DE1635515B2 - Verfahren zur Herstellung eines Fadenvlieses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines FadenvliesesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Fadenvlieses.
Es ist bekannt, Fadenvliese aus kontinuierlichen Fäden dadurch herzustellen, daß Fadenbündel mittels
einer Traversiervorrichtung auf einer sich fortbewegenden Unterlage abgelegt werden oder daß das
Fadenbündel auf einer hin- und hergehenden Unterlage oder Platte abgelegt wird. Die Ablage der Fadenbündel
kann auch durch hin- und hergehende Luftdüsen erfolgen. Bei Verwendung solcher Traversiervorrichtungen
besteht die Tendenz, daß die Fadenbündel schnurartig abgelegt werden und das so hergestellte Fadenvlies eine ungleichmäßige Oberfläche
erhält. Um dies zu vermeiden wurde auch schon vorgeschlagen, die Fäden der Fadenbündel
durch elektrische Aufladungen voneinander zu trennen, wodurch sich jedoch ebenfalls nicht gleichmäßige
Oberflächen erzielen lassen, insbesondere beim Ablegen größerer Fadenbündel, wobei hohe elektrostatische
Aufladungen erforderlich sind, um die Fäden zu vereinzelnen.
Die britische Patentschrift 932 482 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Fadenvlieses, wobei
die Fäden zunächst zu einem Bündel zusammengefaßt und anschließend ausgebreitet werden, und zwar
unter Ausnutzung der elektrostatischen Ladung der Fäden in Form einer Glocke und sie in dieser Form
auf der Unterlage oder der Transportvorrichtung abgelegt werden. Die elektrostatische Ladung der Fäden
muß dann wieder aufgehoben werden, was umständlich ist und nicht zu einer gleichmäßigen Oberfläche
j ο führt.
Es besteht daher die Aufgabe, die Herstellung eines Fadenvlieses ohne Anwendung einer Traversiervorrichtung oder einer elektrostatischen Aufladung der
Fäden durch Förderung eines Bündels kontinuierlicher Fäden unter Zugspannung, Ausbreiten der
Fäden zu einer divergierenden Fadenschar und Aufsammeln zu einem Wirrvlies auf einer im wesentlichen
senkrecht zur Förderrichtung der Fäden bewegten Sammelfläche durchzuführen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Fäden zunächst parallel und zu einem gleichmäßigen,
flachen Strang ausgerichtet werden und anschlie- , ßend dieser Fadenstrang unter Ausschaltung der Wir- t,
kung der elektrostatischen Aufladung zu einem quer zur Transportrichtung der Sammelfläche divergierenden,
flachen Fadenvorhang ausgebreitet wird. Zur Ausrichtung der Fäden werden hierbei zwei in kleinem
Winkel zueinander gerichtete Gasströme und zur Auffächerung ein entsprechend divergierend strömender
Gasstrahl verwendet.
Das Fadenbündel durchläuft zunächst eine Bandbildungsvorrichtung, in der es in einem engen Raum
der Einwirkung von mindestens zwei nicht parallelen Gasströmen ausgesetzt wird, welche derart verlaufen,
daß sie auf die Fäden auf treffen, so daß diese zunächst parallel und zu einem gleichmäßigen, flachen
Strang ausgerichtet werden, und der so gebildete Fadenstrang wird dann durch eine Ausbreitungsvorrichtung
hindurchgeführt, wo in einem engen Raum die Fäden der Einwirkung mindestens eines Gasstroms
mit einem im wesentlichen bogenförmigen Querschnitt ausgesetzt werden, der so fließt, daß er
auf das Fadenband über die Breite desselben auftrifft, wodurch die Fäden in Richtung zur Aufnahmefläche
bewegt und in einen divergierenden Fadenvorhang ausgebreitet werden. Das Bündel aus kontinuierlichen
Fäden wird vorzugsweise aus einer Vielzahl von Fäden gebildet, die kontinuierlich aus einer Spinndüsenplatte
ausgepreßt werden, die einen Teil einer Spinneinheit bildet. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren-können aber auch bereits verstreckte und auf einer Vorratsspule aufgewickelte Fäden verarbeitet
werden.
