DE1646555B2 - Verfahren zur herstellung eines kohlenstoffgranulats - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines kohlenstoffgranulatsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines für industrielle Zwecke geeigneten
Kohlenstoffgranulats mit einem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen zwischen 0 und etwa 6% und einer
Korngröße über etwa 3,2 mm.
Insbesondere betrifft die Erfindung Herstellungsverfahren
für Kohlenstoffpellets aus schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, wie
Delayed Coker-Rohpetrolkoks, kalziniertem Delayed-Coker-Petrolkoks,
fließfähigem Rohpetrolkoks. kalziniertem fließfähigem Petrolkoks, Anthrazitkohle,
Koks aus bituminöser Kohle, Pechkoks und Gemischen derselben.
Die Eignung von Kohlenstoffgranulaten Tür bestimmte Anwendungen hängt von verschiedenen Faktoren
ab. wie z. B. der Teilchengröße, der Abwesenheit von Verunreinigungen, der Umsetzungsfähigkeit, dem
Gehalt an flüchtigen Stoffen, dem elektrischen Widerstand, der Härte usw.
Unter »schlecht sinternd« ist zu verstehen, daß das kohlenstoffhaltige Ausgangsmalerial in k!einteiliger
Form selbst keine dauerhafte Bindung zwischen den Teilchen zu bilden vermag, welche ausreichend fest.
z. B. für die Herstellungsverfahren von Phosphor oder Calciumcarbid, ist, wobei man hierunter jene
Bindung zu verstehen hat, die bei der Pelletbildung unter Verwendung eines temporären Bindemittels,
wie z. B. Stärke und Wasser, bei einem praktisch druckfreien Herstellungsgang durch Erhitzen und
Carbonisieren bei erhöhten Temperaturen entsteht.
3 I 4
Es ist bekannt, daß bestimmte Delayed Coker- eines temporären, mit Wasser verarbeitbaren Binde-Rohpetroikokse selbstbindend sind, d. h. eine feste mittels, wie Asphalt oder Pech oder deren Gemische,
dauerhafte Bindung nach Erhitzen und Carbonisieren besteht, und mit mehr als einem und bis zu 20 Teilen
bei erhöhten Temperaturen bilden. In der USA.- eines festen, pulverisierten, kohlenstoffhaltigen, perPatentschrift 3 077 439 wird die Granulation von 5 manenten Bindemittels mit einem Erweichungspunkt
Kohlestaub mit Wasser und Bindemittel und Erhitzen über 66° C, wie Asphalt oder Pech oder Gemische
des Granulats vorgeschlagen; das Autgangsmaterial solcher Bindemittel, das wenigstens 1% des Kohlengemäß der Vorveröffentlichung ist dabei selbstbindend, stoffgehaltes des Kohlenstoffgranulats liefert und
Die Fähigkeit zur Selbstbindung beruht hauptsächlich das eine solche Korngrößenverteilung hat, daß alle
auf »frisch hergestelltem« Rohpetrolkoks mit einem io Teilchen ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von
Gehalt an flüchtigen Stoffen von mindestens 9% oder 1,65 mm passieren, etwa 0 bis 10% auf einem Sieb mit
auf Rohoetroikoks mit einem minimalen Gehalt an einer lichten Maschenweite von 0,83 mm, etwa 2 bis
flüchtigen Stoffen, der nur wenig oder nicht verwittert 25% auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite
ist. Häufig wird jedoch Rohpetrolkoks längere Zeit von 0,21 mm, etwa 6 bis 52% auf einem Sieb mit
in großen Meilern gelagert und ist jedem Wetter aus- 15 einer lichten Maschen weite von 0,15 mm zurückbleigesetzt. Während dieser Lagerung wird seine Bin- ben und daß der Rest der Teilchen, der eine geringere
dungs- und Sinterfähigkeit allgemein nachteilig beein- Korngroße als 0,15 mm hat, die natürliche Korn-
flußt. Vielfach ist ein solcher Petrolkoks wegen größenverteilung eines durch mechanische Zerklei-
mangelnder Selbstbindung nicht mehr zur Verwen- nerung erhaltenen Produktes hat, vermischt und
dung z.B. gemäß dem Verfahren der USA.-Patent- 20 B) die gemischten Bestandteile der StufeA ohne schrift 3 077 439 geeignet. Man bezeichnet den Koks Druck und unter Bedingungen, unter denen die für dann als »schlecht sinternd«. die Pelletisierung notwendige Wassermenge erhalten
dung z.B. gemäß dem Verfahren der USA.-Patent- 20 B) die gemischten Bestandteile der StufeA ohne schrift 3 077 439 geeignet. Man bezeichnet den Koks Druck und unter Bedingungen, unter denen die für dann als »schlecht sinternd«. die Pelletisierung notwendige Wassermenge erhalten
Koks kann auch schlecht sinternd sein, wenn er stark bleibt, „zu Teilchen von mulde tens 3,2 mm Durchverwittert
oder oxydiert ist, obwohl sein Gehalt an messer pelletisiert, wobei die in Stufe A angegebenen
flüchtigen Stoffen weit über dem von der USA.- 25 15 bis 50 Teile Wasser auf der Analyse der Pelletsnach
Patentschrift 3077439 gesetzten Minimum von 9% Stufe B beruhen und das mit dem temporären Bindeliegt.
»Frisch hergestellter« Rohpetrolkoks kann eben- mittel zugesetzte und das in der Pelletisierungsstufe
falls »schlecht sinternd« sein, wenn sein Gehalt an gegebenenfalls verwendete Wasser beinhalten, und
flüchtigen Stoffen unter 9%, z. B. zwischen 5 und 7%, C) die in Stufe B erhaltenen Pellets in einer nichtliegt. 30 oxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen zwischen
flüchtigen Stoffen unter 9%, z. B. zwischen 5 und 7%, C) die in Stufe B erhaltenen Pellets in einer nichtliegt. 30 oxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen zwischen
Zahlreiche andere kohlenstoffhaltige Materialien 650 und 110OC von flüchtigen Bestandteilen befreit,
sind als »schlecht sinternd« oder inert bekannt bis deren Anteil mit Sicherheit zwischen Ü und etwa
(der Begriff »schlecht sinternd« soll sowohl inerte 6% liegt, wobei das temporäre Bindemittel haupt-Materialien
als auch kleinteilige kohlenstoffhaltige sächlich in der Stufe B und das permanente Binde-Ausgangsmaterialien
erfassen, die geringfügig sintern 35 mittel hauptsächlich in der Stufe C wirksam wird,
oder schwach binden, wenn man sie erhitzt). Derartige Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die wirtinerte oder »schlecht sinternde« kohlenstoffhaltige schaftliche Verarbeitung von schlecht sinternden koh-Materialien sind bekanntlich in ihrer typisch klein- lenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, so daß eine teiligen Form. z. B. als »Gruskoks«, »Anthrazit- maximale Ausbeute eines Kohlenstoffgranulats erhal-Staubkohle« usw., von sehr geringem Wert und für 40 ien wird, das außerordentlich gut zur industriellen industrielle Zwecke ungeeignet. Verwendung geeignet ist, wie z. B. in der Phosphor-
oder schwach binden, wenn man sie erhitzt). Derartige Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die wirtinerte oder »schlecht sinternde« kohlenstoffhaltige schaftliche Verarbeitung von schlecht sinternden koh-Materialien sind bekanntlich in ihrer typisch klein- lenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, so daß eine teiligen Form. z. B. als »Gruskoks«, »Anthrazit- maximale Ausbeute eines Kohlenstoffgranulats erhal-Staubkohle« usw., von sehr geringem Wert und für 40 ien wird, das außerordentlich gut zur industriellen industrielle Zwecke ungeeignet. Verwendung geeignet ist, wie z. B. in der Phosphor-
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Industrie und/oder der Calciumcarbidindustrie, bei
Verfahren zur Herstellung eines für industrielle Zwecke welchen Kohlenstoff als Umsetzungsteilnehmer oder
geeigneten Kohlenstoffgranulats aus solchen inerten Reduktionsmittel angewendet wird, oder zur Heroder
schlecht sinternden Ausgangsmaterialien zu ent- 45 stellung von Söderberg-Anoden oder -Pasten für die
wickeln, die beispielsweise für die obenerwähnten Aluminiuminduslrie.
Anwendungszwecke geeignet sind „ Verfahren der Erfindung umfaßt.
Anwendungszwecke geeignet sind „ Verfahren der Erfindung umfaßt.
Ernndungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung
eines für industrielle Zwecke geeigneten A) das Mischen einer Gesamtmenge von 100 Teilen
Kohlenstoffgranulals mit einem Gehalt an flüchtigen 5° eines schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen Mate-Bestandteilen
zwischen 0 und etwa 6% und einer rials, welches eine solche Teilchengröße aufweist,
Korngröße über etwa 3,2 mm, welches dadurch ge- daß mindestens 40% der Teilchen durch ein 100-meshkennzeichnet
ist, daß man Sieb und im wesentlichen alle Teilchen durch ein
A) insgesamt 100 Teile schlecht sinternden kohlen- 8-mesh-Tyler-Sieb hindurchgehen, mit einem tem-
stoffhaltigen Materials wie Delayed Coker-Rohpetrol- 55 poraren Bindemiuclsysteni aus 15 bis 50 Teilen Wasser
koks mit weniger als 9% flüchtigen Bestandteilen, und mindestens etwa 0,8 Teilen eines temporären
verwitterten oder oxydierenden Delayed Coker-Roh- wasserverträglichen Bindematerials, und mit einer
petrolkoks mit 9 bis 20% flüchtigen Bestandteilen, solchen Menge eines kohlenstoffhaltigen permanenten
kalzinierten Delayed Coker-Petrolkoks, fließfähigen Bindemittels, daß das permanente Bindemittel min-
Rohpetrolkoks, kalzinierten fließfähigen Petrolkoks. <>o destens etwa 1% des Kohlenstoffes in dem körnigen
Anthrazit, Fettkohlekoks, Pechkohlekoks oder Genii- Kohlenstoffprodukt liefert;
sehe davon mit einer solchen Teilchengröße, daß B) das Agglomerieren der gemischten Bestandteile
wenigstens 40% der Teilchen ein Sieb mit einer der Stufe A zu Pellets mit einem Durchmesser über
lichten Maschen weite von 0,15 mm und praktisch alle etwa 3,175 mm mittels eines im wesentlichen druck-
Teilchen ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von <>5 freien Pelletier-Aibeiisganges. welcher unter solchen
2,4 mm passieren, bei einer Temperatur unter 6h C Bedingungen ausgeführt wird, daß die zur Bildung
mit einem temporären Bindemiitelsystem, das aus von Pellets erforderliche Wassermenge erhallen bleibt.
15 bis 50 Teilen Wasser und mindestens 0.8 Teilen und
C) das Entfernen der flüchtigen Bestandteile in einer im wesentlichen nichtoxydierenden Atmosphäre
bei einer Temperatur zwischen etwa 650 und etwa 11000C aus den Pellets der Stufe B, bis ihr Gehalt an
flüchtigen Stoffen wesentlich vermindert worden ist und bei etwa 0 bis 6% liegt.
Das körnige Kohlenstoffprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt sich hauptsächlich aus
Pellets zusammen, die einen größeren Durchmesser als 3,2 mm sowie einen Gehalt an flüchtigen Stoffen
unter etwa 6% und vorzugsweise zwischen etwa 0 und etwa 4% aufweisen. Der Gehalt des körnigen
Kohlenstoffproduktes an flüchtigen Stoffen hängt von dem Gehalt der gebildeten Rohpellets an flüchtigen
Stoffen ab, wie nachstehend weiter ausgeführt wird. Die Pellets des Produktes variieren hinsichtlich
ihrer Größe typischerweise zwischen etwa 3.2 oder andernfalls 6,35 mm und etwa 19.05 oder 25.4 mm
Durchmesser und können allein oder in Verbindung mit anderen Materialien in Verfahrensindustrien, wie
vorstehend beschrieben worden ist, verwendet werden.
Schlecht sinternder »Delayed-Cokingw-Rohpetrolkoks, der durch Entkoken der Kokskammern eines
»Delayed-Coking«-Arbeitsganges entweder mit hydraulischen oder mechanischen Mitteln gewonnen
wurde, wird vorzugsweise als Ausgangsmaterial verwendet; er weist im allgemeinen einen Gehalt an
flüchtigen Stoffen (ausschließlich der Feuchtigkeit) zwischen etwa 5 und etwa 20%. typischerweise zwischen
etwa 9 und etwa 16% auf. Das Ausgangsmaterial kann teilweise oder insgesamt feiner als
3,175 mm oder 6,35 mm sein, oder das gesamte Material
oder ein Teil davon kann größer als 19.05 mm oder 25,4 mm sein, da die Verfahrensstufen dieser
Erfindung die Verwendung von Ausgangsmaterialien jeder Größe gestatten. Im allgemeinen jedoch, bei
Rohpetrolkoks als Ausgangsmaterial, wird das erfindungsgemäße Verfahren mit verwittertem oder oxydiertem
»Meiler«-Rohpetrolkoks (»run-of-pile«-raw petrol coke) durchgeführt. Typischerweise kann dieses
Ausgangsmaterial etwa 12% Feuchtigkeit, etwa 13% flüchtige Stoffe (ausschließlich der Feuchtigkeit) und
solche Abmessungen aufweisen, daß 100% desselben kleiner als 30.48 cm. etwa 80% kleiner als 10,16 cm,
etwa 60% kleiner als 19,05 mm und etwa 30% kleiner als 3,175 mm im Durchmesser sind.
Bei einem derartigen typischen Ausgangsmaterial umfaßt das allgemeine Verfahren zunächst das Hindurchschicken des Ausgangsmaterials durch einen
Trockner, wo die Haupt- oder Gesamtmenge an Feuchtigkeit oder Wasser entfernt wird. (Die Trocknungsstufe kann selbstverständlich fortgelassen werden, wenn das Ausgangsmaterial keine oder nur wenig
Feuchtigkeit besitzt. Sie kann auch dann gelegentlich ausfallen, wenn das Ausgangsmaterial eine beträcht liehe Menge Feuchtigkeit aufweist. Dies ist jedoch
nicht das übliche oder bevorzugte Verfahren.) Der getrocknete Koks wird dann kennzeichnenderweise
durch einen Brecher und/oder eine Mühle oder eine andere geeignete Vorrichtung geschickt, wo er zu
einer zur Herstellung von Pellets geeigneten und erforderlichen Feinheit zerkleinert wird, so daß mindestens etwa 40% und vorzugsweise mindestens
etwa 50% der zerkleinerten Teilchen durch ein 100-mesh-Tyler-Sieb hindurchgehen. Wenn die Teilchen bereits diesen Feinheitsgrad aufweisen oder auf
einen solchen Feinheitsgrad zuvor ausgesiebt worden sind, ist natürlich die Brech- oder Mahlstufe überflüssig. Es wird auch bevorzugt, daß die zerkleinerten
Teilchen solche Abmessungen aufweisen, daß etwa 70% durch ein 28-mesh-Tyler-Sieb und 100% durch
ein 8-mesh-Tyler-Sieb hindurchgehen. Diese zerkleinerten Teilchen werden dann mit einem geeigneten
Bindemittelsystem gemischt, welches aus Wasser, einem temporären wasserverträglichen Bindemittel
(vorzugsweise Stärke) sowie einem permanenten kohlenstoffhaltigen Bindemittel besteht, und danr. zu
Pellets mit Durchmessern über etwa 3.175mm, z.B.
zwischen etwa 3,175 und etwa 19,05 oder 25,4 mm Tür die Calciumcarbid-Industrie und zwischen etwa
6,35 mm und etwa 19,05 oder 25.4 mm Tür die Phosphor-Industrie agglomeriert. Analoge Verfahrensstufen
können zur Herstellung von körnigen Kohlenstoffpellets Tür die Aluminium-Industrie oder
andere Verwendungszwecke ausgeführt werden, abhängig von den gewünschten Produktabmessungen.
Danach werden die Pellets getrocknet und dann in einem Verflüchtiger von den flüchtigen Bestandteilen
befreit. In einigen Fällen wird das Trocknen der Pellets in einem Verflüchtiger geeigneter Bauart
durchgeführt, während in anderen Fällen ein getrennter Trockner angewendet wird. Diese Pellets werden
in dem Verflüchtiger für Zeitspannen und bei Temperaturen gehalten, welche zahlreiche ihrer Eigenschaften
beeinflussen und durch welche ihr Gehalt an flüchtigen Stoffen (von dem in dem kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterial und oder permanenten Bindemittel enthaltenen) auf typischerweise zwischen
etwa 0 und etwa 6% vermindert wird, wonach sie abgekühlt und in geeignete Behälter transportfertig
entladen werden.
