DE1642767B - Adsorptionsmittel für gegorene Getränke - Google Patents

Adsorptionsmittel für gegorene Getränke

Info

Publication number
DE1642767B
DE1642767B DE1642767B DE 1642767 B DE1642767 B DE 1642767B DE 1642767 B DE1642767 B DE 1642767B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bentonite
beer
earth
minerals
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Karl Dr. 8032 Gräfelfing Raible
Original Assignee
Aktiengesellschaft für Brauerei-Industrie, Basel (Schweiz)

Links

Description

worden, daß mit Säure behandelte Mineralien der Polyphosphorsäuren behandelten Montmorin-Mine-
Montmorin-Gruppe, z. B. Bleicherden, die aus CaI- ralien vor der weiteren Wäsche mit Wasser in Kon-
cium-Bentonit hergestellt wurden, zwar frei sind von takt gebracht.
in Wasser löslichen Stoffen, daß sie aber unter dem Überraschenderweise hat sich dann noch heraus-Angriff des schwach sauren pH — wie es Wein und s gestellt, daß sauer aufgeschlossene, erfindungsgemäß Bier besitzen — beträchtliche Mengen an Eisen und mit Polyphosphaten oder Polyphosphorsäuren behan-Aluminium an das betreffende Getränk abgeben Dies delte Ton-Mineralien der Montmorin-Gruppe gegenmag womöglich mit die Ursache dafür sein, daß sich über Vergleichsprodukten ohne diese Behandlung sauer aktivierte Bleicherden für die Eiweißstabilisie- auch eine verbesserte eiweißstabilisierende Wirkung rung von Wein und Bier nicht eingeführt haben, io besitzen. Diese Wirkung ist so gut, daß sie im Falle Im Falle des Bieres kann man beispielsweise in des Bieres z. B. mit Kieselgelpräparaten konkurrieren allen Lehrbüchern Angaben darüber finden, welch können und auch dem Natrium-Bentonit nicht nachschädlichen Einfluß das Eisen auf die Qualität des stehen, wobei aber gleichzeitig die eingangs geschil-Bieres ausübt. Es fördert Oxydationsvorgänge, die derten Vorteile, nämlich die mit der fehlenden Quelsich sowohl auf die kolloidale Stabilität als auch auf 15 lung verbundene bessere technische Handhabung, begeschmackliche Haltbarkeit negativ auswirken. Eben- stehen.
so bekannt ist von den Salzen des Aluminiums, daß In der angegebenen Weise hergestellte Bleicherdesie fällend auf Eiweißstoffe wirken, und zwar stärker produkte können nach der üblichen Waschung mit als dies bei anderen Salzen der Fall ist, bedingt durch Wasser entweder nur stark abgepreßt oder partiell den dreiwertigen Charakter des Aluminiums. ao oder völlig getrocknet und anschließend zermahlen Beispielsweise gehen von einer guten Bleicherde werden. Das pulvrige Produkt wird beim Einsatz für nicht mehr als 0,1 bis O,2°/o in Lösung, wenn man die Getränkeklärung in einer geringen Menge Wasser ein Muster davon in destilliertem Wasser suspendiert. oder Getränk angerührt und diese Suspension dann Man findet weiterhin, daß praktisch kein Eisen und dem zu behandelnden Getränk beigefügt,
auch kein Aluminium in Lösung geht. Rührt man die 25 Man kann aber auch auf die Vermahlung verzichgleiche Bleicherde jedoch in eine Pufferlösung ein, ten und das partiell oder völlig getrocknete Material die den pH-Wert des Bieres, also etwa 4,5 aufweist, in körniger Form in den Verkehr bringen. Dies hat dann stellt sich heraus, daß allein an Eisen (Fe) bis unter Umständen den Vorzug, daß beim Abwiegen zu 0,2 n/o in Lösung gehen können. des Adsorptionsmittels in der Brauerei oder Wein-Auf die praktische Bierbehandlung mit