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Versorgungskanal-Fertigbauteile Die Erfindung betrifft Versorgungskanal-Fertigbauteile
zur unterirdischen Verlegung von Leitungen und Kabeln.-Bisher ist es üblich, Versorgungsleitungen,
wie etwa die Gas-und Wasserleitungen, und Kabel, wie etwa die Telefonkabel, Stromversorgungskabel,
Verkehrssignalkabel, Feuerwehrkabel usw., getrennt zu verlegen, wobei die Leitungen
normalerweise unmittelbar in den Boden eingegraben werden, während die Ka-bel
häufig durch Kabelformsteinzüge geführt werden. Durch die herkömmliche Nebeneinanderanordnung
der Leitungen und Kabel wird für diese verhältnismäßig-viel Straßenraum benötigt.
Vor allem aber werden bei der herkömmlichen Bauweise die einzelnen Leitungen und
Kabel nacheinander verlegt, wozu jedes Mal ein Graben ausgehoben und wieder verfüllt
wird. Dies bedeutet nicht nur einen unnötigen Kostenaufwand, sondern auch eine erhebliche
zeitliche Verzögerung infolge des Hintereinanderschaltens der einzelnen Verlegungsarbeiten.
Im Falle eines Leitungs- oder Kabelschadens muß die Straßendecke aufgerissen werden.
Das gleiche gilt, wenn nachträglich ein weiteres Kabot oder eine weitere Leitung
verlegt werden muß. Auch die 11(,ersL("llting von Abzweiganschlüssen erfordert jedes
Mal erhobliche Erdarbeiten und eine Erneuerung der Straßendecke. In-C
folge
der gesonderten Verlegung der Leitungen und Kabel kommt es häufig vor,'daß beim
Verlegen oder Reparieren einer Leitung oder eines Kabels bereits verlegte Leitungen
oder Kabel beschädigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen
und Fertigbauteile zur Herstellung eines Versorgungskanals zu schaffen, in dem alle
im Augenblick und zu einem späteren Zeitpunkt erforderlichen Leitungen und Kabel
verlegt werden können. Mit den Fertigbautellen gemäß der Erfindung soll vor der
Herstellung der Straßendecke ein Versorg ungskanal unter der Straße geschaffen werden,
der dann zur Aufnahme sämtlicher Leitungen und Kabel geeignet ist, die sofort oder
später benötigt werden. Es soll also nur ein einziges Mal ein Schacht ausgehoben
werden, in dem dann der Versorgungskanal angeordnet wird, wobei man sämtliche Leitungen
anschließend ohne neuerliche Erdarbeiten in diesem Versorgungskanal verlegen
k ann. Auch wenn zu einem späteren Zeitpunkt ein weiteres Kabel benötigt
wird oder eine Störung in einer der Leitungen oder einem der Kabel auftritIG, soll
man, ohne die gesamte Straßendecke aufreißen zu müssen', die Reparatur- oder
Verlegungsarbeiten durchführen können. Durch die Fertigbauteile gemäß der
Erfindung soll der zum Vel-legen der Leitungen und Kabel erforderlichc Straßenratim
kleiner sein, als dies bei der bisherigen Verlegungsart der Fall wa.r.
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Die Lösung dieser und weiterer, für den Fachmann auf der Hand liegender
Aufgaben erfolgt bei den Versorgungskanal-Fertigbauteilen gemäß der Erfindung durüh
einen waagerechten Boden und zwei senkrechte Längswände sowie einen Deckel und durch
im Boden und/oder in den Längswänden angeordnete in Längsrielltung durchgehende
Kanäle.
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Ein Versorgungskanal aus diesen Fertigbauteilen ist einfach und j)reiswert
herzustelten lind einzubauen. Man stellt zunächst einen herkömmlichen Graben her,
in dem man die Fertigbauteile iß dor ErEindung entsprechend anordnet. Dann kann
man innergeniä C, halb des so entstehetiden VersorgungsKanals, das heißt zwischen
den
Längswänden, die Leitungen anordnen, während man die Kabel durch die Kanäle im Boden
und in den Längswänden des Kabelkanals führt. Der Bauherr einer Straße kann also
von sich aus vorab den Versorgungskanal herstellen, so daß anschließend nur noch
die Leitungen und Kabel verlegt werden müssen, ohne daß jedes Mal Erdarbeiten erforderlich
sind. Hierdurch wird eine erhebliche Zeitersparnis beim Bau einer Straße erzielt,
Auch wenn es nach der Fertigstellung der Straße erforderlich sein sollte, daß ein
weiteres Kabel eingezogen wird, kann dies geschehen, ohne daß die ganze Straßendecke
wieder aufgerissen worden muß. Das gleiche gilt für den Fall, daß Kabel- oder Leitungsschäden
auftreten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden der Boden
und die Längswände getrennt voneinander hergestellt und erst im Kabelschacht zusammengesetzt.