Das Verfahren und zahlreiche zusätzliche Einzelheiten und Modifikationen werden durch die Zeichnung
erläutert, welche ein Fließbild des Verfahrens darstellt, wobei das gesamte kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterial
schlecht sinternder Rohpetrolkoks ist.
Bei dem gezeigten Verfahren wird Rohpetrolkoks-Ausgangsmaterial zu einem Trockner 1. z. B. einem
Rotationstrockner mit einer Temperatur von etwa 98.89 C oder höher, geführt, um das Ausgangsmaterial
von der Haupt- oder Gesaminienge an Feuchtigkeit oder Wasser zu befreien, so daß die
Koksteilchen nicht langer aneinander haften. Der so getrocknete Rohpetrolkoks wird dann zu einem
Brecher 4 geführt, um zu einer Zwischengröße zerkleinert zu werden.
Diese Teilchen werden durch eine Mühle 6. beispielsweise eine Schlagmühle, geschickt, worin sie zu
einer solchen Teilchenfeinheit verringert werden, daß annähernd 30% durch ein 200-mesh-Sieb. 50% durch
ein 100-mesp-Tyler-Sieb. 70% durch ein 28-mesh-Sieb und 100% durch ein 8-mesh-Sieb hindurchgehen. Die so vermahlenen Teilchen werden gründlich
mit einer wäßrigen temporären Bindemittelmischung oder -lösung, z. B. einer Stärkeart und Wasser, sowie
mit einem permanenten Bindemittel gemischt. Das permanente Bindemittel liegt vorzugsweise in fester
oder Brockenform vor und wird mittels des Brechers 4a und der Mühle 6a zu einem Pulver vermählen. Diese Materialien werden im Mischer 7
gründlich gemischt und sodann zu einer im wesentlichen druckfreien Agglomeriervorrichtung wie 7. B.
dem Pelletierer 8. vorzugsweise vom Scheiben-Typ,
geführt, welche die Mischung zu Agglomeraten oder Pellets formt, die hinsichtlich ihrer Größe in einem
weiten Bereich variieren können, jedoch vorzugsweise
einen Durchmesser zwischen etwa 3,175 und etwa 19,05 oder 25,4 mm aufweisen. Die Pellets werden
anschließend zwecks geeigneter Wärmebehandlung zu einem Verflüchtiger 5 gebracht. Wie durch die
punktfö'rmigen Linien angezeigt wird, können die Pellets gelegentlich zu einem getrennten Trockner 15
geschickt werden, damit sie vor der Zuführung zu dem Verflüchtigcr getrocknet werden, oder sie können
in dem Verflüchtiger getrocknet werden. Die hitzebehandelten Pellets oder Agglomerate werden dann
gekühlt, nachdem ihr Gehalt an flüchtigen Stoffen im wesentlichen bis zu einem Punkt vermindert worden
ist, daß er zwischen etwa 0 und etwa 6% liegt. Das Kühlen kann in einer Kühl- oder Kühlerzone 21
durchgeführt werden, welche den unteren Teil des Verflüchtigers umfassen kann, oder es kann teilweise
darin und der Rest außerhalb desselben ausgeführt werden, oder es kann im wesentlichen insgesamt in
einer von der Verflüchtigungseinheil getrennten Einheit ausgeführt werden.
Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein kleiner Prozentsatz an Produkt mit Untergröße
(z. B. je nachdem unter 3,175 oder unter 6.35 mm)
erhalten werden, hauptsächlich auf Grund von Teilchenabrieb in dem Verflüchtiger und der Kühlzone.
Daher ist es manchmal erwünscht, diesen kleinen Prozentsatz an Teilchen mit Untergröße von dem
Haupt produkt mit der geeigneten gewünschten Größe abzutrennen. Diese Stufe wird in der Zeichnung
gezeigt, in der ein Sieb 11 angewendet wird, um die
Teilchen 12 mit Untergröße von den Produklpellets 13 mit der angemessenen Größe abzutrennen. Bei dem
dargestellten Verfahren wird ein 3,175-mm Sieb verwendet.
Es ist ersichtlich, daß ein 6.35-mm-Sieb anzuwenden ist, wenn die gewünschte Produktgröße
+ 6.35mm beträgt, und daß auch in vielen Fällen die
Produktanforderungen die Anwendung eines Siebes bei dieser Stufe des Verfahrens nicht notwendig
machen.
Das Produkt 12 mit Untergröße macht bei dem Verfahren normalerweise nicht mehr als einen kleinen
Prozentsatz des der Verflüchtigung unterworfenen Produktes aus. Diese kleinen Mengen an Untergrößen-Produkt
können für das Haupt verfahren zur Anwendung gebracht oder in dieses einbezogen werden, indem
man sie zu dem Rohpetrolkoks hinzugefügt, welcher in die Mühle 6 oder den Mischer 7 eingebracht wird.
Wenn es auf diese Weise im Umlauf zurückgeführt wird, kann das von den flüchtigen Bestandteilen befreite
Untergrößen-Produkt in die nachfolgenden Verfahrensschritte einverleibt werden. Vorzugsweise
wird dieses ausgeführt, indem man diese Teilchen zu den in die Mühle einzubringenden Materialien hinzufügt,
wie es durch die punktförmigen Linien bei dem erläuterten Verfahren gezeigt wird.
Die Verflüchtigungsstufe kann in verschiedenen Arten von Verflüchtigern durchgeführt werden.
z.B. einem Rotations-Brennofen, in einem Schachtofen, auf einem beweglichen Rost oder in jeder
geeigneten Carbonisierungsvorrichtung. Typische Temperaturen, die zur Ausführung der Verflüchtigungsstufe
der Pellets besonders zu bevorzugen sind, liegen im Bereich von etwa 900 C. obgleich auch so
hohe Temperaturen wie etwa 1100" C oder so niedrige wie 650cC mitunter angewendet werden können
Entweder reduzierende oder inerte Verflüchtigungs-Atmosphären (im wesentlichen nichtoxydierendel sind
für die Erhitzunesstufe der Pellets erforderlich, um jede Oxydation der in Verarbeitung befindlichen
kohlenstoffhaltigen Feststoffe zu verhindern oder auf einem Minimum zu halten. Diese Bedingung kann
leicht erreicht werden, indem man einen Brennstoff in Luft oder Sauerstoff verbrennt, wobei der Brennstoff
im Überschuß vorliegt. Jede Oxydation sollte auf einem Minimum gehalten werden, da sogar eine milde Oxydation
zu schwachen Pellets führen kann. Das Einhalten dieser Bedingung ist am kritischsten bei Temperaturen
typischerweise unterhalb etwa 55OCC. nahe
dem Punkt, bei dem die Bindung zahlreicher der erfindungsgemäß hergestellten Pellets dauerhaft »erhärtet«.
Wie oben angegeben, können die gebildeten grünen
Wie oben angegeben, können die gebildeten grünen
]5 Pellets in einem Rotations-Brennofen, einem Schachtofen,
auf einem beweglichen Rost oder irgendeiner geeigneten Carbonisationsvornchtung carbonisieii
werden. Zur Erzielung der besten Ergebnisse ist die Carbonisierungsvorrichtung oder der Verflüchtiger 5
so gebaut oder so eingerichtet, daß die gebildeten grünen Pellets in einer gut geregelten Weise auf die
erwünschte End-Carbonisierungstemperatur erhitzt werden können. Mit anderen Worten, wenn die
erwünschte Endtemperatur 800" C beträgt und die gebildeten grünen Pellets eine Temperatur von 25' C
aufweisen, wenn sie den Pelletierer 8 verlassen und in den Verflüchtiger 5 gelangen, so werden sie vorzugsweise
von 25 C auf die Temperatur von 800 C mit
einer sehr genau kontrollierten Aufheizgeschwindigkeit erhitzt.
Geregelte Aufheizgeschwindigkeiten, die 600 C pro Stunde nicht überschreiten, können bei Temperaturen
unterhalb der »Härlungs«-Temperatur von 550 C angewendet werden. Oberhalb dieser Temperatur
können größere Geschwindigkeiten verwendet werden. Eine typische Geschwindigkeit in einem vertikalen
Schachtofen ist der Anstieg von Raumtemperatur auf 500 C in einer Stunde und dann auf 850 C
in einer halben Stunde. Die besondere ausgewählte und verwendete Aufheizgeschwindigkeit innerhalb
der vorstehend beschriebenen Bereiche hängt auch von der Dichte, Porosität. Größe, Gestalt sowie dem
Gehalt an flüchtigen Stoffen der zu verarbeitenden gebildeten grünen Pellets oder Körper ab. Der
Gehalt der gebildeten grünen Pellets an flüchtigen Stoffen hängt von dem verwendeten kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterial und dessen Gehalt an flüchtigen Stoffen, dem verwendeten permanenten
Bindemittel und dessen Gehalt an flüchtigen Stoffen sowie den relativen Anteilen dieser beiden Materialier
ab.