einer 30 kelterei keine starke Staubentwicklung auftritt. Man solchen Bleicherde übertragen, bedeutet dieser Be- kann dann das körnige Material mit ein wenig Flüsfund, daß ζ. B,. bei Anwendung von 100 g Bleich- sigkeit anteigen und es mit Hilfe einer rasch laufenerde pro Hektoliter Bier der Eisengehalt des Bieres djn Dispergiereinrichtung feinst zerkleinern. Diese um möglicherweise bis zu 2 mg pro Liter erhöht wird. Art der Zerkleinerung führt zu besonders feinen Sus-AIs zulässige Grenze für den Eisengehalt von Bier 35 pensionen, deren adsorptive Wirksamkeit höher ist werden aber etwa 0,4 bis 0,5 mg pro Liter angesehen. als die eines Vergleichsproduktes, das getrocknet und Analog ist die Situation bei der Behandlung von mit den üblichen Mühlen trocken zermahlen wurde. Wein. Auch hier ist es nicht erwünscht, daß zusatz- Die Möglichkeit, aus körnigem, trockenem Bleichliches Eisen in das Getränk kommt. erdematerial feinste Suspensionen durch Feuchtver-Im Falle des Aluminiums ist die Situation ähnlich. 40 mahlung mit Hilfe einer Dispergiereinrichtung herzu-Während man bei hochwertigen Bleicherdeprodukten stellen, ist um so besser, je schonender das Produkt findet, daß sie praktisch kein Aluminium an Wasser vorher getrocknet wurde, weil durch langsame Trockabgeben, stellt sich heraus, daß schwach saure Lö- nung bei niedriger Temperatur (bis zu 150° C) wesentsungen, wie z.B. Wein oder Bier, betiächtiiehe Alu- lieh weichere Körnchen entstehen, als wenn man die miniummengen aus der Bleicherde herauslösen kön- 45 Trocknung sehr rasch und bei sehr hohen Temperanen. Beispielsweise findet man beim Modellversuch türen vornimmt.
mit Pufferlösungen oder aber 0,5°/oiger Äpfelsäure, Das erfindungsgemäße Adsorptionsmittel kann mit
die mit ihrem pH-Wert in dem Bereich von Wein anderen Adsorptionsmitteln oder Stabilisierungsver-
und Bier liegen, daß bis zu 0,3 °/o Aluminium in Lö- fahren kombiniert werden. Seine Anwendung kann
sung gehen können. 50 am Ende des Produktionsvorganges vor der Filtration
Gemäß der Erfindung wird die Verwendung von und Abfüllung erfolgen oder aber je nach Bedarf bei
sauer aktivierten Montmorin-Mineralien. die nach Zwischenstufen des Herstellungsvorganges,
einem Säureaufschluß mit wäßrigen oder sauren
Lösungen von polymeren Phosphaten oder Polyphos- Beispiel 1
is- 55
ssssr^isz s w»s^ T ^T
empfohlen Durch diese Behandlung wird erreicht die nur wemg Eisen und Aluminium
daß - je nach der angewendeten Konzentration - an schwach saure Flusslgkeiten abSlbt
die Menge des in den schwach sauren Flüssigkeiten 280 g Ca-Bentonit aus den Lagern bei Moosburg
löslichen Eisens und Aluminiums auf weniger als 60 in Bayern werden zerkleinert und mit 11 Wasser über
ein Fünftel der sonst üblichen Menge reduziert Nacht vorgequollen. Dann werden 280 ml konzen-
werden kann. Solche mit Polyphosphat oder Poly- trierte Salzsäure zugesetzt. Es wird 6 Stunden ge-
phosphorsäuren behandelten Bleicherden weisen dann kocht. Danach wird der Ansatz in zwei gleiche Teile
nicht mehr die oben geschilderten Nachteile bei der geteilt.
Getränkebehandlung auf. 65 A. Teil A wird auf eine Nutsche gegeben, die Auf-
Vorzugsweise werden die Getränke mit den sauer schlußsäure abgesaugt und dann mit insgesamt
aktivierten, erfindungsgemäß mit wäßrigen oder 2 1 Leitungswasser auf der Nutsche nachge-
sauren Lösungen von polymeren Phosphaten. oder waschen.
