DE1642107A1 - Verwendung eines Pflanzenextrakts als Fungicid - Google Patents
Verwendung eines Pflanzenextrakts als FungicidInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHDNWALD 1642107 DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLDPSCH
KÖLN1, DEICHMANNHAUS
5. Mai 1970 Kl/Br.
OFFICE DE LA RECHERCHE SCIENTIFIQUE ET TECHNIQUE OUTRE-MER,
24, Rue Bayard, Paris (Frankreich).
Verwendung eines Pflanzenextrakts als Fungieid
und Baktericid
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Extrakts einer rosenartigen Pflanze, insbesondere ihrer Blätter, als bakterieides
und fungicides Produkt. Diese Pflanze ist insbesondere unter der Bezeichnung Prunus lusitanica (Linne) oder
Cerasus lusitanica (L) (Miller) bekannt.
Für die Zwecke der Erfindung können auch Abarten dieser Pflanzen verwendet werden, die im Index Kewensis Plantarum
Phaneroganarum die folgende Bezeichnung trägt: "Prunus lusitanica Gueldenst.· ex Ledeb. Fl. Ross, ii, 9=P. laurocerasus.
lusitanica, Linn.Sp. Pl.475 Europe austr.", Band III,
Seite 6j56, 1894. Diese Pflanze findet sich vornehmlich in
Portugal.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß die mit anorganischen oder organischen Lösungsmitteln erhaltenen Extrakte der genannten
Pflanze eine fungistatische und bactericide Wirkung haben. Als Lösungsmittel eignen sich beispielsweise Wasser,
Trichloräthylen, Benzol, Petroläther, Ä'thyläther, Chloroform oder A'thanol. Durch Extraktion mit diesen Lösungsmitteln geht
eine gewlnse Menge der» Wirkstoffs aus der Pflanze in den Lö~
in Lörnjng, und zwar in einer Menge, die in Ab«
Neue Unterlagen ,M. 7 3, as», = η, , ο a, 3 ,,, ^Λ, Jnlww ». 4.9. mn
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hängigkeit von den Extraktionsbedingungen, insbesondere von
der Art des Lösungsmittels verschieden ist.
Ein qualitativer Vergleich der Wirkungen, die von verschiedenen Extrakten auf phytopatogene Pilze ausgeübt werden, wurde
vorgenommen. Hierbei wurde nach einer Methode gearbeitet, die in der Bakteriologie bei Antagonismus-Versuchen angewendet
wird. Papierblätter wurden mit den zu untersuchenden Extrakten befeuchtet und in Petrjsshalen gelegt, die dicht mit den phytopatogenen
Pilzen belegt waren. Von den verwendeten Lösungsmitteln ergaben Wasser und Trichloräthylen die wirksamsten Extrakte.
Die mit Wasserdampf und Trichloräthylen erhaltenen Extrak-P te erzeugten die größten Hemmungszonen, während gleichzeitig
bei der gesamten Petrischale eine fungicide Wirkung festgestellt wurde. Die mit Benzol, Petroläther und A'thyläther erhaltenen
Extrakte üben in dieser Reihenfolge eine merkliche Hemmung von unterschiedlicher Intensität aus.
Bei einer vorteilhaften Methode zur Gewinnung der verwendeten Substanz mahlt man die an der Luft getrockneten Blätter zu
einem feinen und gleichmäßigen Pulver, mischt dieses Pflanzenpulver mit Wasser, rührt das Gemisch und läßt längere Zeit
quellen, worauf man Wasserdampf durchleitet oder destilliert.. Das Gemisch enthält vorzugsweise etwa 8 Teile des Pflanzen-►
pulvers und 100 Teile Wasser. Die Einweichdauer beträgt vorteilhaft
etwa 48 Stunden.
