DE3640409C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Ratanhiaextrakt
und/oder Ratanhiaphenol.
Bisher wurde Ratanhia aufgrund seiner adstringierenden Wirkung
für hemostatische Arzneimittel sowie für Arzneimittel
gegen Durchfall verwendet. Ratanhia wurde in den offiziellen
Compendien vieler Länder beschrieben, wie beispielsweise in
der Japanischen Pharmacopeia (3. Revision), im Deutschen Arzneibuch
(8. Ausgabe), in der Pharmacope Francaise (8.
Edition) und in der Pharmacopoea Helvetica (Edition Quinta).
Ratanhia wird seit langem für Arzneimittel verwendet, so beispielsweise
in der Mundmedizin (RO-PS 83 061) und für Suppositorien
(NL-PS 64 090). Hierbei wird die adstringierende Wirkung
von Tannin ausgenutzt, welches in Ratanhia enthalten ist.
Weitere Anwendungsgebiete von Ratanhiaextrakten sind verschiedene
Formen der Entzündung im Bereich der Mundhöhle und
des Rachens. Innerlich wird diese Droge bei Durchfällen, auch
blutigen Diarrhöen, Enteritis, Gastritis sowie bei Nieren-
und Harnröhrenblutungen verwendet. Auch die anregende Wirkung
bei der Epithelbildung bei Schenkelgeschwüren und ihr Zusatz
zu Hämorrohoidal- und Frostbeulenmitteln sind bekannt (P. H.
List und L. Hörhammer, Hagers Handbuch der pharmazeutischen
Praxis, Band V, 1976, Seiten 409 bis 412).
Andererseits wurde in neuerer Zeit festgestellt, daß infektiöse
Hauterkrankungen gemischte infektiöse Erkrankungen
sind, welche durch aerobe und anaerobe Bakterien verursacht
werden. So setzen sich beispielsweise die hauptsächlichen
pathogenen Bakterien bei Akne aus Corynebakterium acnes als
anaerobe Bakterien und Staphylococcus epidermis als aerobe
Bakterien zusammen, und im Brennpunkt von Dekubitus wurden
Bacteroides fragilis und Fusobacterium nucleatum als anaerobe
Bakterien und Staphylococcus aureus als aerobe Bakterien
festgestellt.
Während es sich außerdem bei den hauptsächlichen pathogenen
Pilzen bei Dermatomykose, wie beispielsweise Ringelflechte,
bei Favus und Tinea pedis, um aerobe pathogene Pilze, wie
beispielsweise Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton
rubrum, Trichophyton canis, Microsporum gypseum und dgl.,
handelt, wurden als pathogene Bakterien bei infektiösen Sekundärerkrankungen
Staphylococcus aureus als aerobe Bakterien,
Candida albicans als aerobe Hefepilze und Bacteroides fragilis
als anaerobe Bakterien festgestellt. Um daher eine therapeutische
Wirkung für jede spezielle infektiöse Erkrankung
zu erzielen, ist es auch erforderlich, Ingredienzen zu kombinieren,
welche eine antibakterielle Wirkung sowohl gegenüber
aeroben als auch anaeroben Bakterien besitzen. In dieser Hinsicht
wurden noch keine zufriedenstellenden äußerlich anwendbaren
Präparate gefunden. Außerdem wurde das Vorhandensein
einer Ingredienz erwartet, welche antibakterielle und antifungale
Wirkung gegen alle pathogenen Bakterien bei sogenannten
infektiösen Hauterkrankungen von Akne und Dekubitus bis
zur Dermatomykose besitzt und außerdem in der Anwendung sehr
sicher ist.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein äußerlich
anwendbares Präparat zu schaffen, welches sehr sicher
ist und außerdem ein weitreichendes antibakterielles Spektrum
gegenüber pathogenen Bakterien besitzt, welche infektiöse
Hauterkrankungen verursachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung die
Verwendung von Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol zur
Bekämpfung von infektiöse Hauterkrankungen verursachenden
pathogenen Bakterien und Pilzen.
