DE1645730A1 - Verfahren zur Herstellung leicht abtrennbarer Addukte bei der Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffen mit Harnstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung leicht abtrennbarer Addukte bei der Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffen mit HarnstoffInfo
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Description
- ■ 164573C
EDELEANU GESELLSCHAFT Frankfurt, denΛ9· Juni I967
M.B.H. . Stresemannallee 36
Verfahren zur Herstellung leicht abtrennbarer Addukte bei der Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffen mit Harnstoff.
Es ist bekannt, daß Harnstoff mit gradkettigen paraffinischen
Kohlenwasserstoffen feste Komplexe, bildet, die man als Addukte bezeichnet. Auf dieser Basis sind in der Mineralölindustrie Verfahren
entwickelt worden, Destillate mit dem Ziel zu entparaffinieren, um tiefstockende Öle und reine Normalparaffine zu gewinnen.
Vorzugsweise verwendet man. statt festem Harnstoff hochgesättigte,
wässrige oder methynolische Harnstofflösungen in Gegenwart eines
Öllösers bei einer Reaktionstemperatur von 20 bis 40°C. Bei intensiver
Rührung bildet der Harnstoff mit dem Paraffin der Destillate ein festes Addukt, das durch Filtration von dem flüssigen
nicht reagierten Gemisch abgetrennt wird. Das abgetrennte Addukt wird durch Zusatz von Wasser und bei höherer Temperatur" in seine
Komponenten Harnstoff-Losung und "Paraffin zerlegt und das 2-Phasengemisch
anschließend getrennt,Paraffin und tiefstockendes Öl sind
die Endprodukte des Verfahrens»
Das gebildete, feste Addukt kann je nach der Wahl-der Verfahrensbedingungen
als emulslonsartiger Brei,, als feines Pulver oder als
lcörniges Produkt anfallen. In den ersten beiden Fällen' ist die
trennung des Adduktes von dem Öl-Öllösungsmittelgeaiiseli sehr
schwierig 5 weaa nicht unmöglich 9 und bedarf hochwirkaasBaer Tr@na<=
vorrichtungen, wie s.B« Schalaea.trifugen* Bei einer körnigen. Be =
©■
s© schaffenheit ist die Trennung wit Hilfe einfacher-Siebe mögliche
g^j, Auch die Wasetamg ist x-regen der hohen Pilterleistung des körai-
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—* deshalb stets die Bilctamg eim®0 k©rmig©n Adduktes- amstrebeno Da-
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sau Isann5 die das Endprodukt Paraffin. vo^iarairoiBigQSi «=>
■ fersior 8
" 2V 164573C
es nicht zu weich und schmierbar wird und dadurch schlechte Filtriereigenschaf
ten efc-fchält.
Die Bildung eines siebfähigen körnigen Adduktes von hoher Qualität
ist aber abhängig von vielen Faktoren, die aufeinander abgestimmt werden müssen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, zur Addukt-bildung hochgesättigte
Harnstofflösungen mit 10 bis kO Gew.-% Wasser zu verwenden, vorzugsweise
mit 24 % HQ0, das einer Harnstoff-Lösung mit Sättigung
700C entspricht. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, ein festes
Adduktkorn unterschiedlicher Größe zu erzeugen, das gleichzeitig das gesamte Wasser der Harnstofflösung aufnimmt, so daß nur eine
feste Phase, das das Harnstofflösungsmittel enthaltende Addukt9
und nur eine flüssige Phase, das Gemisch entparaffiniertes Öl-ÖllösungsmitteX
entstehen. .. —
Es ist auch bekannt, daß eine Reilie weiterer Faktoren die Bildung
des Ääduktkoraes. beeinflussen, " wie s„B.
"a) die durch die Eigenschaften des eingesetzten. Destillates und
durch die Anforderung an'das Endprodukt gegebenen Bedingungen,
b) die Wahl des Öllösers, . - -
c5 die Menge der Harnstofflösung, .
ä) die Temperatur, bei., der das Addimlxt sieb bildet»
IEi- eis? t©ehEiis©.iuesii Amlag© i-jird bsi. flüu-ra&LctoBig von. Harsästof f lösungdie
wässrig© Harnstoff lösung vorzugsi-mla® mit Sättlgwmg 70^- (ca.
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-Destillat und das öllös^EagsQitt©!, "/orSHgot-ieis© ehlorierte
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I=.. .··.- b&± Tessäpe.ratureiii ^öraupyaise yij-isclaQSi ^120C- nn<ä +350C statt.
Λ Λ η
•wobei die Temperatur durch Abpumpen des niedrigsiedenden Lösungsmittels
reguliert "wird.
