DE1619376A1 - Verfahren zum egalen Faerben von Acrylnitrilpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zum egalen Faerben von AcrylnitrilpolymerisatenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 1619376
Unser Zeichen: O.Z. 25 284 Bg/O Iiudwigshafen/Rh. , den 7. 12. 1967
Nach dem üblichen Verfahren zum Färben von Acrylnitrilpolymerisaten
versetzt man das Färbebad mit
einer Säure,
einem Salz und
Farbstoff
einem Salz und
Farbstoff
und bei Bedarf noch mit einem retardierenden Hilfsmittel und
bringt es rasch auf die Temperatur, die dem GIasumwandlüngspunkt
der Faser entspricht und der im allgemeinen zwischen 70 und 85° C liegt. Danach steigert man die Temperatur langsam
Und gleichmäßig bis auf 100° G und hält das Bad solange bei der Siedetemperatur,bis es.erschöpft ist und man eine gute
Durchfärbung der Faser erzielt hat.
Bei diesem Verfahren ist es von Nachteil, daß eine lange Aufheizzeit
erforderlich ist und daß die Temperaturerhöhung mit großer Sorgfalt durchgeführt werden muß, um zu verhindern, daß
die Farbstoffe unegal aufziehen.
Beim sogenannten Schnellfärbeverfahren umgeht man die Schwierigkeiten,
die das Färben während d|r Aufheizphase mit sich bringt, dadurch, daß man das Bad mit-Säure und Salz versetzt,
es ra&\Mä auf Kochtemperatur bringt und erst dann Farbstoff und
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bei Bedarf Retarder zugibt. Der gesamte Färbevorgang findet '
dadurch bei Kochtemperatur statt. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur für Färbeapparate, in denen eine besonders rasche
Flottenzirkulation vorliegt, weil nur so die bei Kochtemperatur zugegebenen Farbstoffe in kurzer Zeit homogen im Färbebad verteilt
werden.
Ein weiteres Verfahren zum Färben von Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten
ist das sogenannte Verfahren zum Färben bei konstanter Temperatur. Dabei kann auf Retarder verzichtet werden.
Man versetzt das Bsd mit Säure und Salz und bringt es auf
eine Temperatur T, die je nach der zu färbenden Farbtiefe zwischen
80 und 100° C liegt. Sobald diese Temperatur konstant eingestellt ist, setzt man die Farbstoffe zu und läßt sie aufziehen.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die experimentelle
Bestimmungsmethode für T so ungenau ist, daß keine Temperaturen, sondern nur breite Temperaturintervalle angegeben werden
können. Die Ungenauigkeit der Bestimmungsmethode für T ergibt sich auch daraus, daß eine Differenzieiung zwischen Farbstoffen
von unterschiedlichem färberischem Verhalten nicht möglich ist und daß die Untersuchungsergebnisse eine lineare Abhängigkeit
der Färbetemperatur von der zu färbenden Farbtiefe vortäuschen.
Die Aufziehgeschwindigkeit kationischer Farbstoffe ir. t nämlich
derart temperaturabhängig, daß sie in der Regel durch eine
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P l6 19 576.3 - 5 - O.Z. 25
Temperaturänderung von nur 4°C bereits verdoppelt "bzw. halbiert
wird. Es folgt daraus, daß die beim Verfahren zum Färben bei konstanter Temperatur übliche Angabe eines Temperaturbereichs
zu ungenau ist und keine Basis für eine sichere Arbeitsweise darstellt.
Es wurde nun gefunden, daß man Acrylnitrilpolymerisate enthaltendes
oder daraus bestehendes Textilmaterial mit kationischen Farbstoffen egal färben kann, wenn man die Flotte auf
die Färbetemperatur T erhitzt und bei dieser Temperatur unter definierter Baderschöpfungsgeschwindigkeit färbt, wobei sich
die Temperatur T aus der Gleichung
T = 10° ~ lSg-2 (1Og tg#(100V) - log b - log Α=Λ +2) (1)
ergibt, in der
a die Teraperaturänderung, die tg0fr(lOO°C) halbiert oder
verdoppelt,
b die zu färbende Farbtiefe in mg Handelsfatostoff pro g
Fasermaterial,
χ die Baderschöpfung in Prozent*
tY die zur Baderschöpfung X zugehörige Färbezeit in see,
tY die zur Baderschöpfung X zugehörige Färbezeit in see,
, die Baderschöpfungsgeschwindigkeit bei der Temperatur T
und . tg Cl(IOO0C) = -Jk bedeuten,
Vt
wobei Ο™ die Konzentration an Handelsfarbstoff in'der Faser in
mg pro g darstellt, die nach der Zeit t bei einer Färbetemperatur
von 1000C vorliegt
- 4 - O.Z. 25 284
Für das Färben bei definierter Baderschöpfungsgeschwindigkeit
gibt es mehrere Varianten. Man kann z.B. das mit Säure und ge- " gebenenfalls mit Salz versetzte Färbebad, das das zu färbende
Textilmaterial schon enthält, auf die nach Gleichung (1) errechnete Färbetemperatur erhitzen und dann die gelösten Farbstoffe
zugeben.