Bei der Suche nach einer natürlichen Quelle unter verschiedenen
Pflanzen und nach Aussiebung vieler Spezien wurde nämlich
festgestellt, daß ein äußerlich anwendbares Präparat,
welches mit Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol kombiniert
wird, bei denen es sich um eine der Ingredienzen in
Ratanhia handelt, ausgezeichnete antibakterielle Wirkungen
sowie ein breites antibakterielles Spektrum gegenüber pathogenen
Bakterien bei infektiösen Hauterkrankungen, wie beispielsweise
Akne, Dekubitus, Dermatomycose und dgl., besitzt.
Bei einer äußerlich anwendbaren Komposition wird man äußerlich
anwendbare Flüssigkeiten, Lotionen, Salben, Suppositorien,
feste Gesichtswaschmittel, flüssige Gesichtswaschmittel,
kremige Gesichtswaschmittel, Kataplasmen, Pflaster und dgl.
mit Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol kombinieren.
Bei der Pflanze, aus welcher der erfindungsgemäß zu verwendende
Ratanhiaextrakt oder das Ratanhiaphenol erhalten wird,
handelt es sich um Ratanhia, deren Ursprungspflanzen die
Krameria triandra Ruitz et Pavon und/oder die Krameria argentea
Martius (Leguminose-Caesalpinioideae) sind. Vorzugsweise
wird die Pflanze in pulverisierter Form ihrer Wurzel verwendet.
Der Ratanhiaextrakt wird aus der Ratanhiapflanze mit einem
Lösungsmittel, wie beispielsweise Wasser, Äthanol, Methanol,
Hexan, Äther, Azeton, Äthylazetat, Toluol, Benzol, Propylenglykol
Glyzerin und dgl. oder einer Mischung derselben, extrahiert.
Je nach dem Zustand der Extraktfraktion wird beispielsweise
eine Extraktion vom Lösungsmittel durch Verdampfung
getrennt und dann direkt als Extrakt mit antibakteriellen
Eigenschaften verwendet, oder eine Extraktfraktion
wird mehrmals mit den vorgenannten Lösungsmitteln extrahiert,
um den Gehalt einer derartigen wirksamen Ingredienz zu erhöhen,
und die auf diese Weise sekundäre Extraktfraktion wird
dann vom Lösungsmittel beispielsweise durch Verdampfung getrennt,
um einen Extrakt zu ergeben, welcher antibakterielle
Eigenschaften besitzt.
Ratanhiaphenol wird beispielsweise derart erhalten, daß ein
Ratanhiaextrakt der vorgenannten Art mit einer Mischung von
verdünnter Salzsäure und Äthyläther extrahiert wird, dann die
Ätherschicht verdampft wird, alsdann der Rest in Chloroform
gelöst wird, die Lösung aus Silicagel (74 bis 149 µ) mit
Chloroform und Hexan 7 : 3 als Eluat fraktioniert wird, woraufhin
die Ratanhiaphenolfraktion aufgefangen und dann als
Petroläther rekristallisiert wird. Bei dem auf diese Weise
erhaltenen Ratanhiaphenol handelt es sich um farblose, nadelartige
Kristalle. Dieses Ratanhiaphenol besitzt drei Strukturarten
des nachstehenden Aufbaues.
Zur Herstellung von Ratanhiaextrakt oder Ratanhiaphenol kann
übrigens auch irgendein anderes Verfahren als das vorgenannte
Extraktionsverfahren angewendet werden, ohne daß dadurch die
erfindungsgemäße Verwendung beeinflußt würde. Es können auch
mehrere derartige Produkte zusammen verwendet werden, welche
als Ratanhiaextrakt oder Ratanhiaphenol bei einem Verfahren
der vorbeschriebenen Art erhalten werden.
Die Menge von Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol, welche
mit äußerlich anwendbaren Kompositionen kombiniert werden
sollen, liegt zwischen 0,00005 bis 5 Gew.-%, und vorzugsweise
zwischen 0,005 bis 2 Gew.-%.
