DE1621898B2 - Verfahren zur elektrolytischen und elektrophoretischen Oberflächenbehandelung von Bändern aus Stahlblech - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen und elektrophoretischen Oberflächenbehandelung von Bändern aus Stahlblech

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DE1621898B2 DE1621898A DEF0051333A DE1621898B2 DE 1621898 B2 DE1621898 B2 DE 1621898B2 DE 1621898 A DE1621898 A DE 1621898A DE F0051333 A DEF0051333 A DE F0051333A DE 1621898 B2 DE1621898 B2 DE 1621898B2
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Description

30
Es ist an sich bekannt, Stahlbänder in Chromplattierungsbädern kathodisch zu behandeln und anschließend eine Lackschicht aufzubringen.
Da es sich bei Stahlbändern um ein Material beträchtlicher Länge handelt, erfolgt die Chromierungsbehandlung üblicherweise durch kontinuierliches Durchlaufen einer entsprechenden Badstrecke, wobei hohe Arbeitsgeschwindigkeiten von z. B. 150 bis 600 m/min ohne weiteres realisierbar sind.
Die Schwierigkeiten setzen jedoch in der Lackierungsstufe ein, weil dort mittels der üblichen Maßnahmen nicht entsprechend schnell gearbeitet werden kann.
Das Lackieren solcher chromplattierter bzw. einen Chromatüberzug aufweisender Stahlblechbänder geschah bisher vielmehr im allgemeinen zum größten Teil an abgeschnittenen Blechstreifen und zum Teil auch im aufgewickelten Zustand bei niedriger Temperatur und mit geringer Geschwindigkeit unter Verwendung eines mit einem organischen Lösungsmittel verdünnten Lackes. Das Lackierungsverfahren erfolgt daher ganz getrennt und unabhängig von der elektrolytischen Behandlung.
Ein Grund für die Anwendung des vorstehend geschilderten Lackierungsverfahrens besteht darin, daß es bei der bisher eingesetzten Aufstreichmethode mittels Walzen unmöglich war, bei einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit einen dünnen und gleichmäßigen Überzug zu erzielen. Ein weiterer Grund besteht darin, daß es unmöglich war, die Überzugsfilme bei hoher Temperatur und mittels direkter Flammeinwirkung zu trocknen und zu härten, weil ein organisches Lösungsmittel angewendet wurde.
Demzufolge war der Ausstoß an dem gewünschten Fertigprodukt sehr gering. Auch mußten die chromierten Bänder zum Teil vor der Weiterverarbeitung in der Lackierungsstufe gelagert und daher durch Trocknen, ölen und Verpacken vor Korrosion bzw. Abrieb der Chromierungsschicht geschützt werden. Diese Zwischenbehandlungen sind relativ aufwendig und verteuern das Fertigprodukt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß dieser Mangel behoben werden kann, wenn man für die zweite Arbeitsstufe die an sich bekannte elektrophoretische Lackiermethode anwendet und dafür Sorge trägt, daß das beschichtete Band in vertikaler Richtung aus dem mit Überzugslösung gefüllten Tauchband abgezogen wird.
Die Kombination einer Chromplattierung oder Chromatierung von Stahlbändern mit einer elektrophoretischen Lackierung ist bisher noch nicht vorgeschlagen worden, obwohl Stückgut, insbesondere Autokarosserien, schon länger mittels des speziellen Verfahrens der elektrophoretischen Lackierung behandelt worden sind. Im letzteren Fall wird jedoch üblicherweise eine Phosphatierung, insbesondere eine Zinkphosphatie rung, vorgesehen.
So ist es bekannt, daß Bleche für solche Geräte, an welche erhöhte Ansprüche bezüglich der Korrosionsfestigkeit gestellt werden, mittels eines schichtbildenden Phophatierungsverfahrens mit Fremdphosphaten, z. B. Zinkphosphat, vorbehandelt werden müssen. Lediglich für Aluminium wird eine Chromatierungsbehandlung ins Auge gefaßt. Da sich jedoch Stahl und Aluminium schon wegen ihrer unterschiedlichen Stellung im System der Periodischen Elemente chemisch nicht analog verhalten, kann aus diesen Angaben kein Hinweis bezüglich der Oberflächenbehandlung von Stahlbändern entnommen werden.