Die Pelletbildungsstufe wird vorzugsweise auf eine Pelletierscheibe ausgeführt, welche mit einem Winke
von etwa 45° geneigt und durch einen Antrieb mi veränderlicher Geschwindigkeit angetrieben wird. Ein
Wassersprühvorrichtung wird bei der Pelletbildungs stufe angewendet, um das Agglomerieren der Mischun
zu fördern. Ein gegenüber der Scheibe angebrachte Abstreicher gewährleistet das angemessene Rollen un
Bewegen der Teilchen und ihr Vermischen mit Wasse um das Gemisch zu Pellets umzuarbeiten D:
»Ballungs«-Wirkung und die Größe der et haltern Pellets wird durch die Eigenschaften des Gemische
die Geschwindigkeit, mit der es auf die Sc heil aufgebracht wird, den Winkel und die Gesch*vindigke
der Scheibe, die verwendete Wassermenge sowie d Stelle, bei der die Beschickung auf die Scheibe od
Schale eingeführt wird, geregelt. Die Regelung dies
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Faktoren kann erwünschtenfalls zur Herstellung von Pellets mit sehr einheitlichem Teilchengrößenbereich
führen. Oder die Bedingungen können verändert werden, so daß der Teilchengrößenbereich der erzeugten
Pellets ziemlich weit sein kann. Die Pellets werden von der Scheibe auf eine Pellet-Schüttrinne abgeführt,
mittels der sie in einen Verflüchtiger 5 geleitet werden. Andernfalls können die Pellets, wie vorstehend angegeben,
zunächst zu einem Trockner 15 geschickt werden, welcher typischerweise vom Förderband-Typ (0
ist und bei einer Temperatur oberhalb 98,89' C, z.B. 149 bis 2040C oder darüber, gehalten wird, um
sie von der Hauptmenge ihrer Feuchtigkeit zu befreien, bevor sie zu dem Verflüchtiger geführt werden. (Bei
höheren Temperaturen ist eine inerte Atmosphäre erforderlich.) Diese Alternativausführung hängt in
gewisser Weise von der Bauart und dem Typ des verwendeten Verflüchtigers ab, und ob er so konstruiert
ist, daß er sowohl als Trockner als auch als Feuchtigkeitsentferner und Verflüchliger arbeiten
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein wirtschaftliches
und wirksames Mittel zur Umwandlung von inerten oder schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterialien oder von oxydiertem oder schwerwiegend verwittertem »Delayed-Coking«-Rohpetrolkoks
in Handelsprodukte.
Das permanente Bindemittel ist ausschlaggebend und wird im allgemeinen nur in Mengen angewendet,
soweit es notwendig ist, um die erwünschte Gesamt-Dauerbindungsfestigkeit der von den flüchtigen Bestandteilen
befreiten Pellets zu erhalten. In einigen Fällen, wie z. B im Falle der Verwendung von kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterialteilchen, welche eine gewisse Eigen-Bindekraft aufweisen (im Gegensatz zu
streng inerten Ausgangsmalerialienf, sind nur relativ
kleine Anteile an permanentem Bindemittel notwendig, um Pellets mit zufriedenstellender oder erwünschter
Festigkeit zu erhalten. In jedem Falle wird mindestens eine solche Menge an permanentem Bindemittel
verwendet, daß sie mindestens etwa 1% des Kohlenstoffes in dem von den flüchtigen Bestandteilen
befreiten körnigen Endprodukt liefert und daß ein zur industriellen Anwendung geeignetes Kohlenstoffprodukt
erzeugt wird. In einigen Fällen liefert das permanente Bindemittel wesentlich mehr als dieses
Minimum von 1%, und zwar auf Grund der hohen Koksausbeute des permanenten Bindemittels und/
oder, weil wesentliche Mengen an permanentem Bindemittel verwendet werden, wie es z. B. bei Kohle
der Fall ist.
Was den Mischarbeitsgang anbetrifft, so wurde gefunden, daß die Teilchengrößenverteilung des kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterials und des permanenten Bindemittels (falls es in fester kleinteihger Form
vorliegt), die Bindemitteltypen, die Verhältnisse der Bindemittel zu den kohlenstoffhaltigen Teilchen und
die zum Mischen der Bindemittel mit den kohlenstoffhaltigen Teilchen angewendeten Verfahrensschritte
sämtlich einen bedeutenden Einfluß haben auf die Durchführbarkeit des Verfahrens in der gewünschten
Art und Weise und bei den erwünschten Tempera turen oder auf das Ausmaß, in dem die Gemische
zu Pellets geformt werden können, ohne daß man wesentliche Drücke und erhöhte Temperaturen an-
wendet, sowie auf ihre Fähigkeit, zu Pellets mit angemessener Festigkeit sowohl vor als auch nach dem
Trocknen und Verflüchtigen geformt zu werden.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewendete temporäre Bindemittel oder Bindematerial
sollte ein solches sein, mit dem eine annehmbar gute Pellet-Naßfestigkeit und Grün-Trockenfestigkeit erzielt
wird und das keine ernsthaften Klebeprobleme mit sich bringt. Jedes mit Wasser verträgliche Material,
welches die gemischten Materialbestandteile bindet und zusammenhält oder Pellets von ausreichender
Naßlestigkeit sowie Pellets von angemessener Grün-Trockenfestigkeit zur Handhabung und Verflüchtigung
nach Vertreibung des Wassers liefert, ist geeignet. Mit dem Ausdruck »vertraglich« sind Materialien
gemeint, welche mit Wasser emulgiert oder darin suspendiert oder dispergiert oder gelöst werden können.
Ein temporäres Bindemittel aus Wasserstärke ist für das Verfahren der Erfindung besonders geeignet.
Weitere temporäre Bindemittelsysteme sind z. B. Asphaltemulsionen, Lehmemulsionen und Gemische
von Wasser mit Melassen oder mit gereinigten oder ungereinigten Sulfitlaugen. Gemische dieser Bindemittel
können ebenfalls verwendet werden. Falls es erwünscht, bequem oder notwendig sein sollte, kann
das temporäre Bindemittel in Wasser vordispergiert, vorgemischt oder voremulgiert werden, unter Verwendung
der hierzu üblichen Arbeitsweisen einschließlich der Anwendung erhöhter Temperaturen, bevor
es in dem erfindungsgemäßen temporären Bindemittelsystem zur Anwendung gelangt. Die Wirksamkeit
der temporären Bindemittel kann variieren, ebenso die erforderlichen Mengen; das verwendete temporäre
Bindemittel hängt demzufolge von diesen Faktoren, den Produklanforderungen und auch Kostenerwägungen
ab.
Das verwendete permanente Bindemittel ist von »kohlenstoffhaltiger« Natur, d. h., es liefert beim Erhitzen
Kohlenstoff und somit eine Kohlenstoffbindung zwischen den schlecht sinternden Kohlenstoffteilchen
und weist typischerweise eine Koksausbeute von mindestens 20% auf, wenn es auf Zersetzungs- und
Vernüchtigungstemperaluren in einer neutralen oder inerten Atmosphäre erhitzt wird. (Es wird darauf
hingewiesen, daß die Koksausbeute eines Bindemittels etwas variiert in Abhängigkeit von den angewendeten
Temperaturen und Erhitzungsgeschwindigkeiten. Die Ziffer 20% soll die Koksausbeute eines Bindemittels
anzeigen, wie sie erhalten wird, wenn man die Pellets mit einer angemessenen Geschwindigkeit und unter
geeigneten Bedingungen, wie sie hier beschrieben worden sind, erhitzt oder von den flüchtigen Bestandteilen
befreit.) Pech. Asphalt oder Kohle in Pulverform und vorzugsweise mit einer solchen Feinheit, daß
mindestens etwa 75% der Teilchen durch ein 65-mesh-Sieb und mindestens 90% der Teilchen durch ein
20-mesh-Sieb hindurchgehen, sind die t>pischen erfindungsgemäß verwendeten permanenten Bindemittel
Flüssige permanente Bindemittel, wie z. B. schwere Erdölrückstände, können ebenfalls angewendet werden,
'typische »Pechw-Materialien sind Steinkohlen
teer und Erdöl-Pechsorten, hochsiedende Aromater und Crackrückstände. Typische angewendete Asphalt
materialien sind diejenigen, die als pyrogene Asphalt
arten von Erdöl-Ursprung einschließlich det Restöle Preßteere und Restasphalte, sowie natürliche Asphalt
stoffe, wie z. B GilsoniU klassifiziert s.nd. Die anzu
wendenden Kohlen sind bituminöse Kohlen ode teilweise verflüchtigte bituminöse Kohlen und weisei
vorzugsweise einen Gehalt an flüchtigen Stoffen zwi sehen etwa 1S und etwa 30% auf. Wird ein flüssige
permanentes Bindemittel, wie z. B. ein schwerer Erdölrückstand, verwendet, so wird es typischerweise in
Wasser emulgiert, da es bei alleiniger Anwendung zu »klebrig« oder viskos sein könnte und einige
Probleme bei der Pelletier- oder Agglomerierstufe verursachen könnte. Mischungen flüssiger und fester
permanenter Bindemittel können ebenfalls verwendet werden. Typische Teilchengrößen für die festen permanenten
Bindemittelmaterialien, wie sie bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind folgende:
Tvler-mesh-Größe
Minus 10
Minus 10, plus 20
(-10 +20) ..