Eine Zugrollen/Druckrollen-Anordnung kann zwisehen der Bandbildungsvorrichtung und der Ausbreitungsvorrichtung
eingeschaltet sein. Die Zugrolle ist so ausgeführt, daß sie sich mit einer konstanten Oberflächengeschwindigkeit
dreht, und sie zieht die frisch gesponnenen Fäden von der Spinndüsenplatte weg und durch die Bandbildungsvorrichtung. Der Effekt
ist der, daß eine niedrige Spannung auf die Fäden angewendet wird, die nicht ausreicht, sie zu verstrekken
und den Titer der Fäden zu beeinflussen. Der gleiche Effekt kann auch dadurch erreicht werden,
G5 daß man die Zugrollen/Druckrollen-Anordnung gegen eine Gasstrahleinrichtung austauscht.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Herstellung von Fadenvliesen aller Typen aus nicht-
klebrigen Fäden verwendet werden, das sind Fäden, die einen nicht klebrigen Zustand besitzen, so daß
sie beim Durchlaufen der Bandbildungsvorrichtung und der Ausbreitungsvorrichtung nicht aneinander
oder an Vorrichtungsteilen kleben bleiben. Beispiele für solche nicht klebrigen Fäden sind solche aus
Polyäthylenterephthalat, Polyhexamethylenadipamid, Polycaprolactam, Polypropylen, Trockenviskose,
Celluloseacetat, Acrylmaterialien und Heterofäden verschiedener Zusammensetzungen.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung eines Fadenvlieses der angegebenen
Art, die mit Einrichtungen zum Fördern eines Bündels von kontinuierlichen Fäden gegen eine sich bewegende
Aufnahmefläche und mit Einrichtungen zum Ablegen der Fäden auf der Aufnahmefläche in Form
eines Wirrvlieses ausgestattet ist. Das Neue der Erfindung besteht bei dieser Vorrichtung darin, daß eine
B andbildungsvorrichtung, bestehend aus einem Führungskanal mit parallelen Wandungen und Schlitzen
zum Einleiten eines Druckgases vorgesehen ist, wobei die Schlitze nebeneinander und unter einem Winkel
zueinander in einer der Wandungen angeordnet sind, und eine Ausbreitungsvorrichtung vorgesehen ist, bestehend
aus einem Paar paralleler Platten mit einem Fadendurchgang und einem bogenförmigen Schlitz
in einer Wandung sowie einer Luftkammer zum Einleiten von Druckgas durch den Schlitz, wobei die
Bandbildungseinrichtung und die Ausbreitungseinrichtung an eine Druckgasleitung angeschlossen sind.
Die Breite des Fadenbandes kann gewünschtenfalls während des Arbeitens der Bandbildungsvorrichtung
verändert werden, indem die Geschwindigkeit des aus den Schlitzen austretenden Gases verändert wird. Die
maximale Wirksamkeit der Bandbildungsvorrichtung läßt sich am besten bei niedrigen Fadenspannungen
realisieren. Der Lauf der in einen Strang umgeformten Fäden über eine Rolle, die unmittelbar nach der
Bandbildungsvorrichtung angeordnet ist, unterstützt die Erhaltung der Gleichmäßigkeit des Fadenstranges. ■-■■::- ■:.
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Im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen, wie z. B. Gasdüsen, bei welchen die Fäden in einen divergierenden
Fadenmantel getrennt werden, trennt die Ausbreitungsvorrichtung gemäß der Erfindung die
Fäden in einen divergierenden Vorhang, in welchem die Fäden über einen großen Teil ihres Weges zur
Aufnahmeoberfläche im wesentlichen in einer einzigen Ebene liegen. Diese Anordnung der Fäden ergibt
bei der Ablagerung auf die Aufnahmeoberfläche eine Fadengeometrie in der auf diese Weise hergestellten
Bahn, die sich weitgehend von derjenigen einer Bahn unterscheidet, die aus einem Fadenmantel hergestellt
worden ist. Die Bandbildungsvorrichtung kann weiterhin mit einem geraden Schlitz in der Oberfläche,
welche die nicht parallelen Schlitze enthält, ausgerüstet sein, wobei sich der weitere Schlitz in Querrichtung
zum Fadenweg durch die Bandbildungsvorrichtung erstreckt. Der aus diesem Schlitz austretende
Gasstrom dient dazu, die Fäden gleichmäßiger über die Breite des Fadenstranges zu verteilen.