Hierdurch erzielt man vor allem eine Ersparnis an Transportraum. Allerdings ist
es im Rahmen einer derzeit bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auch möglich.
die Längswände einstückig mit dem Boden auszubilden. Bei getrennter Ausführung des
Bodens und der Längswände kann man bei diesen an beiden Längskanten auf einer Seite
eine Kehle oder Abstufung ausbilden. Die Längswände und der Boden können gleiche
Gestalt und Größe aufweisen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Boden auf seiner Oberseite eine Aufkantung aufweist. In diesem Falle kann
man in der Aufkantung mindestens einen in Längsrichtung durchgehenden Kanal vorsehen.
Die Fertigbauteile gemäß der Erfindung können grundsätzlieh aus irgend einem geeigneten
Werkstoff, wie beispielsweise Kunststoff, hergestellt werden, der die nötige Festigkeit
und Widerstandsfähigkeit gegen die agressiven Bestandteile des Erdbodens und des
Grundwassers hat. Gemäß einer derzeit bevorzugten Ausführungsform bestehen die Fertigbauteile
gemäß der Erfindung aus Beton.
An der Außenseite der Längswände
kann man herkömmliche Anschlußschächte vorsehen, wobei diese Anschlußschächte aus
einem rechteckigen Boden, vier Seitenwänden und einem.abnehmbaren Deckel bestehen,
und wobei die Seitenwände gewöhnlich au.s au.feinandergesetzten.Ringen bestehen.
Während der Versorgungskanal normalerweise in einem gewissen Abstand unterhalb der
Erdoberfläche oder der Straßendecke verlegt wird, kann man die Anschlußsehächte
derart anordnen, daß die Oberseite ihres Deckels im Einbau,zu.stand in Höhe der
Erdoberfläche bzw. in Höhe der Straßendecke liegt. Von den Anschlußschächten au.s
stellt man dann Durchbrüche zu den Kanälen in den Längswänden des Versorgungskanals
her, durch die hindurch die Anschlußleitungen verlegt worden. Die übereinander liegenden
Kabel der verschiedenen Versorgungsträger in den Längswänden können in hintereinander
liegenden Schächten abgezweigt werden. Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist und nur zur Erläuterung, nicht
aber zur Abgrenzung des'Erfindungsgedankens dient. Fig. 1 zeigt einen senkrechten
Schnitt durch einen mit den Fertigbauteilen gemät der Erfindung hergestellten Versorgungskanal
mit nebendiesem Versorgungskanal liegendem Anschlußschacht.
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Fig. 2 zeigt eine Draufsicht zu Fig. 1.
Der Versorgungskanal
10 hat im Querschnitt im wesentlichen U-förmige Gestalt und besteht aus einem
Boden 12, mit dem 'im
dargestellten Ausführungsbeispiel die Längswände 14
und 16
einstückig verbunden sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden jedoch der Boden 12 und die Längsw'ände 14 und 16 getrennt
ausgebildet und erst im Kabelschacht zusammengestellt. Dies deuten.die strichpunktierten
Linien 21 an. Durch die mehrteilige
Ausbildung des Bodens und der
Längswände erzielt man vor allein eine Verbilligung der Herstellungs-, Lager- und
Transportkosten.
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In den Oberseiten der Längswände 14 und 16 ist jeweils eine
Kehle 18 ausgebildet, die 'zur Au.fnahme eines Deckels 20 dienen. Es wäre
auch möglich, den Deckel 20 au,f die Oberseiten der Längswände 14 und-16 au.fzu.legen
oder nur einen Teil des Deckels 20 in die Kohlen 18 einzulegen, während der
obere Teil des Deckels 20 über die Oberseiten der Längswände 14 und 16 hinwegragt.
Man erkennt, daß die Kohle 18 mit einer von der Trennungslinie 21 gebildeten
Abstu.fung an der Unterkante der Seitenwände 14 und 16 identisch ist, so
daß die Seitenwände insofern drehsymmetrisch sind, was die Herstellung, Lagerhaltung
und den Einbau. verbessert. Es ist ferner zu.erkennen, daß au,ch der Boden 12 an
seinen beiden Längskanten eine Kehle oder Abstu.-fung au-fweist, die der Kehle A
der Längswände 14, 16 gleich ist.'Hieraus folgt, daß bei quadratischem Versorgungskanal
die Längswände und der Boden die gleiche Form haben können. Ferner kann man dann
selbstverständlich auch für den Deckel 20 das gleiche Bauteil verwenden. In den
Längswänden 14 und 16 sowie im Boden 12 des Versorgungskanals 10 s-ind
Längskanäle 24 angeordnet, durch die hindu.rach man Kabel führen kann. Während man
die du.rchlau.fenden Kabel zweckmäßig in den Kanälen 24 des Bodens 12 anordnet,
wirdman die mit Anschlüssen zu versehenden Kabel in den Kanälen 24 der Längswände
14 und 16 anordnen. Man erkennt ohne weiteres, daß durch die Übereinanderanordnung
der Kanäle 24 für die verschiedenen Kabel eine erhebliche Platzersparnis erzielt
wird. Durch die Anordnung der Kanäle 24 wird das Fertigbauteil außerdem wesentlich
leichter. Au.f der Oberseite des Bodens 12 kann man eine Aufkantung 26
ausbilden,
so daß das Wasserrohr 28, von dem ein Abzweig' bei 30 dargestellt
ist, und das Gasrohr 32 au.f verschiedenen Höhen
aiigeordne,'",
werden. Einfacher und billiger ist es allerdings, wenn man statt.der Aufkantung
26 eine entsprechende Kiesschüttung vorsieht. -Man versieht das Wasserrohr
28 und das Gasrohr 32 zweckmäßig mit einer das Innere des Versorgungskanals
10
ausfüllenden Kiesummantelung. Selbstverständlich kann man in der A-afkantung
36 einen odergegebenenfalls mehrere Kanäle 34 vorsehen, die einerseits zur
Gewichtsverringerung dienen und andererseits als weitere Kabelkanäle verwendet werden
können. Die Anschlußleitungen, von denen eine bei 30 dargestellt ist, treten
zweckmäßig in Höhe eines hierfür reservierten Kanals-24 durch die Längswände 14
und 16 hindurch.