(-10 +20) ..
-20 + 65
-65 + 100
-100
Festes permanentes Bindemittel
Asphalt
100%
Asphalt
100%
2,3%
19,6%
30,0%
48,0%
19,6%
30,0%
48,0%
Pech | Kohle |
100% | 100% |
0,1% | 0,2% |
3.4% | 3,2% |
5,7% | 2,8% |
90,7% | 93.8% |
Es wird darauf hingewiesen, daß die Auswahl der Teilchengrößen erheblich von den vorstehend angegebenen
abweichen kann.
Es wird bevorzugt, daß die verwendeten festen permanenten Bindemittel relativ hohe Erweichungspunkte
oder -bereiche, z. B. ein Minimum von 65,6" C. vorzugsweise oberhalb 93,3'C, aufweisen und daß.
wenn bei der Ausführung der Erfindung Kohle verwendet wird, sie zu Anfang einen Gehalt an flüchtigen
Stoffen unter etwa 30% aufweist oder daß sie teilweise verflüchtigt wird, um einen solchen Gehalt an flüchtigen
Stoffen aufzuweisen; außerdem ist es notwendig, daß die Kohle sinlerfähig ist und demzufolge eine
feste Bindung bilden kann. Gleichfalls wird bevorzugt, daß die Kohle »nichtquellend« ist. Bei einigen Endverwendungszwecken
(z. B. wenn der Aschegehalt von Bedeutung ist) wird bei Anwendung von Kohle als Bindemittel bevorzugt, an Stelle der Rohkohle eine
gereinigte aufgeschlossene Kohle anzuwenden, welche einen Anteil des Aufschlußlösungsmittels enthalten
kann oder auch nicht. Typische Erweichungspunkte oder -bereiche von festen permanenten Bindemitteln.
die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind folgende:
Permanentes Bindemittel I Typischer Frweichunpspunkt
Pech ..
Asphalt
Kohle .
Asphalt
Kohle .
100 C
162.8 C
450 C
162.8 C
450 C
55
Wie bereits erläutert, variiert die angewendete Menge an permanentem Bindemittel in hohem Maße
in Abhängigkeit von der Bindekraft des Bindemittels
selbst sowie auch vom Zustand oder der «Sinterfahigkeit'<
(falls vorhanden) des kohlenstoffhaltigen Aus- <*>
gangsmaterials. Ein kohlenstoffhaltiges Ausgangsmatenal.
welches einen gewissen Anteil an flüchtigen Stoffen enthält, wird einem vollständig calcinierten
Material vorgezogen (fall; die Au Wahlmöglichkeit bestehtI. da ein derartiges Ausgan^smaterial besser *>5
mit dem Pech oder anderen permanenten Bindemitteln beim Verflüchtigen »sintert«' als ein vollständig
calaniertes Material. Demzufolge werden festere Pellets
erhalten, und/oder weniger permanentes Bindemittel ist erforderlich. Pech und Asphall sind einander
bezüglich ihrer Bindekraft äquivalent, und 5 Teile jedes dieser beiden Bindemittel sind überschlagsmäßig
etwa das Äquivalent von etwa 30 Teilen Kohlenbindemittel oder von etwa 5 Teilen schweren
Erdölrückstandes. 3 bis 10 Teile Pech oder Asphalt, bzw. 20 bis 60 Teile Kohle, oder 3 bis 10 Teile schwerer
Erdölrückstand pro 100 Teile des schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials reichen erfindungsgemäß
aus, um von den flüchtigen Bestandteilen befreite Pellets mit zufriedenstellender Festigkeit.
Stabilität und Abriebeigenschaften zu erzeugen. Ist das kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterial voll calciniert
oder vollständig inert, sollten die vorstehend angegebenen Mengen oder Bereiche an permanentem Bindemittel
mit einem Faktor von etwa 2 bei aiien permanenten Bindemitteln mit Ausnahme der Kohle
multipliziert werden. Bei Kohle ist selbst das bei schlecht sinterndem Aggregat erforderliche Volumen
so hoch, daß eine Erhöhung um einen Faktor von 2 normalerweise unnötig ist. Eine Menge unter
1 Teil Pech oder Asphalt oder schwerem Erdölrückstand oder unter 6 Teilen Kohle ist selten erwünscht,
weil, wann nicht mehr als diese Menge an permanentem Bindemittel erforderlich ist. um Pellets mit guter
Festigkeit zu erzeugen, offensichtlich das kohlenstofthallige Ausgangsmaterial (wie z. B. Rohpetrolkoks)
eine ausreichende autogene Bindekraft besitzt, so daß das Verfahren ohne jedes permanente Bindemittel
ausgeführt werden kann. Bindemittelmengen über 20 Teile Pech, Asphalt oder schweren Erdölrückstandes
oder über 70 Teilen Kohle pro 100 Teile kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials werden selten anzuwenden
sein, da sie im allgemeinen überflüssig sind, ferner wegen der Wirkung solcher Mengen auf die
intrinsischen Eigenschaften der Produktpellets (z. B.. ihre Widerstandsfähigkeit, Umsetzungsfähigkeit und
ihren AscliCgehalt. welche Eigenschaften auch ihre Verwendbarkeit fur industrielle Anwendungen beeinflussen)
sowie auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Ungeeignete Anteile oder Verhältnisse der verschiedenen Materialien zur Herstellung der Pellets
führen entweder zum Unvermögen zur Bildung von Pellets überhaupt oder zur B;!dung von Pellets ohne
die geeignete Größe oder zur Bildung von Pellets mit unzureichender Festigkeit. Die Festigkeit der
trockenen »grünen« (d. h. noch nicht der Verflüchtigung unterworfenen) Pellets hängt von dem Verhältnis
des temporären Bindematerials in dem Bindemittelsystem zu den Kohlenstoffausgangsmaterialteilchen
und dem permanenten Bindemittel ab. Der Wassergehalt des Gemisches regelt in erster Linie die
Pel let iereigen schäften der Mischung, z. B. die Geschwindigkeit
der Pelletausbildung und die Pellet Naßfestigkcit. Wird ein Bindemittelsvstem auf Stärkegrundlage
verwendet, so sind Gemische zur Pelletbildung und für die anschließenden Verfahrensschritte
am besten geeignet, welche 100 Gewichtsteile kohlen
stoffhaltige Ausgangsmaterialteilchen und permanen tes Bindemittel. 20 bis 40Teile Wasser sowie 0.8 bi"
2.0Teile Stärke enthalten; Mischungen die iOOTeih
Kohlenstoffteilchen und permanentes Bindemittel 15 bis 20 Teile Wasser sowie 0.8 bis 3,0 und meh
Teile Stärke enthalten, sind anwendbar, jcJoch sin<
normalerweise nicht mehr als 2.0 Teile Stärke erfor derhch. während im allgemeinen mindestens 20 Teil
Wasser verwendet werden Diese Zahlen beruhei
13 I4
auf der Analyse der Pellets. Was das Wasser anbetrifft, ber« oder Ventile können als Ausstattungen für diese
so enthalten sie das Wasse'. welches durch Wasser- Alternativ-Mischverfahren angewendet werden,
sprühen während des Peiletbildungsarbeitsganges hin- Wie vorstehend angegeben, ist die Teilchengroßen-
zugefügt wird, das sich im allgemeinen der während verteilung des kohlenstoffhaltigen Materials im Ge-
des Mischarbeitsganges angewendeten Wassermenge 5 misch mit dem Bindemittel ebenfalls von Bedeutung
annähert, oder typischerweise etwa 15TeUe Wasser im Hinblick auf den nachfolgenden Pelletbildungs-
in jeder Stufe. Sie enthalten außerdem jegliches arbeitsgang. Wenn etwa 40% oder mehr der Teilchen
Wasser, welches auf andere Art und Weise angewendet feiner als 100 mesh sind, werden hinsichtlich ihrer
werden kann, z. B-, um zunächst eine wäßrige Disper- Festigkeit, Abmessungen usw. zufriedenstellende PeI-
sion oder Suspension oder Lösung des temporären 10 lets erzeugt. Wenn der Koks weniger als 40% Teilchen
Bindemittels vor seiner Verwendung in dem Binde- mit einer Feinheit unter 100 mesh aufweist, treten
mittelsystem herzustellen oder um die Viskosität des schlechtes Agglomerieren und mangelhafte Festigkeit
schweren Erdölrückstandes herabzusetzen falls ein auf.
