DE1635200B2 - Verfahren zum erzeugen von luestereffekten in der flordecke von polware und walze zum durchfuehren dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum erzeugen von luestereffekten in der flordecke von polware und walze zum durchfuehren dieses verfahrensInfo
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Description
45
Gegenstand des Hauptpatents ist ein Verfahren zum Erzeugen von Lüstereffekten in der aus freistehenden
Fasern bestehenden Flordecke von Polware, bei welchem die aus thermoplastischem Material bestehenden
Polfasern bei quer- und längsgespannter Polware, d. h. also bei faltenfrei flach ausgebreiteter Polware, von
der Florseite her berührungslos bis auf ihre Erweichungstemperatur erhitzt und unmittelbar anschließend
durch eine mechanische Behandlung mittels Walzen umgelegt werden.
Dabei wird also nicht kalte Ware mit erhitzten Walzen oder ähnlichen Vorrichtungen behandelt, um
die Flordecke zu verändern, sondern es erfolgt eine Behandlung mit kalten Walzen und eine Erwärmung der
Flordecke. Es hat sich gezeigt daß die Ware dadurch wesentlich schonender als bei Einwirkung erhitzter
Walzen behandelt wird, wobei sich als zusätzlicher und überraschender Vorteil eine Glanzwirkung auf der
Warenoberfläche einstellt die so beständig ist, daß sie auch von nachfolgenden weiteren Veredelungsvorgän- b5
gen nicht beeinträchtigt wird.
Zum Erzeugen eines Hochglanzes auf der Flordecke von Florgeweben ist es bekannt, die vorlaufende Ware
gegen eine mit Filz überzogene Walze zu drücken, welche in der Vorlaufrichtung der Ware entgegengesetzter
Richtung umläuft (DT-PS 8 42 482). Durch die Reibung zwischen der Ware und der gegenläufig
angetriebenen Walze wird die Oberfläche der letzteren erwärmt, so daß die Flordecke der Ware mit einer
erwärmten Walze behandelt wird. Der zu erwärmende Filzüberzug dieser Walze ist über die gesamte
Warenbreite gleichmäßig, so daß man nicht in der Lage ist, gezielte Musterungen auf der Flordecke zu
erzeugen. Hinzu kommt, daß die besonders schonende Behandlung der Flordecke mit kalter Walze nicht zu
erzielen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren aus dem Hauptpatent zu verbessern und
einen Weg für die vorteilhafte Anwendung dieses Verfahrens zu weisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das Verfahren aus dem Hauptpatent dadurch weitergebildet, daß die
Walzen mit in Bewegungsrichtung der Polware übereinstimmender oder hierzu entgegengesetzter
Drehrichtung angetrieben werden. Auf diese Weise lassen sich überraschende und ansprechende Effekte an
der Flordecke der Polware erzielen, insbesondere (-φ dauerhafte Dessins.
Zusätzliche Effekte lassen sich erzielen, wenn die Stärke des Andruckes der auf die erwärmte Polware
einwirkenden Walzen periodisch verändert wird.
Für die praktische Durchführung der Erfindung wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine
Walze vorgeschlagen, die profiliert ist Dabei kann die Walze einen profilgebenden Belag aus einem unterschiedlichen
Werkstoff wie der Walzenkörper oder auch im Querschnitt mehreckig ausgebildet sein. Auch
ist es in diesen Fällen zweckmäßig, die Walzen schmaler als die Warenbahn auszubilden.
Durch die Behandlung der Polware mit einer oder mehreren profilierten Walzen lassen sich außerordentlich
gebrauchsechte, mit Dessins jeder gewünschten Art versehene Erzeugnisse herstellen. Haben die Walzen
einen profilgebenden Belag aus einem unterschiedlichen Werkstoff wie der Walzenkörper, können die vielfältigsten,
von der Art des Belages abhängigen Effekte erzielt werden. Da der profilgebende Belag ohne weiteres
austauschbar sein kann, braucht nur eine verhältnismä- , ., ßig geringe Anzahl von Walzen für die verschiedensten
Dessinierungen bereitgehalten zu werden.
