DE164797C - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Ausgestaltung und Anordnung der Arbeitsgutträger
bei der sonst bekannten Vorrichtung zum Färben, Bleichen, Spülen usw. von Textilgut mit einem schaltbaren Drehkörper
und der Einrichtung, daß die Arbeitsgutkörper nacheinander an verschiedene Leitungen
-angeschlossen werden.
Bei der bekannten Vorrichtung befinden
ίο sich sämtliche den verschiedenen Arbeitsvorgängen
zu unterwerfende Garnwickel, in Gruppen eingeteilt, auf einer Scheibe oder einem Zylinder, wobei die Garnwickel der
fertig bearbeiteten Gruppe einzeln von der Scheibe abgezogen und neue Wickel einzeln
aufgesteckt \verden müssen. Im Gegensatz hierzu werden bei der vorliegenden Vorrichtung
so viele Arbeitsgutträger angewendet, wie z. B. Gruppen auf der Scheibe der bekannten
Vorrichtung angebracht sind. Dadurch kann man einen Arbeitsgutträger mit einer Vielzahl von Garnwickeln auswechseln,
während die übrigen Träger den verschiedenen Arbeitsvorgängen unterworfen bleiben. Der
hierdurch erzielte Vorteil besteht in einer erheblich gesteigerten Leistungsfähigkeit.
Die abnehmbaren Arbeitsgutträger lassen es ferner zu, statt aufzusteckender Garnwickel,
einzupackende lose Baumwolle oder aufzuwickelnde Gewebe der gleichzeitigen vielfachen
Behandlung zu unterwerfen, wodurch die Anwendbarkeit der neuen Vorrichtung eine wesentliche Ausdehnung erfährt.
Entgegen der bekannten Vorrichtung, bei welcher die Garnwickel so aufgesteckt sind,
daß sie durch besondere Vorrichtungen entlüftet werden müssen, geschieht durch die
Schiefstellung der Arbeitsgutträger bei der neuen Vorrichtung nicht nur die Entlüftung
des in die Flotte tauchenden Arbeitsguts selbsttätig, sondern beim Austauchen läuft
die im Träger befindliche Flotte auch selbsttätig in den Flottenbehälter zurück. Die
hiermit verbundenen Vorteile sind einesteils Vermeidung des Ausfallens vieler Farbstoffe,
z. B. Indigo, Oxydationsschwarz, Schwefelfarben u. dgl., anderenteils Ersparnis an
Flotte.
Die verbesserte Vorrichtung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
An dem Flottenbehälter R ist die Scheibe E unbeweglich befestigt. In dieser Scheibe E
befinden sich in gleichmäßigen Abständen vier öffnungen, deren Stellung beim Arbeiten
der Vorrichtung in Fig. 2 richtig dargestellt ist. Auf der Rückseite der Scheibe E ist an
jede der vier Öffnungen ein Rohr angeschraubt. Die beiden Rohre W1 und Wn von
der Flottenpumpe münden unterhalb des Flottenspiegels in die zwei öffnungen der
Scheibe E ein. Das Rohr M1 steht mit einer Spülwasserpumpe in Verbindung. Das
Rohr Mn ist an eine Luftpumpe bezw. an einen Vakuumkessel angeschlossen. Auf der
drehbaren Welle F ist eine an der feststehen-
den Scheibe E dicht vorbeistreichende Scheibe 51
befestigt, die ebenfalls mit vier Öffnungen versehen ist, welche mit den vier Öffnungen
der Rohranschlüsse W, W", M' und M" in der feststehenden Scheibe E übereinstimmen.
Wie aus Fig. ι erkennbar, haben die Arbeitsgutträger ein offenes und ein geschlossenes
Ende. Die offenen Enden der schräg zur Scheibe S angeordneten Arbeitsgutträger sind
ίο in den Öffnungen der drehbaren Scheibe S,
die geschlossenen Enden in Zapfen Z gelagert, welche durch eine Feder oder sonstige
Spannvorrichtung die Arbeitsgutträger in die Öffnungen der Scheibe S drücken und dadurch
einen dichten Anschluß bewirken.
Die Arbeitsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Der Flottenbehälter R wird so
hoch gefüllt, daß zwei Materialträger zu gleicher Zeit und vollständig in die Farbflotte
eingetaucht sein können. Die Scheibe 5 wird in gewissen Zeitabschnitten jedesmal um eine
Viertelumdrehung bewegt, wonach die Materialträger eine Stellung einnehmen, wie eine
solche in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser Stellung wird durch die Materialträger 1 und 2
Flotte geführt, durch den Materialträger 4, welcher vorher mit Flotte gespeist worden
ist, Spülwasser, während der Materialträger 3, der in der vorhergegangenen Stellung mit Spülwasser
behandelt wurde, entwässert wird. Das Färben geschieht in der Weise, daß die Farbflotte in der Stellung des Materialträgers 2
(Fig. 2), daß zu färbende Material von außen nach innen, dagegen in der Stellung des
Materialträgers 1 (Fig. 2) von innen nach außen durchströmt, wodurch gleichmäßige
Durchfärbung erzielt wird. Durch Umstellen der Drehungsrichtung der Flottenpumpe kann
die Durchströmrichtung der Flotte gewechselt werden. Nachdem der entwässerte Materialträger
3 mit neuem zu färbenden Material gefüllt und wieder eingesetzt ist, wird die
Scheibe S um eine Viertelumdrehung bewegt, wodurch 2 und 3 dem Färben, 1 dem Spülen
und 4 dem Entwässern unterzogen werden.
Es ist ohne weiteres möglich, das Arbeitsgut noch mehr Arbeitsvorgängen als angegeben
gleichzeitig zu unterziehen, wenn man die Scheibe 5 für die Aufnahme von 5 oder
noch mehr Arbeitsgutträgern einrichtet.
Das untergeschobene Blech K dient zum Ableiten der Entwicklungsflotte bezw. des
Spülwassers, um Verunreinigung und Verdünnung der Farbflotte zu vermeiden.
Wie besonders aus Fig. 1 ersichtlich ist, zeigt der eintauchende Materialträger 3 mit
seinem geschlossenen Ende nach unten und der die Farbflotte verlassende Materialträger 1
nach aufwärts, wodurch das Ein- und Austauchen der Materialträger an dem geschlossenen
Ende beginnt. Bei fortschreitendem Eintauchen schiebt die Flotte die in dem Arbeitsgutträger
befindliche Luft durch dessert offenes Ende heraus, während beim fortschreitenden
Austauchen die im Materialträger befindliche Farbflotte durch dessen offenes Ende in den Flottenbehälter R zurückfließt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Färben, Waschen, Trocknen u. dgl. von Textilgut auf ge- '
lochten Zylindern und im offenen Bottich, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsgutträger
in einer den erforderlichen Arbeiten entsprechenden Anzahl auf einem in dem Bottich gelagerten Drehkörper
(S, H) in revolverartiger Verteilung angeordnet sind und durch Schaltung des
Drehkörpers um seine wagerechte Achse in bekannter Weise nacheinander an die
zur Durchführung der verschiedenen Arbeitsprozesse vorgesehenen Rohrleitungen angeschlossen werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsgutträger
geneigt zur Achse des Drehkörpers (S; H) angeordnet sind und so beim Eintauchen
in die Farbflotte sich selbsttätig entlüften, beim Austauchen selbsttätig auslaufen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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