Als weitere Bestandteile der äußerlich anwendbaren Komposition
können alle Bestandteile verwendet werden, welche für
äußerlich anwendbare Präparate geeignet sind. So wird beispielsweise
bei Anwendung an einem erkrankten Teil einer infektiösen
Hauterkrankung unter Beachtung des jeweiligen Falles
die Mischung gelöst, dispergiert oder mit einer geeigneten
Grundlage gemischt und alsdann erforderlichenfalls mit Emulgatoren,
Stabilisatoren, Sprühmitteln, Eindringungsmitteln,
die Hornhaut aufweichenden Mitteln, entzündungshemmenden Mitteln und anderen versetzt, um ein Medikament zu erhalten.
Außerdem können die erfindungsgemäß äußerlich anwendbaren
Kompositionen auch in Kombination mit antibakteriellen Substanzen
verwendet werden. Bei Untersuchung der Wirkung bei
Verwendung in Kombination mit anderen antibakteriellen Substanzen
wurde festgestellt, daß bei einer Verwendung in Kombination
mit Cefalexin, Novobiocin, Tetracyclin, Nalidinsäure
und Tolnaftat die erfindungsgemäß äußerlich anwendbaren Kompositionen
keinen Antagonismus, sondern zusätzlichen Effekt
zeigten. Dies bedeutet, daß eine erfindungsgemäße Verwendung
der Kompositionen in Kombination mit anderen antibakteriellen
Substanzen die individuelle antibakterielle Aktivität nicht
beeinträchtigt und sich dazu eignet, das antibakterielle
Spektrum der Kompositionen weiter auszudehnen.
Zu 100,0 g an Ratanhia-Trockenpulver wurden 500 ml Äthanol
zugesetzt und die Mischung wurde unter Rückfluß bei 60 bis
70°C 3 h lang erhitzt und gefiltert. Dem Rückstand wurden
dann nochmals 250 ml Äthanol zugesetzt und der gleiche Rückfluß
wurde zweimal wiederholt, um aus der insgesamt dreimaligen
Extraktion den Äthanolextrakt zu erhalten. Der Äthanolextrakt
wurde bei 12 000 U/min 10 min unter Kühlung zentrifugiert, das
auf diese Weise erhaltene Filtrat wurde ausgetrocknet und
ergab 16,2 g. Die gleichen Extraktionen mit anderen
Lösungsmitteln wurden nach dem gleichen Verfahren wie
vorbeschrieben durchgeführt, um Extrakte zu erhalten.
Nachstehende Tabelle 1 zeigt die Ausbeute (Gew.-%) an
Ratanhiaextrakt bei jedem Extraktionsmittel.
Der aus dem flüssigen Äthanolextrakt erhalten Ratanhiaextrakt
wurde nochmals mit einer Mischung von verdünnter Salzsäure
und Äthyläther extrahiert. Die Ätherschicht des Extraktes wurde
ausgetrocknet und der Rückstand in Chloroform gelöst und dann
auf Silikagel (Teilchendurchmesser: 74-149 µ) mit einem Eluat
aus Chloroform und n-Hexan 7 : 3 fraktioniert. Die
Ratanhiaphenolfraktion wurde aufgefangen und anschließend
zu Ratanhiaphenolkristallen rekristallisiert.
Die inhibierenden Mindestkonzentrationen (MIC) der im Beispiel
1 erhaltenen Ratanhiaextrakte (A-E) und Ratanhiaphenole (F)
wurden für zehn Spezies von 10 Standardstämmen und drei
Spezies von 79 klinisch isolierten anaeroben Stämmen bestimmt.
Die Resultate zeigen die Tabellen 2-1 bzw. 2-2 bzw. 3.
MIC wurde nach der Agar-Verdünnungsmethode in zweimaliger
Verdünnung bestimmt.
Die Einimpfung von Bakterien wurde mit einer Flüssigkeit
durchgeführt, welche Bakterien in 106-7 Zellen/ml enthielt,
wobei ein Mikroplanter (Sakuma Seisakusho) verwendet wurde.