Nach einer weiteren Ausführungsforrtl der Erfindung können die Walzen scheibenförmig ausgebildet sein und
deren Seitenflächen können bei senkrecht zur Warenbahn stehender Achse die Bearbeitungsflächen bilden.
Durch entsprechende Anordnung derartiger Walzen lassen sich neue Wirkungen am äußeren Warenbild
erzielen. Die auf die Warenbahn einwirkenden Seitenflächen der scheibenförmigen Walzen können je nach
Art der gewünschten Effekte mit Draht, Filz, Borsten oder sonstigen Unebenheiten bildenden Elementen
belegt sein.
Die Erfindung ist nicht nur zum Behandeln von Polgeweben anwendbar, sondern kann mit gutem Erfolg
auch bei polähnlichen gerauhten Waren aus Gewirken, Geweben, Tuf tings, Vliesen od. dgl. eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematisch dargestellter Figuren näher erläutert, und zwar zeigt
Fi g. 1 eine Seitenansicht einer zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung,
F i g. 2 eine gegenüber F i g. 1 abgewandelte Anord-
nung der die Warenbahn behandelnden Walzen,
F i g. 3 eine weitere Abwandlung der Walzenanordnung,
Fig.4 einen senkrechten Schnitt durch eine mit einem profilierten Belag versehene Walze,
F i g. 5 scheibenförmig ausgebildete Walzen, die um senkrecht zur Warenbahnoberfläche stehende Achsen
rotieren,
Fig.6 ein endloses, über zwei sich drehende Umlenkwalzen geführtes Band zum Behandeln der
Warenbahn,
F i g. 7 einen senkrechten Schnitt durch das endlose Band aus F i g. 6 und
Fig.8 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit des endlosen Bandes nach F i g. 6.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, wird die zu behandelnde
Warenbahn 1 in die Transportkette 2 eines Spannrahmens 3 eingeführt und in diesem auf eine Temperatur
erwärmt, bei der die thermoplastischen Fasern der Warenbahn zu erweichen beginnen. Die Erwärmung
erfolgt in diesem Falle mit Hilfe von auf die Warenbahn 1 geblasenen Heißluftströmen, die durch Düsen D
zugeführt werden. Die Heißluftzufuhr kann diskontinu-/ -· ierlich erfolgen, wobei in den Intervallen zwischen den
Erwärmungen mit Hilfe der gleichen Düsen D oder zusätzlicher weiterer Düs'en Kühlluft zugeführt werden
kann.
Nach dem Verlassen der Transportkette 2 wird die Polgewebebahn 1 an einer rotierenden Walze 4
vorbeigeführt, die an ihrer Oberfläche aufgerauht ist Die Walze 4 dreht sich entweder in Bewegungsrichtung
der Warenbahn oder hierzu entgegengesetzt Damit die Warenbahn 1 an der rotierenden Walze 4 ordnungsgemäß
anliegt, ist eine Gegenwalze 5 mit glatter Oberfläche unter der Warenbahn 1 angeordnet
Während in F i g. 1 nur eine auf die Oberfläche der Warenbahn 1 einwirkende Walze 4 vorgesehen ist, sind
es nach dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Walzen 4a und 46. Die Walzen 4a und 46 können
entweder gleich- oder gegensinnig rotieren. Sie können dabei eine größere Umfangsgeschwindigkeit als die
Vorlaufgeschwindigkeit der Warenbahn 1 haben. Die Walzen 4a und 46 können auch mit voneinander
verschiedener Drehzahl umlaufen, wobei die Umfangsgeschwindigkeit gegebenenfalls geringer als die Vorlaufgeschwindigkeit
der Warenbahn sein kann. Auf der den Walzen 4a und Ab gegenüberliegenden Seite der
Warenbahn sind Gegenwalzen 5a und 5b vorgesehen, die für den nötigen Andruck sorgen.