Der Bogen des Schlitzes der Ausbreitungsvorrichtung ist in der Bewegungsrichtung der Fäden angeordnet,
und der gewünschte Radius des bogenförmigen Schlitzes kann in der noch zu beschreibenden
Weise bestimmt werden. Der Winkel zwischen der Oberfläche der Ausbreitungsvorrichtung, welche keinen
bogenförmigen Schlitz aufweist, kann in bezug auf die Oberfläche mit dem bogenförmigen Schlitz
verändert werden, so daß der Divergenzwinkel des Fadenvorhanges ebenfalls in gewissem Ausmaß verändert
werden kann.
Die bewegliche Oberfläche, auf der die Fäden abgelagert werden, besteht zweckmäßigerweise aus dem.
oberen Lauf eines endlosen Förderers, der einen freien Gasdurchtritt gestattet. Die Verwendung einer
solchen Aufnahmefläche vermindert jegliche Turbulenz, welche durch das Gas verursacht werden kann,
wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Störung der Bahnstruktur herabgesetzt wird. Die Geschwindigkeit
der Aufnahmefläche des Förderers wird so eingestellt, daß eine Überfütterung der Fäden gewährleistet
ist, um eine Bahn der gewünschten Dicke herzustellen.
Idealerweise sollten die der Bahn auf der Aufnahmefläche zugeführten Fäden einen gleichmäßigen
Abstand aufweisen und gleichmäßig über die Breite der Bahn verteilt werden. Jedoch kann als Folge von
kleinen Unvollkommenheiten in der Bandbildungsvorrichtung und der Ausbreitungsvorrichtung und/
oder in schlecht gerichteten Gasströmen die Gleichmäßigkeit der Fadentrennung und Verteilung etwas
gestört sein, und sie kann sich während der Arbeitsdauer ändern. Diese Änderungen können mit hoher
Häufigkeit eintreten, und der Gesamteffekt ist eine Kompensation der Änderungen, so daß eine gute
Gleichmäßigkeit der Bahndicke und der Deckung durch Überfütterung der Fäden erzielt wird.
Eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung eine Bandbildungsvorrichtung gemäß der Erfindung, wobei ein
Teil weggelassen ist, damit die Schlitze gesehen werden können,
F i g. 2 einen Querschnitt auf der Linie ΊΙ-ΙΙ von
Fig.l,
Fig.3 und 4 Abwandlungen der Schlitze der Einrichtung von Fig. 1, : ::'"'.··:
F i g. 5 eine schematische Darstellung, die erkennen läßt, wie die Fäden durch die Ausbreitungsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgebreitet werden,
F i g. 6 eine Seitenansicht von F i g. 5 und
F i g. 7 eine andere Vorrichtungszusammenstellung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Grundvorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einer Bandbildungsvorrichtung, die ein Bündel
aus kontinuierlichen Fäden erfaßt und es in einen im wesentlichen gleichmäßigen Strang aus parallelen
Fäden überführt und eine Ausbreitungsvorrichtung, die den Fadenstrang in einen divergierenden Vorhang
aus Fäden umwandelt und die Fäden zu einer Aufnahmefläche führt, wo sie in Form einer aus Fäden
bestehenden Vliesbahn gesammelt werden.
Wie sich aus den F i g. 1 und 2 ergibt, enthält die Bandbildungsvorrichtung 10 eine rechteckige Prallplatte
12, die im wesentlichen parallel zu einer rechteckigen Platte 14 angeordnet ist, so daß ein enger
Raum 16 für den Fadendurchtritt zwischen den Platten eingeschlossen ist. Die Platte 14 stellt die
Frontplatte der Bandbildungsvorrichtung 10 dar und besitzt Schlitze 18, 20 und 22 des Führungskanals,
die mit getrennten Kammern 24, 26 und 28 in Verbindung stehen, die ihrerseits mit einer gemeinsamen
Expansionskammer 30 durch eine Ventilöffnung 32
verbunden sind, die durch ein einstellbares Ventilglied 34 kontrollierbar ist. (Es ist nur eine Ventil-Öffnung
32 und ein zugehöriges Ventilglied 34 in F i g. 2 dargestellt.) Die Expansionskammer 30 besitzt
einen Einlaß 36 für die Zuführung von Druckluft.