Weiterhin ist eine Vorbehandlung von Karossen in einer 6-Zonen-Anlage bekannt, wobei in Zone 4 eine Zinkphosphatierung erfolgt, welche in Zone 6 durch Abspritzen mit Chromphosphorsäure zusätzlich passiviert wird. An eine elektrolytische Chromplattierung bzw. Chromatierung ist dabei ganz offensichtlich nicht gedacht.
Eine andere Literaturstelle erläutert in Schemazeichnungen den Aufbau einer Anlage für die elektrophoretische Lackierung. Aus den Angaben ist ersichtlich, daß das Anbringen eines elektrischen Feldes erst beim Eintauchen des Werkstückes in das Lackbad erfolgt. Hingegen handelt es sich bei der Vorbehandlungsanlage im wesentlichen um Abspritz- und Waschvorgänge, wobei die betreffenden Behandlungsflüssigkeiten jeweils aus dem betreffenden Abteil abgepumpt und im Luftraum darüber abgesprüht werden.
Eine elektrolytische Chromplattierung oder Chromatierung ist dabei keinesfalls vorgesehen.
Demgemäß ist das erfindungsgemäße Verfahren zur elektrolytischen und elektrophoretischen Oberflächenbehandlung von Bändern aus Stahlblech dadurch gekennzeichnet, daß man ein fortbewegtes Band aus kaltgewalztem Stahl zunächst in einer hauptsächlich aus Chromsäure bestehenden Elektrolytlösung kurzzeitig kathodisch behandelt, das kathodisch geschaltete Band dann durch eine wäßrige Überzugslösung führt und innerhalb kurzer Zeit elektrophoretisch eine Lackschicht niederschlägt und das Band anschließend in vertikaler Richtung aus der wäßrigen Überzugslösung abzieht.
Die erfindungsgemäß für die kathodische Behandlung des kaltgewalzten Bleches verwendete Elektrolytlösung mit Chromsäure als Hauptkomponente entspricht einer der Lösungen, wie sie in der US-Patentschrift 3 11 845, der kanadischen Patentschrift 7 10 309 bzw. der
französischen Patentschrift 13 65 368 beschrieben werden, oder anderen für den gleichen Zweck bekannten Lösungen, wie sie zum elektrolytischen Niederschlagen eines Überzugsfilms aus Chrom und/oder Chromat auf Stahlblechbändern verwendet werden.
Durch die neuartige Kombination einer elektrolytischen Chromierungsbehandlung mit einer elektrophoretischen Lackierung bei Stahlbändern lassen sich die bisher beobachteten Fertigungsmängel beheben, und außerdem können die aufgebrachten Chromüberzüge ι ο sehr dünn gehalten werden.
Überraschenderweise läßt sich ein chromplattierter Stahl auch besser elektrophoretisch lackieren als ein mit Zink, mit Nickel oder Kupfer plattierter Stahl oder ein phosphatierter Stahl, wie durch die Fig. 1 und 2 bestätigt wird, bei denen die Niederschlagsgeschwindigkeit des Lackes gegen die Zeit aufgetragen ist.
Ein chromplattiertes und/oder mit einem Chromatfilm überzogenes Stahlblech weist auch einen viel höheren Schmelzpunkt als Weißblech auf, und daher ist es möglich, den auf der Chromplattierung und/oder dem Chromatfilm elektrophoretisch niedergeschlagenen Lackfilm bei einer wesentlich höheren Temperatur zu trocknen und zu härten, als es bei einem auf Zinn haftenden Überzug möglich ist.