Hinsichtlich der Zuchtbedingungen wurden anaerobe Bakterien
in einem anaeroben Behälter gezüchtet, wobei ein Gasgemisch
(CO₂ : H₂ : N₂ ≡ 1 : 1 : 8) bei 37°C 60 Stunden lang unter Luftabschluß
zugeführt wurde. Aerobe Bakterien wurden bei 37°C 48 Stunden
lang gezüchtet, ausgenommen pathogene Pilze, welche 168
Stunden lang unter aeroben Bedingungen gezüchtet wurden.
Anaerobe Bakterien:
Bacteroides fragilis RIMD 023001
Fusobacterium nucleatum ATCC 25586
Corynebacterium acnes ATCC 11828
Fusobacterium nucleatum ATCC 25586
Corynebacterium acnes ATCC 11828
Aerobe Bakterien:
Staphylococcus aureus ATCC 6538 P
Staphylococcus epidermidis ATCC 12228
Staphylococcus pyogenes ATCC 10389
Staphylococcus epidermidis ATCC 12228
Staphylococcus pyogenes ATCC 10389
Dermatophyten: (pathogene Pilze)
Trichophyton mentagrophytes IFO 5466
Trichophyton rubrum IFO 5467
Microsporum gypseum IFO 8231
Trichophyton rubrum IFO 5467
Microsporum gypseum IFO 8231
Hefepilze:
Candida albicans ATCC 10261
Anaerobe Bakterien:
Bacteroides fragilis (48 isolierte Stämme)
Peptostreptococcus sp. (22 isolierte Stämme)
Clostridium perfringens (9 isolierte Stämme)
Peptostreptococcus sp. (22 isolierte Stämme)
Clostridium perfringens (9 isolierte Stämme)
Medien:
CAM-Nährlösung für anaerobe Bakterien,
BHI-Medium für aerobe Bakterien,
Sabouraud-Medien für Dermatophyten und Hefepilze.
BHI-Medium für aerobe Bakterien,
Sabouraud-Medien für Dermatophyten und Hefepilze.
Als antibakterielle Kontrollsubstanzen wurden verwendet
Ticarcillin, Tetracyclin, Cefalexin und Apalcillin, welche
bei anaeroben Bakterien wirksam sind, ferner
Isopropylmethylphenol, welches bei aeroben Bakterien wirksam
ist, ferner Tolnaftat, Undezinsäure und Griseofulvin, welche
bei Dermatophytes wirksam sind.
Aus den Resultaten der Tabellen 2-1 und 2-2 zeigt sich, daß
eine Kombination von Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol
eine ausgezeichnete antibakterielle Aktivität gegenüber
allen anaeroben Bakterien, aeroben Bakterien und
Dermatophytes besitzt.
Ferner zeigen die Resultate der antibakteriellen Aktivität
(MIC) bei klinisch isolierten anaeroben Bakterien gemäß
Tabelle 3, daß Ratanhiaphenol einen kleinen Bereich an
effektiver Konzentration im Vergleich zu Tetracyclin und
Cefalexin sowie 100%ige Wirksamkeit bei 79 isolierten
Stämmen der getesteten Bakterien bei 1,56 bis 12,5 µg/ml
besitzt.
Bei 48 isolierten Stämmen von Bacteroides fragilis zeigte
Ratanhiaphenol eine 100%ige Wirksamkeit bei 1,56 bis
6,25 µg/ml. Andererseits zeigten Tetracyclin und Cefalexin
ihre antibakterielle Wirkung über einen weiten
Konzentrationsbereich, wie beispielsweise von 1,56 bis
400 µg/ml für Tetracyclin und bei 3,13 bis 400 µg/ml für
Cefalexin.
In gleicher Weise zeigte Ratanhiaphenol eine 100%ige
Wirksamkeit bei 22 isolierten Stämmen von Peptostreptococcus
sp. und 9 isolierten Stämmen von Clostridium perfringens bei
3,13 bis 12,5 µg/ml.