Beim Betrieb wird Druckluft durch den Einlaß 36 in die Expansionskammer 30 eingeführt und fließt
durch die Ventilöffnungen 32 in die Räume 24, 26 und 28, von wo aus sie mit hoher Geschwindigkeit
durch die Schlitze 18, 20 bzw. 22 in den Fadendurchtritt 16 austritt und gegen die flache Oberfläche der
Platte 12 prallt. Wenn ein Fadenbündel 38 unter Spannung zwischen den Platten 12 und 14 hindurchgeführt
wird, dann wirken darauf die aus den Schiitzen in der Platte 14 in den Fadendurchtritt 16 austretenden
Luftströme ein. Der aus dem quer zum Weg der Fäden 38 angeordnete Schlitz 20 austretende
Luftstrom breitet die Fäden gleichmäßig über die Länge desselben aus. Die aus den nicht parallelen
Schlitzen 18 und 20 austretenden Luftströme kontrollieren die Ausbreitung der Fäden 38. Der Gesamteffekt
der Luftturbulenz im Fadendurchtritt 16 und der ständig aufrechterhaltene Luftaustritt zwischen
den Platten 12, 14 hält die Fäden 38 in einer im wesentlichen parallelen Anordnung in Form eines
Bandes aus Fäden.
Durch Einstellung der Ventilglieder 34 kann der Druckluftstrom zu den getrennten Räumen 24, 26
und 28 kontrolliert und damit kann auch die Breite den Fadenbandes reguliert werden. Wenn beispielsweise
der Luftfluß in den Raum 26 erniedrigt und der Luftfluß zu den Räumen 24 und 28 erhöht wird,
dann ist die Geschwindigkeit des aus den Schlitzen 18 und 22 austretenden Luftstroms größer als diejenige
des aus dem Schlitz 20 austretenden Luftstroms, wodurch die Breite des Fadenbandes verringert
wird.
Bei einer Abwandlung der Bandbildungsvorrichtung, wie sie eben beschrieben wurde, ist der Schlitz
20 weggelassen, und die Räume 24, 26 und 28 sind zu einem einzigen Luftkasten vereinigt. Die Kontrolle
der Breite des Fadenbandes wird dann durch Einstellung des Luftflusses in den Luftkasten erreicht, von
wo aus Druckluft zu den schrägliegenden Schlitzen 18 und 20 zugeführt wird.
Abwandlungen der Anordnung und der Form der Schlitze in der Platte 14 können durchgeführt werden,
wie aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich ist. In F i g. 3 ist der Schlitz, der einen gleichmäßigen Querschnitt
aufweist, so angeordnet, daß seine Längsachse einen Winkel Y mit der Normalen zur Platte
14 bildet. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Beförderungskomponente des aus dem Schlitz austretenden
Luftstroms und erleichtert die Förderung der Fäden 38 durch die Bandbildungsvorrichtung und
verleiht den Fäden stromaufwärts der Bandbildungsvorrichtung eine Spannung. In F i g. 4 weicht der
Schlitz etwas von der Normalen ab und verjüngt sich im Querschnitt in Richtung des Luftflusses, so daß,
wie dies im Querschnitt gezeigt ist, die Seiten des Schlitzes einen Winkel X einschließen. Diese Schlitzform
verringert die Reibungsverluste beim Durchtritt der Luft durch den Schlitz, ohne daß dabei ein Geschwindigkeitsverlust
der Luft beim Ausströmen aus dem Schlitz eintritt.
Der Druck der der Bandbildungsvorrichtung zugeführten Luft kann durch ein einstellbares Ventil kon-
trolliert werden, welches im Luftzuführungssystem zwischen der Preßluftquelle, wie z. B. einem Luftkompressor,
und dem Eintritt zur Bandbildungsvorrichtung angeordnet ist. Der Abstand zwischen den
Platten 12 und 14 sollte so klein sein, wie es sich mit einem freien Durchtritt der Fäden vereinbaren
läßt.
Eine Ausführungsform der Ausbreitungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist in F i g. 5 und 6 dargestellt,
und sie umfaßt einen Luftkasten 40, der eine aus einer rechtwinkligen Platte 42 bestehende Frontplatte
aufweist. Die Platte 42 besitzt einen bogenförmigen Schlitz 44, der mit dem Luftkasten 40 in
Verbindung steht. Einlaßrohre 46 sind mit dem Luftkasten 40 an gegenüberliegenden Seiten desselben
verbunden und dienen für die Zuführung von Druckluft in den Luftkasten. Eine Prallplatte 48 ist in Abstand
von der Platte 42 angeordnet, so daß ein enger Raum für einen Fadendurchtritt 50 zwischen beiden
Platten eingeschlossen ist. Die Platte 48 ist schwenkbar, so daß der Winkel zwischen derselben und der
Platte 42 verändert werden kann.