Um Störungen durch die bei der Zugabe der Farbstoffe vorübergehend
auftretenden Konzentrationsunterschiede zu vermeiden, kann es zweckmäßig sein, vor Zugabe des Farbstoffs das Textilmaterial
rasch der Flotte zu entnehmen, den Farbstoff zuzugeben und,sobald er homogen verteilt ist, das Textilmaterial wieder
einzuführen. Um die durch Wärmeabstrahlung des Textilmaterials
gegebenenfalls auftretende Temperaturerniedrigung zu kompensieren, kann man vor Herausnehmen des Textilmaterials
das Bad auf eine entsprechende höhere Temperatur einstellen.
Für das einbadige Bauschen und Färben von Hochbauschgarnen nach
dein neuen Verfahren kann man das mit Säure und gegebenenfalls Salz versetzte Bad rasch zum Sieden erhitzen und solange im
Sieden halten, bis das Garn gebauscht ist. Danach kühlt man bis auf die errechnet« Temperatur T ab, setzt den Farbstoff
zu und färbt.
Sehließlich kann man auch, wie bei der konventionellen Methode,
Säure, Salz und Farbstoff bei niedriger Temperatur zugeben, das Bad auf die nach Gleichung (1) errechnete Temperatur erhitzen und
- 5 009849/1742
- 5 - O.Z. 25 284
bei dieser Temperatur färben.
Wenn der Färbevorgang bei der nach Gleichung (1) errechneten Temperatur im wesentlichen beendet ist, kann man das Bad entweder
sofort abkühlen oder aber auf eine höhere Temperatur, beispielsweise IGO0C, erhitzen, um die Baderschöpfung und
die Durchfärbung der Faser noch zu verbessern.
Unegalitäten von Färbungen kommen dadurch zustande, daß die Aufziehgeschwindigkeit von Farbstoffen an verschiedenen Stellen
des Fasermaterials unterschiedlich groß ist. Für diese unterschiedlich
Aufziehgeschwindigkeit können als beeinflußbare Größen im Färbebad Temperatur- und Konzentrationsdifferenzen
des Farbstoffs verantwortlich gemacht werden.
unegalitäten werden daher, umso besser verhindert, je rascher
die Flotte in den Färbeanlagen zirkuliert. Die Wahrscheinlichkeit,
unter gegebenen Färbebedingungen eine egale Färbung zu erhalten, ist deshalb von der Konstruktion der Färbeanlage abhängig;
z. B. kann in Kreuzspulfärbeapparaten, bei denen die
Flottenzirkulation gut ist, leicht egal gefärbt werden, dagegen
sind für Stranggarnfärbeapparate mit langsamer Flottenzirkulation für einen guten Ausfall der Färbung oft besondere Vorsichtsmaßnahmen
notwendig.
Gegenüber den schon bekannten Verfahren bietet das neue Verfahren
den Vorteil, daß man die Baöerschöpfungsgeaehwindigkeit
i 005849/1742
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für alle Färbungen mit kationischen Farbstoffen auf einen unter den vorgegebenen apparativen Bedingungen optimalen Wert einstellen
kann. Dieser Wert hängt vor allem von der Zirkulation der Flotte in der Färbeanlage ab und kann so eingestellt werden,
daß das Färbebad beispielsweise in 30,60,90 oder 120 Minuten erschöpft ist.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ergibt sich daraus, daß die Wahrscheinlichkeit, eine egale Färbung zu erhalten, für
alle Färberezepte gleich groß ist, wenn immer mit derselben Baderschöpfungsgeschwindigkeit
gefärbt wird. Wenn man sich anhand einer Färbung überzeugt hat, daß unter den gegebenen apparativen
Bedingungen eine Baderschöpfungszeit von beispielsweise 60 Minuten zu egalen Färbungen führt, kann bei dieser Baderschöpfungszeit
für sämtliche Färbungen mit einem egalen Ausfall gerechnet werden.