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Man kann Anschlußschächte 40 vorsehen, die aus einem rechteckigen
Boden 42 und vier gegebenenfalls aus Ringen zusammengesetzten Seitenwänden 44 bestehen
und gegen die Außenseite einer der Längswände 14, 16 anliegend angeardnet
werden. Zweckmäßig ist im oberen Ende der Seitenwände 44 eine Kehle 46 an geordnet,
in die sich der Deckel 48 des Anschlußschachtes einfügt. Man erkennt au.s Fig.
1, daß, während der Versorgungskanal 10
in einer gewissen Tiefe vntei-halb
iLc-- Erd- oder Straßenober-fläche 22 angeordnet ist, man die Anschlußschächte
40 mit der Oberseite jihres Deckels 43 ebenerellg anordnen kann, so daß diese einen
Teil der S2W-Ira13enoberfläche bilden. Die Anschlüsse werden durch Durchbrüche
50 in der an die Längswand 16 anliegenden Seitenwand 44 des Anschlußschachtes
hindu.rch hergestellt, wobei diese Durchbrüche bis in den betreffenden Kanal 24
führ-en. Aus Fig. 1 und 2 erkennt man, daß man nebeneinander mehrere AnschlÜßschächte
40 anordnen kann, deren Du-rchbräche 50, 501 und 5011 in verschiedene Kanäle
24 münden. 1
Zweckmäßig sind die Anschlußschächte 40 mit einer Sickeröffnung
52 ve3rsehen. Man erkennt, dafe ein Versorgungskanal aus den Fertigbauteilen
gemäß der Erfindung auf konzentriertem Raum sämtliche Leitungen
und
Kabel mit Ausnahme der Entwässerungsleitungen aufnehmen kann. Es braucht beim Bau
beispielsweise einer Straße also nur einmal ein Erdaushub vorgenommen zu werden,
um sämtliche Leitungen und Kabel zu verlegen. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt
ein weiteres Kabel erforderlich sein, so kann man an einzelnen, weit voneinander
entfernt liegenden Stellen ein Element des Versorgungskanals 10 aufgraben
und das Kabel in einen freien oder nur teilweise belegten Kanal 24 einziehen. Man
muß in diesem Falle nicht die ganze Straße aufreißen. Das gleiche gilt für den Fall
eines Kabelschadens. Eine erhebliche Ersparnis wird nicht nur dadurch erzielt,-
daß die bisher üblichen mehrfachen Erdarbeiten jeweils zur Verlegung einer Leitung
und eines Kabels entfallen, sondern auch da-.durch, daß der erforderliche Zeitaufwand
zur Herstellung aller Leitungen und Kabel geringer wird. Der Bauherr kann nämlich
von sich aus vorab den Versorgungskanal aus den Fertigbauteilen gemäß der Erfindung
herstellen, woraufhin die einzelnen Versorgungsträger nur noch ihre Leitungen und-Kabel
einziehen müssen, was verhältnismäßig schnell geschehen kann. Selbstverständlich
kann man in den aus den Fertigbauteilen gemäß der Erfindung hergestellten Versorgungskanal
in größeren Abständen Sichtschächte einbauen, die das nachträgliche Einziehen von
Kabeln und Leitungen erleichtern. Insgesamt,erbringt die Erfindung eine erhebliche
Verbilligung der Verlegung und Unterhaltung der Versorgungsleitungen und -kabel.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht an die Einzelheiten des dargestellten
Ausführungsbeispiels gebunden. Wenn beispielswei.se mehr als die zwei Leitungen
28 und 32 erforderlich sind, kann man das Bauelement breiter ausbilden.
Auch kann man eine weitere Konsole im Inneren des Fertigbauteiles zur Auflagerung
einer weiteren Leitung ausbilden. Diese und weitere, für den Fachmann auf der Hand
liegende Ab-
wandlungen fallen selbstverständlich unter den Schutzumfang der
vorliegenden Erfindung.