Beim Betrieb wird ein kontinuierlicher Faden- '«# strang mit einer Breite W zwischen der Platte 42 des
Luftkastens 40 und der Prallplatte 48 hindurchgeführt. In den Luftkasten 40 wird durch die Rohre 46
Druckluft eingeführt und tritt aus dem gebogenen Schlitz 44 aus, der so angeordnet und ausgestaltet ist,
wie es in F i g. 3 und 4 dargestellt ist. Der durch den Fadendurchtritt 50 in Richtung der Fadenbewegung
streichende Luftstrom erteilt dem Fadenstrang eine Spannung. Die Höhe der Spannung hängt von der
Geschwindigkeit der Luft, dem Winkel Y, in dem der Schlitz 44 angeordnet ist, und der Stärke der Fäden
38 ab. Die Wirkung des Luftstroms, der aus dem Schlitz 44 austritt und in den Fadendurchtritt 50 zwischen
den Platten 42 und 48 einströmt, ist die, daß hierdurch die Fäden 38 über die Länge des Schlitzes
44 ausgebreitet werden, wie in F i g. 5 dargestellt. Die aus der Ausbreitungsvorrichtung austretende Abluft
nimmt die Fäden auf und führt sie als divergierenden Fadenvorhang (im Unterschied zu einem konisch geformten
Fadenmantel) zu einer Sammelfläche 52, die sich in Richtung des Pfeils Z (Fig. 6) bewegt und
auf der die Fäden in Form eines divergierenden flachen Fadenvorhanges 54 ausgebreitet werden.
Der gewünschte Radius des bogenförmigen Schlitzes 44 hängt von dessen Abstand vom Punkt der
Zuführung des Fadenbandes und von der Breite W (F i g. 4) des Bandes ab. Die Breite der hergestellten
Bahn hängt vom Divergenzwinkel des Fadenvorhangs und vom Abstand zwischen der Sammeloberfläche
und der Ausbreitungsvorrichtung ab. Der Divergenzwinkel des Fadenvorhangs kann in gewissem Grad
durch Winkelverschwenkung der Platte 48 in bezug auf die Platte 42 eingestellt werden. Angenommen,
die Divergenz der Fäden ist so, daß eine Bahn der Breite A-A (Fig. 5) erhalten wird, wenn die Platte
48 in der Lage der durchgezogenen Linien (F i g. 6) liegt, dann versucht eine Bewegung der Platte 48 in
Richtung der Lage der gestrichelten Linien eine Ablenkung des Verlaufs der Fäden, und zwar auf Grund
des anderen Zustands des Luftflusses in dem Teil des Fadendurchtritts 50, der unterhalb des Schlitzes 44
liegt, wodurch der Divergenzwinkel des Vorhangs unterhalb des Schlitzes 44 erhöht wird, und eine
Bahn mit einer größeren Breite B-B (F i g. 5) erhalten wird.
Der zweckmäßige Radius und die zweckmäßige Länge des bogenförmigen Schlitzes kann für jede
Anordnung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus einer geometrischen Zeichnung bestimmt werden,
in der das Dreieck AWA, wie in Fig. 5 dargestellt,
aufgetragen wird. Der Bogenradius des Schlitzes der Ausbreitungsvorrichtung ist dann der Abstand von
der Spitze des Dreiecks bis zur gewünschten Lage des Schlitzes, und die Länge des Schlitzes ist dann die
Länge des Bogens zwischen den Seiten A W des Dreiecks. Die Abmessungen des Dreiecks AWA werden
bestimmt durch die gewünschte Breite des Fadenbandes und dem Abstand zwischen dem Zuführungspunkt des Fadenbandes zur Ausbreitungsvorrichtung
und der Sammeloberfläche für die Bahn. Dieses Bestimmungsverfahren hängt von der Voraussetzung
ab, daß der Fadenvorhang unter dem überwiegenden Einfluß des Gases aus der Ausbreitungsvorrichtung
so abgelegt wird, daß der Vorhang dreieckig gehalten wird.
