beschädigungen desselben führen könnten, zerlegten und raffinierten Holzspänen, eine mit erübrigt.

einem Muster bedruckte Papierbahn aufgebracht Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner einfach

wird und wobei dann die Lage aus Holzspänen und billig, denn es wird weder versucht noch ist es mit der aufgebrachten Papierschicht unter gleich- io erforderlich, eine mit dem bedruckten Muster dekzeitiger Anwendung von Wärme zur Verfestigung kungsgleiche Prägung aufzubringen und diese Dekzusammengepreßt und getrocknet werden, da- kungsgleichheit gegebenenfalls unter zusätzlichem durch gekennzeichnet, daß ein zu dem Auf wand durch Drucken und Prägen während zweier Druckmuster komplementäres, jedoch, nicht dek- aufeinanderfolgender Verfahrensstufen vorzunehmen, kungsgleiches Prägemuster während der Verfesti- 15 Es ist einerseits gegenüber dem erfindungsgemäßen gung auf die mit bedrucktem Papier versehene Verfahren auch schwierig, zwecks Herstellung einer Seite aufgebracht wird. deckungsgleichen Prägung das Drucken und Prägen

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- gleichzeitig vorzunehmen oder in der heißen Presse kennzeichnet, daß ein Überzug aus Trocknungsöl zu drucken. Ein Drucken und Prägen nach dem auf die unbedruckte Fläche der Papierbahn bzw. 20 Verdichten des Materials zur Faserplatte würde andes Papierbogens aufgebracht wird, bevor das dererseits erhebliche Preßandrücke erfordern, und die bedruckte Papier auf die teilweise entwässerte Prägetiefe würde durch die Adhäsion des Papiers an nasse Lage aufgebracht wird. der Fläche und der stark eingeschränkten Streck-

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 fähigkeit von trockenem Papier sehr begrenzt sein, und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nasse 25 Alle diese Schwierigkeiten werden durch das Lage vor dem Aufbringen des Papiers bis zu erfindungsgemäße Verfahren vermieden, wobei die einem Festkörper- oder Feststoffgehalt von etwa Tatsache genutzt wird, daß beispielsweise bei einer 25 bis 40% entwässert wird. Bau- oder Konstruktionsplatte mit mittlerer Dichte,

welche ein spezifisches Gewicht im Bereich von 0,45

30 bis 0,8 kg/dm³ hat, eine automatische Verdunkelung

oder Abdunkelung in den Vertiefungen der geprägten Oberfläche vorhanden ist, welche das gedruckte

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- Muster abgewandelt oder modifiziert erscheinen läßt lung von Faserplatten mit einer Papierauflage, bei und den Eindruck vermittelt, daß das gedruckte welchem auf die Oberseite einer teilweise entwässer- 35 Muster mit dem Prägemuster konform ist; dabei tritt ten und noch nassen Lage aus in ihre fasrigen Be- auch eine Verschleierung oder Verbergung von vorstandteile zerlegten und raffinierten Holzspänen, eine handenen Hammerschlagmarkierungen auf.
mit einem Muster bedruckte Papierbahn aufgebracht Zur Verbesserung der Bindung des Papiers an der

wird und wobei dann die Lage aus Holzspänen mit Holzfaserschicht sowie zur Erhöhung der Lichtdurchder aufgebrachten Papierschicht unter gleichzeitiger 40 lässigkeit und damit zur Erhöhung von effektverbes-Anwendung von Wärme zur Verfestigung zusammen- sernder Schattierung der Sichtfläche der fertigen gepreßt und getrocknet werden. Platte kann ein Überzug aus Trocknungsöl auf die

Bekannte Verfahren dieser Art wurden bisher unbedruckte Fläche der Papierbahn bzw. des Papierangewendet, um den hergestellten Platten einen Holz- bogens aufgebracht werden, bevor das bedruckte faser- oder Holzmaserungseffekt zu verleihen. Dieser 45 Papier auf die teilweise entwässerte nasse Lage aufEffekt ist jedoch begrenzt, weil es schwierig ist, auf gebracht wird. Vorteilhafterweise kann die nasse Grund vorhandener Faserknoten oder Flocken un- Lage des für die Platte vorgesehenen Materials vor ebene Flächenbereiche zu verhindern, die sogenannte dem Aufbringen des Papiers bis zu einem Fest-Hammerschlagmarkierungen bilden und den ange- körper -bzw. Feststoff gehalt von etwa 25 bis 40% strebten natürlichen Maserungseffekt beeinträchtigen. 50 entwässert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bei der Herstellung von Faserplatten unter An-

Verfahren der eingangs angegebenen Art derart aus- wendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zubilden, daß die unter Anwendung desselben her- Holzspäne verfasert oder entfasert und in üblicher gestellten Platten einen natürlichen Eindruck ver- Weise verfeinert oder raffiniert, woraufhin eine mitteln. 55 feuchte Lage oder Schicht aus denselben auf einer

Ausgehend von dem angegebenen bekannten Ver- Fourdriniermaschine geformt und entwässert wird, fahren wird zur Lösung der gestellten Aufgabe vor- Ein Papierbogen wird auf die nasse Lage aufgebracht, geschlagen, während der Verfestigung ein zu dem wenn sie auf eine Konsistenz von etwa 25 bis 40 Ge-Druckmuster komplementäres, jedoch nicht deckungs- wichtsprozent Festkörpergehalt entwässert ist. Der gleiches Prägemuster auf die mit dem bedruckten 60 Papierbogen ist auf seiner Außenfläche mit einem Papier versehene Seite aufzubringen. Muster, wie z. B. eine Holzmaserungsdarstellung,

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich vorbedruckt. Vorzugsweise wird ein Trocknungsöl, überraschenderweise eine sehr realistisch wirkende wie z. B. Leinsamenöl, Sojabohnenöl, Tallöl, Tungöl, Oberfläche, selbst wenn diese aus verschiedenen oder eine Mischung von Trocknungsölen mit Petro-Winkeln, Abständen und unter verschiedenen Be- 65 leumpolymeren auf die unbedruckte Fläche des Paleuchtungsbedingungen betrachtet wird. Dieser natür- piers aufgebracht, und zwar in einer Menge von liehe Eindruck ergibt sich dank des Prägemusters etwa 0,5 bis 2,5 kg Festsubstanz auf etwa 93 qm auch beim Anfassen der geprägten Oberfläche. Platten. Das Trocknungsöl fördert nicht nur die Bin-