Es wurde bereits vorstehend erwähnt, daß die Methode der Lackierung durch elektrophoretischen Niederschlag bisher hauptsächlich in der Autoindustrie zur Anwendung kommt, wobei die Zeit für das elektrophoretische Niederschlagen in diesem Fall zwischen 1 und 10 Minuten liegt, die Fortbewegungsgeschwindigkeit des in dem Elektrophoresebehälter zu überziehenden Grundmaterials im Durchschnitt etwa 0,1 bis 5 m/min beträgt und das Trockenfilmgewicht zwischen 200 und 400 mg/dm2 beträgt. Bei dem Grundmaterial handelt es sich im allgemeinen um phosphatierten Stahl oder phosphatierten galvanisierten Stahl. Der Grund für die Anwendung dieses elektrophoretischen Niederschlagsverfahrens in der Autoindustrie beruht auf der Tatsache, daß infolge der Anwendung wäßriger Lösungen bei einer solchen Lackierungsmethode keine Feuergefahr besteht, daß das Überzugsmaterial sehr gut in die Verbindungsstellen und Fugen eindringt und daß auch die Tiefenwirkung beim elektrophoretischen Niederschlagen sehr gut ist.
Demgegenüber beruht die Anwendung der Methode des Aufbringens eines Lacküberzuges durch elektrophoretischen Niederschlag bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf ganz anderen Erwägungen. Bei der Erfindung handelt es sich um eine ganz neuartige Technik, weiche durch die Entdeckung von Eigenschaften und Verhaltensweisen möglich wurde, die bei dem üblichen Lackieren mittels elektrophoretischem Niederschlag bisher unbekannt waren. Die Erfindung ermöglicht so die Durchführung der Lackierung durch elektrophoretischen Niederschlag in sehr kurzen Zeiträumen von etwa 0,5 bis 5 Sekunden, was bisher nicht nur in der Autoindustrie, sondern auch auf anderen industriellen Anwendungsgebieten ganz unbekannt war.
Wenn Stahl zuerst mit einer Chromplattierung und/oder einem Chromatfilm versehen wird, dann schlägt sich darauf ein gleichmäßiger Lackfilm elektrophoretisch sehr viel schneller nieder als bei unbehandeltem Stahl, wie durch F i g. 2 bestätigt wird. Außerdem werden dann die Eigenschaften des erhaltenen Materials bezüglich seiner Eignung für die Behälterherstellung wesentlich verbessert, wie insbesondere durch Tabelle I bestätigt wird.
Tabelle I
Korrosionsbeständigkeit von Weißblech, chromplattiertem Stahl und chromplattiertem Stahl mit einem elektrophoretisch niedergeschlagenen Epoxyharzüberzug
Testverfahren Material chromplattierter Stahl erfindungsgemäßer chrom-
Weißblech Cr 1,8 mg/dm2 plattierter Stahl mit elektro
0,751 b/BB (zum Vergleich) phoretisch niedergeschlagenem
(zum Vergleich) Epoxyharzüberzug1)
Bewitterungstest 7 Tage schwerer Rostbefall kein Rosten
flache Testprobe leichter Rostbefall schwerer Rostbefall kein Rosten
Erichsen-Kalotte (cup) Rostbefall
(5 mm)
Salzsprühtest, 24 Stunden schwerer Rostbefall kein Rosten
flache Testprobe leichter Rostbefall schwerer Rostbefall kein Rosten
Erichsen-Kalotte (cup) Rostbefall
(5 mm)
Eintauchtest (Zimmertemp.) gut gut
Methyläthylketon (7 Tage) gut > 7 Tage > 7 Tage
1% NaOH*) <3h 3 Tage > 7 Tage
1% HCP) <3 Stunden 3 Tage > 7 Tage
3% NaCP) < 7 Tage
') Gewicht des Epoxy harzlackes: 20 mg/dm2.
Diese Lackschicht läßt sich kaum durch Aceton entfernen, obwohl ein in gleicher Weise auf Weißblech elektrophoretisch
niedergeschlagener Lackfilm leicht durch Aceton entfernt wird. 2) Zeit bis zum Auftreten der Korrosion.