Die Tatsache, daß die antibakterielle Wirkung von
Ratanhiaphenol in einem kleinen Konzentrationsbereich
wirksam ist im Vergleich zu der antibakteriellen Wirkung
von Tetracyclin und Cefalexin, welche über einen großen
Konzentrationsbereich wirksam sind, zeigt, daß es weniger
arzneimittelresistente Bakterien für Ratanhiaphenol gibt, was
daher bedeutet, daß Ratanhiaphenol eine ausgezeichnete
antibakterielle Aktivität besitzt.
Die antifungale Aktivität von 1%iger Lösung von
Ratanhiaextrakt (B) und Ratanhiaphenol (F) bei experimenteller
Trichophytose von Guineaschweinen wurde im Vergleich mit den
positiven Kontrollen von 1%iger Clotrimazol-Lösung und
1%iger Thimerosal-Lösung geprüft.
Für den Versuch verwendete Tiere: Männliche Hartley′s white
Guineaschweine; Körpergewicht 400-500 g; 20 Guineaschweine
für eine Dosisgruppe.
Gemäß der Kakenmethode von Sakai und al. (Japanisches Journal
der Medical Mycology, 1(3)252-257 (1960)) wurde ein
Guineaschwein an 4 bis 5 Stellen seines Rückens jeweils in
einer Größe von 2 cm Durchmesser mit Klebestreifen depiliert
und mit Sandpapier an den Stellen abgerieben. Auf die ganze
Fläche wurde mit einer kleinen Bürste eine Flüssigkeit
aufgetragen, welche einen Pilz (Trichophyton mentagrophytes
IFO 5810, 1,6 × 10⁷ Sporen/ml) enthielt. Zwei Tage (48 Stunden)
nach der Pilzinfektion wurde das Arzneimittel 8 Tage lang
jeweils einmal pro Tag mit jeweils 0,1 ml aufgetragen.
Einen Tag (24 Stunden) nach der letzten Verabreichung des
Arzneimittels wurde das Tier getötet und 4 Scheiben von
jeweils 0,5 cm² wurden von der Körperfläche abgetrennt und
auf ein Sabouraud Agarmedium übertragen, welches mit 400 µg/ml
von Cycloheximid und 50 µg/ml von Chloromycetin versetzt war.
Nach 2wöchiger Züchtung bei 25°C wurde jede der Scheiben in
bezug auf das Pilzwachstum untersucht.
Aus der Anzahl von fungal negativen Scheiben und der Anzahl
von fungal negativen Herden wurden der fungale Negativindex
und der Heilungsindex gemäß nachstehender Formel berechnet.
Aus den Resultaten der Tabelle 4 zeigt sich, daß die
Heilwirkung von 1%iger Ratanhiaphenollösung die gleiche
war wie die mit 1%iger Clotrimazollösung.
Heilungsindex: Fisher's direkte Wahrscheinlichkeitsberechung P < 0,05.
Fungaler Negativitätsindex: χ² Untersuchung P < 0,05.
Ratanhiaextrakt (B) und Ratanhiaphenol (F) wurden als
Suspension in 0,5%iger Natriumcarboxymethyl Zellulose
hergestellt.
Eine einzige Dosis jeder Komposition wurden oral oder subkutan
an 5 Wochen alte männliche Mäuse eines ddy-Stammes verabreicht.
Die Tiere wurden am Tage der Verabreichung des öfteren und
dann täglich 16 Tage lang nach Verabreichung auf irgendwelche
Zeichen von Toxizität oder Sterblichkeit beobachtet.
Es wurden dann 50%ige Lethaldosen (LD50), wie die Tabellen 5
und 6 zeigen, geschätzt.
Alle am Ende der 16tägigen Beobachtung überlebenden Tiere
wurden getötet und auf mögliche Restschädigungen untersucht.
Das Resultat ergab keinerlei abnormale Anzeichen. Die
Toxizität von Ratanhiaextrakt (B) und Ratanhiaphenol (F)
waren gering.