B, Die andere Hälfte wird auf die Nutsche gegeben und die AufschlußsSure abgesaugt, Nunmehr wird eine Lösung von 2 g Natriummetaphosphat + 10 ml konzentrierter Salzsäure in 200 ml Wasser durch den Filterkuchen ge- S saugt. Anschließend wird mit 1800 ml Leitungswasser gewaschen,
Beide Filterkuchen werden bei 15O0C über Nacht getrocknet und dann gemahlen, Ausbeute je etwa xo 100 g, Bezogen auf diese Ausbeute, betrug also der Einsatz des Natriummetaphosphats bei Ansatz B etwa 2% der Trockensubstanz des behandelten Tones,
Bestimmung des löslichen Eisens *5
und des löslichen Aluminiums
1,5 g der getrockneten und zermahlenen Produkte werden in 15 ml Zitronensäurephosphat-Puffer, pH 4,5, nach Mc. Ilvaine, suspendiert und unter ao gelegentlichem Umschütteln 1 Tag stehengelassen. Danach wird abzentrifugiert und das in Lösung gegangene Eisen kolorimetrisch bestimmt.
Ergebnis: as
A. Blindprobe ohne Phosphatbehandlung:
2,0 mg Fe pro Gramm Trockensubstanz=0,2 °/o.
B. Probe mit Phosphatbehandlung:
0,8 mg Fe pro Gramm Trockensubstanz=0,08 °/o.
In analoger Weise werden 15 g der beiden Versuchsprodukte in 150 ml O,5°/oiger Äpfelsäurelösung für 1 Tag suspendiert. Danach werden das in diesem Substrat in Lösung gegangene Eisen und Aluminium bestimmt.
Ergebnis:
A. Blindprobe ohne Phosphatbehandlung:
Fe 0,56 mg pro Gramm Trockensubstanz,
Al = 2,3 mg pro Gramm Trockensubstanz,
B, Probe mit Phosphatbehandlung:
Fe = 0,17 mg pro Gramm Trockensubstanz,
Al => 1,2 mg pro Gramm Trockensubstanz.
Beispiel 2
Bierstabilisierung mit erfindungsgemäßen,
sauer aktivierten Bleicherden
Im Kleinversuch wird zu unbehandeltcm Flaschenbier sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung, sauer aktivierte Bleicherde mit Phosphatbehandlung (beide Versuchsmaterialien von Beispiel 1) und zum Vergleich auch feingemahlenes Kieselgel zugegeben. Eingesetzt werden Mengen, die einer Dosierung von 100 g pro Hektoliter entsprechen. Diese Adsorptionsmittelmengen kommen in das Probebier, das nach kräftigem Umschütteln 2 Tage bei O0C aufbewahrt wird. Danach wird das Bier durch Zentrifugieren geklärt und in farblose Probeflaschen übergeführt. Diese Probeflaschen kommen zur Beschleunigung der Alterungsvorgänge 3 Tage in einen Trockenschrank bei 4O0C und danach für 1 Tag in schmelzendes Eis. Die dabei sich einstellende Kältetrübung wird mit einem Meßgerät gemessen und in EBC-Einheiten ausgedrückt. Je niedriger die gemessene Trübung ist, desto besser war die Stabilisierungswirkung des Adsorptionsmittels. Dieser Versuch wird mit vier verschiedenen, unbehandelten, hellen Vollbieren aus Münchener Brauereien durchgeführt. Das Ergebnis ist in der Tabelle dargestellt.
Bierl
Bier 2
Bier 3
Bier 4
100 g/hl sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung
100 g/hl sauer aktivierte Bleicherde mit Phosphatbehandlung
100 g/hl feingemahlenes, weitporiges Kieselgel
Vergleichsbier ohne Zusatz etwa
11,8
6,5
8,4
30
6,6
4,3
5,7
20
11,5
8,5
6,9
30
12
9,2
7,4
30
Das vorstehende Beispiel zeigt, daß bei allen Bieren die sauer aktivierte Bleicherde, die mit Phosphat nachbehandelt und somit in ihrer Eisen- und Aluminiumabgabe an das Bier beträchtlich reduziert worden war, eine wesentlich bessere Stabilisierungswirkung besaß als die sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung. Bei Bier 1 und 2 war die Stabilisierungswirkung sogar noch besser als die des vergleichsweise eingesetzten Kieselgels. Bei Bier 3 und 4 erreichte die Stabilisierungswirkung die des Kieselgels nicht ganz. Betrachtet man das arithmetische Mittel der gemessenen Trübungswerte, dann findet man, daß die sauer aktivierte und mit Phosphat behandelte Bleicherde etwa so wirksam ist wie das Kieselgel.