Das anfallende feinkristalline Addukt wird erst nach Beendigung
•der Reaktion in einem nachfolgenden Behälter in das erwünschte
siebfähige körnige'Addukt vori> O,1 mm 0, vorzugsweise 0,2 .- 0,6
mm 0Γ, umgewandelt. Diese Kornbildung erfolgt durch Zusatz von
Wasser, das mit dem Gemisch, bestehend aus Addukt, entparaffiniertem
Öl und Öllöser, verrührt wird. Die Temperatur bleibt aus
technischen Gründen die gleiche wie bei der Reaktion. Die Menge des zugesetzten Wassers bestimmt die Größe des Adduktkornes. Diesem
relativ einfachen Verfahren, durch Zusatz von Wasser die Kornbildung
zu regulieren; sind aber Grenzen gesetzt und es ist haufig mit Nachteilen und unerwünschten Begleiterscheinungen verbunden.
An folgenden Beispielen wird dies beschrieben:
1.) Der Zusatz von Wasser bedingt praktisch eine Herabsetzung der
ursprünglichen Sättigung (S.) der eingesetzten Harnstofflösung, z.B. von S. 700C auf S. 650C bzw. S. 6o°G. Diese zugesetzte
Wassermenge muß nach erfolgter Zersetzung des Adduktes in Paraffin
und,Harnstofflösung wieder verdampft werden, um die
Konzentration der Einsatz-Harnstofflösung wieder zu erhalten.
Der Aufwand kostet zusätzliche Energie.
Durch Herabsetzung der Sättigung enthält das gebildete Korn
mehr Wasser bzw. niedrig gesättigte Harnstofflösung (Muttered
-lauge), die das Korn weich und häufig matschig macht» Nicht *° nur die Filtriereigenschaft leidet darunter, sondern es wird
op
N) bei der Filtration und Waschung des Adduktkornes ein Teil
«^ ■. der wässrigen Mutterlauge vom Adduktkorn abgegeben, die das
—* Öl-Filtrat durch Bildung einer wässrigen Phase verunreinigt,
fs)
-J Außerdem kann der aus dieser Harnstofflösung bei Abkühlung
ausfallende Harnstoff Filter und Abflußleitungen verstopfen.
2.) Durch unzureichende Vermischung des Wassers mit dem Adduktpulver,
sei es durch schlechte Verteilung des Wassereinlaufes
oder durch zu geringe Verweilzeit, wird der Kornboreich über die gewünschten Grenzen hinaus erweitert. Es entstehen
neben Addukten mit gewünschter Korngröße nicht siebfähiges
164573C
Pulver und Grobkorn von mehreren mm Durchmesser, das verhältnismäßig
größere Mengen nicht paraffinischer Kohlenwasserstoffe einschließt.
3.) Die Anpassung und Regulierung der erforderlichen Wassermenge an die oft variablen Bedingungen erfolgt sehr träge und langsam.
Um diese offensichtlichen Nachteile zu vermeiden, kann man anstelle
des Wasserzusatzes oft vorteilhafter eine Erhöhung der Temperatur
nach der Reaktion anwenden, da auch eine Temperaturerhöhung eine
Zusammenballung des feinkristallinen Pulvers zu einem siebfähigen
Korn bewirkt. Es genügt häufig eine Erhöhung von wenigen Graden, um z.B. von 3 - 10°C, um ein gut filtrierbares Kornaddukt zu erhalten.
Eine Temperaturerhöhung des Gemisches nach der Reaktion war aber bis jetzt technisch nicht möglich, da eine indirekte Wärmeübertragung durch Waremeaustauscher bei einem 2-Phasen-System, das aus
festen und flüssigen Komponenten besteht, nicht anwendbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, die Temperatur des Gemisches
nach Beendigung der Reaktion in technisch durch-führbarer
Weise zu erhöhen, wenn man die für die Temperaturerhöhung notwendige Wärememenge direkt zuführt und zwar
1.) durch Einblasen von Wasserdampf oder
2.) durch Einblasen von Dampf des Öllösungsmittels,
wobei die Temperaturerhöhung durch die Menge des eingeblasenen
Dampfes reguliert wird.
Durch die Kondensation der Dämpfe in dem Gemisch, insbesondere
wenn die Dämpfe in die Druckseite der Umläufe des Kornregenerierungsbehälters
eingeblasen werden, entsteht eine gleichmäßige Verteilung
der freiwerdenden Wärmeenergie und eine homogene Verteilung des Kondensates im Gemisch.
009829/T 276.' ^
164573C
Das feinstverteilte Kondensat des Wasserdampfes bedingt eine
gleichmäßige Anlagerung von nur geringen Mengen HO an die festen
Adduktteilchen - während das Kondensat des Öllösungsmittels zwar
die Verdünnung des Öl-Öllösergemisches erhöht, jedoch die Konzentration
der Harnstoff lösung bzw. den H0 Q-Geha.lt im Addukt nicht
fm*
verändert.
