AT368233B

AT368233B - Dekorative schichtpressstoffplatte

Info

Publication number: AT368233B
Application number: AT0065979A
Authority: AT
Original assignee: Isovolta
Priority date: 1979-01-30
Filing date: 1979-01-30
Publication date: 1982-09-27
Also published as: ATA65979A

Description

Die Erfindung betrifft eine dekorative Schichtpressstoffplatte, die an ihrer dekorativen Seite eine durch im wesentlichen zwei Bereiche unterschiedlich hoher Plattenverdichtung gebildete reliefartig strukturierte Oberfläche aufweist und die aus mehreren miteinander heiss verpressten Schichten besteht, wobei von der dekorativen Plattenoberfläche ausgehend ein mit einem duroplastischen Bindemittel imprägniertes und im verpressten Zustand durchsichtiges Overlaypapier, eine ein duroplastisches Bindemittel und Farbpigmente enthaltende Farbdeckschicht und anschliessend eine Dekorfolie vorgesehen sind und wobei die Farbdeckschicht der fertigen Platte im Bereich höherer Verdichtung eine wesentlich geringere Dicke und Konzentration der Farbpigmente pro Flächeneinheit aufweist als in dem Bereich geringerer Verdichtung und dadurch in diesem Bereich höherer Verdichtung durchsichtig ist.

Die Herstellung von Schichtpressstoffplatten dieser Art, die z. B. aus. der US-PS Nr. 4, 092, 198 bekannt sind, erfolgt wie üblich durch Verpressen der einzelnen die Schichtpressstoffplatte bildenden Lagen bzw. Schichten in einer beheizten Presse zwischen zwei Presspiatten, von denen die eine eine reliefartige Oberflächenstruktur mit Erhöhungen bzw. Vertiefungen aufweist, die beim Verpressen die genannten zwei Bereiche unterschiedlich hoher Plattenverdichtung ergeben, wobei in der Farbdeckschicht die Farbpigmente zumindest teilweise aus dem Bereich höherer Verdichtung in den Bereich geringerer Verdichtung verdrängt werden.

Durch die Verdrängung der Farbpigmente wird die Farbdeckschicht, deren Färbung oder Muster sich von der Farbe der Dekorfolie deutlich unterscheidet, in diesen Bereich höherer Verdichtung weitgehend vollständig durchsichtig, so dass dort Färbung oder Muster der Dekorfolie durchscheint, während sie in dem Bereich geringerer Verdichtung je nach der Menge der in ihr enthaltenen Farbpigmente mehr oder weniger undurchsichtig bleibt.

In der Praxis ergeben sich nun aber bei der Durchführung des Verfahrens Schwierigkeiten.

Diese bestehen darin, dass beim Verpressen die Farbpigmente nicht nur aus den Bereichen höherer Verdichtung seitwärts innerhalb der Farbdeckschicht in den Bereich geringerer Verdichtung verdrängt werden, sondern dass sie gleichzeitig auch in die darunterliegende Dekorfolienschicht, insbesondere also in die Dekorpapierschicht, eindringen.

Um diesem ungewünschten "Absinken" der Farbpigmente in die Dekorpapierschicht entgegenzuwirken, wird in der US-PS Nr. 4, 092, 198 empfohlen, den volatilen Gehalt des einzusetzenden imprägnierten Dekorpapiers niedriger als üblich einzustellen.

Es wurde nun gefunden, dass bei manchen Bindemittel-Dekorpapier-Kombinationen ein niedrigerer volatiler Gehalt der imprägnierten Dekorpapiere einem "Absinken" der Farbpigmente in die Dekorpapierschicht beim Verpressen nicht entgegenwirkt, sondern dieses "Absinken" sogar manchmal eher begünstigt. Eine Erklärung hiefür mag vielleicht darin liegen, dass imprägnierte Dekorpapiere bei einem sehr niedrigen volatilen Gehalt manchmal eine erhöhte Porosität aufweisen, was insbesondere zum Beginn des Heisspressvorganges ein Eindringen der Farbpigmente in die Dekorpapierschicht möglicherweise erleichtert.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Kunstharz-Schichtpressstoffplatte der eingangs umschriebenen Art anzugeben, bei der ein "Absinken" der Farbpigmente in die Dekorfolien- schicht sicher vermieden wird.

Diese Aufgabe wird bei der Schichtpressstoffplatte der eingangs umschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass als Dekorfolie eine Vulkanfiberfolie vorgesehen ist.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Beispiels bzw. der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. l die Schichten der Schichtpressstoffplatte, Fig. 2 die Ausbildung der zur Herstellung der Schichtpressstoffplatte dienenden Matrize und Fig. 3 in einer Detaildarstellung den Schichtverlauf der Platte.