Nähere Einzelheiten über die Bedingungen der Extraktion mit Trichloräthylen sowie durch Destillation oder Wasserdampfdestillation
werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
Beispiel 1; Extraktion mit Trichloräthylen
'Die Blätter von "Prunus lusitanicus" wurden mit Wasser gut gewaschen
und dann getrocknet. Sie wurden dann zu kleinen StUkken geschnitten und in Trichloräthylen gemahlen, bis sich ein
homogener Brei gebildet hatte, der auf Papier in einen Ver-
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dampferkolben filtriert und mit Trichlorathylen gespült wurde, bis die Flüssigkeit farblos war. Dann wurde Cellulosepulver
zum Piltrat gegeben, das in einem rotierenden Verdampfer unter vermindertem Druck eingeengt wurde, wobei das Wasserbad
bei einer Temperatur von etwa 35°C gehalten wurde. Die
•Verdampfung wurde abgebrochen, wenn der Extrakt trocken geworden war. Das auf diese Weise erhaltene Pulver wurde mit
Petroläther (4o bis 65 C) an einer Säule aus Cellulosepulver eluiert. Die erste Fraktion, die durch das Lösungsmittel
eluiert wurde, enthielt den Wirkstoff und war gelb gefärbt. Die Eluti-n wurde abgebrochen, wenn das Eluat farblos wurde.
Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels konnte diese Fraktion mit Vaselinöl oder Wasser aufgenommen werden. Sie wurde in
diesen beiden Formen in den später beschriebenen biologischen Versuchen verwendet.
Beispiel 2: Herstellung des Wirkstoffs durch Destillation
oder Wasserdampfdestillation
An der Luft getrocknete Blätter von Prunus lusitanica in einer Menge von 4o g wurden gemahlen. Das erhaltene Pulver
wurde in einem Mischer mit 450 ml Wasser etwa 10 Minuten gerührt.
Der erhaltene Brei wurde für die Destillation bzvi. V/asserdampf destillation in einen Kolben gegossen. Man ließ
etwa 48 Stunden einweichen. Das Destillat wurde anschließend in einer Vorlage aufgefangen, die vorzugsweise mit einem
Eisbad gekühlt wurde.
Für die Destillation wurde auf den in eine elektrische Heizvorrichtung
gestellten Kolben eine mit Einstülpungen versehene Vigreux-Kolonne aufgesetzt, die ihrerseits mit Hilfe
eines schrägen Verbindungsstücks mit einem geraden Kühler verbunden war. Die kondensierten Dämpfe flössen nach der
Destillation durch ein gekrümmtes Rohr, das in die Vorlage tauchte.
Bei der Wasserdampfdestillation wird der Wanserdampferzeuger
(Behälter, der dan zum Sieden gebrachte Wasser enthält) mit
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dem Kolben, der den Brei enthält, mit einem Schlauch verbunden, der durch ein gebogenes Glasrohr, das bis zum Boden des
Kolbens geführt ist, verlängert ist. Am gleichen Behälter ist mit einem gekrümmten Verbindungsstück ein gerader Kühler befestigt, wo die Dämpfe, die den Wirkstoff mitnehmen, kondensiert
werden. Der Wirkstoff wird wie vorher in einem vorzugsweise gekühlten Behälter aufgefangen.
Die eigentliche Identifizierung der fungiciden und bactericiden Substanz erfolgt durch DünnschichtChromatographie. Die
Platten für die Chromatographie werden aus einem Gemisch von 100 ml einer 0,02-molaren Natriumacetatlösung und 50 g Kieselgel
erhalten, das im Handel unter der Bezeichnung "Kieselgel G" erhältlich ist. Die.se Platten werden 1 Stunde bei 1100C
aktiviert.
Für den Nachweis des Wirkstoffs wurden stark konzentrierte Trichloräthylenextrakte (Beispiel 1) oder durch Destillation
oder Wasserdampfdestillation (Beispiel 2) erhaltene wäßrige Lösungen verwendet. Ein Fleck der Substanz wird in der Nähe
des unteren Randes der Platte aufgebracht, worauf der untere Rand der Platte in das für die.Chromatographie gewählte Lösungsmittel
getaucht wird. Durch Verdampfen einer 0,2 $igen Lösung von Dichlorfluoreszein in 95 $igem Äthanol erscheint
auf der Platte nach etwa 30 Minuten im Ultraviolettlicht ein
gelbbraunvioletter Flecken auf leicht fluoreszierendem gelbem Untergrund.
Die Rf-Werte der so entwickelten Substanz, gerechnet für vier Lösungsmittel, sind nachstehend angegeben:
Rf-Wert
1) Äthyläther 0,96
2) Äthyläther/Trichloräthylen 1:2 0,56
3) Chloroform-Essigsäure 95:0,5 0,22
4) Benzol-0,In-Ammoniak 100:10 0,22
Es ist festzustellen, daß die-Eigenschaften der Flecken, die
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aus dem Trichloräthylenextrakt und aus dem Destillat erhalten wurden, vollständig identisch waren.
Es ist zu bemerken, daß dem Wirkstoff meistens ein Fleck vorausgeht,
der im sichtbaren Licht gelb und im Ultraviolettlicht fluoreszierend gelb und blau umrandet ist und nach Entwicklung
mit Dichlorfluoreszein lebhaft gelb erscheint und hierbei stark fluoresziert. Die Rf-Werte dieses letztgenannten Flecks
sind nachstehend für die vier genannten Lösungsmittel aufgeführt
:
Rf-Wert
1) Ä'thy lather 0,96
2) Kthyläther/Trichloräthylen 1:2 0,92
3) Chloroform-Essigsäure 95:0,5 0,91
4) Benzol-0,ln-Ammoniak 100:10 0,86
Für die nachstehend beschriebenen Anwendungen wurden entweder die eigentliche gereinigte Substanz oder ihre Lösung, d.h. die
rohen Extrakte, die durch Behandlung der Blätter von Prunus lusitanica mit verschiedenen Lösungsmitteln, z.B. Wasser und
insbesondere Trichloräthylen hergestellt wurden, oder durch Destillation oder Wasserdampfdestillation erhaltene wäßrige
Lösungen verwendet. Die fungicide Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Substanz wurde in der folgenden Weise ermittelt:
Verwendet wurde sowohl ein flüssiges Medium, nämlich die Czapek-Dox-Nährlösung der folgenden Zusammensetzung:
Destilliertes Wasser Natriumnitrat Kaliumchlorid Monokaliumphosphat
Magnesiumsulfat Ei.r;en (II) -sulfat Glucose
air; auch ejrui fe.stoc Medium, der sog. üabouraud-Nährboden.
Dor J'--tzt^eä-ainto Nährboden int ein maltosehaltiger Nährboden
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1000 | 5 | ml |
2 | g | |
0, | 5 | g |
1 | 01 | S |
o, | g | |
o, | g | |
50 | g | |
für Versuchszwecke. Zu seiner Herstellung geht man von 1000 ml destilliertem Wasser und 10 g Pepton aus, die man einige Minuten
kocht. Man gibt anschließend 20 g Agaragar zu und läßt
etwa 45 Minuten in einem Autoklaven bei 115 bis 1200C. Außerdem
stellt man eine Lösung von 40 g roher Maltose in einer geringen Menge heißem destilliertem Wasser her und gibt sie zu
der aus dem Autoklaven genommenen peptonhaltlgen Agar-Agar-Nährlösung.
Man rührt den Nährboden, sterilisiert ihn etwa 20 Minuten bei 110°C und la;
festen Nährboden erhält.
festen Nährboden erhält.
Minuten bei 110°C und läßt abkühlen, wobei man den gewünschten
Bei Verwendung des vorstehend genannten flüssigen Czapek-Box-Nährbodens
mischt man den Wirkstoff in Form einer Lösung diesem Nährboden zu, ohne ein anderes antibakterielles Antibio-
erfindungsgemäß hergestellte.
tikum zuzusetzen, da der/aktive Extrakt bactericide und bakteriostatische
Wirkung hat. Bei Verwendung des_ beschriebenen festen Sabouraud-Nährbodens schmilzt man vorher das Agar-Agar ·
dieses Nährbodens bei einer Temperatur von etwa 50 C und gibt dann den Wirkstoff in Form einer Lösung zu. In bekannter Weise
bringt man in beiden Fällen Reagenzgläser In eine schräge Lage und beimpft dann die Nährböden mit den zu untersuchenden.
Pilzen und vergleicht mit Vergleichslcultüren der gleichen Pilze.
Die Versuche können auch in Petrischalen durchgeführt werden.
Eine in der beschriebenen Weise durchgeführte Reihe von Versuchen
hat ergeben, daß bei einer Wirkstoffdosis, die 16 mg
Trockengewicht des pflanzlichen Materials pro Milliliter des Reaktionsmediums entspricht, die erfindungsgemäß verwendete
Substanz in reiner Form oder in Form von Extrakten des Wachstums von Fadenpilzen, insbesondere der folgerndem Schädlinge
vollständig hemmt:
Phytopato.qene Pilze
Phytopato.qene Pilze
Colletotrichum coffeanum Fusariuma xylarloides
Pestalozzia coffeicola Helminthosf-arium oryzae
Marasmius perniciosus Botrytis ciierea
Phytophttaora. palaiivora
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Die systematische Untersuchung der fungiciden Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Wirkstoffs wurde in Versuchen vorgenommen,
bei denen wäßrige Lösungen des aktiven Extraktes.zerstäubt wurden. Bei diesen Versuchen konnte Wirksamkeit gegen Oidium
von Getreide,verursacht durch Erisyphe graminis, und gegen
Brand von Bohnen, verursacht durch Uromyces appendiculatus,
"nachgewiesen -'werden.
Die erfindungsgemäß verwendete Substanz hemmt ferner vollständig bei einer Dosis von 9 mg/ml, gerechnet als Trockengewicht
des pflanzlichen Ausgangsmaterials, das Wachstum von pathogenen Pilzen bei Mykosen des Menschen, insbesondere bei
Epicoccum flocosum
Microsporum canis '
Trichophyton agrophytes
Aspergillus fumigatus
Absidia corymbifera
Histoplasma capsulatum.
Außerdem wird bei einer höheren Dosis, die 28 mg/ml trockenem pflanzlichem Ausgangsmaterxal entspricht, Hemmung des
Wachstums von Hefeformen, insbesondere von Candida albicans, festgestellt.
Bei Tierversuchen hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäß
verwendete Wirkstoff eine sehr schnelle Wirkung auf den Schorf bei Meerschweinchen und auf die Candidose der Vorhaut
des Meerschweinchens ausübt.
Außerdem hat die erfindungsgemäß verwendete Substanz eine weitgehende antibacterielle Wirkung. Beispielsweise wurden
Versuche an vier Bakterien vorgenommen, die zur Zeit für die Erprobung von Antibiotika und bei der Erprobung von Wirkstoffen
gegen pathogene Bakterien, nämlich zwei grampositive und zv/ei gramnegative Bakterien, verwendet werden.
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Vollständige Hemmung des Wachstums auf festem Sabouraud-Nährboden
und auf flüssigem Panassay-Nährboden tritt ein bei Klebsiella sp., hinterlegt beim Pasteur-Institut unter
Nr. 53 153 bei einer Dosis von 23 mg/ml, bei Bacillus subtilis,
hinterlegt beim Pasteur-Institut unter Nr. 5 262, bei Sarcina lutea, beim Pasteur-Institut unter Nr. 5 3^5 hinterlegter
Stamm, und Escherichia coli, beim Pasteur-Institut unter Nr. 54 127 hinterlegter Stamm, bei einer Dosis von 36 mg/ml
des pflanzlichen Ausgangsmaterials (Trockengewicht).
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Versuche über die in vivo-Wirksamkeit der Extrakte
von Prunus Lusitanica
10 Meerschweinchen wurden an den Planken rasiert, dort 10 mal geritzt und mit einer Paste behandelt, die aus einem
Gemisch aus Bienenhonig und einer Suspension von Tricophyton mentagrophytes var. asteroides bestand. 5 Meerschweinchen
wurden dann ohne weitere Behandlung gelassen und 5 wurden vom Morgen nach der Impfung an täglich an der einen Seite
mit dem konzentrierten und an der anderen Seite mit dem verdünnten Produkt behandelt. Vom fünften Tage an zeigten
die nicht behandelten Meerschweinchen erythematöse Flecken,
die immer dichter wurden und Juckreiz auslösten. Die dicken Krusten lösten sich und die Kratzstellen hinterließen näßende
Wunden. Im Gegensatz hierzu zeigten die behandelten Meerschweinchen nach dem fünften Tag der Behandlung viel kleinere
Wunden als die Vergleichstiere, jedoch war die Entzündungsreaktion auf der mit dem verdünnten Produkt behandelten
Seite viel stärk^er als auf der mit dem konzentrierten Produkt behandelten Seite. Am 10. Behandlungstag war bei den
meisten der behandelten Meerschweinchen die Heilung vollkommen im Gegensatz zu den Vergleichstieren, deren Wunden
sich verschlimmert hatten.
II. Gereinigtes Produkt, das als Destillat die phenolische
Substanz allein enthielt.
Es wurde anschließend unter den oben genannten Bedingungen ein Vergleichsversuch durchgeführt, bei dem anstelle des
Gesarntextraktes nur die phenolische Substanz verwendet wurde
und bei dem bei 5 Meerschweinchen einmal sofort und bei lj anderen Meerschweinchen erst nach dem fünften Tage nach
der Impfung diese Substanz aufgebracht wurde. Hierbei wurden völlig anö^re Er^cbnifine erhalten, die die Unwirksamkeit
d\.(:::(.:r Substanz a 11 ο in belepjcn. Die sofort behandelten Meeri;r:hv,".
inch'jn h?.-ti,orj wr.-ni^or inter.:":!.ve Wunden als die Ver-F1 1
'■ i r.'ii.':1. J (.:!■'■ un'J di c- rpütor brhfnvie] ton Ti ore .
1 0 9 8 1 7 / 1 Ί 3 6 BAD ORIGINAL
Die erfindungsgemaßen wäßrigen oder mit Trichloräthylen erhaltenen
Extrakte von Prunus lusitanica zeigen somit eine außerordentlich überraschende in vivo-Wirksamkeit.
Klinische Untersuchungen zur Bestimmung der Wirksamkeit
des Extraktes bei der Behandlung von Mykosen
Zur Anwendung kam ein aus einem Pulver luftgetrockneter Blätter von Prunus lusitanica durch Wasserdampfdestillation gewonnener
Extrakt.
1.) Intertrigo des 4. Interdigitalraumes Der Grund der Falte war schuppig, rissig, schmerzhaft und die
Epidermis mazeriert und abgenutzt. Auf der Außenfläche der dritten Zehe und an der Innenseite der vierten Zehe befand
sich ein sehr juckendes Ekzem. Dies xvurde durch Züchten einer Probe auf Sabouraud-Milieu als Trichophyton ru-brum identifiziert.
Man behandelte-dieses Ekzem während 8 Tagen jeden Abend mit
dem erfindungsgemäßen Extrakt. Die klinische Heilung erfolgte am sechsten Tag und blieb innerhalb von 5 Monaten bestehen.
2.) Pytiriasis versicolor der Brust und der Schultern
Der nicht juckende, leicht schuppige, seit mehr als 6 Monaten andauernde Befall wurde durch Anfärbung einer Schuppenprobe
identifiziert als Microsporum furfur.
Man behandelte die Stelle 30 Tage lang jeden Morgen und Abend
mit dem erfindungsgemaßen Extrakt und beobachtete ein schnelles Abheilen der Wunden; schon am fünfzehnten Tag war die
Nachuntersuchung negativ.
Bei beiden Untersuchungen erwies sich der Extrakt als gut verträglich.
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Claims (4)
1.) Verwendung der mit anorganischen und/oder organischen
Lösungsmitteln aus der rosenartigen Pflanze "Prunus lusitanica", insbesondere aus ihren Blättern gewonnenen
Extrakte als fungicide und baktericide Wirkstoffe.
2.) Verwendung der Trichloräthylenextrakte für den im
Anspruch 1 genannten Zweck.
3.) Verwendung der durch Destillation oder Wasserdampfdestillation
gewonnenen Extrakte für den im Anspruch 1 genannten Zweck.
4.) Mittel zur Hemmung des Wachstums von pathogenen Pilzen bei Mykosen, enthaltend den Gesamtextrakt der mit Trichloräthylen
oder durch Destillation oder Wasserdampfdestillation extrahierten rosenartigen Pflanze "Prunus
lusitanica", insbesondere ihre Blätter. *
Neue Untcf'.aflcn w->
·>!<—
109817/1936
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