DE162334C - - Google Patents
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- DE162334C DE162334C DE1903162334D DE162334DA DE162334C DE 162334 C DE162334 C DE 162334C DE 1903162334 D DE1903162334 D DE 1903162334D DE 162334D A DE162334D A DE 162334DA DE 162334 C DE162334 C DE 162334C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
- C12C1/00—Preparation of malt
- C12C1/027—Germinating
- C12C1/047—Influencing the germination by chemical or physical means
- C12C1/053—Influencing the germination by chemical or physical means by irradiation or electric or wave energy treatment
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Erzeugung von Grünmalz aus Getreidekorn
u. dgl., bei dem das Getreide während des Keimens der Wellenbewegung (Strahlenwir kung)
elektrischer Ströme ausgesetzt wird.
Es unterscheidet sich von den bereits bekannten elektrischen Verfahren dadurch, daß
bei ihm keine Durchleitung des elektrischen Stromes durch das Keimgut stattfindet, sondern
die Körner bezw. das Keimgut nur der Wellenbewegung bezw. Strahlenwirkung hochgespannter
Elektrizität ausgesetzt werden.
Dabei handelt es sich nicht um atmosphärische Elektrizität, die auch als statische oder Oberflächenelektrizität
bezeichnet wird, und nachgewiesenermaßen nur auf die Oberflächen der Körper einwirkt, also niemals ins Innere des
Kornes eindringen würde und ' deshalb für den zu erreichenden Zweck, den mechanischen
,20 Zerfall des Kornes (die Auflösung desselben) zu beschleunigen, nicht benutzt werden kann.
Ferner ist zu beachten, daß unter hochgespannter Elektrizität für vorliegendes Verfahren
nur Ströme mit Spannungen von 1000 Volt an aufwärts in Betracht kommen,
bis zu der Grenze, bei welcher die sogenannten Tesla -Ströme beginnen, d. h. Ströme mit einer
Periodenzahl von mindestens 500 000 pro Sekunde, wobei die physiologischen Wirkungen
der elektrischen Ströme überhaupt aufhören.
Nun könnte man der Ansicht sein, daß die durch vorliegendes Verfahren erzielten
günstigen Ergebnisse dem bekanntlich bei fast allen elektrischen Erscheinungen in der umgebenden
atmosphärischen Luft gebildeten Ozon zuzuschreiben seien. Dies ist jedoch unrichtig, da Ozon nachgewiesenermaßen nicht
günstig, sondern sogar ungünstig auf den Keimungsvorgang einwirkt, so daß es sich
wie schon in der Patentschrift 141231 ausgeführt,
als nicht geeignet für die Keimung erwiesen hat und sein, unvermeidliches Auftreten
in der Luft daher auch beim vorliegenden Verfahren für die Keimung nur als ·
notwendiges Übel mit in den Kauf genommen werden muß.
Daß nach vorliegendem Verfahren tatsächlich eine Verbesserung des Malzes stattfindet,
ergibt sich aus einer Reihe in dem Betriebslaboratorium der Brauerei von Ph. & C. Andres
zu Kirn a. d. Nahe durch deren eigenen Chemiker ausgeführten Analysen, wobei aus
fünf Parallelmälzungen mit und ohne elektrische Einwirkung unter sonst vollständig
gleichen Verhältnissen mit dem gleichen Material auf zwei genau gleich großen Tennen
(mit 50 Zentner Gerste bei jedem Einzelverbrauch) folgende Mittelwerte festgestellt
wurden:
i. Wasserfreier Extrakt .
a) mit elektrischer Bestrahlung 77,553 Proz.,
b) ohne elektrische Bestrahlung 77,046 - ,
also im Falle a) 0,506 Prozent mehr als im Falle b).
(2. Auflage, ausgegeben am 16. Juli igo*j.)
2. Mehlige Körner (mittels Diaphanoskops bestimmt) a) mit elektrischer Bestrahlung 78,2 Proz.,
b) ohne elektrische Bestrahlung 70,0 - ,
also im Falle a) 8,2 Prozent mehr als im Falle b).
3. Eiweißabnahme von Gerste zu Malz
a) mit elektrischer Bestrahlung
■ Eiweiß der Gerste .. 10,312 Proz.,
Eiweiß des Malzes .. 10,022
Abnahme .. 0,290 Proz.,
b) ohne elektrische Bestrahlung
Eiweiß der Gerste .. 10,228 Proz., Eiweiß des Malzes .. 10,034
0,194 Proz.,
also im Falle a) 0,096 Prozent mehr als im Falle b).
Ferner ergab sich dabei eine Durchschnittsausbeute an Malztrockensubstanz auf 100 Teile
wasserhaltiger Gerste (wobei der Durchschnittswassergehalt der elektrisch behandelten Gerste
noch um 0,2 Prozent höher war als bei der anderen) von
a) mit elektrischer Bestrahlung 70,54 Proz.,
b) ohne elektrische Bestrahlung 68,42 - ,
mithin bei a) 2,12 Prozent mehr wie bei b).
