DE1646064C3 - Verfahren zur Herstellung von mit Polyesterharzen beschichteten Metallfolien für elektro- und radiotechnische sowie elektronische Zwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mit Polyesterharzen beschichteten Metallfolien für elektro- und radiotechnische sowie elektronische ZweckeInfo
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- DE1646064C3 DE1646064C3 DE1967P0043693 DEP0043693A DE1646064C3 DE 1646064 C3 DE1646064 C3 DE 1646064C3 DE 1967P0043693 DE1967P0043693 DE 1967P0043693 DE P0043693 A DEP0043693 A DE P0043693A DE 1646064 C3 DE1646064 C3 DE 1646064C3
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Description
35
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten Metallfolien für elektro-
und radiotechnische sowie elektronische Zwecke, die z. B. zur Herstellung von aufgedruckten elektronischen
und elektrotechnischen Stromkreisen bzw. anderer elektronischer Konstruktionen, die mit einer Isolierschicht
überzogen werden, Verwendung finden, wie Beläge für Kondensatoren, aufgedruckte Widerstände
u. a.
Für die Beschichtung von elektronischen und elektrotechnischen aufgedruckten Widerständen mit
laminierten Folien wendet man derzeit ein Verfahren an, das auf der Laminierung einer Metallfolie, am
häufigsten einer Kupferfolie, mit einem Preßstoff aus Polymerharz beruht.
Als Harze werden für gewöhnlich hitzehärtbare Phenolharze, Epoxyharze, Novolake usw. verwendet.
Die Herstellung der beschichteten Kupferfolie verläuft in mehreren Phasen und ist ziemlich zeitraubend und
umständlich. Die erste Phase ist die Herstellung des Schichtpreßstoffs aus einem synthetischen Harz, das
durch eine Trägersubstanz, z. B. durch Glasfenster, verstärkt wird. Die zweite Phase stellt die Beschichtung
der Oberfläche der Metallfolie mit einem entsprechenden hitzehärtbaren Klebstoff dar. Die dritte, die
Endphase, bildet die Verbindung des Harzpreßstoffs mit der mit dem Klebstoff bedeckten Folie im Heißpreßverfahren.
Der auf diese Weise erhaltene Schichtpreßstoff besitzt eine ziemlich große Stärke und eignet sich im
Grunde genommen nicht für kleine, d. h. miniaturisierte Einrichtungen, wie z. B. für elektronische Miniaturanlagen,
Empfänger und andere Apparate.
Die DE-AS 10 33 291 betrifft isolierte elektrische Leiter, deren Beschichtung aus einem Polyester besteht,
der aus 25 bis 56 Äquivalentprozent Tere- oder Isophthalsäure bzw. deren Derivaten oder deren
Gemischen; 15 bis 46 Äquivalentprozent Äthylenglycol und 13 bis 44 Äquivalentprozent eines gesättigten
aliphatischen mehrwertigen Alkohols mit wenigstens 3 Hydroxylgruppen hergestellt worden ist (vgl. insbesondere
Patentanspruch I). Die Beschichtung von Metallfolien mit Polyarylcstern der Terephthalsäure oder
Isophthalsäure, die Naphthalingruppen aufweisen, ist in dieser Patentschrift jedoch nicht beschrieben.
Dasselbe gilt für die USPS 28 89 304, die sich
ebenfalls mit elektrischen Leitern befaßt, deren Isolierung aus Polykondensaten besteht, die durch
I Imsetzen von TereDhthalsäure oder Isophthalsäure mit
55 einem Gemisch aus 30 bis 70 Gew.-°/o eines gesättigten
aliphatischen Alkohols mit mindestens 3 Hydroxylgruppen und 70 bis 30 Gew.-% eines aliphatischen Diols,
wovon 20 bis 100% 4 bis 5 Kohlenstoffatome besitzen, hergestellt worden sind (vgl. insbesondere Patentanspruch
1).
Auch bei der US-PS 31 90 770 und der im wesentlichen inhaltsgleichen GB-PS 10 06 560 werden
zum Isolieren von Drähten Terephthalsäure- bzw. Isophthalsäurepolyester bzw. Polyimide verwendet,
aber es werden keine Metallfolien mit Polyarylatestern der Terephthal- oder Isophthalsäure, deren Alkoholkomponente
Naphthalingruppen besitzt, beschichtet.
Es wurde festgestellt, daß man dünne beschichtete Folien, die sich zur Herstellung von gedruckten
Schaltungen bzw. anderen Isolierungselementen, wie z. B. von Kondensatorbelägen usw., eignen und deren
dielektrische, mechanische und thermische Eigenschaften denen der auf hitzehärtbaren Harzen basierenden
Glasschichtpreßstoffe nicht nachstehen, durch unmittelbares Auftragen einer hitzebeständigen Polymerharzlösung
auf eine Kupferfolie erhält.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von mit Polyesterharzen beschichteten
Metallfolien für elektrotechnische, radiotechnische und elektronische Zwecke durch Auftragen einer Schicht
eines Polyesterharzes in Form einer Lösung und Trocknen der aufgetragenen Schicht, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man als Polyesterharz einen hitzebeständigen Polyarylatester der Terephthalsäure
oder Isophthalsäure, der Naphthalinsysteme enthält, verwendet.
