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Ernst Hauns und Hermann Auks, Tailfingen/Württ.
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Notbeleuchtungsanlage Die Erfindung betrifft eine Notbeleuchtungsanlage.
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Für solche Anlagen besteht ein besonderes Bedürfnis in Bäckereibetrieben,
weil im Bäckereigewerbe in der Regel bei Nacht gearbeitet wird und bei Ausfall des
Netzes und ungenügender Notbeleuchtung ein ganzer Ofeninhalt leicht verderben kann,
wenn er entweder zu früh oder zu spät herausgenommen wird. In Bäckereibetrieben
hat man daher bereits Notbeleuchtungen verwendet, die z. B. aus Kraftwagenbatterien
gespeist wurden, oder man hat Handlampen mit Trockenbatterie bereitgestellt ; beide
Mittel waren unbefriedigend, weil sie im Ernstfalle meist nicht betriebsfähig waren.
Anderseits genügen Petroleumlampen und dgl. wegen ungenügender Helligkeit nicht.
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Die vorliegende Erfindung ist geeignet, dem bestehenden Bedürfnis
abzuhelfen ; sie geht von der Erkenntnis aus, daß praktisch in jedem Hause, insbesondere
in jeder Backstube, eine an das örtliche Netz angeschlossene Wasserleitung vorhanden
ist und damit eine Druckquelle
zur Verfügung steht, mit der ein
kleines Aggregat aus Wassermotor und Generator in einfacher und auch wirtschaftlicher
Weise betrieben werden kann. Die Notbeleuchtungsanlage gemäß der Erfindung besteht
demgemäß aus einem Aggregat aus einem am örtlichen Wasserleitungsnetz betriebsfähigen
Wassermotor und einem Niederspannungsgenerator sowie einer geeigneten, vorzugsweise
als Handlampe ausgebildeten Leuchte. Bei der bevorzugten Ausführungform der Erfindung
ist der Wassermotor eine Freistrahlturbine und der Generator eine Fahrradlichtmaschine.
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Ein solches Aggregat kann bei einem Wasserverbrauch von 4 1/2 bis
5 Liter pro Minute und einem Leitungsdruck von ca. 3 atü betrieben werden und reicht
aus, um eine 3 Watt-Lampe zu speisen ; das genügt als Notbeleuchtung für einen Backofen
und genügt auch für viele andere Fälle in Gewerbebetrieben, z. B. Gaststätten und
dgl., wo es darauf ankommt, beim Ausfall des Netzes sofort eine Notbeleuchtung zu
haben.
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Um die Anbringung der Notbeleuchtungsanlage so einfach wie nur möglich
zu machen, sind am Turbinengehäuse Mittel zum Anschließen an die gebräuchlichen
Wasserhähne vorgesehen und der Abwasserstutzen ist so angebracht, daß das Abwasser
in den Ausguß abfließen kann. Vorzugweise wird die Lichtmaschine mit senkrecht nach
unten gerichteter Rotorwelle angeordnet und auf dem Wellenende das Turbinenrad befestigt.
Bei geeigneter Ausführung des
Turbinenrades (Pelton-Rad) läßt sich
bei dem erwähnten Wasserdruck und Wasserverbrauch die erforderliche Drehzahl von
ca. 3 000 Umdrehungen in der Minute erreichen.
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Als schwierig hat sich zunächst die Lösung der Aufgabe erwiesen,
die Fahrradlichtmaschine in genügender Weise gegen den Wassereintritt abzudichten
; obgleich Dichtungsmittel dafür auch bei der Verwendung am Fahrrad notwendig und
vorgesehen sind, genügen sie nicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe wurde erfindungsgemäß darin gefunden, unter
Beibehaltung des Gehäuses und der bereits vorhandenen Abdichtungsmittel für die
Generatorwelle die Lagerstelle mit einem Nebengehäuse zum Turbinengehäuse zu umschließen
und die Lagerstelle unter die Einwirkung einer Entlüftung zu setzen, die vorzugsweise
von der Turbine angetrieben wird. Es hat sich gezeigt, daß zweckmäßigerweise das
Nebengehäuse gegenüber dem Hauptgehäuse für die Turbine durch eine Zwischenwand
abgetrennt wird, die eine Öffnung für die Durchführung der Lichtmaschinenwelle aufweist,
wobei diese Öffnung größer als der Wellen- gehalten ist, um zugleich als Entlüftungeöffnung
zu dienen und wobei ferner die Zwischenwand möglichst dicht vor dem Wellenlager
angeordnet wird. Als Entlüfter wird auf der Turbinenwelle ein Ventilatorrad angeordnet,
bei der praktischen Ausführungsform der Erfindung derart, daß die Ventilatorflügel
an ihren Enden die Turbinenschaufeln tragen.
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Um die Entlüftungsöffnung in der Zwischenwand während des An- und
Auslaufes abzudichten, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung auf dem Wellenende
ein mit seiner Öffnung gegen die Zwischenwand und die Lichtmaschine gerichteter
Gummistulp angebracht, dessen Rand unter Zentrifugalwirkung bei Betriebsdrehzahl
von der Zwischenwand abgehoben ist und die Entlüftungsöffnung freigibt.
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Eine besondere Leiteinrichtung ist dazu vorgesehen, das Abwasser
senkrecht nach unten durch einen Austrittstutzen am Turbinengehäuse in beruhigtem
Strom abzuleiten.
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Bei der Ausführungsform der Notbeleuchtungsanlage für Bäckerei-Backöfen
ist die Leuchte als Handlampe mit einem langen, stabförmigen Griff zum Einführen
der Lampe in den Beleuchtungskanal und ferner mit einem Fuß versehen, wobei vorzugsweise
die als Scheinwerfer ausgebildete Lampe gegenüber Griff und Fuß in der Standebene
schwenkbar ist.
