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Verfahren zum einseitigen Beschichten von Holzwerkstoffplatten,
insbesondere
Holzspanplatten, mit Furnieren oder
Kunststoffolien
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum einseitigen
Beschichten von Holzwerkatoffplatten,
insbesondere Holz-
Spanplatten, mit Furnieren oder Kunststoffolien.
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Für viele Hauteile für Fernseh-, Musikschrank- und Rund-
funkgeräte
würden allein für den Oberflächeneffekt an
sich nuir einseitig furnierte oder
mit Kunststoffolie
beschichtete Holzspanplatten genügen. Heim jetzigen Stand
der
Fertigungstechnik würden aber einseitig beschichtete
Holzspanplatten
sich derartig nach innen verwerfen, daB sie unbrauchbar würden.
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Gezwungenermaßen mußte deshalb. bisher die Holzapanplättenrückseite
ebenfbl.ls mit Furnier- oder Kunststoffolie be-
schichtet
werden, um die Holzspanplatte geradezuhalten. Dies bedingt erhöhte
Herstellungskos ten, obwohl für den
Oberfläch.-neffekt und funktionell
an sich nur eine ein-
* seitige Dcschichtiang erforderlich wäre.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
einseitigen
Beschichten von llolzwerkatoffplatten der ein-
gangs näher
bezeichneten Gattung, welches die vorerwähnten Mängel bekannter
Verfahren dadurch vermeidet, daß gemäß
der Erfindung
auf die eine Holzwerkstoffplattenseite in
an sich bekannter Weise
die Furnier- oder Kunststoffolien= schickt aufgepreßt
wird, während der anderen Holzwerkstoff-
plattenseite kombiniert Feuchtigkeit
und '..ärme in einem
derartigen Betrag zugeführt werden, daß nach der
Entnahme
aus der Presse und der folgenden Lagerung die üolzwerkstoffplatten
eine ebene Gestalt annehmen.
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Im .folgenden wird an Hand der Figuren 1 bis 4 ein Ausführungsbieispiel
der Lrfindung nebst ein,--en Abwandlungen beschrieben.
Von
diesen Figuren zeigen sämtlich in Seitenansicht 1
Fig. 1 eine beschichtete
llolzapanplatte, Fig. 2 die gleiche Holzspanplatte in der
Furnierpresse, Fig.
3 die gleiche Holzspanplatte nach der
Herausnahme aus der Furnierpresse
und
Fig. 4 clie gleiche Holzspanplatte nach
mehreren
Tagen Lagerung, Die Fig. 1 zeigt eine-Holzspanplatte
1, auf deren Platten-
seite 4 in. an sich bekannter Weise die Furnier-
oder Kunst-
stoffolienschicht 2 unter Einfügung einer Leimschicht
mittels
Preßdruckes unter Värme aufgebracht wird, während
der anderen
IIolzwerkstoffplattenseite 5 kombiniert Feuch$lgkeit und Wärme
in einem derartigen Betrag zugeführt werden,
daß nach der Entnahme aua
der Presse und der folGenden La-
gerung die Iiolzwerkstoffplatten
eine ebene Gestalt annehmen.
Dabei werden die Feuchtigkeit durch Vasser
und die Wärme
durch beheizte Platten 6,' zugeführt.
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Die Holzspanplatten kommen mit etwa 6 - 8%
Holzfeuchtig-
keit zum Beschichten, wobei eine gleichmäßige Feuchtigkeits-
verteilung
über den Querschnitt vorliegt. Die Furniere 2 da-
gegen haben etwa
8 - 12% Holzfeuchtigkeit. Bei Kunststoffolien
2 aus Polyester,
Melarin und anderen Thermo- oder Duroplasten, sowie Kombinationen
solcher Materialien, spielt der Grad
der Vorschrumpfung eine Rolle,
weniger die Feuchtigkeit.
Die Kunststoffolien 2 kommen mit einem
unterschiedlichen
AushärAegrad zum Beschichten und haben folglich von diesem
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Aushärtegrad abhängig, das Bestreben, sich unter 1;ärmeein-
witicung
mehr oder weniger zusammenziehen. Diese
Fähigkeit des späteren
Zusammenziehens von Kunst-
stoffolien ist von dem Grad der bei Lieferung
vor-
handeben Aushärtung abhängig. Durch das Vorschrumpfen
soll den-Zusammenziehen der ICunetatoffolien gegenüber
dem
Besohichtungsvorgang vorverlegt werden, so daB bei letzterem keine Schrumpfung
mehr eintritt. Auch
bei Furnieren wird ein Vorschrumpfen
verwendet und zwar
in der deine, daß dem Furnier die Holzfeuchtigkeit
zu einem wesentlichen Teil entzogen wird.