Einige Beispiele von Medikamenten unter Verwendung der
erfindungsgemäßen äußerlich anwendbaren Komposition folgen
nachstehend.
Eine lipophile Salbe wurde in normaler Weise entsprechend
nachstehender Formel mit Ratanhiaextrakt hergestellt, wobei
dieser durch Extraktion mit Äthanol erhalten wurde.
Polyoxyäthylengehärtetes Kastoröl|1,0% | |
Polyoxyäthylen Lauryläther | 2,0% |
Diäthylsebazat | 5,0% |
Ratanhiaextrakt | 1,0% |
Äthanol | 0,5% |
Parfüm | 0,1% |
weißes Petrolat | Ausgleich |
100,0% |
Ein kremiges Gesichtswaschmittel wurde in normaler Weise
entsprechend nachstehender Formel mit Ratanhiaphenol
hergestellt.
Beagum|1,0% | |
Natriumlaurylsulfat | 28,0% |
Parfüm | 0,1% |
Diäthylenglykolstearat | 2,0% |
Ratanhiaphenol | 0,005% |
Zetylalkohol | 2,0% |
Lecithin | 2,0% |
Wasser | Ausgleich |
100,0% |
Eine Lotion wurde in normaler Weise gemäß nachstehender Formel
hergestellt, wobei Ratanhiaphenol und ein durch Extraktion
mit n-Hexan hergestellter Ratanhiaextrakt verwendet wurden.
Karboxyvinylpolymer|0,5% | |
Zetanol | 3,0% |
Lauromakrogol | 2,0% |
Betain Lauryldimethylaminoazetat | 3,0% |
Ratanhiaextrakt | 1,0% |
Ratanhiaphenol | 1,0% |
Polyoxyäthylen sorbitan monolaurat | 1,0% |
Wasser | Ausgleich |
100,0% |
Ein Suppositorium wurde in normaler Weise gemäß nachstehender
Formel hergestellt und enthielt einen Ratanhiaextrakt, welcher
mittels Methanol und n-Hexan (1 : 1) extrahiert worden war.
Monostearin|6,0% | |
Zinkoxid | 5,0% |
Äthylaminobenzoat | 3,0% |
Ratanhiaextrakt | 2,0% |
Medium chain Fettsäureglyzerid | Ausgleich |
100,0% |
Eine Flüssigkeit für äußerliche Anwendung wurde in normaler
Weise gemäß der nachstehenden Formel hergestellt und enthielt
Ratanhiaphenol.
Diphenhydramin Hydrochlorid|1,0% | |
Dikalium glycyrrhizinat | 0,5% |
Polyoxyäthylen sorbitan monooleat | 3,0% |
Ratanhiaphenol | 0,1% |
Parfüm | 0,1% |
Lauromakrogol | 0,5% |
Wasser | Ausgleich |
100,0% |
Ein Pflaster wurde in normaler Weise gemäß der nachstehenden
Formel hergestellt und enthielt Ratanhiaextrakt, der unter
Verwendung von 70 Vol.-% Äthanol extrahiert worden war.
Polyoxyäthylen Oktyl phenyl äther|2,0% | |
Äthanol | 0,5% |
Terpentinester | 4,0% |
Silikonöl | 5,0% |
l-Methanol | 3,0% |
Ratanhiaextrakt | 1,5% |
Paraffin | 5,0% |
Sucrose fettsäure ester | 1,0% |
Polyurethan Akrylpolymer | Ausgleich |
100,0% |
Claims (3)
1. Verwendung von Ratanhiaextrakt und/oder Ratanhiaphenol zur
Bekämpfung von infektiöse Hauterkrankungen verursachenden
pathogenen Bakterien und Pilzen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Ratanhiaphenol aus der Gruppe mit einer der nachstehenden
Strukturformeln ausgewählt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in einer äußerlich anwendbaren Komposition 0,00005 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 2 Gew.-% an Ratanhiaextrakt
und/oder Ratanhiaphenol enthalten sind.
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