Durch die spontane Kondensation der Dämpfe an, den festen Adduktteilchen
und die durch die Kondensationswärme bedingte lokale Erwärmung
der Oberfläche der Adduktteilchen wird eine Konglomerisation
der feinen Adduktteilchen sju. gröberen Teilchen durch Zusammen
kleben bewirkt. Die Temperatur des Gemisches bleibt dabei unterhalb
der Temperatur, die erforderlich wäre, wenn das Gemisch auf indirektem Wege bis zur Kornbildung erwärmt werden müßte.
Der durch diese Maßnahme bewirkte Kornbereich kann in sehr engen
Grenzen gehalten werden. Die gebildeten Körner sind hart und fest
und geben, da der Wassergehalt durch Wasserdampf nur unwesentlich bzw. durch Me-Dampf überhaupt nicht' verändert wird, keine Mutterlauge bei der Filtration ab. Entsprechend ihren Größenabmessungen
schließen sie keine Olbestandteile ein»
Die Kornregulierung kann schneller den oft variablen Verhältnissen
einer Entparaffinxerungsanlage angepaßt werden. Da in den technischen
Anlagen Wasserdampf stets vorhanden ist, desgleichen aus den Brüden der Verdampfer hochgespannter Me-Dampf anfällt, lassen
sich diese Maßnahmen leicht realisieren und nachträglich in bestehende Anlagen einbauen. .'-.;
Die Umwandlung des feinkristallinen Adduktpulvers in ein siebfähiges
Adduktkorn durch Temperaturerhöhung kann auch in der Weise erfolgen,
daß man zusätzlich, wie bekannt, dem Gemisch etwas Wasser zufügt. Da in diesem Fall jedoch die zugefügte Wassermenge in geringen
Grenzen gehalten werden kann, wird eine Aufweichung des Korns, wie sie bei Anwendung von Wasserzusatz allein oft auftritt,
vermieden.
Der Vorteil für die Kornregenejaerung durch die beschriebenen Maßnahmen
zur Temperaturerhöhung soll &u folgenden Beispielen geaeigt
werdeni 009829/1276
Für die .Entparaffinierung von Spindelöläestillat sind,folgende
Einsatzmengen zugrunde gelegt:
8,5 Gl&w. -Teile Destillat,
11,8 Gew.-Teile HgO-Harnstofflösung, Sättigung 7O°C,
26,5 Gew.-Teile Methylenchlorid als Lösungsmittel für Destillat»
j·-. -· -φ
Die Reaktionstemperatur beträgt +300C, !fach der Reaktion werden zur Kornbildung des Adduktes bei konstanter Temperatur ca. 7 'Teile Wasser zugesetzt. Es' bildet sich ein weiches Korn, wobei die Konzentration der Harnstqfflösung von S. 7O° auf S. 6o°C erniedrigt wird. Der Kornbereich liegt zwischen O1I bis 2 mm Durchmesser.
Die Reaktionstemperatur beträgt +300C, !fach der Reaktion werden zur Kornbildung des Adduktes bei konstanter Temperatur ca. 7 'Teile Wasser zugesetzt. Es' bildet sich ein weiches Korn, wobei die Konzentration der Harnstqfflösung von S. 7O° auf S. 6o°C erniedrigt wird. Der Kornbereich liegt zwischen O1I bis 2 mm Durchmesser.
Durch Einblasen von 0,l6 Gew.-Teilen Dampf mit 2 1/2 atii wird
die Temperatur des Gemisches auf' +3^0C erhöht und die Sättigung
auf ca. 670 erniedrigt. Das Adduktkorn bleibt hart und liegt in
einem Bereich von 0,1 - 0,6 mm.
Durch Einblasen von 1,14 Gew.-Teilen MethylenctiXorid-Dampf mit
3 1/2 &tü in das Gemisch wird die Temperatur auf -f-35°C erhöht.
Die Sättigung der Harnstoff lösung bleibt unverändert und das
Adduktkorn ist in der Qualität wie Beispiel 1.
0 9823/1276
Claims (3)
1.)/Verfahren zur Bildung von körnigen siebfähigen Addukten
x*_/ bei der Entparaffinierung von Kohlenwasserstoffölen mit
Harnstoff durch Temperaturerhöhung des Addukt-Gemisches,
dadurch gekennzeichnet, daß man dem aus f einkristallineia
Addukt, entparaffiniertem Öl und Öllösungsmittel bestehenden
Gemisch die für die notwendige Temperaturerhöhung benötigte Wärmemenge direkt zuführt, indem man dampfförmige
Stoffe einbläst, deren Kondensationswärme die Temperaturerhöhung bewirkt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in das Gemisch dampfförmiges Öllösungsmittel und/oder Wasserdampf
einbläst.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Gemisch außer den eingeblasenen Dämpfen noch
geringe Mengen flüssigen Wassers zusetzt.
EDELEANU GESELLSCHAFT MBH tt ent abt ei lung
009829/1276
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-
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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