Je nach den herzustellenden Effekten können auch so Walzen in größerer Anzahl auf die Warenbahn
einwirken. In F i g. 3 ist eine aus drei Walzen 4a, Ab und Ac bestehende Anordnung dargestellt Bei der abgebildeten
Ausführungsform drehen sich die Walzen 4a und Ab im Uhrzeigersinn und die dazwischenliegende
kleinere Walze Ac in hierzu entgegen gesetzter Drehrichtung. Es ist aber auch möglich, alle Walzen mit
gleicher Drehrichtung rotieren zu lassen. Ebenso wie die Drehrichtung der verschiedenen Walzen verschieden
sein kann, können sich auch ihre Umfangsgeschwindigkeiten voneinander unterscheiden. Es ist nicht erforderlich,
daß alle Walzen sich über die gesamte Breite der Warenbahn erstrecken; vielmehr können die Walzen
seitlich versetzt angeordnet und schmaler als die Warenbahn ausgeführt sein. Hierdurch wird erreicht,
daß einzelne streifenförmige Bereiche der Warenoberfläche mehrfach, andere streifenförmige Bereiche
dagegen möglicherweise überhaupt nicht der Einwirkung der Walzen ausgesetzt werden. Schließlich ist es
auch möglich, die Achsen der Walzen 4a, Ab und 4c unter einem von 90° verschiedenen Winkel zur Bewegungsrichtung
der Warenbahn anzuordnen, so daß zusätzlich zu den in Längsrichtung der Warenbahn wirksamen
Bewegungskomponenten eine quer hierzu verlaufende Komponente zur Einwirkung kommt In diesem
letzteren Fall muß, beispielsweise durch spitzwinklige Anordnung der Walzenachse zueinander, dafür gesorgt
werden, daß die Warenbahn nicht seitlich verläuft In F i g. 3 stehen den Walzen 4a, Ab und Ac Gegenwalzen
5a, 5b und 5cgegenüber.
Einige oder alle Walzen 4 können mit profilierten Oberflächen ausgestattet sein. Einen schnitt durch eine
wellenförmig profilierte Walze 4 zeigt Fig.4. Der profilierte Mantel der Walze kann durch einen
auswechselbaren Belag 4' gebildet werden. Da die Wahl des Materials für den Belag 4' Einfluß auf die auf der
Warenbahn erzeugten Effekte hat, können für die Herstellung des Belags 4' die verschiedensten Werkstoffe,
beispielsweise Holz, Metall oder Kunststoff, verwendet werden.
Gemäß F i g. 5 können besondere Oberflächeneffekte auch dadurch erzielt werden, daß scheibenförmige
Walzen 6a, 66 mit ihren Seitenflächen zur Einwirkung auf die Warenbahn 1 gebracht werden. Die scheibenförmigen
Walzen 6a, 6b rotieren hierbei um senkrecht zur Oberfläche der Warenbahn stehende Achsen. Die der
Warenbahn zugewandten Seitenflächen sind mit Aufrauhungen 6c bildenden Belägen ausgestattet Hierzu
können beispielsweise Beläge aus Draht. Filz, Borsten od. dgl. verwendet werden.
Die scheibenförmigen Walzen 6a, 66 können seitlich zueinander versetzt über die Breite der Warenbahn
angeordnet sein, beispielsweise derart, daß sich ihre
Einwirkungsbereiche, in Längsrichtung der Warenbahn gesehen, überdecken. Die scheibenförmigen Walzen 6a,
66 können sowohl gleichwie auch gegensinnig rotieren. Damit die Warenbahn im Einwirkungsbereich der
scheibenförmigen Walzen 6a, 66 gehalten wird, ist unter derselben eine Gegendruckplatte 7 vorgesehen.
Schließlich ist es auch noch möglich, die Stärke des Andrucks während der Behandlung zu variieren. Hierzu
können entweder, wie F i g. 5 zeigt, die Walzen in axialer Richtung auf- und abbewegt werden, oder die
Gegendruckplatte 7 kann taktmäßig mit mehr oder weniger großem Druck gegen die axial feststehenden
Walzen 6a, 66 gepreßt werden.