Beispiel 2a
Filtrationsverhalten von erfindungsgemäßen,
sauer aktivierten Bleicherden
Es wird ein Kleinversuch durchgeführt, bei dem die Anschwemmfiltration von Bier im Kleinmaßstab durchgeführt wird. Zu diesem Versuch wird eine
60
65 Glasapparatur benutzt, die eine Filterfläche von 5 cm2 besitzt. Auf der Glassinterfläche dieser Filterapparatur wird zunächst eine Grundanschwemmung von 0,5 g Kieselgur »Standard Supercel« aufgebracht. Unter einem Überdruck von 0,5 atü wird 1 1 Bier, in dem 0,7 g der gleichen Kieselgur sowie 0,5 g Bleicherde oder Calcium-Bentonit suspendiert worden waren, filtriert. Bei dem Bier handelte es sich um unfiltriertes helles Vollbier aus einer Münchner Brauerei. Die Versuchstemperatur betrug Ü°C. Die Versuchsbedingungen sind mithin, sowohl was Temperatur als auch Menge und Art der Filterhilfsmittel betreffen, mit denen der Praxis vergleichbar.
Als stabilisierende Filterhilfsmittel bzw. erfindungsgemäße sauer aktivierte Bleicherden wurden eingesetzt
getrockneter, gemahlener und durch ein Sieb von 0,1 mm Maschenweite gesiebter Calcium-Bentonit,
sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, A, ebenfalls getrocknet, gemahlen und durch .0,1 mm gesiebt,
sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, B, ebenfalls getrocknet, gemahlen und durch 0,1 mm gesiebt,
feingemahlenes, weitporiges Kieselgel wie im Beispiel 2, ebenfalls durch 0,1 mm gesiebt.
In dem vorliegenden Versuch wurde die Zeit gestoppt, die benötigt wurde, um 600 ml Bier unter den angegebenen Bedingungen zu filtrieren. Im Filtrat wurde die Ammonsulfatfällungsgrenze als Kennzeichen für die erreichte Stabilität bestimmt.
Filtrationsdauer für 600 ml
(Sekunden)
Ammonsulfatfällungs
grenze (Milliliter gesättigte
Ammonsulfatlösung
auf 10 ml Bier)
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur 2050 0,95
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 05g Calcium-Bentonit
2900 1,0
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, A ..
1900 1,3
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, B ..
1930 1,5
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g Kieselgel
2400 1,6
Aus den Werten der Tabelle ist ersichtlich, daß der Calcium-Bentonit die Filtration des Bieres wesentlich verlangsamt. Dagegen verläuft die Filtration in Anwesenheit der beiden sauer aktivierten Bleicherdeprodukte deutlich etwas rascher als beim Blindversuch. Die sauer aktivierte Bleicherde kann danach also, was nur die Filtration betrifft, als Filterhilfsmittel benutzt werden, zumindest um einen Teil der Filtrationskieselgur zu ersetzen. Was die Stabilisierungswirkung betrifft, so zeigt sich, daß trotz der kurzen Kontaktzeit die beiden Bleicherdeprodukte eine deutliche Erhöhung der Ammonsulfatfällungsgrenze erbrachten, wobei das erfindungsgemäße Produkt 1, B infolge des geringeren Gehalts an löslichem Eisen eine verbesserte Stabilisierungswirkung aufweist, die fast die des weitporigen Kieselgels erreicht.