solcher als permanentes Bindemittel verwendet wird, Der Rest der zur Herstellung der Pellets verwen-
usw. Im allgemeinen werden mindestens 10 Teile 15 deten Teilchen kann einen weiten Größenbereich
Wasser während der Pelletierstufe verwendet. Die aufweisen. Ein typisches Beispiel sind z. B. im wesent-
Mengen anderer verwendeter temporärer Bindemittel liehen 100% minus 8-T>ler-mesh und 70% minus
variieren in Abhängigkeit von ihrer Bindekraft relativ 28-Tyler-mesh Die Teilchengröße des permanenten
zu Stärke, wobei die Bindekraft von Stärke typischer- Bindemittels (falls es sich um einen Feststoff handelt 1
weise über derjenigen der anderen Bindemittel liegt. 20 sollte mit dem vorstehend angegebenen übereinstim
Das Vormischen des temporären Bindematerials men und vorzugsweise mindestens etwa '/:>% minus
mit dem kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial und 65-mesh-Tylersieb und mindestens etwa 90uo minus
dem permanenten Bindemittel in einem Mischer vor 20-mesh-Tylersieb betragen
der Pelletierung ergibt eine wesentlich höhere Trocken- Was die Verfahren anbetrifft. A\m /ur Herstellung
festigkeit der grünen Pellets als diejenige, die man 25 von Agglomeraten oder Pellets mit den gewünschten
erhält, wenn das gesamte temporäre Bindemittel Abmessungen aus diesen fein gemahlenen leuchen
während des Pelletier- oder Pelletbildungsarbeits- angewendet werden, so wird es bevorzugt, wie bereits
ganges auf den Koks aufgesprüht wird, und wird angegeben, die feinen Teilchen und Bindemitte! auf
demzufolge gegenüber dem letzteren bevorzugt, ob- einer Pelletlerscheibe zu Pellets zu formen, wobei
gleich die letztgenannte Arbeitsweise ebenfalls in den 30 diese Formungsstufe ein im wesentlichen druckfreier
Geltungsbereich der Erfindung fallen soll. Arbeitsvorgang ist. Arbeitsweisen zur Vergrößerung
Bei einer bevorzugten Arbeitsweise wird das kohlen- der Abmessungen oder zum Zusammenballen, wie
stoffhaltige Ausgangsmaterial etwa 1 Minute lang mit z. B. Trommelrotation, können ebenfalls zur Herdem
pulverisierten permanenten Bindemitiel sowie stellung der erfindungsgemäßen Pellets angewendet
einem Anteil des Gesamtwasserbedarfes der Pellets 35 werden. Es ist auch ein bedeutendes Merkmal der
vorgemischt. Sodann wird die Stärke oder ein anderes Erfindung, daß die Agglomerierstufe unter bestimmten
temporäres Bindemittel, welches getrennt mit einem Bedingungen durchgeführt wird, so daß die zur Erzeuweiteren
Anteil des Pelletwasserbedarfes gemischt gung von Pellets erforderliche Wassermenge eingehalworden
ist, zu dem vorbefeuchteten kohlenstoffhalti- ten wird. Das bedeutet Temperaturen unterhalb des
gen Ausgangsmaterial und permanenten Bindemittel 40 Siedepunktes von Wasser, da sonst das Wasser verhinzup.efügt,
und dieser Ansatz wird etwa weitere dampfen würde. Typischerweise liegen die Tempera-5
Minuten lang vermischt. Die Mischung wird sodann türen, bei denen die Pelletierstufe durchgeführt wird,
dem Pelletierer zugeführt, wo das restliche Wasser erheblich niedriger als der Siedepunkt von Wasser,
verwendet wird, um den Pelletbildungsvorgang zu z.B. bei Temperaturen zwischen 15,5 und 32,2"C,
unterstützen. Ein weiteres ausgezeichnetes Verfahren 45 oder innerhalb des weiteren Bereiches von etwa 4.4
ist, daß man zunächst das pulverisierte permanente und etwa 37,8c C. Mit anderen Worten, die Pelletier-Bindemittel
in einer Lösung oder Suspension des stufe wird im allgemeinen bei den normalerweise angetemporären
Bindemittels in Wasser (z. B. Stärke und troffenen Raum-oder Freilufttemperaturen ausgeführt.
Wasser) dispergiert und dann diese Dispersion mit Wenn die Pelletformung im Winter im Freien durchdem
kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial mischt. 50 geführt wird, sollte die Temperatur mindestens über
Weitere geeignete Mischungsverfahren sind z.B. das OC liegen, andernfalls würde das Wasser gefrieren.
Vermischen der Stärke (oder eines anderen temporären und die »zur Herstellung von Pellets erforderliche
Bindemittels) mit etwa der Hälfte des Gesaml-Pellet- Wassermenge« würde nicht aufrechterhalten bleiben.
Wasserbedarfes, wonach man diese Mischung zu dem Die Pelletierung wird selten bei Temperaturen in
kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial und permanen- 55 der Nähe des Siedepunktes von Wasser ausgeführt
ten Bindemittel hinzufügt und den gesamten Ansatz werden, da es in diesem Falle schwierig wäre, die
etwa 5 Minuten lang mischt und den restlichen »zur Ausbildung von Pellets erforderliche Wasser-Anteil
des Wasserbedarfes während der Pelletierstufe menge« einzuhalten. Es wird darauf hingewiesen,
verwendet. Ein weiteres Verfahren ist die trockene daß die Umgebungs-Pelletiertemperatur, welche nor-Vermischung
der Stärke (oder eines anderen tempo- 60 malerweise und bevorzugt angewendet wird, im alirären
Bindemittels) mit dem kohlenstoffhaltigen Aus- gemeinen erheblich niedriger als die Erweichungsgangsmaterial
und einem pulverisierten permanenten oder Schmelztemperaturen der erfindungsgemäß verBindemittel
etwa 1 Minute lang, wonach etwa die wendeten festen permanenten Bindemittel liegt. Mit
Hälfte des Gesamtwasserbedarfes dieses Gemisches anderen Worten, das Verfahren beruht nicht auf
zu dieser Mischung hinzugefügt, der gesamte Ansatz 65 einem heißen geschmolzenen Bindemittel bei der
etwa 5 Minuten vermischt und der restliche Anteil Formungsstufe, schließt ein solches nicht ein und
des Wasserbedarfs während der Pelletierstufe ver- macht sich auch nicht ein solches zunutze, und das
wendet wird. Geeignet angeordnete Kontroll-»Schie- permanente Bindemittel wird bei der Pelletformungs-
stufe hauptsächlich eingeführt zur nachfolgenden verfahrensgemäßen Nutzbarmachung bei der Verflüchtigungsstufe
und nicht als Hilfsmittel bei der Pelletbildungsstufe.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung. In allen diesen Beispielen beruhte die Zubereitung auf der Grundlage von
100 Teilen kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialteilchen plus permanentem Bindemittel, 1,5 Teilen Stärke
und insgesamt 30 Teilen Wasser, falls es nicht anders angegeben ist. Die Materialien wurden bei Raumtemperatur
pelletiert und dann in einer Weise, wie sie vorstehend erörtert worden ist, auf 850" C erhitzt.