Auch bei den mit waagerechter Achse gelagerten Walzen der vorhergehenden Ausführungsbeispiele ist es
möglich, während der Behandlung den Andruck zwischen Walzen und Warenbahn zu verändern.
Die bei Walzen mit waagerechter Achse verhältnismäßig kleine Berührungsfläche zwischen der Warenbahn
1 und den Walzen kann gemäß Fig.6 dadurch
vergrößert werden, daß zwei achsparallel angeordnete Umlenkwalzen Ae vorgesehen werden, über die ein
endloses Band 8 geführt ist Das Band 8 ist mit Aufrauhungen versehen oder gemäß Fig.7, die einen
Querschnitt durch das Band zeigt, profiliert Das endlose Band kann sich richtungsgleich mit der Warenbahn oder
entgegengesetzt hierzu bewegen. Für den erforderlichen Andruck sorgt wiederum eine unter der Warenbahn
1 eingebaute Platte 7. Anstelle der feststehenden Platte 7 kann eine den Umlenkwalzen 4eund dem Band
8 entsprechende weitere Einrichtung unter der Warenbahn 1 verwendet werden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
kann der Einwirkungsdruck periodisch
während der Behandlung durch Heben und Senken der Walzen 4eoder der Platte 7 verändert werden.
Gemäß Fig.8 kann das endlose Band 8 mit Prägeplatten 9 bestückt sein, die während des Umlaufs
des Bandes nacheinander mit der Oberfläche der Warenbahn in Berührung kommen. Es ist auf· diese
Weise möglich, einen Prägeefekt bei kontinuierlichem Lauf der Warenbahn 1 zu erzielen. Für den Andruck
zwischen den Platten 9 und der Warenbahn sorgt eine unter der Warenbahn vorgesehene Platte 10, die
entweder federnd oder fest oder taktmäßig heb- und senkbar angeordnet sein kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Erzeugen von Lüstereffekten in der aus freistehenden Fasern bestehenden Flordekke
von Polware, bei welchem die aus thermoplastischem Material bestehenden Polfaserh bei quer- und
längsgespannter Polware von der Florseite her berührungslos bis auf ihre Erweichungstemperaturen
erhitzt und unmittelbar anschließend durch eine mechanische Behandlung mittels Walzen umgelegt
werden, nach Patent 14 60 588, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen mit in Bewegungsrichtung
der Polware übereinstimmender oder hierzu entgegengesetzter Drehrichtung angetrieben
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des Andruckes der auf die
erwärmte Polware" einwirkenden Walzen periodisch verändert wird.
3. Walze zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
profiliert ist
4. Walze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einen profilgebenden Belag aus einem
unterschiedlichen Werkstoff wie der Walzenkörper aufweist
5. Walze nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Querschnitt mehreckig
ausgebildet ist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie schmaler als die
Warenbahn ausgebildet ist
7. Walze nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß sie scheibenförmig
ausgebildet ist und ihre Seitenflächen bei senkrecht zur Warenbahn stehender Achse die Bearbeitungsflächen sind.
8. Walze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß sie an den auf die Ware einwirkenden
Seitenflächen mit Draht Filz, Borsten od. dgl. belegt ist
Priority Applications (5)
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DE19651460588 DE1460588C3 (de) | 1965-10-01 | 1965-10-01 | Verfahren zum Erzeugen von Lüstereffekten in der Flordecke von Polware |
DE1966G0047090 DE1635200C3 (de) | 1965-10-01 | 1966-06-06 | Verfahren zum Erzeugen von Lüstereffekten in der Flordecke von Polware und Walze zum Durchführen dieses Verfahrens |
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FR78011A FR1495270A (fr) | 1965-10-01 | 1966-09-28 | Procédé et dispositif pour le traitement de tissus pelucheux ainsi que tissus conformes à ceux obtenus par le procédé ci-dessus ou similaire |
BE687541D BE687541A (de) | 1965-10-01 | 1966-09-29 |
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