Erfindungsgemäß lassen sich gut anhaftende Lackschichten entsprechend einem Gewicht von 5 bis 100 mg/dm2 in sehr kurzer Zeit durch elektrophoretischen Niederschlag auf kaltgewalzten Stahlblechbändern aufbringen, die vorher elektrolytisch chromplattiert und/oder mit einem Chromatfilm versehen worden sind, und außerdem können hohe Temperaturen angewendet werden und nach dem Niederschlag der Lackschicht kann das Einbrennen sehr schnell erfolgen. Infolgedessen ist es möglich, hohe Arbeitsgeschwindigkeiten anzuwenden und den Produktausstoß im Vergleich zu dem üblichen Walzenstreichverfahren ganz wesentlich zu erhöhen. Außerdem ist es nunmehr möglich geworden, das kaltgewalzte Stahlblechband nach der Behandlung in der Chromsäure als Hauptkomponente enthaltenden Elektrolytlösung direkt anschließend an die letzte Waschbehandlung und ohne Zwischentrocknung und Ölung in den Behälter für die elektrophoretische Niederschlagsbehandlung einzuführen. Daher liegt auf der chromierten Oberfläche kein öliger Bestandteil vor, der die chemische Aktivität beeinträchtigt. Die Lackhaftung nach Durchführung des Niederschlagsverfahrens ist daher gleichbleibend gut, und es kann ein Endprodukt erwartet werden, welches eine gute Qualität in bezug auf Korrosionsbeständigkeit, Bearbeitbarkeit usw. aufweist. Überdies ist die im Rahmen der Erfindung verwendete wäßrige Lacklösung frei von Zersetzungserscheinungen durch die Chromplattierung und/oder den Chromatfilm.
Auch ist der Festkörpergehalt in dem feuchten Lacküberzug nach dem elektrophoretischen Niederschlagen sehr hoch, bis zu etwa 90%, und man braucht daher im Verlauf des Trocknungsvorganges keinen wesentlichen Schwund der Lackschicht zu befürchten. Unter Berücksichtigung aller dieser Tatsachen kann das Einbrennen des Lacks bei hoher Temperatur und mit hoher Geschwindigkeit in befriedigender Weise erfolgen. Erfindungsgemäß lassen sich Überzüge mit einem Gewicht von 100 mg/dm2 oder weniger herstellen, doch werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn Überzüge mit einem Gewicht von weniger als 50 mg/dm2 hergestellt werden.
Als Überzugsmaterial für das elektrophoretische Niederschlagen können im Rahmen der Erfindung je nach den gewünschten speziellen Eigenschaften Epoxyharzlacke, Acrylharzlacke, Phenolharzlacke oder Alkydharzlacke verwendet werden.
Besonders günstige Ergebnisse werden im Rahmen der Erfindung erzielt, wenn man auf dem Stahlband eine Chromplattierung und/oder einen Chromatfilm mit einer Dicke von 0,001 bis 0,1 μηι, entsprechend einem Chromgehalt von 0,05 bis 5 mg/dm2 erzeugt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform schlägt man auf dem Stahlband eine Lackschicht mit einem Gewichtvon 5 bis 100 mg/dm2 nieder. Hierzu werden im allgemeinen nur Behandlungszeiten von 0,5 bis 5 Sekunden benötigt.
Sehr zweckmäßig wird das Stahlblechband mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 600 m/min durch die wäßrige Überzugslösung hindurchbewegt.