Beispiel 3
Zerkleinerung der erfindungsgemäß hergestellten sauer aktivierten Bleicherde vor dem Einsatz
zur Bierbehandlung
Es wird ein Ansatz gemäß Beispiel 1, B hergestellt. Nach der Waschung wird der Filterkuchen in zwei Teile zerteilt
A. Die eine Hälfte wird bei 200° C über Nacht getrocknet, danach zermahlen und gesiebt Der durch das Sieb mit 0,063 mm gehende Teil wird für den Bierstabilisierungsversuch verwendet go
B. Es wird ebenfalls bei 200° C getrocknet Die dabei anfallenden Bröckelchen werden für den Bierstabilisierungsversuch naß zerkleinert. Dazu werden 50 g mit 100 ml destilliertem Wasser in einem Mixer 10 Minuten lang zerkleinert. Danach wird das Ganze mit destilliertem Wasser auf 500 ml aufgefüllt, so daß sich eine lOVoige Suspension ergibt.
Das gesiebte Pulver und die 10°/»ige Suspension werden zur Bierbehandlung verwendet, wobei drei Biere — gemäß Beispiel 2 — behandelt werden. Eingesetzt werden 100 g Adsorptionsmittel (bezogen auf Trockensubstanz) pro Hektoliter Bier. Zum Vergleich wird das Bier ebenfalls mit 100 g pro Hektoliter feingemahlenem Kieselgel behandelt. Außerdem wird eine Blindprobe ohne Adsorptionsmittelbehandlung mitlaufen gelassen.
Ergebnis des Stabilisierungsversuches
Bier 1 Bier 2 Bier 3
Sauer aktivierte Bleicherde
als Pulver 7,5 8,4 4,5
Sauer aktivierte Bleicherde-
Suspension, durch Naß
vermahlung hergestellt .. 6,2 6,4 3,0
Feingemahlenes Kieselgel.. 8,8 7,0 3,6
Blindprobe etwa 30 30 20
Das vorstehende Beispiel zeigt wiederum, daß die erfindungsgemäß hergestellte sauer aktivierte Bleicherde im pulverförmigen Zustand eine Stabilisierungswirkung aufweist, die größenordnungsgemäß etwa der des feingemahlenen Kieselgels entspricht. Die durch Naßvermahlung hergestellte Suspension des gleichen Materials ist in ihrer Stabilisierungswirkung deutlich verbessert.
Bei dem vorstehenden Versuch wurde das zur Naßvermahlung bestimmte Material relativ scharf getrocknet, so daß harte Teilchen entstanden waren. Hätte man die Trocknung, wie schon in der Beschreibung ausgeführt, unter schonenden Bedingungen durchgeführt so wären weichere Körnchen entstanden, deren Naßzermahlung leichter und schneller möglich ist

Claims (4)

1 2 Patentansprüche: d»r<* geeignete Arbeitsweise diese Schwierigkeiten gemeistert werden, verbleibt als Nachteil des Na-
1. Die Verwendung von sauer aktivierten trium-Bentonits immer noch die Tatsache, daß er im Montmorin-Mineralien, die nach einem Säureauf- zu behandelnden Getränk sich durch Quellung außerschluß mit wäßrigen oder sauren Lösungen von 5 ordentlich fein verteilt und durch Filtration nicht polymeren Phosphaten oder Polyphosphorsäuren wieder entfernt werden kann. Vielmehr muß man behandelt worden sind, als Adsorptionsmittel für eine Sedimentationsperiode von mehreren Tagen eingegorene Getränke, z.B. Wein oder Bier, disponieren, während welcher der mit Eiweiß be-
2. Die Verwendung eines Adsorptionsmittels ladene Natrium-Bentonit sich von selbst durch Sedinach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß io mentation aus dem Getränk abscheidet. Es verbleibt die Montmorin-Mineralien vor einer weiteren dann aber immer noch ein recht ansehnliches Sedi-Wäsche mit Wasser mit den wäßrigen oder sauren mentvolumen, aus dem das Getränk praktisch nicht Lösungen von polymeren Phosphaten oder Poly- wiedergewonnen werden kann,
phosphorsäuren behandelt worden sind. Die geschilderten Nachteile sind beim Calcium-
3. Die Verwendung eines Adsorptionsmittels 15 Bentonit nicht so ausgeprägt. Dieses Material quillt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- nicht so stark wie der Natrium-Bentonit. Es kann net, daß die Montmorin-Mineralien nach der deswegen unter Umständen sogar unter Zuhilfenahme Waschung mit Wasser gepreßt oder partiell oder von Filterhilfsmitteln, wie z. B. Kieselgur, durch FiI-völlig getrocknet und zermahlen worden sind. tration aus dem Getränk wieder entfernt werden.
