DE1645901B2 - gamma-(4-Alkylpiperidino)-p-fJuorbutyrophenone und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
gamma-(4-Alkylpiperidino)-p-fJuorbutyrophenone und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
CH1-CH1
/
R-CH
R-CH
IO
in der R eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und ihre Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise ein in 4-Stellung entsprechend substituiertes Piperidin mit einem
•/-Halogen-p-fluorbutyrophenon bei erhöhter
Temperatur und in Gegenwart eines siiurebindenden Mittels zur Umsetzung bringt und die so erhaltene
freie Base gegebenenfalls in ein Säureadditionssalz überführt.
3. Pharmazeutisches Mittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und den üblichen
pharmazeutischen Trägersubstanzen.
Die Erfindung betrifft y-l/i-Alkylpiperidinoj-p-fluorbutyrophenone
der allgemeinen Formel
CH2-CH2
R-CH N-(CH2J3-C
CH1-CH2
in der R eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, deren Säureadditionssalze
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Aus der belgischen Patentschrift 651 144 ist bekannt,
daß }'-(4-Methylpiperidino)-p-fiuorbutyrophenon und teine Säureadditionssalze wertvolle pharmakologische
Eigenschaften aufweisen.
Ergänzend hierzu wurde nun festgestellt, daß nahverwandte
Verbindungen der allgemeinen Formel
■
>6o
in der R eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und
deren Säureadditionssalze ebenfalls wertvolle pharmakologische Eigenschaften ähnlicher Art wie die zuerst
angegebenen Verbindungen haben.
Die wichtigsten pharmakologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sie für
die Herstellung von Lokalunüsthetica, Antikrampfmitteln,
Psychosedativa, Analgetic» und antidepressiven Mitteln geeignet erscheinen. Daher sind diese
neuen Verbindungen Tür zahlreiche klinische Anwendungen bedeutungsvoll.
Ebenso wie das vorbekannte basische Keton wirken die neuen Verbindungen zentral-depressiv mit Antikrampf-
und ausgesprochen tranquilisierenden Effekten, wenn sie als solche oder in Form ihrer Säureadditionssalze,
wie ihrer Hydrochloride, gegeben werden. Wenn auch die verschiedenen Verbindungen ähnliche
Eigenschaften als Psychopharmaca haben, so liegen doch einige Variationen in der Stärke und der Dauer
des Effektes in Abhängigkeil von dem speziellen Substituenten in der 4-Stellung des Piperidinringes vor.
Schon in geringeren Dosen wird ein Schutz gegen Krämpfe, die durch Elektroschock, Strychnin oder
Pentetrazol erzeugt werden, erzielt. Die Vet Windungen setzen auch die spontane Aktivität von Laboratoriumstieren
herab, die im Schüttelkäfig, Eichhörm-henrad und Klettertest bestimmt wird. Die Giftigkeit der
Verbindungen ist gering und ihre Wirkung auf das autonome Nervensystem ist schwach. Elektrcen/ephalographische
Studien am Kaninchen zeigen, daß die Verbindungen eine Dcsynchronisierung im corticalcn
Enzephalogramm hervorrufen, was wahrscheinlich einen Ausdruck für ein erhöhtes Wachsein
des Gehirns darstellt. Die Verbindungen besitzen eine ausgesprochen analgetische Wirkung, gemessen in
dem Zerrungstest. In niedrigen Dosen wird die bedingte Ausfallreaktion bei Ratten blockiert. Die Verbindungen
haben auch eine stark hypothermische Aktivität bei Laboratoriumstieren.
Im Vergleich zu der eingangs genannten vorbekannten Verbindung, bei der der Piperidinring in
4-Stellung durch cmc Methylgruppe substituiert ist, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die in 4-Stellung des Piperidinringes durch eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe, die 2 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält, substituiert sind, durch einen erheblich stärker ausgeprägten apomorphinantagonistischen
Effekt aus. Als Folge hiervon sind die Verbindungen geeignet als Mittel zum Verhindern von
Erbrechen, z. B. zum Verhindern von Seekrankheit.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen besteht darin, daß man in an sich bekannter
Weise ein in 4-Stellung mit einer geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
substituiertes Piperidin mit eiiiem y-Halogenp-fh.orbutyrophenon
bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie Triäthylamin,
umsetzt. Als säurebindendes Mittel kann auch ein Überschuß des alkylierten Piperidins dienen,
wobei vorzugsweise ein Überschuß von I Mol angewandt wird.