Im Rahmen der Erfindung gibt es viele Möglichkeiten, um das Stahlband in den elektrophoretischen Niederschlagstank einzuführen. Beispielsweise ist es möglich, das Band vom oberen Teil des Tanks nach unten zu leiten, es am Boden des Tanks durch eine Tauchwalze nach oben umzuleiten und es dann in vertikaler Richtung aus dem Tank herauszuziehen. Auch kann man das Band unter Anwendung einer Dichtung am Boden des Tanks zuführen, es dann nach oben leiten und aus dem Tank herausziehen. Das mit dem elektrophoretischen Niederschlag versehene Band wird auf jeden Fall in vertikaler Richtung abgezogen und dann auf seinem Weg zu einer praktisch direkt über dem Niederschlagstank angeordneten Umlenkrolle getrocknet, die Lackschicht eingebrannt und das überzogene Band abgekühlt, so daß die Lackschicht durch die Umlenkrolle nicht verkratzt werden kann. Um das Band in vertikaler
ίο Richtung aus dem Tank herauszuziehen, ist es nicht erforderlich, diese vertikale Bewegungsrichtung des Bandes durch spezielle Führungsrollen zu unterstützen, sondern die Umlenkrolle kann allein dazu verwendet werden, um das Band aus dem Tank herauszuziehen.
Die erfindungsgemäß oberflächenbehandelten Bänder werden zur Herstellung von Nahrungsmittelbehältern, Kronenkapseln und der verschiedensten anderen Behälter als Ersatz für Weißblech verwendet, doch sind die erfindungsgemäß behandelten Stahlblechbänder weit besser als die in üblicher Weise hergestellten Bänder. Da die nicht erfindungsgemäß behandelten Bänder in der letzten Verfahrensstufe öfters geölt werden, besteht die Gefahr, daß bei der anschließenden Lackierung sogenannte »Augen« gebildet werden.
Diese Gefahr tritt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren überhaupt nicht auf. Auch wird im Verlauf der Behälterherstellung praktisch keine Verkratzung der Materialoberfläche beobachtet. Insbesondere in einigen Bearbeitungsstufen, wie beim sogenannten »Ziehen«, wird bei dem erfindungsgemäß hergestellten Material im Verlauf der Bearbeitung praktisch kein Verkratzen beobachtet. Auch bezüglich der Korrosionsbeständigkeit in Luft und Wasser sowie beim Salzsprühtest und gegenüber Chemikalien weist das erfindungsgemäß hergestellte Material wesentliche Verbesserungen gegenüber den in üblicher Weise erhaltenen Produkten auf.
Die nachstehenden Beispiele bestätigen ganz eindeutig, daß das erfindungsgemäß hergestellte Material wesentlich besser ist als ein solches, bei dem das Lackieren ganz getrennt von der elektrolytischen Behandlung mittels Aufstreichwalzen erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter Bezugnahme auf F i g. 3 näher erläutert, die diagrammatisch eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens wiedergibt.
Kaltgewalztes Stahlblechband wird von der Abwikkelhaspel 1 abgewickelt und läuft über Klemmrolle 2, Spannungsbremse 3, den elektrolytischen Reiniger 4, den Wäscher 5, den Beiztank 6, einen weiteren Wäscher 7 und eine kombinierte Burst- und Waschvorrichtung für die Oberflächenreinigung 8 in den Behälter 9 für die kathodische Behandlung, in welchem auf der Bandoberfläche eine Chromplattierung und/oder ein Chromatfilm
von_0,001 bis 0,1 μπι Dicke gebildet wird. Über den weiteren Wäscher 10 wird dann das Band in den Behälter 11 für das elektrophoretische Niederschlagen geleitet, in welchem es mit einem Lacküberzug versehen wird. Dann wird es aus diesem Behälter vertikal abgezogen und der direkt darüber angeordneten Umlenkrolle 15 zugeleitet, wobei überschüssige wäßrige Lösung mittels des Abstreifmessers 12 wieder in den Tank zurückgeführt wird. Das Einbrennen des Überzuges findet in dem Trocknungs- und Härtungsofen 13 statt. An der Stelle 14 wird das Band während seines Zulaufens auf die Umlenkrolle 15 zwangsweise durch Luft gekühlt. Schließlich wird das Band durch die Spannungswalze 16 geleitet und auf der Haspel 17
25
wieder aufgewickelt.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird durch die nachstehenden Beispiele noch weiter erläutert.