Die bei der Herstellung dieser Schichtpressstoffplatte zu verpressenden Lagen bestehen aus :
A) einem Overlaypapier-l-aus a-Cellulose mit einem Flächengewicht von 35 g/m", im- prägniert mit einem Melaminharz-Auftrag von 290 Gew.-%, bezogen auf das Rohpapiergewicht und mit einem volatilen Gehalt von 5, 5 Gew.-%,
B) einer Vulkanfiberfolie --2-- mit einem Flächengewicht von 80 g/m",
C) einer auf der Oberseite der Vulkanfiberfolie --2-- durch Aufstreichen aufgebrachten Farb- deckschicht --3-- aus einem beim Verpressen gut fliessenden Melaminharz, dem in einem

Anteil von 10 Gew.-% eine Pigmentpaste beigemischt wurde (die Beschichtungsmenge dieser
Farbdeckschicht beträgt, als Feststoff gerechnet, 100 g/m2),
D)

mehreren Natronkraftpapierlagen --4-- mit einem Flächengewicht von jeweils 180 g/m2, imprägniert mit einem Phenolharz-Auftrag von 39 Gew.-% (bezogen auf das Rohpapierge- wicht) und einem volatilen Gehalt von 7,5 Gew.-% und
E) einem Gegenzugblatt --5-- aus Natronkraftpapier (180 g/m2), imprägniert mit einem Mel- aminharz-Auftrag von 61 Gew.-% (bezogen auf das Rohpapiergewicht) und mit einem vola- tilen Gehalt von 8 Gew.-%.

Die in Fig. 1 gezeigten, zu einem Stapel verschlichteten Lagen werden in einer beheizten Presse verpresst, wobei die der dekorativen Oberfläche des zu erzeugenden Schichtpressstoffes zugewendete Pressplatte --6-- (s. Fig. 2) eine Matrize --7-- mit reliefartig ausgebildeter Oberfläche trägt.

Das Verpressen erfolgt während einer Presszeit von 5 min mit einem Pressdruck von 1000 N/cm2 bei einer Pressplattentemperatur von 150 C. Die reliefartig ausgebildete Oberfläche-8-der Matrize - weist Erhöhungen-9-- und Vertiefungen-10-- auf, so dass sich an der mit --11-- angedeuteten Schichtpressstoffplatte zwei Bereiche --12, 13-- unterschiedlicher Verdichtung ergeben.

Der Schichtverlauf der Schichtpressstoffplatte --11-- in einem von einem Bereich --12-- geringerer Verdichtung begrenzten Bereiches --13-- höherer Verdichtung ist aus der Detaildarstellung gemäss Fig. 3 zu ersehen.

Die Fliessfähigkeit der Farbdeckschicht --3-- ist unter den gegebenen Pressbedingungen wesentlich höher als die der übrigen Lagen bzw. Schichten des zu erzeugenden Schichtpressstoffes.

Daher wird beim Verpressen die Farbdeckschicht --3-- im Bereich --13-- höherer Verdichtung weitgehend durchgequetscht, d. h., das Melaminharz samt den in ihm enthaltenen Farbpigmenten wird innerhalb des Volumens der Farbdeckschicht seitwärts in den Bereich geringerer Verdichtung - verdrängt. Dadurch wird die Farbdeckschicht --3-- im Bereich --13-- durchscheinend, derart, dass dort die weisse Färbung der Vulkanfiberfolie --2-- sichtbar wird, wo sie sich von der dünkleren Farbe der Farbdeckschicht --3--, die für das Aussehen des Bereiches --12-- massgebend ist, deutlich unterscheidet und sich von ihr kontrastierend abhebt.

Da die Vulkanfiberfolie --2-- nur eine geringe Porosität und Saugfähigkeit aufweist, wird beim Verpressen ein Eindiffundieren der Farbpigmente in die an die Farbdeckschicht --3-- anschliessende Vulkanfiberfolie --2-- bzw. in die darunterliegenden Lagen bzw. Schichten des Schichtpressstoffes vermieden und damit gewährleistet, dass dabei praktisch die gesamte Pigmentmenge in der Farb- depkschicht --3-- verbleibt, so dass zur Erreichung desselben Effektes mit geringeren Pigmentmengen als bei dem in der US-PS Nr. 4, 092, 198 beschriebenen Verfahren das Auslangen gefunden wird.

Claims

PATENTANSPRUCH : Dekorative Schichtpressstoffplatte, die an ihrer dekorativen Seite eine durch im wesentlichen zwei Bereiche unterschiedlich hoher Plattenverdichtung gebildete reliefartig strukturierte Oberfläche aufweist und die aus mehreren miteinander heiss verpressten Schichten besteht, wobei von der dekorativen Plattenoberfläche ausgehend ein mit einem duroplastischen Bindemittel imprägniertes und im verpressten Zustand durchsichtiges Overlaypapier,

eine ein duroplastisches Bindemittel und Farbpigmente enthaltende Farbdeckschicht und anschliessend eine Dekorfolie vorgesehen sind und wobei die Farbdeckschicht der fertigen Platte im Bereich höherer Verdichtung eine wesentlich geringere Dicke und Konzentration der Farbpigmente pro Flächeneinheit aufweist als in dem Bereich geringerer Verdichtung und dadurch in diesem Bereich höherer Verdichtung durchsichtig ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Dekorfolie eine Vulkanfiberfolie (2) vorgesehen ist.