Der mit dem beanspruchten Verfahren verbundene technische Fortschritt ist darin zu sehen, daß das beim
beanspruchten Verfahren verwendete Polykondensat
a) eine gute Haftfähigkeit besitzt und auf der Metallfolie einen glatten Überzug bildet, der auf die
Folie chemisch nicht einwirkt,
b) eine Hitzebeständigkeit bis zu mindestens 2500C
aufweist und für mindestens 10 see bei einer Temperatur von 2600C gegen geschmolzenes
Lötmetall widerstandsfähig ist,
c) gute dielektrische Eigenschaften besitzt,
d) gegen die Einwirkung einer 30%igen Eisenchloridlösung beständig ist und
e) im Gegensatz zu den bekannten Verfahren ohne eine Klebezwischenschicht ein Laminat mit einem
guten Verbund bildet.
Außerdem müssen die bekannten zur Drahtlackierung verwendeten Polyester bei Temperaturen in der
Nähe von 4000C gehärtet (vernetzt) werden, während beim erfindungsgemäßen Verfahren lediglich eine
Trocknung bei 100 bis 3000C erforderlich ist.
Die bisher erörterten Druckschriften befassen sich alle nicht mit der Beschichtung von Metallfolien,
sondern der Lackierung von Drähten und können den technischen Fortschritt daher nicht in Frage stellen,
während die anderen obengenannten Verfahren zur Beschichtung von Metallfolien zur Erzielung eines guten
Verbunds eine klebende Zwischenschicht benötigen. Darüber hinaus hält keiner der im Stand der Technik
verwendeten Polyester einer Lotten1 peratur von 2600C
für mindestens 10 see stand.
Bei der Beurteilung der Krfindungshöhe ist davon
auszugehen, daß es einerseits bereits bekannt ist, Metallfolien unter Verwendung von Phenolharzen,
Epoxyharzen oder Novolaken zu beschichten. Andererseits ist in der DE-VS 10 33 291 bzw. den US-PS
28 89 304 und 31 90 770 die Isolierung von elektrischen
Leitern, die eine gute Wärmestandfestigkeit besitzen, mit Hilfe von Polyestern auf der Basis von Tere- oder
Isophthalsäure und Gemischen aus zwei- und mehrwertigen aliphatischen Alkoholen beschrieben. Bei den dort
zur Drahtlackierung verwendeten Terephthalsäure-
bzw. Isophthalsäurepolyestern handelt es sich aber nicht wie beim Erfindungsgegenstand um lineare Polyester,
sondern um durch den Einbau von drei- oder höherwertigen aliphatischen Alkoholen vernetzbare
Polyester, die im Gegensatz zu den beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten linearen Polyestern erst
nach einer Vernetzung bei Temperaturen von 400°C einen wärmebeständigen Überzug ergeben. Dieser
Druckschrift kann somit weder eine Anregung entnommen werden, daß überhaupt lineare Polyester zur
Herstellung von Überzügen geeignet sind, die gemäß der vorliegenden Aufgabenstellung gute dielektrische
Eigenschaften neben einer hohen Wärmebeständigkeit, langsamen Alterung und amorphen Struktur besitzen,
noch daß gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren durch den Einsatz von Dihydroxynaphthalinverbindungen
als Alkoholkomponente Überzüge erhalten werden, die sogar für mindestens 10 s bei einer Temperatur von
2600C gegen geschmolzenes Lötmetall widerstandsfähig
sind. Es mußte daher eine erfinderische Auswahl getroffen werden, aus der Vielzahl der zur Beschichtung
von Metallfolien möglichen Polymeren, gerade lineare Polyester der Tere- bzw. Isophthalsäure mit Naphthalinsystemen
im Alkoholanteil vorzuschlagen, die den geschilderten technischen Effekt ergeben. Dies gilt um
so mehr, als dieser Effekt auch von einem Durchschnittsfachmann nicht mit Sicherheit vorhergesehen
werden konnte.
Bei der Herstellung der beschichteten Folien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Harzlösung
auf die Metallfolie — Kupfer- eventuell Aluminiumfolie — manuell mit einem Pinsel oder im Spritzoder
Elektrophoreseverfahren aufgetragen. Die Schichtstärke beträgt je nach Bestimmung 15 bis
150 um und wird durch die Anzahl der aufgetragenen Harzschichten reguliert.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gestattet es, beschichtete Folien mit hoher thermischer
und mechanischer Festigkeit sowie mit günstigen dielektrischen Eigenschaften zu erzeugen. Die nach
diesem Verfahren hergestellten Schichtpreßstoffe sind zum Unterschied von den klassischen Methoden der
Folienlaminierung elastisch und können in flacher Gestalt wie auch in Form von gewickelten Rollen
verwendet werden, was die Miniaturisierung der elektrischen Einrichtungen bedeutend erleichtert.