Beispiel 1
In einer kontinuierlich arbeitenden Anlage gemäß Fig.3 wird bei einem kaltgewalzten Stahlblechband von 0,22 mm Dicke und eine einer Breite von 150 mm eine kontinuierliche Oberflächenbehandlung durchgeführt. In diesem Fall wird in dem Behälter 9 für die kathodische Behandlung eine Chromplattierung von 0,02 μίτι Dicke (Chromgehalt: 1 mg/dm2) aufgebracht, und direkt nach dem Waschprozeß in der Endstufe 10 des Plattierungsverfahrens wird das noch nasse Band anschließend in den Behälter 11 für die elektrophoretisehe Niederschlagsbehandlung eingeführt, in welchem sich bei einer Temperatur von 25° C eine wäßrige 8prozentige Überzugslösung eines Epoxyharzes befindet. Auf dem als Anode geschalteten Band wird während 1,5 Sekunden die Lackschicht elektrophoretisch niedergeschlagen.
Anschließend wird das Band in vertikaler Richtung nach oben aus dem Bad abgezogen, und gleichzeitig wird die überschüssige wäßrige Lösung dem Niederschlagsbehälter wieder zugeführt. Im Verlauf der vertikalen Bewegung des Bandes in Richtung auf die direkt über dem Behälter angeordnete Umlenkrolle läuft das Band etwa 3,5 Sekunden lang durch den auf 8000C gehaltenen Trocknungs- und Härtungsofen 13. Direkt nach dem Verlassen dieses Ofens wird das Band zwangsweise durch Luft von Zimmertemperatur gekühlt, wodurch eine Lackschicht von etwa 2 μπι Dicke entsteht. Nachdem das Band über die Umlenkrolle gelaufen ist, wird es auf der Haspel 17 wieder aufgewickelt. Die Arbeitsgeschwindigkeit in der gesamten Anlage beträgt etwa 120 m/min. Auf dem Oberflächenfilm des Endproduktes konnte kein sichtbarer Mangel entdeckt werden.
In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse von Vergleichsversuchen zusammengestellt.
In dieser Tabelle II wurde die Probe (A) gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 hergestellt. Für die Probe (B) wurde nur das Chromplattierungsverfahren von Beispiel 1 angewendet. Bei Probe (C) wurde gleichfalls die Chromplattierung von Beispiel 1 angewendet und anschließend wurde eine Lackschicht durch Aufstreichen mittels Walzen aufgebracht.
In diesem Fall wurde ein styrolmodifiziertes Alkydharz verwendet, das Einbrennen erfolgte 10 Minuten lang bei 1700C, und das Trockenfilmgewicht betrug 20 mg/dm2.
In der folgenden Tabelle bedeutet die Bewertungsziffer 5 ein optimales Ergebnis mit Ausnahme des Kratztestes:
5 — praktisch keine Rostbildung,
4 — 10% oder weniger Rostbildung auf der
Kalotte (cup) nach E r i c h s e η,
3 — 30% oder weniger Rostbildung auf der
Kalotte (cup) nach E r i c h s e η,
2 — 50% oder weniger Rostbildung auf der
Kalotte (cup) nach E r i c h s e η,
1 — vollständige Rostbildung.
Die Testproben (a) werden mit einem Durchmesser von 5 mm mittels der Erichsen Testing Machine ausgestanzt, und die Testproben (b) sind die Deckel von Lebensmittelbehältern (Durchmesser: 74,1 mm).
Die Ergebnisse des Kratztestes sind angegeben als die Anzahl von Reibvorgängen mittels einer chromplattierten Platte, die 10 cm lang, 5 cm breit und 200 g schwer ist, die erforderlich sind, bis der Abriebeffekt bei diesen Werkstücken sichtbar wird.