In der Praxis wurde gefunden, daß unter gewissen Arbeitsbedingungen die Fäden sich nicht so ausbreiten,
daß sie die vollständige Länge des bogenförmigen Schlitzes überspannen, so daß auch eine
Einstellung der Prallplatte durchgeführt werden muß, um die gewünschte Breite der Bahn zu erzielen. Falls
es erwünscht ist, die Fäden am Schlitz weiter auszubreiten, so kann dies dadurch erreicht werden, daß
das in F i g. 6 dargestellte vertikale Profil der Prallplattenbasis abgewandelt wird. Ein erhöhter Ausbreitungseffekt
am Schlitz kann dadurch erzielt werden, daß man die aus dem Schlitz austretende Luft in
einen noch engeren Raum im Fadendurchtritt einströmen läßt, der sich später ausweitet, so daß die
Luft ausreichend ohne übermäßigen Rückdruck abströmen kann.
Der Zuführpunkt 56 des Fadenstranges 38, wie dies in F i g. 5 gezeigt wird, besteht aus einer Bandbildungsvorrichtung
10 in der oben beschriebenen Vorrichtung, aber er kann aus einer anderen Zuführungseinrichtung
bestehen, die zwischen der Bandbildungsvorrichtung und der Ausbreitungsvorrichtung
angeordnet ist. Solche Abwandlungen der Vorrichtung werden in der Folge im Beispiel beschrieben.
Die wichtigen Faktoren, die zur Erzielung einer im wesentlichen gleichmäßigen Verteilung der Fäden
über den Fadenvorhang, der aus der Ausbreitungsvorrichtung austritt, zu beachten sind, sind (a) eine
zentrale Ausrichtung des Fadenbands in bezug auf die Ausbreitungsvorrichtung und (b) eine Einstellung
der Ausbreitungsvorrichtung in der Weise, daß das Dreieck AWA symmetrisch gehalten wird.
Unter Verwendung der in F i g. 7 dargestellten Vorrichtung wurden 152 kontinuierliche Fäden 38
aus Polyethylenterephthalat schmelzgesponnen und unmittelbar von der nicht dargestellten Spinndüsenplatte
in eine mit Luft betriebene Bandbildungsvorrichtung 10 eingeführt, die so einreguliert war, daß
das Fadenbündel 38 in ein im wesentlichen gleichförmiges Fadenband von 9,5 mm Breite überführt
wurde. Das Fadenband wurde einer mit Luft betriebenen Ausbreitungsvorrichtung 40 zugeführt, die in
einem Abstand von etwa 30 cm unterhalb der Bandbildungsvorrichtung
angeordnet war. Der Abstand wurde in der oben angegebenen Weise bestimmt, obwohl
in diesem Falle die Abmessungen des Schlitzes 44 bekannt waren. Die Fäden 38 wurden ausgebreitet
und als divergierender Vorhang von der Ausbreitungsvorrichtung 40 zu einer sich bewegenden Förderoberfläche
52 zugeführt, wobei sich eine kontinuierliche Bahn 54 mit einer Breite von 25,4 cm
bildete. Die Sammelfläche des Förderers 52 wurde durch eine Vielzahl paralleler Drähte gebildet, die
einen freien Luftdurchfluß gestatteten.
Jegliche elektrostatische Ladungen auf den Fäden
ίο 38 wurden mit Hilfe eines Gerätes 58 zur Aufhebung
der elektrostatischen Ladung auf ein Minimum reduziert. Die Bandbildungsvorrichtung wurde mit einem
Luftdruck von 0,35 atü und Ausbreitungsvorrichtung mit einem Luftdruck von 1 atü betrieben.
Der mittlere Titer je Faden der Fäden in der Bahn betrug 3,0, was auf Grund einer Berechnung an Hand
des Spinndurchsatzes von 3,7 kg/st zeigte, daß die Vorwärtsbewegungsspannung, die durch die Ausbreitungsvorrichtung
erzeugt wurde, äquivalent derjenigen war, die bei einer Aufwickelgeschwindigkeit von
1219 m/min erzielt wird.