Das Erhitzen wird vorzugsweise in Gegenwart von Kaliumjodid durchgeführt, wodurch unerwünschte
Nebenreaktionen vermieden werden. Die Reaktion kann in einem inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittel,
wie einem Kohlenwasserstoff, z. B. Toluol durchgeführt werden. Hierdurch wird die Ausbeute
verbessert und die Reaktionszeit verringert. Gewünschtenfalls kann die Reaktion in einem geschlossenen
Gefäß, wie einem zugeschmolzenen Glasrohr, unter Anwendung eines niedrigersiedenden Lösungsmittels
als Reaktionsmedium durchgeführt werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
I 645 901
Beispiele 4 bis
Herstellung von y-(4-Isopropyl-piperidino)-p-fluorbutyrophenon
20,1 g(0,l MoOy-Chlor-p-lluorbutyrophenon, 12,7g
(0,1 Mol) 4-Isopropyl-piperidin, 11,1 g (0,1 Mol
+ 10%) Triäthylamin und 85 ml Xylol und eine kleinere Menge Kaliumiodid wurden in einem 250-ml-Rundkolben,
der mit einem Rückflußkühler und einem Heizmantel versehen war, eingeführt. Die Mischung
wurde während 5 Stunden zum Sieden erhitzt und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt. Das erhaltene
Triäthylaminhydrochlorid (11,9 g, entsprechend 86,2%
der Theorie) wurde abgesaugt und auf dem Filter dreimal mit je 50 ml Benzol gewaschen. Die Mutterlaugen
wurden vereinigt und 250 ml Äther wurden zugesetzt. Die Lösung wurde dreimal mit je 10 ml Wasser gewaschen
und dann über Aktivkohle filtriert und über Natriumsulfat getrocknet. Die Lösung wurde dann
filtriert und zux Trockne eingedampft. Der Eindampfungsrückstand
(27,8 j) wurde destilliert und 18,7 g ;■ - (4 - lsopropyl - piperidino) - ρ - fluorbutyrophenon
(entsprechend 64,3% der Theorie) wurden erhalten. Der Siedepunkt war 135 bis 1451C bei 0,01 nv.n Hg.
Herstellung von }'-{4-lsopropyl-piperidino)-p-fluoibulyrophenon-hydrochlorid
18.6 g (0,0MMoI) γ - (4 - lsopropyl - piperidino)-p-fluoibutyrophenon
und 60 ml 99%iges Äthanol wurden in einen 250-mi-Runc_*:olben eingeführt und
auf dem Wasserbad zum Si den erhitzt. 12,1 ml (0.064 Mol + 5%) einer 5,57 n-aikoholischen Chlorwasserstoftsäure
und 60 ml Äther wurden zugesetzt und die Mischung wurde durch Stehenlassen zum Kristallisieren gebracht. Die erhaltenen Kristalle wurden
abgesaugt und im Vakuum getrocknet; Ausbeute: 15,3 g.
Das Salz wurde aus einer Mischung von 75 ml 96%igem Äthanol und 20 ml Äther umkristallisiert;
Ausbeute 8,1g (38,6% der Theorie); Schmelzpunkt: 213bis216°C.
Eine weitere Menge von 6,4g (Schmelzpunkt: 213
bis 216° C) des Salzes wurde aus der Mutterlauge beim
Stehen erhalten.
Herstellung von y-(4-n-Propyl-piperidino)-p-fiuorbutyrophenon
20 g y-Chlor-p-fluorbutyrophenon, 12,7 g 4n-Propylpiperidin,
11 g Triäthylamin in 85 ml Xylol und eine katalytisches Menge Kaliumjodid wurden in
einem 250-ml-Rundkolben, der mit einem Rückflußkühler
und einem Heizmantel versehen war, eingeführt.
Die Reaktionsmischung wurde 5 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach Abkühlung auf
Zimmertemperatur wurde Äther der Reaktionsmischung zugesetzt und das gebildete Triäthylaminhydrochlorid
durch Filtrieren entfernt. Das Filtrat wurde zur Trockne eingedampft und der Rückstand
destilliert. Es wurden 15,6 g des Reaktionsproduktes (54% der Theorie) erhalten. Der Siedepunkt war 130
bis 140° C bei 0,05 bis 0,2 mm Hg.
Die basische Verbindung wurde, wie im Beispiel 2 beschrieben, in das Hydrochlorid umgewandelt;
Schmelzpunkt: 183 bis 185°C.
Entsprechend den Angaben im Beispiel 1 wurden weitere Verbindungen hergestellt, die in der folgenden
s Tabelle zusammengestellt sind.
Chlorwasserstoffadditionssalze
Nr.
4
5
6
5
6
C2H,
1-C4H9
Schmelzpunkt CC)
198 bis 203 bis 210 bis
Analyse (Cl-)
berechnet
11,30 10,37 10,37
gefunden
11,31 10,35 10,37
Pharmakologische Resultate deuten darauf hin, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen besonders
wertvoll bei der Behandlung verschiedener mentaler Störungen, wie z. B. Epilepsie, Psychose oder Neurose,
sind, aber wie schon erwähnt, auch zum Verhindern von Erbrechen,, z. B. zum Verhindern von Seekrankheit
geeignet.
