DE1642462A1 - Verfahren zum Verdampfen von Salzwasser - Google Patents
Verfahren zum Verdampfen von SalzwasserInfo
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Description
tf.R. Grace & Co. (5)
New York, N,Y. / V.Sfc.A.
Hamburg, 20. Mai 1970
(P 16 42 462.7-41)
NEUE UNTERLÄGEN
Verfahren zum Verdampfen von Salzwasser
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Behandlung von Salzwasser und insbesondere Seewasser, um die Bildung von Ablagerungen und Kesselstein an den
Heizflächen von Salzwasserverdampfern zu verhindern»
Die Verdampfung von Seewasser und anderen natürlich vorkommenden salzhaltigen Flüssigkeiten oder von Saline führt
zur Bildung von Ablagerungen mit einer geringen thermischen Leitfähigkeit an den Wärmetibertragungsflächen der Destillationsanlagen. Dadurch werden die Wärmeübergangskoeffizienten
verringert, was zu einer Störung der Anlage führt und gegebenenfalls ein Abschalten zum Reinigen erforderlich macht«,
Obgleich zahlreiche Verfahren benutzt werden, um alkalische " Ablagerungen, Calciumsulfat und andere Kesselstein bildende
Substanzen zu verhindern, beschränken derartige Ablagerungen die Siedetemperatur der Sole und den Konzentrationsfaktor
und somit auch die Arbeitsfähigkeit der Anlage. In Verdampfungsanlagen
bildet sich der Kesselstein immer, wenn derartige eine Kesselsteinbildung begünstigende Verbindung
in dem zufließenden Waseer vorhanden ist, wobei jedoch die
109820/1028 BAD ORIGfNAt
Art und die Zusammensetzung der Ablagerung schwanken kam». Wsnn
man beispielsweise Seewasser unter verringertem Druck bei
Temperaturen unter 650C verdampft, so besteht die Ablagerung
im wesentlichen aus Calciumcarbonat. Bei höheren Temperaturen
bildet sich noch Magnesiumhydroxyd in Form von Bruelt, während
Calciumsulfatablagerungen sich bei Jeder Temperatur bilden,
wenn die Solkonzentration genügend hoch 1st.
Bislang besteht die hauptsächliche Behandlung zur Verhinderung
von Kesselstein In Salzwasserverdampfungsanlagen darin, da3
eineunter der Bezeichnung "Hagevap L?" bekannte Mischung
aus Natriumpolyphosphaten, Lignlnsulfonsäurederivateii und
verschiedenen Estern von Polyalkylenglykolen eingesetzt wird;
dieses Produkt wirkt als Sequestriermittel,. Dispergiermittel und verhindert die Schaumbildung. Dieses Produkt ist jedoch
nur bei Temperaturen bis zu 900C wirksam, da sich die Polyphosphate
schnell zu klebrigen Orthophosphatablagerungen bei höheren Temperaturen hydrolysleren.
Höhere Destillationstemperaturen ermöglichen ein Arbeiten bei niedrigeren Kosten, jedoch muß man hierzu kontinuierlich 100
bis 120 ppm Schwefelsäure zugeben, um die Alkalität des Bl carbonates
und Carbonate in natürlichem Seewasser zu beheben. Hierdurch werden Calciumcarbonat- und Magnesiumhydroxydablagerungen
verhindert. Bei Temperaturen oberhalb von etwa 1200C wird die
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BAD ORIGINAL *'
-1-
Bildung von Calciuwsulfatablagerang Jedoch durch diese
SchwefelsHurebehandlung verstärkt.
Darüber hinaus ist es In abgelegenen Gebieten schwierig,
Schwefelsäure zu beschaffen und flüssige Säuren zu handhaben; zur Verhinderung von Unfällen bei« Personal oder
an der Anlage werden Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, die wiederum die Kosten steigern. Beispielsweise ist der
Transport von Saure auf Schiffen ungeeignet, so daß Verdampfungsanlagen In diesem Fall nur bis zu Temperaturen von
etwa 900C arbeiten.
Bislang ist eine Wasserdestillation bei höheren Temperaturen
kaum möglich gewesen; es sind zwar zahlreiche Zusatzstoffe für Salzwasserverdaepfer vorgeschlagen worden, wie beispielsweise Pfropfpolymerisate auf Stärkebasis gemäß britischer
Patentschrift 919 450, oder niedrigmolekulare Polyacrylsäure
gemäß britischer Patentschrift 1 034 680. Diese Produkte
sind jedoch für Hoehtemperaturwasserverdampfungsanlagen nicht (
geeignet.
Weitere Verfahren» bei denen das dem Boiler zufließende
Süßwasser behandelt wird, lassen sich nicht allgemein zur Behebung der Schwierigkelten bei Salzwasserverdampfungsanlagen einsetzen. Dieses beruht zum Teil auf den stark
schwankenden und verschiedenen Konzentrationen der eine
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SADOR(GiNAt
Ablagerung verursachenden Stoffe in Süßwasser« verglichen mit
Salzwasser wie Seewasser, Salzwasserlaugen und Brackwasser. Bei der Behandlung von Süßwasser werden Natriumphosphate zugesetzt, und zwar hauptsächlich, um das Calcium aus dem Süßwasser als Trlcalclumphosphat auszufällen. Das Triealciumphoephat ist ein im allgemeinen feinverteilte Material, welches
sehr viel weniger die Neigung zeigt, schädliche Ablagerungen zu bilden, als bei Calciumverbindungen der Fall ist, die sonst
in Wasser des Heizkessels vorhanden sein würden. Das einem Heizkessel zugeführte Süßwasser kann mit Natriumcarbonat
versetzt werden, um die gewünschte Alkalitat im Wasser zu
erhüben, um das Magnesium als Magnesiumhydroxyd zu fällen und um die Ablagerung von Calciumphosphat zu verhindern. Hierdurch
wird auch die Bildung von Kieselsäureablagerungen vermieden. Die Verwendung dieser Chemikalien ergibt jedoch Schwierigkeiten,
welche nur bei Süßwasserheizanlagen auftreten. Die Verwendung von Polyacrylaten in Heizwasser zur Verringerung der Klebrig»
kelt von Caloiumphosphätschlamm und zur Aufschlämmung dieses
Schlammes im Heizkessel ist aus der USA-Patentschrift 2 78? 200
bekannt. Diese Lehre entspricht Jedoch nicht dem erfindungsgemäfien Verfahren, da ausgefällte und Ablagerungen bildende
Komponenten nicht in den War mellber tr agungsoer eichen und Verdampfungezonen bei dem vorliegenden Verfahren beobachtet
wurden. Da bei dem vorliegenden Verfahren gemäß Erfindung
keine zusätzliche Behandlung mit kondensierten Phosphaten
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erforderlich ist, bilden sich keine Caleiumphosphatniederschläge,
und es 1st auch keine Aufschlämmung von Caiciumphosphatschlamm
erforderlich.
Aufgäbe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Behandlung von Salzwasser vorzuschlagen, um die Bildung; von Ablagerungen an den WärmeUbergangsflachen eines Verdampfers
zu verhindern. Ferner ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Verdampfen von
Salzwasser vorzusehen, wobei die Ablagerung von Kesselstein im Verdampfer mit einem Verfahren verhindert wird, welches
höhere Arbeitstemperaturen gestattet als bislang und welches die Verwendung einer Behandlung mit nassen Säuren unnötig macht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Behandlung von Salzwasser vorgeschlagen, uns die Verdampfung desselben zu erleichtern, ohne daß sich Ablagerungen im Verdampfer
bilden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man 0,1 bis 20 ppm eines nur aus Polyacrylsäure oder einem Alkali- |
salz derselben bestehenden Inhibitors für die Ablagerung mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1 000 bis 100 000,
berechnet als Natrlumpolymethacrylat, verwendet. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verdampfen von Salzwasser, wobei
das Wasser nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt
wird, um die Bildung von Ablagerungen zu hindern. Das erfindungsgemäße
Verfahren 1st geeignet, um in allen Salzwasserverdampfer-
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anlagen eingesetzt zu werden· Derartige Verdampferanlagen,
die nach dem erflndungsgdtnüßen Verfahren betrieben werden
können, si nd Schnellverdampfer oder OberflKohenvertl&nipfer
einschließlich der Verdampfungsanlagen mit einem Durchgang
sowie Umwälzverdampfer, wie die Eiiifaäh>Mehrstuf<snver dampf er
oder die Mehrfaeh-MehrstufenverdErapfsr sowi© ferner Siedaverdarapfer,wie
Einfachverdampf ungsanlagen sdeä» Mehrfach»
Verdampfungsanlagen, ferner Verdampfer mit abströmendam
oder auf strömendem Wasserfllra, ferner Verdampfer mit besieg tem
oder abgestreiftem Wasserfilm, oder eingetauchte Rohr* oder
Korbverdampfer. Bei dem erfindungsgsraSßen Verfahren ketenen
die Polymethacrylate an jeder * ;.alle in der Anlage ausgesetzt
werden; sie können dem Rohmissareinsatzmaterlal, den gering
beheizten Bereichen mit geringer Wärmezufuhr oder« den Verdampfungszonen zugeführt werden, wo der WHrtneübergang"
erfolgt; sie können auch dem umgewälzten Wasserstroa augesetzt werden.
Die Salawasserverdampfer für das erfindungsg<8!8ß@ Verfahren
können mit den verschiedensten WHseern beschickt werden,
Insbesondere mit Seewasser, Salzlaugen und Brackwasser mit einer Härte von mehr als 50 ppm, berechnet als Ca.lciumcarbonat,
und ferner mit Abwässern.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Polymethacrylate
erfassen Polymethacrylsäure und deren wasserlösliche Salze mit einem Molekulargewicht von
1 000 bis 100 QOO9 berechnet als Natriumpolymethacrylat.
Alkalisalze der Polymethacryl säure werden bevorzugt. Insbesondere werden in Mengen von 1 bis 5 ppm Polymethacrylsäure
als Inhibitor für Ablagerungen zugesetzt. Die Polyraethaerylsäure oder deren Salze werden der Ver dampf ungs*-
anlage als wässrige Lösung, beispielsweise mit einer
Konzentration von 1 Gew.^ der polymeren Verbindung, zugesetzt. Die wässrige Lösung kann auch noch weitere
Zusatzstoffe enthalten, wie schaumverhindernde Stoffe, Korrosionsinhibitoren, Sauerstoffspülmittel und dergleichen,
solange sie verträglich mit dem Polymerisat sind und keine Ausfällung bewirken.
Nach dem erflndungsgemäßen Verfahren kann eine kontinuierliche
Verdampfung bei Temperaturen bis zu l80°C durchge- i führt werden, wobei ausgezeichnete Ergebnisse bei Temperaturen
bis zu 13O°C mit äußerst wenig Ablagerungen erzielt
werden.
Xm folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren durch
Vergleichsversuche näher erläutert werden.
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wurde ein sogenannter "Bench-$cale~Elnwegverdampfer"
der folgenden Zusammensetzung betrieben
Mg" | 1 075 | ppm |
Ca** | 329 | ppm |
KCO3- | 110 | ppm |
CO^ | 11 | ppm |
QesantgelSste Peststoffe 3*08 0ew.$. |
Das zugeführte Wasser wurde entlüftet» mit genügend
Polyacrylsäure behandelt, um eine Polyacrylsäurekonzentration von 2 ppm in Verdaapferwasser aufrechtzuerhalten, worauf
das Wasser unter Druck auf 116°C erhitzt und verdampft wurde. Der WärneUbergangekoefflzlent des Heizrohres war
anfange 300 BTU/Std. ft.^0F, nahm jedoch nach 50 Betriebsstunden auf 250 BTU/Std. ft.'0P ab und bliebt dann bei
diesen Wert. Am Ende des Versuches wurde die Innenwand des Heizrohres untersucht, welche eben Polyaorylatf llmüberzug
aufwies. .
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BADORIGfNAt
Dieses Beispiel zeigt die überlegenen Eigenschaften bei
der Behandlung von Wasser für Salzwasserverdampferanlagen
mit einem Polymethacrylat. Ein Zweistufen-Schnellverdaiapfer
mit einem Durchsatz von 60 t Je Tag wurde 15 Tage auf einem
Schiff während der Reise durch die Karibische See betrieben. Das. eingesetzte Ozeanwasser schwankte in seiner Beschaffenheit
von einem mittleren Ozeanseewasser bis zu einem verdünnteren Küstenwasser mit großen Anteilen organischer Verunreinigungen. ™
Das eingesetzte Wasser wurde mit 1,5 ppn Polyraethacrylsäure
vorbehandelt und auf 88°C erhitzt, also auf die Maximaltemperatur, die bei de» betreffenden Sohnellverdampfer erreichbar
war; das Wasser wurde dann schnell verdampft. Die Destillationsgeschwindigkeit bzw. Dampferzeugung wurde allmählich gesteigert
und betrug schließlich 130 % der ausgelegten Kapazität des
Verdampfers. Bin Arbeiten bei Temperaturen über 880C war
nicht möglich, da die Dampfabschirmanlage» mit welcher Sprtthtropfen von dem destillierten Dampf getrennt werden, nicht {
den großen Anstieg der Dampferzeugung bewältigen konnte, der dureh die höheren Temperaturen bewirkt wurde. Die Dampferzeugung
blieb während des restlichen Versuches bei 88° bei IJO £.
Eine überprüfung des Hauptheizrohraustrittendes und des
Rohrbleches ergab ein sauberes und glänzendes Aussehen. Aus dieser überprüfung wurde geschlossen, daß die Polymethaacrylsäure
109820/1629 BAD 1
nicht nur eine Ablagerung in den Rohren verhindert, sondern
auch die vor den Versuch vorhandenen restl loben Ablagerungen entfernt. In Gegensatz zu Polyacrylsäure wurde kein Polymethacrylat
-Überzug auf den WSrneauetauschflächen beobachtet.
ueibb
109 820/1629
BAD OBIGiNAt
Claims (3)
1. Verfahren zum Entsalzen von Salzwasser mit Sulfat-
und Carbonathärte durch Behandlung des Wassers mit einem Mittel zur Verhinderung von Ablagerungen, Verdampfen
des behandelten Wassers und Kondensieren der Wasserdämpfe, dadurch gekennzeichnet, daß man das Salzwasser
mit einem Inhibitor gegen Ablagerungen behandelt, der allein aus Polymethacrylsäure oder einem
Wasserlilie^*?r Salz derselben mit einem durchschnittlichen
MoIcI. „largewicht von 1 000 bis 100 000 besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Inhibitor für die Ablagerungen dem Wasser in einer Verdampfungszone der Verdampferanlage zugesetzt wird.
3. Verfahren zum Verdampfen von Seewasser bei Temperaturen
von 50 bis 18O°C, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser
nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 2 behandelt wird» tun die Bildung von Ablagerungen w&hrend des Ver-
. dampfens zu verhindern.
109820/1629 BAD
4, Verwendung von Polymethacrylsäure oder eines Alkalimetalls
derselben mit einem durchschnittlichen MoleJO
kulargewicht von 1 000 bis JOO 000 als Inhibitor Ablagerungen bei einem Verfahren zum Verdampfen von
Salzwasser, insbesondere Seewasser.
ue:wy
1 09820/ 1629
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