»Delayed-Cokingtt-Rohpetrolkoks mit einem Gehalt an flüchtigen Stoffen von 11,7%, welcher schwerwiegend
verwittert und schlecht sinternd war, wurde zu der folgenden Teilchengrößenverleilung vermählen
(sämtliche Siebgrößen aus der Tyler-Serie):
Minus | 8 | lU0"/o |
Minus | 28 | 99% |
Minus | 65 | 95% |
Minus | 100 | 85% |
Minus | 200 - | 60% |
Gemahlene Kohle mit einem Gehalt an flüchtigen Stoffen von 23% wurde als permanentes Bindemittel
verwendet. Diese Materialien wurden zusammen mit der Stärke sowie Wasser miteinander vermischt,
pelletiert und der Verflüchtigung unterworfen bis zu einem Gehalt an flüchtigen Stoffen von etwa 3,5%.
Die Pellets wurden hinsichtlich ihrer Abriebfestigkeit untersucht. Die Beispiele 1 bis 3 zeigten die angegebenen
Ergebnisse, während Beispiel 4 die Werte für einen Kontrollversuch zeigt, bei welchem kein
permanentes Bindemittel (Kohle) verwendet wurde.
Verhältnis
Koks Kohle
Koks Kohle
70/30
80/20
80/20
Abriebfesligkeil
Stabilität
74,0
62,4
62,4
Abrieb
(-10Om) %
(-10Om) %
25,0
34,0
34,0
40
45
Verhältnis
Koks —Kohle
Abriebfestigkeit
Stabilität
Abrieb
(-100ro)%
3 90/10 48,4 43,8
4 100/0 35,2 54.2
(Kontrolle)
(Kontrolle)
(Die vorstehenden und weitere hier beschriebene Ergebnisse der Abriebfestigkeitsversuche wurden folgendermaßen
erhalten:
Die von den flüchtigen Bestandteilen befreiten Kokspellets, die gemäß jedem der gegebenen Beispiele
hergestellt worden waren, wurden in einem Steinbecher zerstoßen und die zerkleinerte Probe zu
einer Fraktion von 9,525 x 6,35 mm ausgesiebt. Die zerkleinerte Probemenge war so groß, daß mindestens
500 g der erwünschten Abmessung gewährleistet waren. Ein Gemisch gleicher Volumina Porzellankugeln
von 19,05 und 12,7 mm mit einem Gesamtgewicht von 350Og wurde gleichfalls bereitet. Diese 350Og
Porzellankugeln und 500 g des Kokses von der bestimmten Größe wurden in eine Stahl-Trommelmischkammer
mit einem Durchmesser von 30,48 cm und einer Tiefe von 45,72 cm gebracht. Die Trommelkammer
wurde dann 500 Umdrehungen unterworfen, und zwar Ende-über-Ende über einen zentralen Durchmesser
mit einer Geschwindigkeit von 30 Umdrehungen pro Minute. Nach dem Mischen in der Trommel
beließ man die Kammer etwa 5 Minuten lang in Ruhestellung, um den Staub absitzen zu lassen. Sie
wurde dann geöffnet, um den Koks und die Porzellankugeln zu entfernen, wobei das Innere ausgebürstet
wurde, um den gesamten Staub zu entfernen. Die Porzellankugeln wurden auf einem 9,525-mm-Sieb
vom Koks abgetrennt. Der Koks wurde sodann unter Verwendung von Tylersieben Nr. 4 und 100 mesh
auf einem »Rotap« 1 Minute lang ausgesiebt. Derjenige Anteil des Kokses, der durch das 4-mesh-Sieb
[ + 4m] nicht hindurchging, wurde als Maß für die Stabilität des Kokses verwendet, während derjenige
Anteil des Kokses, der das 100-mesh-Sieb [-100 m] passierte, als das Maß für die Abriebfähigkeit des
Kokses verwendet wurde. Diese wurden folgendermaßen berechnet:
Gewicht des Kokses auf 4 mesh
500
Gewicht des Kokses durch 100 mesh
Gewicht des Kokses durch 100 mesh
= Gewichtsprozent + 4 mesh = Stabilität
500
- · 100 = Gewichtsprozent - 100 mesh = Abriebfähigkeit.)
Die Verbesserung der Abriebfestigkeit, welche durch die Anwendung verschiedener Mengen an Kohle im
Vergleich zur Kontrolle herbeigeführt wird, ist deutlich ersichtlich. Es kann gesagt werden, daß im allgemeinen,
um ein zur industriellen Anwendung, wie sie vorstehend beschrieben worden ist, geeignetes
Produkt, z. B. zur Anwendung bei der Herstellung von Phosphor und Calciumcarbid, zu erzeugen, eine
Stabilität des körnigen Kohlenstoffproduktes von mindestens etwa 55% und eine Abriebfähigkeit nicht
über etwa 35% vorliegen sollte.
Die folgenden Beispiele vergleichen die Ergebnisse von Beispiel 4 (der Kontrolle) mit einem Beispiel
unter Anwendung von pulverisiertem Pech als permanentes Bindemittel. Mischen und Pelletieren wurden
bei Raumtemperatur durchgeführt. Der im Beispiel 5 verwendete Petrolkoks war derselbe wie in
den Beispielen 1 bis 4. Das verwendete Pech war ein Vakuum-Imprägnierpech mit einem Erweichungspunkt
von etwa 1000C und wurde so vermählen, daß
92% durch ein 65-mesh-Sieb und 100% durch ein 10-mesh-Sicb hindurchgingen.
(Kontrolle)
5
5
Verhältnis
Koks—Pech
Koks—Pech
100/0
95/5
95/5
Abriebfesti|{keit
Stabilität
(+4 m) %
(+4 m) %
35,2
80,0
80,0
Abrieb
(-10Om) %
(-10Om) %
54,2
17,3
17,3
ΛΑ
Die Verbesserung der Abriebfestigkeit durch Anwendung
von nur 5 Teilen des Pechs war merklich, und es wird darauf hingewiesen, daß ein zur industriellen
Anwendung außerordentlich geeignetes Produkt erhalten wurde.
Eine weitere R.eihe von Testversuchen wurde durchgeführt,
bei welchen Pech und Asphalt als permanente Bindemittel verwendet wurden. Der Petrolkoks wurde
zu der in den Beispielen 1 bis 5 verwendeten Größe vermählen, war jedoch nur »imld-oxydiert« und nicht
»schwerwiegend verwittert«. Das verwendete Pech war mit dem im Beispiel 5 verwendeten identisch,
wählend der angewendete Asphalt einen Erweichungspunkt von 163° C aufwies und so vermählen wurde,
daß 75% durch ein 65-mesh-Sieb und 100% durch ein 10-mesh-Sieb hindurchgingen. Die Mischungsund
die Pelletierstufe wurden bei Raumtemperatur ausgeführt.
Koks |
Permanentes
Bindemittel |
Temporäres
Bindemittel |
Abriebfestigkeit |
Abrieb
(-100m)% |
|
Beispiel | 90 | 10 Pech | 1,5 Stärke | Stabilität | 18,7 |
ό | 95 | 5 Pech | 1,5 Stärke | 78,1 | 14,3 |
7 | 95 | 5 Asphalt | 1,5 Stärke | 83,0 | 20,0 |
8 | 90 | 10 Asphalt | 3,0 Norlig*) | 77,0 | 19,9 |
9 | 100 | 1,5 Stärke | 79,4 | 35,0 | |
10 | 60,0 | ||||
(Kontrolle) | |||||
*) Norlig ist eine Handelsbezeichnung der American Can Company Tür ein ungereinigtes Lignosulfonat und wurde vorgeschlagen zur
Verwendung als Bindemittel, Füllstoff oder Dispergiermittel.
Die Verbesserung der Abriebfestigkeit durch Anwendung
von relativ kleinen Anteilen an Pech und Asphalt als permanente Bindemittel war deutlich,
obgleich verhältnismäßig nicht so groß wie diejenige, durch das Pech im Beispiel 5 für den »schwerwiegend
verwitterten« Rohpetrolkoks herbeigeführte Verbesserung.
Mitunter führt eine Erhöhung des Anteils oder der Menge an permanentem Bindemittel zu einem Anstieg
der Abriebfestigkeit der Pellets, manchmal jedoch nicht, sondern statt dessen tatsächlich zu einer
Schwächung der Pellets. Dies geht aus den vorstehenden Beispielen und auch aus den folgenden Beispielen
hervor, bei denen Pellets aus gemahlenem calciniertem fließfähigem Petrolkoks hergestellt wurden. Demzufolge
ist daraus zu schließen, daß alle angegebenen Äquivalenzen zwischen Bindemitteln (wie z. B.