4. Die Verwendung eines Adsorptionsmittels 20 Beim Sedimentationsverfahren findet die natürliche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- Abscheidung durch Sedimentation rascher statt. Der kennzeichnet, daß das partiell oder völlig getrock- Getränkeverlust verursachende Calcium-Bentonitnete Montmorin-Mineral in körniger Form mit Schlamm ist kompakter. Dafür ist das Material als ein wenig Wasser angeteigt und mittels einer rasch solches aber insgesamt beträchtlich weniger wirksam, laufenden Dispergier-Vorrichtung feinst zerklei- as Als nachteilig kommt beim Natrium- und Calciumnert worden ist. Bentonit noch hinzu, daß beide Materialien akzesso-
rische Beimengungen von anderen Mineralstoffen
enthalten können, deren Wirkung auf die Qualität
Gegenstand der Erfindung ist ein Adsorptions- des zu behandelnden Getränkes unter Umständen
mittel zur Behandlung von gegorenen Getränken, 3° recht negativ sein kann.
z. B. Wein oder Bier, auf der Basis von sauer akti- Am besten geeignet für die Getränkebehandlung
vierten Montmorin-Mineralien. wäre die durch Säurebehandlung aus Montmorin-
Es ist bekannt, daß gegorene Getränke, wie Wein Mineralien gewonnene Modifikation. Derartige Pro-
und Bier, nachdem sie in Flaschen abgefüllt und dukte sind unter dem Namen Bleicherde oder Fuller-
einige Zeit aufbewahrt sind, Ausfällungen von 35 erde längst bekannt. Hergestellt wird Bleicherde oder
proteinhaltigen Stoffen haben können. Um dies zu Fullererde gewöhnlich, indem man den Rohton mit
vermeiden, ist es seit längerer Zeit gebräuchlich, diese Wasser vorquellen laß und ihn dann durch Kochen
Getränke einer Behandlung mit Adsorptionsmitteln mit Mineralsäure aufschließt. Danach wird die Auf-
zu unterziehen. Dadurch wird erreicht, daß die Ei- schlußsäure entfernt und der aufgeschlossene Ton mit
weißstoffe, die später zur Ausfällung führen würden, 40 Wasser sorgfältig ausgewaschen. Es schließen sich
aus dem Getränk entfernt werden. Trocknung und Vermahlung an.
Es ist auch bereits seit langem bekannt, säure- Solche Bleicherden sind billig. Sie quellen nicht,
behandelte Tonmineralien mit einem komplexbilden- wenn man sie in Wasser suspendiert. Sie können also
den Stoff, z.B. einer Lösung von polymeren Phos- aus einem Getränk durch Filtration wieder sehr
phaten, zu versetzen. 45 leicht entfernt werden. Man kann solch sauer akti-
Die Tonmineralien sollen dadurch von den ver- vierte Bleicherden sogar selbst als Filterhilfsmittel
schiedensten Verunreinigungen, insbesondere Färb- verwenden, ähnlich, wie dies z. B. mit Kieselgur oder
stoff enthaltenden Verunreinigungen, befreit und für Cellulosepulver geschieht.
den Gebrauch als Füllstoffe oder Überzüge in Papier In der deutschen Patentschrift 682 788 ist der Ein-
oder anderen Produkten verbessert werden (USA.- 5° satz von sauer aktivierten Bentoniten (Bleicherden)
Patentschrift 2 180 742). schon beschrieben worden. Praktisch eingeführt hat
Als Adsorptionsmittel für den eingangs genannten sich dies aber nicht, weil die Wirksamkeit der nichtZweck sind Silikate mit quellbarer Gitterstruktur vor- quellenden, sauer aktivierten Bleicherden für die Eigeschlagen worden. Größere praktische Bedeutung weiß-Adsorption zu gering ist. Die deutsche Patenthaben die Mineralien der Montmoringruppe erreicht, 55 schrift 874 742 weist auf die Relation zwischen Advor allem Montmorillonit-, Beidellit- und Nontronit- Sorptionswirkung für die Getränkebehandlung und Tone (bekannt auch als Bentonite) sowie Hectorit- Quellvermögen des Bentonits hin und empfiehlt desTone, wegen, nicht oder wenig quellende Bentonite durch
Im Falle der Bentonite kommen in der Natur zwei Behandlung mit Alkalisalzen quellend zu machen.