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Im einzelnen spielen sich beim Beschichten die folgenden
Vorgänge
abx In die Furnierpresse 6,7 (Flg. 2) werden eine gerade
oder
konvex zur Schicht leite durchgebogene Holzspanplatte @ 1
eingelegt.
wobei entsprechend fig. ',bereits die Leimauf-
gebe 3 sovie
die Feuchtigkeitszugabe 8 erfolgt sind. In
die Presse 6,7 werden ferner
und zwar zusammen mit der
Holapanplatte 1 die Furnier- oder Xunststoffolienschicht
2
eingelegt und unter Druck und Wärmezuftlhrung mit der Holz-
spanplatte
1 verbunden.
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Nach dem Herausnehmen der beshichteten Holzspanplatte
1.,2 aus fier Turnierpresse i6,7 nimmt die Holzspanplatte
1,2
zunächst infolge freiwerdender Materialapannungen,
bedingt durch einseitigen Aufbau und entsprechende
Feuchtigkeitskonzentration
zur Beschichtungsaeite hin,
die aus der Fig.. 3 ersichtliche,
in Richtung zur Schichtseite konvexe Gestalt an, deren Krümmung der Einpräg-
samkeit
wegen übertrieben stark dargestellt worden ist.
Nach der Stapelung
und Lagerung der beschichteten Holz-Spanplatte 1,2 dagegen ergibt sich infolge
des Ausgleichs der Holzfeuchtigkeit in der beschichteten Holzspanplatte
1,2
und dem damit verbundenen Ausgleich dIr Material-
spannungen eine Verbundplatte,
die entsprechend der Fig. 4 eine ebene Gestalt (oder eine leicht konvexe
Rest-
krümmung in Richtung Schichtseite aufweist, die nicht
stört).
Dieser Spannungs- und Feuchtigkeitsausgleich
und das damit verbundene
Geradeziehen der Verbundplatte
tritt nach ungefähr zwei Tagen ein.
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'Ferrier kann auf der Schichtseite eine derart vorgeschrumpfte
Furnier- oder Kunststoffolienschicht 2 Ver-
wendung finden, daß
die Vorschrumpfung dem späteren,
durch das einseitige Beschichten bedingten
Verziehen
der beschichteten Holzwerkstoffplatte 1,2 entgegen- _
wirkt und diese Vorschrumpfung zum Geradeziehen bei-
trägt.
Eine
Koppensationawirhung gegen die durch das ein-
seitige Beschichten bedingten
Spannungsunterschiede,
die das mögliche Verziehen der beschichteten
Holzep:n-,platten 1,2 bewirken, wird durch ein ungleichmäßiges
Abschleifen, z.B. nur einseitiges bäwo bei beidseitigem
r
Abschleifen, dem Absohleifen der einen 11olzwerkstoffplattensohicht
mehr als der anderen, biwirkt, wodurch
bereits vor dem Beschichten
ungleichmäßige Spannungs-$uatände der beiden Holzwerkstoffplattenseiten
4 bzw. 5
hergestellt werden, die sich nasch dem geschilderten
Beechichtungsvorgang ausgleichen und dementsprechend ein
Vorziehen
der becchächteten Werkstoffplatten bis zur Aufnehme einer ebenen Gestalt
herbeiführen, Eine Kompealsationawirkung kann auch durch einen asymmetrischen
Aufbau der Holzwerkstoffplatten 1 herbeigeführt werden,
durch den gleichfalls vor den Beschichten ungleichmäßige Spannungszustände
der beiden Ilolzwerkatoffplattenseiten 4,5
hergestellt werden-..
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Während
der dem eingangs
beschriebenen Ausführungsbeispiel
einerseits auf die eine llolzwerkstoffplattenseite
4 in an
sich
bekannter Weise die Furnier- oder Kunststoffollenachicht
2 aufgebracht wird,
wobei in wirtschaftlicher Veise
gleich-
zeitig der anderen Holzwerkstoffplattenseite
5 kombiniert
Feuchtigkeit und Värme zugefUhrt wird, kann die Kompensation |
der Materialspannungen dadurch in technisch wirksamerer
Meise |
bewirkt worden, wenn das Zuführen von Peucht.igkeit und
klirre |
auf der anderen IIolzwerkst.off'piattenseite 3 ,seitlich
vor |
dem Aufbringen der Furnier- oder Kunststoffolienschicht
2 |
durchgeführt wird. |