Es hat also eine beträchtliche Mehrabnahme
des Stickstoffgehalts und eine beträchtliche ' Mehrzunahme des Gehalts an mehligen
Körnern und an Extrakt nach dem neuen Verfahren gegenüber den gewöhnlichen Mälzereiverfahren stattgefunden, und ist sonach
der mechanische Zerfall bezw. die Auflösung des Kornes (unter Hemmung seines Wachstums) in gewünschter Weise beschleunigt
worden. Außerdem wurde unter Einwirkung der Elektrizität die Ausbeute an
Malztrockensubstanz bedeutend erhöht.
Das Verfahren ist an keine bestimmte Vorrichtung oder bauliche Einrichtung gebunden,
sondern kann mit jeder geeigneten Leitungseinrichtung ausgeführt werden, und zwar
ebensowohl auf der Tenne wie bei der mechanisch .pneumatischen Mälzerei der verschiedensten
Systeme.
Ein Ausführungsbeispiel einer solchen ist schematisch auf der Zeichnung veranschaulicht,
wobei angenommen ist, daß die Elektrizität in Form von Wechselströmen zur Einwirkung gelangt und würde sich das Verfahren
hiernach wie folgt darstellen:
Der einer beliebigen Elektrizitätsquelle a entnommene Strom von beliebiger Spannung ■
(in den meisten Fällen wohl der eines vorhandenen Licht- und Kraftnetzes) wird, wenn
er nicht schon Wechselstrom ist, durch einen Umformer b in solchen oder pulsierenden
Gleichstrom verwandelt und darauf im Transformator c auf die erforderliche Hochspannung
gebracht.
Der eine Pol der sekundären Wicklung des 7°. Transformators ist nach e hin geerdet, während
der andere mit der von Erde sorgfältig isolierten, frei im Räume schwebenden Elektrode
d verbunden ist. Von welcher Beschaffenheit und Form letztere ist, ist gleichgültig.
Je nach Größe dieser Elektrode und je nach dem Übersetzungsverhältnis des Transformators,
welche Werte ja von Fall zu Fall anders sind, kann man die Anordnung -durch
Einschalten von Kapazitäten, wie z. B. bei χ angedeutet, verbessern. Durch Schließen des
Schalters f wird im sekundären Stromkreis des Transformators c ein Strom induziert,
der ein äußerst starkes elektrisches Kraftlinienfeld zwischen der Erde und der Elektrode
d hervorruft. Der Verlauf der Kraftlinien ist schematisch in der Zeichnung angedeutet.
Dieses elektrische Feld ist der wirksame Faktor, gleichviel ob dasselbe durch Wechselstrom
oder durch Gleichstrom erzeugt ist. Die Grenzen der anzuwendenden Spannungen lassen sich nur annähernd angeben, da sich
dieselben nach der Größe der zu bestrahlenden Fläche und anderen Gesichtspunkten und
Schwierigkeiten elektrotechnischer Art richten und außerdem auch die Periodenzahl, d. h.
die Zahl der elektrischen Schwingungen pro Sekunde mit in Rechnung zu ziehen ist. Deshalb
können, wie oben schon angegeben, alle hochgespannten Ströme von 1000 Volt aufwärts
bis zu den sogenannten Tesla-Strömen letztere ausgeschlossen, in Frage kommen.
Die anzuwendende Spannung richtet sich auch nach verschiedenen anderen Umständen,
so nach der Keimungsenergie ,des zur Verarbeitung kommenden Getreides, dem Weichgrad,
dem Stadium des Grünmalzprozesses usw., und bewegt sich hiernach, beginnend bei 1000 Volt, bis an die Grenze, bei welcher
die Tesla-Ströme beginnen.
Die Zeit der Einwirkung der elektrischen Ströme ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren
abhängig. Dieselbe beginnt bei den ersten Lebensanzeichen des Kornes und wird
mit periodischen Unterbrechungen so lange durchgeführt, bis die fortschreitende Auflösung
des Kornes anzeigt, daß die Elektrizität die ihr bestimmte Aufgabe verrichtet
hat, welcher Zeitpunkt meist am vierten bis sechsten Tage (bei Braumalz) eintritt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:,Verfahren zur Erzeugung von Grünmalz aus Getreidekorn u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß' das Getreide während des Keimens der Wellenbewegung (Strahlenwirkung) elektrischer Ströme ausgesetzt wird, deren Spannung über iooo Volt beträgt, dagegen die Spannung der Tesla-Ströme nicht erreicht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT25027D AT25027B (de) | 1903-08-26 | 1905-09-06 | Verfahren zur Erzeugung von Grünmalz aus Getreidekorn u. dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE162334T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE162334C true DE162334C (de) |
Family
ID=5682739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1903162334D Expired - Lifetime DE162334C (de) | 1903-08-26 | 1903-08-26 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE162334C (de) |
FR (1) | FR349478A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2511219A1 (fr) * | 1981-08-13 | 1983-02-18 | Claeys Luck Sa | Methode et appareils destines a la stimulation de la germination des semences vegetales |
-
1903
- 1903-08-26 DE DE1903162334D patent/DE162334C/de not_active Expired - Lifetime
-
1904
- 1904-12-12 FR FR349478A patent/FR349478A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR349478A (fr) | 1905-05-30 |
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