Modifikationen vor, der sogenannte Natrium- 60 Sauer aktivierte Bleicherden lassen sich für die Ge-
Bentonit und der Calcium-Bentonit. Beide Modifi- tränke- und insbesondere Bierbehandlung jedoch ein-
kationen werden zur Behandlung von Getränken ver- setzen, wenn man sie, z. B. gemäß der österreichischen
wendet. Die stärkere Wirksamkeit entwickelt von den Patentschrift 249 611, mit feingemahlenem Kieselgel
beiden Modifikationen der Natrium-Bentonit. Er hat vermischt.
aber den Nachteil, daß es zunächst schon gar nicht 65 Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe
so einfach ist, ihn in das zu behandelnde Getränk gestellt, ein Getränkeklärmittel auf der Basis von
einzutragen, weil er, infolge seiner starken Quellung, sauer aktivierten Mineralien der Montmorin-Gruppe sofort zur Klumpenbildung führt. Aber auch wenn herzustellen. Es ist ganz überraschend gefunden

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2408896C3 (de) Verfahren zur Behandlung von Getränken
DE1956947C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmittels auf der Basis von gequollenen Montmorin-Mineralien
DE69928921T2 (de) Vormischungszusammensetzung zur bierklärung
DE1442334A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Bier zur Verhinderung des Entstehens von Truebungen und zur Beschleunigung seiner Ausstossreife
DE69126704T2 (de) Behandlung von getränken auf frucht- oder gemüsebasis mit präzipitiertem magnesiumsilikat
DE3015439C2 (de) Verwendung von im wäßrigen System zerfallenden Aktivkohlegranulaten
DE1642767C (de) Adsorptionsmittel für gegorene Getränke
WO2004103552A1 (de) Mittel zur adsorption von eiweiss aus eiweisshaltigen flüssigkeiten auf dem lebensmittelsektor
DE1642767B (de) Adsorptionsmittel für gegorene Getränke
DE69300400T2 (de) Absorbiermaterial und dessen verwendung für die klärung von wässerigen flüssigkeiten.
DE3614656C1 (de) Verfahren zum Schoenen und/oder Klaeren von aus Pflanzenteilen hergestellten Fluessigkeiten
EP1858639B1 (de) Verfahren zur abtrennung von biomolekülen aus flüssigen medien
DE1160812B (de) Verfahren zur Erhoehung der Eiweissstabilitaet von Bier
DE688503C (de) Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen
DE1642767A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Adsorptionsmittels fuer Gertraenke
AT325580B (de) Verfahren zur herstellung von zur klärung und stabilisierung von getränken, insbesondere von weinen, geeigneten bentoniten
DE3304437C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Würze oder Bier unter Anwendung von Kieselsol
DE2411829C2 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung von Getränken oder deren Vorstufen
DE1717085C3 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung gegorener Getränke, insbesondere Bier
DE1517888C3 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung gegorener Getränke, insbesondere Bier
DE2228614C3 (de) Verfahren zur Herstellung von zum Klären und Stabilisieren von Getränken, insbesondere von Weinen, brauchbaren Bentoniten
DE2926640A1 (de) Klaermittel fuer bier
DE617706C (de) Verfahren zum Entfaerben und Klaeren von waessrigen Loesungen
DE102005019089B4 (de) Adsorptionsmittel zur Adsorption von Eiweiß aus eiweißhaltigen Flüssigkeiten sowie dessen Verwendung
EP2727475B1 (de) Verwendung von Silikatpartikeln bei der Getränkeherstellung