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Um das Aggregat in einfacher Weise über einem Ausguß anbringen zu
können, ist am Gehäuse, vorzugsweise am Magnetgehäuse der Lichtmaschine ein Querbolzen
angebracht, der in einen beigegebenen Rohrdübel eingesteckt und darin festgeschraubt
werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels, aus der Zeichnung und den Ansprüchen.
igt
Fig. 1 in schematischer Darstellung das über einem Ausguß angebrachte Aggregat mit
angeschlossener Backofen-Notleuchte, das Ganze von der Seite gesehen ; Fig. 2 das
Aggregat von der Seite gesehen im Schnitt,
Fig. 3 das Turbinenrad mit Freistrahldüse von oben |
gesehen ; |
Fig. 4 die Seitenansicht zu Fig. 3. |
Das als Ganzes mit 1 bezeichnete Aggregat ist (Fig. 1) |
mit einem Dübel 2 an der Wand A über dem Ausguß B befestigt und mit dem Schlauch
3 an den Wasserhahn 0 angeschlossen. Ein'Stromleitungskabel 4 verbindet das Aggregat
mit der Leuchte, die als Ganzes mit 5 bezeichnet ist.
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Das Aggregat 1 besteht aus der Fahrradlichtmaschine 6 und dem Freistrahl-Turbinenrad
7, das auf der Lichtmaschinenwelle 8 sitzt. Lichtmaschine 6 und Turbinenrad 7 sind
in ein gemeinsames Gehäuse, das aus den 2 Schalen 9 und 10 besteht, eingebaut, die
Lichtmaschine 6 derart, daß sie mit senkrecht nach unten gerichteter Welle 8 von
oben in die Gehäuseschale 9 eingesteckt ist, bei im wesentlichen frei liegendem
Magnetgehäuse ; so kann am Magnetgehäuse der Anschlußzapfen 2 befestigt werden und
es liegen auch die Klemmen 11 zum Anschluß des Kabels 4 frei.
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Die beiden Gehäuseschalen 9 und 10 trennt eine Zwischenwand 12, die
in eine Sicke 9a an der Schale 9 eingelassen ist.
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An der Gehäuseschale 10, die das eigentliche Turbi-
nengehäus. bil'det,. ist der Anschlußstutzen 13 befestigt, |
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dessen Kopfstüek 14 (Fig. 3 und 4) die Freistrahldüse 15 |
trägt, die alsdünnes Rohr etwa in der Tangente an den |
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äußeren Umfang-des Turbinenrades 7 herangezogen ist. |
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In der Gehäuseschale 10 ist noch das Leitblech 16 befestigt, das die
Aufgabe hat, das aus den Turbinenschaufeln austretende Abwasser zur Austrittsöffnung
10a der Gehäuseschale 10 und in den Ableitungsstutzen 10b abzuleiten.
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Um zu verhindern, daß Spritzwasser in das Lager 6a der Lichtmaschinenwelle
8 eindringt, sind 2 verschiedene Dichtungsmittel vorgesehen, das eine für den An-und
Auslaufzustand, das andere für den Betriebszustand : Auf die Lichtmaschinenwelle
8 ist ein Gummistulp 17 aufgeschoben, dessen Stulpränder 17b im Ruhezustand sowie
beim An- und Auslauf dichtend auf der Zwischenwand 12 aufliegen. Dabei ist die Öffnung
12a in der Zwischenwand 12 soweit gehalten, daß die Zwischenwand in Verbindung mit
der Welle 8 keinesfalls in die Abdichtung des Nebengehäuses 9 gegenüber dem Hauptgehäuse
10 würde übernehmen können. Der Gummistulp 17, 17b ist so ausgebildet, daß seine
in Ruhelage und bei niedriger Drehzahl dichtenden Ränder sich bei Betriebsdrehzahl
unter der Zentrifugalwirkung radial nach außen stellen, sich also von der Wand 12
abheben und ihre dichtende Wirkung aufgeben.
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Das zweite Dichtungsmittel, das an die Stelle des
..'vorstehendbeschriebenen ersten Dichtungsmittels im Be- |
ist die Ausbildung der Turbinenschaufel- |
Träger 7a als Ventilatorflügel, derart, daß an der Durchführungsöffnung 12a und
im Bereich des Rotorlagers 6a eine'nach unten gerichtete Sog-Wirkung entsteht und
ausserdem eine das Spritzwasser nach unten abweisende Wirkung, sodaß das Nebengehäuse
9 wasserfrei bleibt. Um den Druckausgleich zu ermöglichen, sind im Nebengehãuse
9 Löcher 9b angebracht. Es hat sich im Dauerversuch gezeigt, daß mit dieser Anordnung
das Nebengehäuse 9 völlig trocken gehalten werden kann.
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Die mit 5 bezeichnete Leuchte ist so gestaltet, daß sie in den Beleuchtungskanal
im Backofen eingeführt werden kann ; sie ist zu diesem Zweck mit einem langen Griff
5a aus Isolierrohr versehen, an dessen Vorderende der Scheinwerfer 5b in der Standebene
des Fußes 5c schwenkbar angelenkt ist.
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Wenn am Ausguß nicht ein besonderer Hahnen vorgesehen ist, an den
das Aggregat 1 dauernd angeschlossen bleibt, ist vor der Inbetriebnahme der Schlauch
3 auf die Mündung des Hahnens C aufzustecken und zweckmäßigerweise mit einer (nicht
gezeichneten) Schelle zu befestigen. Patentansprüche :