Unter Verwendung der in Fig. 8 dargestellten Vorrichtung wurden 144 frisch schmelzgesponnene
kontinuierliche Fäden 38 aus Polyäthylenterephthalat direkt von einer Spinndüsenplatte einer mit Luft betriebenen
Bandbildungseinrichtung 10 zugeführt und in ein im wesentlichen gleichmäßiges Band von
12,7 mm Breite umgewandelt. Das Fadenband lief um eine Zugrolle 60, die mit einer Oberflächengeschwindigkeit
von 1219,2 m/min umlief, und machte mehr als einen halben Umlauf um den Umfang der
Zugrolle, bevor es über eine Druckrolle 62 lief. Beim Verlassen der Druckrolle wurden elektrostatische
Ladungen auf den Fäden weitgehend durch einen Entferner 58 beseitigt, bevor die Fäden die mit Luft
betriebene Ausbreitungsvorrichtung 40 erreichten, welche den notwendigen Zug bewirkte, um die Fäden
von der Druckrolle abzunehmen. Die Fäden wurden als im wesentlichen gleichmäßiger divergierender
Vorhang ausgebreitet, in der Abluft der Ausbreitungsvorrichtung aufgenommen und als 30,5 cm
breite Bahn auf der Oberfläche eines Förderers 52 gesammelt, der sich in einer Richtung im wesentlichen
im rechten Winkel zur Ebene des Vorhangs aus den Fäden mit einer Lineargeschwindigkeit von
38,1 cm/min bewegte. Die Fördereroberfläche war so ausgebildet, daß der Hauptteil der Abluft hindurchfloß,
wobei die abgelegten Fäden zurückblieben und die Bahn 54 bildeten.
Die Bahn 54 aus den unverstreckten Polyäthylenterephthalatfäden wurde unter Anwendung einer Kalanderwalzentemperatur
von 110° C und bei einem Druck von 0,22 t/cm auf zwei Stahlkalanderwalzen
von 19,0 cm Durchmesser kalandriert. Das Produkt war ein papierähnliches Material mit einer guten
Zugfestigkeit und Einreißfestigkeit.
Es wurde jedoch gefunden, daß für einige spezielle Verwendungen, wie z. B. als elektrisches Isolationspapier das aus unverstreckten Polyäthylenterephthalatfäden
hergestellte papierähnliche Material ungeeignet war, da das Material eine Schrumpfung
von rund 50 % durchmacht und spröde wird, wenn es auf eine Temperatur von 150° C erhitzt wird.
Dieser Nachteil konnte beseitigt werden, indem die Fäden, mindestens teilweise, vor dem Eintritt in die
Ausbreitungseinrichtung verstreckt wurden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
309 580/365
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Fadenvlieses durch Fördern eines Bündels kontinuierlicher
Fäden unter Zugspannung, Ausbreiten der Fäden zu einer divergierenden Fadenschar und Aufsammeln
zu einem Wirrvlies auf einer im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Fäden
bewegten Sammelfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden zunächst parallel und
zu einem gleichmäßigen, flachen Strang ausgerichtet werden und anschließend dieser Fadenstrang
unter Ausschaltung der Wirkung der elektrostatischen Aufladung zu einem quer zur Transportrichtung
der Sammelfläche divergierenden, flachen Fadenvorhang ausgebreitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausrichtung der Fäden
zwei in kleinem Winkel zueinander gerichtete Gasströme und zur Auffächerung ein entsprechend
divergierend strömender Gasstrahl verwendet werden.
3. Vorrichtung zur Herstellung eines Fadenvlieses nach den Ansprüchen 1 und 2 mit Einrichtungen
zum Fördern eines Bündels von kontinuierlichen Fäden gegen eine sich bewegende Aufnahmefläche und mit Einrichtungen zum Ablegen
der Fäden auf der Aufnahmefläche in Form eines Wirrvlieses, gekennzeichnet durch eine
Bandbildungsvorrichtung (10), bestehend aus einem Führungskanal mit parallelen Wandungen
(12, 14) und Schlitzen (18, 20, 22) zum Einleiten eines Druckgases, wobei die Schlitze nebeneinander
und unter einem Winkel zueinander in einer der Wandungen (12, 14) angeordnet sind,
und eine Ausbreitungsvorrichtung, bestehend aus einem Paar paralleler Platten (42, 48) mit einem
Fadendurchgang (50) und einem bogenförmigen Schlitz (44) in einer Wandung sowie einer Luftkammer
(40) zum Einleiten von Druckgas durch den Schlitz (44), wobei die Bandbildungseinrichtung
und die Ausbreitungseinrichtung an eine Druckgasleitung (46) angeschlossen sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB66566A GB1126026A (en) | 1966-01-06 | 1966-01-06 | Non-woven filamentary structures |
Publications (2)
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