Versuchsbericht
Verglichen wurden FG 5167 =--(4-n-Butylpiperidino)
- ρ - fluorbutyropherion - hydrochlorid, FG 5238 = y - (4 - Jsopropylpiperidino) - ρ - f.uorbutyrophenonhydrochlorid
mit Promazin = 10 - (3 - Dimethylaminopropyl)-2-chlorphenthiazin.
Pharmaknlogischer Test
* LD50 bei subkutaner Verabreichung (Mäuse).
* Amphetaminantagonismus. ED50 mg/kg
* Apomorphinantagonismus, ED50 mg/kg
Katalepsie hervorrufender Effekt, ED50 mg/kg
* Elektro-antikonvulsiver Effekt, ED50 mg/kg ....
* Konditioniertes Benehmen, ED50 mg/kg
* Spontanaktives Klettern, ED50 mg/kg
* Lokalanästhetischer Effekt relativ zu Lido-
cain
Hemmung des aggressiven Benehmens,
ED50 mg/kg
* Anticholinergistischer Effekt, ED50 y/ml Bad
* Antihistaminergistischer Effekt, FD50 y/ml Bad
' * Analgetischer Effekt, (Writhing-Test),
ED50 mg/kg
KG 516·;
400 1,5 1,0 4,0 10,0 1,5 3,8
5,4
2,0 >2 0,4
0,4
FG 5238 | •nima/in |
200 | 450 |
0,8 | >40 |
1,0 | >20 |
4,0 | 7,5 |
>20 | 20 |
2,5 | >50 |
2,5 | 5,0 |
0,0 | 4,0 |
3,0 | 6,0 |
>2 | 0,5 |
2,5 | 5,0 |
2,5 | 5,0 |
Die mit * versehenen Texte sind in Acta Pharmacol, et Toxico!.,
(1965), S. 109 bis 132 (Christenscn et al.), beschrieben.
Der apomorphinantagonistische Effekt wurde an einem Hund ausgeführt, der die Testsubstanz per os
Minuten vor einer subkutanen Dosis Apomorphin
(0,06 mg/kg) erhielt. Danach wurde das Vermögen
der Testsubstanz studiert, das Erbrechen, das von Apamorphin verursacht wird, zu verhindern,
Der Katalepsie hervorrufende Effekt wurde auf die Weise studiert, daß die Testsubstanz subkutan zügeführt
wurde, worauf das Vorkommen von Katalepsie nach 60 Minuten beurteilt wurde.
Die Hemmung des aggressiven Benehmens wurde an männlichen Mäusen studiert, die während einer
längeren Zieh isoliert gehalten wurden. Wenn diese gepaart wurden, entstand ein aggressives Benehmen.
Das Vermögen der Substanzen, dieses Benehmen zu hemmen, v/urde studiert.
Ergänzend wird noch ausgeführt, daß der Amphetaminantagonismus
bestimmt wurde als Vermögen, die Benehmenseffekte blockieren, die an der Ratte mit
Amphetamin induziert wurden.
Der antikonvulsive Effekt wurde bestimmt als Vermögen, Konvulsionen zu blockieren (hemmen), die
bei Mäusen durch elektrische Stromstöße hervorgerufen wurden.
Konditioniertes Benehmen ist das Vermögen, anerzogenes (konditioniertes) Benehmen bei Ratten zu
blockieren.
Spontanaktives Klettern: Bestimmt wurde das Vormögen,
die Spontan(Neugierigkeits)-aktivität bei Mäusen zu verhindern.
Ein lokalanästhetischer Effekt ist das Vermögen, den Cornealreflex am Kaninchenauge zu verhindern.
Anticholinergistischer Effekt und antihistaminergistischer Effekt wurden am isolierten Meerschweinchendarm
bestimmt.
Der iinsilgetische Effekt ist das Vermögen, Schmerzstimulierung,
die durch Wärme erzeugt wird, zum Erlöschen zu bringen.
Apomorphinantagonismus
Substanz Nr. | R | LD51, mg kg |
FG-5111 | 6 | |
FG-5240 | -CH2CH3 | 1.5 |
FG-5236 | -CH2CH2CH3 | 3 |
FG-5238 | -CH CHj |
0.75 |
FG-5167 | -CH2CHxCH2CHj | 1.0 |
CHj | ||
FG-5227 | —C-CHj | 3 |
\ CHj |
Diese apomorphinantagonislische Wirksamkeit macht die erfindungsgemäßen Verbindungen geeignet,
als Mittel gegen Seekrankheit verwendet zu werden.
Claims (1)
1 64590!
Patentansprüche:
I. y-(4-Alkylpiperidino)-p-fluorbutyrupheiione
der allgemeinen Formel
CH1-CH1
R-CH N-(CHj)3-
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |