DE1635347A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln,insbesondere Trocknen und Klimatisieren von Textilgut - Google Patents

Description

VEPA AG V 2ii

Basel / SCHWEIZ 163534/ IO-II-I966

Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Trocknen und Klimatisieren von Textilgut

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Be'handeln, insbesondere zum Trocknen und Klimatisieren, von Textilgut, vorzugsweise lose Zellwolle, wobei das Textilgut getrocknet und klimatisiert wird und während der Behandlung eine flüssige Avivage und/oder Schmelze aufgebracht wird.

Insbesondere bei Zellwolle, aber auch bei Wolle und Baumwolle, soll das Textilgut nicht iibertrocknet werden, sondern mit einer bestimmten Restfeuchte den Trockner verlassen. Zu diesem Zweck ist dem Trockner ein Klimaabteil zur Wiederbefeuchtung nachgeschaltet. Das lose Textilgut wird vorzugsweise auf Siebtrommeltrocknern behandelt, da bei diesen das Behandlungsmedium, d.h. die Trocknungsluft, durch das Fasermaterial gesaugt wird und damit ein äußerst gleichmäßiger und günstiger Trocknungseffekt erzielt wird. Die bekannten Siebtrommeltrockner besitzen eine große Leistung und benötigen nur einen relativ kleinen Raum. Auch der Energieverbrauch ist hier äußerst günstig. Grundsätzlich kann jedoch anstelle eines Siebtrommeltrockners auch ein Bandtrockner verwendet werden, insbesondere dann, wenn er ein unter Saugzug stehendes Siebband besitzt.

Zur besseren Verspinnbarkeit und für einen besseren Griff wird in vielen Fällen beim Klimatisieren, d.h. Wiederbefeuchten, auf das Textilgut eine flüssige Avivage bzw, eine flüssige Schmelze aufgebracht. Von Nachteil ist hierbei jedoch, daß sich die Perforierung der Siebtrommeln durch die Schmelze bzw. Avivage nach einiger Zeit zusetzt, so daß in gewissen Zeitabständen längere

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Reinigungsarbeiten erforderlich werden. Da das Zusetzen unterschiedlich erfolgt, so sind auch unterschiedliche Behandlungsbzw. Wiederbefeuchtungseffekte gegeben« Der Materialausfall wird dadurch beeinträchtigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beheben.

Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß das Verschmutzen der Siebtrommeln vor allem auch daher rührt, daß durch das heiße Material ein Teil der Flüssigkeit der Avivage oder Schmelze verdampft und die verdickte Avivage bzw. Schmelze sich dadurch auf der Trommel festsetzt. Versuche haben ergeben,, daß die Faser die Schmelze oder Avivage in kaltem Zustand wesentlich besser als in warmem Zustand annimmt.

F.r f ' ''iiingsgemäß wird daher vorgeschlagen, das Textilgut vor der Klimatisierung zu kühlen. Die Schmelze und/oder Avivage soll erfindungsgemaß nunmehr auf das kalte bzw, gekühlte Textilgut aufgebracht, vorzugsweise aufgesprüht werden. Ein Überschuß an Avivage oder Schmelze ist dabei nicht schädlich, da die Trommeln nunmehr vonr Material nicht mehr erwärmt werden und dadurch auch keine Verdampfung der Flüssigkeit mehr eintritt. Die überschüssige Avivage bzw. Schmelze kann jetzt von der Trommel abtropfen. Günstig ist es selbstverständlich, die Avivage- bzw. Schmelzeauftragung so zu dosieren, daß die gesamte Behandlungsflüssigkeit vom Textilgut aufgenommen wird.

Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche als Transportelemente unter Saugzug stehende, perforierte Förderelemente, z.B. Siebtrommeln, besitzt und ein geschlossenes Gehäuse, in dem ein Behandlungsmedium umgewälzt und durch das Textilgut geleitet wird. Das Gehäuse ist dabei in Behandlungskammern unterteilt, und zwar erfindungsgemäß in eine Trocknungskammer, eine Kühlkammer und eine Klima- bzw. Wiederbefeuchtungskammer« Es ist jedoch auch möglich, ssur Kühlung

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und Wiederbefeuchtung eine gemeinsame Kammer vorzusehen, wobei dann wenigstens eine unter Saugzug stehende Trommel am Kammer— anfang nur zur Kühlung verwendet wird, d.h. ohne eine besondere Sprüh- oder V/jederbefeuchtungseinrichtung ist und erst den folgenden Trommeln Sprüh- bzw. Wiederbefeuchtungseinrichtungen zugeordnet sind, welche eine Avivage oder Schmelze auf das Material aufsprühen. Durch den Saugzug wird die Avivage und/oder Schmelze über alle Fasern verteilt, so daß das Auftragen der Avivage bzw. der Schmelze äußerst gleichmäßig erfolgt. Eine Zwischenkühlung des Wateriales vor der Wiederbefeuchtung und Aufbringung der Avivage oder Schmelze hat das sonst auftretende Verschmutzen und Zusetzen der Siebtrommeln in der Klimakammer vollständig beseitigt, und auch eine wesentlich bessere Avivage und/oder Schmelzeverteilung bewirkt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 - einen Trockner im Längsschnitt und Fig. 2 - einen Querschnitt durch den Trockner nach Fig. 1.

Der Trockner besitzt ein wärmeisoliertes Gehäuse 1, das durch Querwände 2 und 3 in eine Trocknungskammer k, eine Kühlkamii'or 5 und eine Klima- , bzw. Wiederbefeuchtungskammer 6 unterteilt ist. Als Einlauf ist bei dem gezeigten Trockner ein Förderband vorgesehen und als Auslauf eine Rutsche 8. Anstelle einer Rutsche 8 · kann jedoch auch ein Förderband verwendet werden. Das zu behandelnde, vorzugsweise lose Fasermaterial 9 wird über Siebtrommeln wechselseitig geführt, der Saugzug ist an der materialfreien Seite durch eine in der Siebtrommel 12 angeordnete Abdeckung 10 abgeschirmt, so daß das Behandlungsmedium in verstärktem Maße an der materialbedeckten Fläche durch das Material gesaugt wird.

Je nach der gewünschten Produktion können derartige Trockner eine Vielzahl von Trommeln besitzen, bei Zellwolltrocknern sind

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beispielsweise 20 - 30 Trommeln keine Seltenheit. Nach der Trocknung der Zellwolle wird diese in der Kühlkammer 5 gekühlt und in der Klima- bzw, Wiederbefeuchtungskammer 6 wiederbefeuchtet, wobei gleichzeitig im allgemeinen durch Sprührohre 11 nunmehr Avivage oder Schmelze auf das Material aufgetragen werden kann,' ohne daß eine Verschmutzung der Siebtrommeln 12 im Klimaabteil 6 eintritt. Zum Erzeugen des Saugzuges ist den Siebtrommeln 12 stirnseitig ein Ventilator 13 zugeordnet. Durch eine Wand 14 sind die einzelnen Kammern in einen Behandlungsraum 15 und einen Ventilatorraum 16 unterteilt. Den Ventilatoren sind Heizregister

17 zugeordnet bzw. in der Kühlkammer 5 Kühlschlangen, mit denen die Luft erhitzt bzw. gekühlt wird. Zur gleichmäßige.n Luftverteilung sind ober- und unterhalb der Siebtrommeln 12 Siebdecken

18 angeordnet. Der Ventilatorantrieb 19 und der Siebtrommelantrieb 20 sind außerhalb am Gehäuse 1 befestigt.

Als Ausführungsbeispiel ist zwar ein Trockner für loses Fasermaterial gezeigt, die Erfindung kann jedoch auch günstig bei Kammzug, Garn oder Stückware Anwendung finden, wenn dort diese Schwierigkeiten auftreten.

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Claims (3)

VEPA AG V 211 Basel / SCHWEIZ% S** IO-II-1966 PA TENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Behandeln, insbesondere Trocknen und Klimatisieren, von Textilgut, vorzugsweise lose Zellwolle, wobei das Textilgut getrocknet und klimatisiert und während der Behandlung eine flüssige Avivage und/oder Schmelze aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut vor der Klimatisierung gekühlt wird,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze und/oder Avivage auf das kalte bzw. gekühlte Textilgut aufgebracht, vorzugsweise aufgesprüht, wird.

3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche mit einem Gehäuse, in dem als Transportelemente unter Saugzug stehende, perforierte Pörderelemente, z.B. Siebtrommeln, angeordnet sind und das Gehäuse in wenigstens zwei Behandlungskammern, z.B. eine Trocknungsund eine Klimakammer, unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Trocknungskammer und Klimakammer eine Kühlkammer angeordnet ist.

H. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung und Klimatisierung in einer gemeinsamen Kammer erfolgt und wenigstens einer Siebtrommel am Klimakammeranfang nur als Kühltrommel ausgebildet, d.h. keine Sprüh- bzw. Wiederbefeuchtungeeinrichtung dieser Siebtrommel zugeordnet ist«,

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