Tabelle II
(A)
(gemäß Erfindung)
(B) (Q
(zum Vergleich)
Salzsprühtest (5 h)
Testprobe (a)
Testprobe (b)
Bewitterungstest
im Freien (20 Tage)
Testprobe (a)
Testprobe (b)
Bewitterungstest
in Innenräumen (50 Tage)
Testprobe (a)
Testprobe (b)
1% Zitronensäuretest
(1000C, 5 Stunden)
Testprobe (a)
Testprobe (b)
30 Kratztest
5 4
5 5
Die vorstehenden Versuchsergebnisse zeigen, daß die Probe (A) ohne Zweifel der Probe (B) überlegen ist, welche nur einen Chromüberzug aufweist, und daß sie auch ein weit besseres Verhalten als die Probe (C) zeigt; die Probe (A) ist der Probe (B) insbesondere hinsichtlich des Bewitterungstests im Freien und des Kratztests überlegen.
Beispiel 2
Wie in Beispiel 1 wird das Metallband zunächst mit einer Chromplattierung von 0,03 μηι Dicke (Chromgehalt: 1,5 mg/dm2) versehen und dann eine Sekunde lang in dem elektrophoretischen Niederschlagsbehälter mit einer wäßrigen 8prozentigen Lösung eines Acrylharzlackes behandelt. Die Temperatur in dem Trocknungsund Härtungsofen beträgt 9000C und die Arbeitsgeschwindigkeit der gesamten Anlage beträgt etwa 400 m/min. Die anderen Verfahrensbedingungen entsprechen denjenigen von Beispiel 1.
Auf diese Weise werden Endprodukte erhalten, die ein besseres Verhalten bezüglich der Qualität des Überzuges, der Bearbeitbarkeit und der Lackhaftung zeigen als die nur einen Chromüberzug aufweisenden Materialproben. Die Ergebnisse von Vergleichsversuchen entsprechen praktisch denjenigen von Beispiel 1.
B e i s ρ i e 1 3
Es wird die gleiche Anaige wie in Beispiel 1 verwendet. Der Behälter 9 für die kathodische Behandlung wird auf einer Temperatur von 300C gehalten. Die Elektrolytlösung enthält 35 g/Liter Chromsäure und 0,4 g/Liter Schwefelsäure. Das Stahlband wird 4 Sekunden lang bei einer Stromdichte von 15 A/dm2 kathodisch behandelt. Anschließend wird das Band 3 Sekunden lang in dem Behälter für das
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elektrophoretische Niederschlagen mit einer wäßrigen 5prozentigen Lösung eines Alkydharzes behandelt. Sodann läuft das Band 6 Sekunden lang durch den Trocknungs- und Härtungsofen, der eine Temperatur von 6000C aufweist. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Anlage beträgt 150 m/min. Die Eigenschaften des so erhaltenen Endproduktes sind mit denjenigen des Endproduktes von Beispiel 1 vergleichbar.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Ib 21 Patentansprüche:
1. Verfahren zur elektrolytischen und elektrophoretischen Oberflächenbehandlung von Bändern aus Stahlblech, dadurch gekennzeichnet, daß man ein fortbewegtes Band aus kaltgewalztem Stahl zunächst in einer hauptsächlich aus Chromsäure bestehenden Elektrolytlösung kurzzeitig kathodisch behandelt, das kathodisch geschaltete Band dann ι ο durch eine wäßrige Überzugslösung führt und innerhalb kurzer Zeit elektrophoretisch eine Lackschicht niederschlägt und das Band anschließend in vertikaler Richtung aus der wäßrigen Überzugslösung abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Stahlband eine Chromplattierung und/oder einen Chromatfilm mit einer Dicke von 0,001 bis 0,1 μίτι, entsprechend einem Carbongehalt von 0,05 bis 5 mg/dm2, erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Stahlblechband eine Lackschicht mit einem Gewicht von 5 bis 100 mg/dm2 elektrophoretisch niederschlägt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblechband mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 600 m/min durch die wäßrige Überzugslösung hindurchbewegt.
DE1621898A 1966-01-26 1967-01-24 Verfahren zur elektrolytischen und elektrophoretischen Oberflächenbehandelung von Bändern aus Stahlblech Withdrawn DE1621898B2 (de)

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