Das erfindungsgemäße Verfahren der Herstellung von beschichteten Folien ist für die Erzeugung von
Folien-Preßstoffen mit geringer Stärke unter 0,5 mm für die Elektrotechnik von größter Bedeutung. Die Art und
Weise der erfindungsgemäßen Beschichtung der Metallfolien ist dabei bedeutend einfacher und leichter als das
klassische Verfahren der Folie.ilaminierung.
100 kg Dioxydiphenylpropan und 4,4'-Dihydroxydinaphthyl-l.l-terephthalat-Mischpolymer
im Verhältnis von Dioxydiphenylpropan und Dihydroxy-dinaphthyl 1 : 1, mi: einer Säurezahl gleich 8 mg K.OH/1 g, einer
<\s Hydroxylzahl gleich 15 mg KOH/Ig sowie einem Molgewicht von ca. 5000 werden in 900 kg Tetrachloräthan
aufgelöst. Die Auflösung wird bei Zimmertemperatur in einem Rührbehälter mit Gitter- oder Türborührer
durchgeführt Die so vorbereitete Lösung wird zweimal im warmen Zustand durch eine Rahmenfilterpresse
mit doppelten Zwischenleinen aus Filtertuch und Papier unter einem Druck von 4 bis 5 Atm filtriert.
Die Lösung wird zweimal auf eine Kupferfolie im Spritzverfahren aufgetragen, bei Zimmertemperatur im
Verlauf von 4 Stunden vorgetrocknet und danach im Trockenapparat bei einer Temperatur von 1400C im
Verlauf von 6 Stunden getrocknet. Die Schichtstärke des Polymers beträgt ungefähr 80 μπι.
Die Eigenschaften des Überzugs auf der Kupferfolie sind die folgenden:
35
45
55
6o
Wasseraufnahmefähigkeit | 0,1% |
bei 25° | |
Spezifischer | 2,1 · 1015Ohm |
Oberflächenwiderstand — | |
Spezifischer | 1,8 · 1014Ohm ■ cm |
Schrägwiderstand — | 55,7-9OkVATIm |
Durchschlagspannung - | |
Dielektrischer Verlustfaktor tg δ | 0,0023 |
200C 50Hz | 0,0016 |
20°C 800 Hz | 0,0040 |
180° C 800Hz | 0,0024 |
200C 30OkHz | 0,0052 |
180° C 30OkHz | |
Reißfestigkeit eines Folien | 2,7 kp |
streifens von 25 mm Breite - | 2 |
Beispiel | |
100 kg Copolyester der Tere- und Isophthalsäure mit
4,4'-Dihydroxydinaphthyl-l,r mit einem molaren Verhältnis von Tere- zu Isophthalsäure I : 1 und einem
Molekulargewicht von ca. 7000 werden in 700 kg Chloroform gelöst. Die Auflösung wird in einem mit
Gitter- oder Turborührwerk versehenen Rührbehälter durchgeführt. Die so vorbereitete Lösung wird zweimal
durch eine Rahmenfilterpresse mit doppelten Zwischenleinen aus Filtertuch unter einem Druck von 4 bis 5 Atm
filtriert.
Die Lösung wird auf eine Kupferfolie im Spritzverfahren
aufgetragen, bei Zimmertemperatur 4 Stunden lang vorgetrocknet und danach in ein^in Trockenschrank
bei 1000C im Vorlauf von 3 Std. getrocknet. Die Schichtdicke des Polymers beträgt ca. 75 μπι.
Der Polymerüberzug auf der Kupferfolie weist folgende Eigenschaften auf:
Wasseraufnahmefähigkeit
bei25°C
Spezifischer Querwiderstand
Durchschlagspannung
- 0,15%
- 2 ■ 10l4Ohm ■ cm
- 60-85 kV/mm
Dielektrischer Verlustfaktor tan <5
20°C 50Hz - 0,0020
20°C 800Hz - 0,0016
200C 30OkHz - 0,0023
1800C 30OkHz - 0,0050
Reißfestigkeit eines Folienstreifens von 25 mm Breite - 2,7 kp
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Polyesterharzen beschichteten Metallfolien für elektrotechnisehe,
radiotechnische and elektronische Zwecke durch Auftragen einer Schicht eines Polyesterharzes
in Form einer Lösung und Trocknen der aufgetragenen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Polyesterharz einen hitzebeständigen Polyarylatestcr der Terephthalsäure oder Isophthalsäure,
der Naphthalinsysteme enthält, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Überzug bei Raumtemperatur
aufträgt und bei einer Temperatur von 100 bis 3000C trocknet.
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US4481251A (en) * | 1983-04-27 | 1984-11-06 | At&T Bell Laboratories | Polyarylate polymer coatings |
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Also Published As
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