5 Teile Pech 30 Teilen Kohle äquivalent sind usw.) in hohem Maße hypothetisch, nicht aber starre
Standardwerte sind und daß die anzuwendende Bindemittelmenge für ein gegebenes System von dem
besonderen verwendeten Ausgangsmateriai und permanenten Bindemittel abhängig ist und daß man im
allgemeinen durch Routineexperimente nach den erfindungsgemäß angegebenen Richtlinien zu dieser
Menge gelangt.
11
12
13
12
13
Calcinierter
fließfähiger
Petrolkoks*)
fließfähiger
Petrolkoks*)
100
Permanentes
Bindemittel·)
Bindemittel·)
30 Pech
15 Pech
15 Pech
*) Sieb-Analyse, Gewichtsprozent
+ 65 mesh
-65 + 100 mesh
-100 + 200 mesh
-200 mesh
-100 + 200 mesh
-200 mesh
Calcinierter
fließfähiger Koks
fließfähiger Koks
0,2
5,7
32,9
61,2
Pech
(F. 100"C)
(F. 100"C)
2,4
3,9
13,8
79,5
**) (Dispergiert in 33 Teilen Wasser).
Temporäres
Bindemittel**)
Bindemittel**)
1,5 Stärke
1,5 Stärke
1,5 Stärke
1,5 Stärke
1,5 Stärke
Abriebfestigkeit
Stabilität
(+4 m) %
(+4 m) %
71,4
73,1
73,1
Abrieb
(-10Om) %
(-10Om) %
24,5
22,7
(Pellets sehr schwach, kein
Versuch durchgeführt)
Versuch durchgeführt)
Von den flüchtigen Anteilen befreite Pellets wurden ebenfalls aus fließfähigem Rohpetrolkoks, calciniertem
»Delayed-Coking«-Petrolkoks, Pechkoks, Koksgrus aus bituminöser Kohle und Anthrazit-Staubkohle
erzeugt. Ihre Festigkeiten variierten in Abhängigkeit davon, welches Material als Ausgangsmaterial verwendet
wurde, sowie auch von dem angewendeten permanenten Bindemittel. Hieraus und auch aus den
Versuchsdaten der Beispiele ist zu ersehen, daß der optimale Typ und die Menge an permanentem Bindemittel
erheblich von dem verwendeten Typ des kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials, welches pelletiert
werden soll, sowie auch von den Produktanforderungen für die carbonisierten Pellets abhängt.
Das Verfahren der Erfindung ist bequem, wirksam und wirtschaftlich und ergibt eine maximale
Ausbeute an körnigem Kohlenstoff, welcher zur Verwendung in den genannten Industrien sehr geeignet
ist. Es ermöglicht die Regelung verschiedener der Eigenschaften des hergestellten körnigen Kohlen-
stoffes abhängig von dem beabsichtigten Verwendungszweck
für den Kohlenstoff, Dies wird eneicht,
ohnfdaß auf heiße Bindemittel-Arbeitsweisen oder auf Arbeitsweisen, bei denen wesentliche Formungsdrücke
angewendet werden, zurückgegriffen werden muß.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines für industrielle
Zwecke geeigneten Kohlenstoffgranulates mit einem Gehallt an flüchtigen Bestandteilen zwischen 0 und etwa 6% und einer Korngröße über
etwa 3,2mm, dadurch gekennzeichnet, daß man
A) insgesamt 100 Teile schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen Materials wie Delayed Coker-Rohpetrolkoks mit weniger als 9% flüchtigen
Bestandteilen, verwitterten oder oxydierten Delayed Coker-Rohpetrolkokb mit 9 bis 20% flüchtigen Bestandteilen, kalzinierten Delayed-Coker-
Petrolkoks, fließfähigen Rohpetrolkoks, kalzinierten fließfähigen Petrolkoks, Anthrazit, Fettkohle
koks, Pechkohlekoks oder Gemische davon mit einer solchen Teilchengröße, daß wenigstens 40%
der Teilchen ein Sieb mit einer lichten Maschen- weite von 0,15 mm und praktisch alle Teilchen
ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 2,4 mm passieren, bei einer Temperatur unter 66' C mit
einem temporären Bindemittelsystem, das aus 15 bis 50 Teilen Wasser und mindestens 0,8 Teilen
eines temporären, mit Wasser verarbeitbaren Bindemittels, wie Asphalt oder Pech oder deren
Gemische, und mit mehr als einem und bis zu 20 Teilen eines festen, pulverisierten, kohlenstoffhaltigen,
permanenten Bindemittels mit einem Erweichungspunkt über 66 C, wie Asphalt oder
Pech oder Gemischen solcher Bindemittel, daß wenigstens 1 % des Kohlenstoffgehaltes des Kohlenstoffgranulates
liefert und das eine solche Korngrößenverteilung hat, daß alle Teilchen ein
Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,65 mm passieren, etwa 0 bis 10% auf einem Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 0.83 mm, etwa 2 bis 25% auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,21 mm, etwa 6 bis 52% auf einem Sieb
mit einer lichten Maschen weite von 0,15 mm zurückbleiben und daß der Rest der Teilchen,
der eine geringere Korngröße als 0,15 mm hat, die natürliche Korngrößenverteilung eines durch
mechanische Zerkleinerung erhaltenen Produktes hat, vermischt und
B) die gemischten Bestandteile der Stufe A ohne Druck und unter Bedingungen, unter denen
die für die Pelletisierung notwendige Wassermenge
erhalten bleibt,zu Teilchen von mindestens 3,2 mm Durchmesser pelletisiert, wobei die in
Stufe A angegebenen 15 bis 50 Teile Wasser auf der Analyse der Pellets nach Stufe B beruhen und
das mit dem temporären Bindemittel zugesetzte und das in der Pelletisierungsstufe gegebenenfalls
verwendete Wasser beinhalten, und
C) die in Stufe B erhaltenen Pellets in einer nichtoxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen
zwischen 650 und 11000C von flüchtigen Bestandteilen
befreit, bis deren Anteil mit Sicherheit zwischen 0 und etwa 6% liegt, wobei das temporäre
Bindemittel hauptsächlich in der Stufe B und das permanente Bindemittel hauptsächlich in der
Stufe C wirksam wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gckenn- 6s
zeichnet, daß ein kohlenstoffhaltiges permanentes Bindemittel verwendet wird, das eine Koksausbeute
von mindestens 20% ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als schlecht sinterndes kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial schlecht sinternder verwitterter oder oxydierter Delayed Coker-Rohpetrolkoks mit einem Gehalt an flüchtigen Stoffen
zwischen 9 und 20% verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ungefähr 20 bis 40 Teile Wasser auf
100 Teile schlecht sinterndes kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial und permanentes Bindemittel,
10 Teile davon während des Pelletisierens, zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sJs temporäres Bindemittel Stärke
verwendet wird und daß etwa 0,8 bis 3 Teile Stärke auf 100 Teile schlecht sinterndes kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial und permanentes
Bindemittel verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das permanente Bindemittel in einer
wäßrigen Stärkesuspension dispergieri wird,bevor
es mit dem schlecht sinternden kohlenstoffhaltigen Ausgangsmalerial vermischt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schlecht sinternde kohlenstoffhaltige
Ausgangsmaterial zunächst bis zu der gewünschten Teilchengröße gebrochen und gemahlen
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ungefähr 3 bis 10 Teile festes pulverisiertes
permanentes Bindemittel auf 100 Teile schlecht sinterndes kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial
eingesetzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0051255 | 1967-10-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1646555A1 DE1646555A1 (de) | 1971-09-23 |
DE1646555B2 true DE1646555B2 (de) | 1973-04-12 |
DE1646555C3 DE1646555C3 (de) | 1973-11-15 |
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ID=7129696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671646555 Expired DE1646555C3 (de) | 1967-10-05 | 1967-10-05 | Verfahren zur Herstellung eines KohlenstofTgranulats |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1646555C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103011158A (zh) * | 2012-12-07 | 2013-04-03 | 淮北市森化碳吸附剂有限责任公司 | 无焦油粘结剂制备柱状活性炭工艺 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2211371C3 (de) * | 1972-03-09 | 1981-10-22 | Rheinische Braunkohlenwerke AG, 5000 Köln | Verfahren zur Herstellen von Doppelformkoks aus Braunkohle |
-
1967
- 1967-10-05 DE DE19671646555 patent/DE1646555C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103011158A (zh) * | 2012-12-07 | 2013-04-03 | 淮北市森化碳吸附剂有限责任公司 | 无焦油粘结剂制备柱状活性炭工艺 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1646555C3 (de) | 1973-11-15 |
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