Die bei dem neuen Verfahren zur Ermittlung der Färbetemperatur
T notwendige Gleichung (1) ergibt sich aus den folgenden Überlegungen:
Beim Färben von Polyacrylnitrilfasern muß man zwischen Aufziehgeschwindigkeit
und Baderschöpfungsgeschwindigkeit unterscheiden. Die Aufziehgeschwindigkeit ist durch di$ Gleichung (2)
0F !
= const. »'Vir (2)
- 1 -000849/1742
BAD ORIGINAL
- 7 - O.Z. 25 284
C-p = Konzentration des Farbstoffes in der
Faser in mg Handelsfarbstoff pro g Fasermaterial
const.- Faserkonstante
D * Diffusionskoeffizient t = Zeit in Sek.
gegeben.
Wenn man in einem Koordinatensystem die Konzentration Cp gegen
Vjf" aufträgt, erhält man eine Gerade, deren Steigung
const. ·
ein eindeutiges Maß für die Aufziehgeschwindigkeit des betreffenden Farbstoffes ist« Vie aus der Gleichung hervorgeht, ist
tg«C.von der Konsentration des Farbstoffes la Färbebad und somit von der zu färbenden Farbtiefe unabhängig.
In Figur 1 ist der Aufziehvorgang für eine Färbung, deren
Tiefe variabel sein soll und mit b bezeichnet wird, durch eine solche Gerade dargestellt. (S. Fig. 1)
steigt Gp linear mit V£~-" an und mündet schließlich in eine
Gerade ein, die mit dem Abstand b parallel zur Abszisse verläuft.
0098 49/174 2 bad original
- 8 - O. Z. 25 284
den Ausdruck{X : 100) · b und die zu dieser Farbstoff menge zugehörige
Färbezeit mit tx angibt, gilt gemäß Figur 1
Gleichung (3)
ρΛ . i- (3)
, 100
X = Baderschöpfung in cß>
t„ = Zeit für Baderschöpfung X
b = zu färbende Farbtiefe in mg Handelsfarbstoff pro g Faser
^—J = Baderschöpfungsgeschwindigkeit bei
toc T der Temperatur T, die aussagt, um
wieviel % das Bad nach einer bestimmten Zeit ausgezogen ist.
Gleichung(3) stellt einen quantitativen Zusammenhang zwischen
der Aufziehgeschwindigkeit tg<£» und der Baderschöpfungsge-
s X \
schwindigkeit ( ) her. Unter Berücksichtigung der Tatsache,
schwindigkeit ( ) her. Unter Berücksichtigung der Tatsache,
daß tg^- eine mengenunabhängige Farbstoffkonstante ist, zeigt
Gleichung (3), daß die Baderschöpfungsgeschwindigkeit mit zunehmender Farbtiefe b abnehmen muß, was mit den Erfahrungen
der Praxis übereinstimmt.
Die Aufziehgeschwindigkeit kationischer Farbstoffe auf PoIyacrylnitrilfasern
ist oberhalb der GIasumwandlungstemperetür
sehr stark temperaturabhängig. Bei einigen Fasertypen genügt
bereits eine Erniedrigung der Temperatur um nur 3° C, um der - Wert zu halbieren. Wenn die Temperatur um 6° C er-
- 9 009849/1742
- 9 - O*Z. 25 284
niedrigt wird, wird tgt>- geviertelt, und "bei einer Erniedri.-gung
um 9° C ergibt sich 1/8 des ursprünglichen tg^ -Wertes.
Um einen quantitativen Ausdruck für die Temperaturabhängigkeit
des bei 100° C zu ermittelnden tg<£" - Wertes zu finden, kann
man die Frage stellen, wie oft man tgtP halbieren muß,
um den kleineren Wert tg<^ (T) zu erhalten,und diese Frage durch eine Gleichung formulieren. Es folgt daraus Gleichung (4)
man die Frage stellen, wie oft man tgtP halbieren muß,
um den kleineren Wert tg<^ (T) zu erhalten,und diese Frage durch eine Gleichung formulieren. Es folgt daraus Gleichung (4)
(4)
η = Anzahl der Halbierungen von tg·»
bei einer Temperaturerniedrigung von 100° auf T0 G
Da eine einmalige Halbierung von tgeC durch eine Temperaturerniedrigung
um 1 · 3 C, eine zweimalige Halbierung durch eine Temperaturerniedrigung von 2 · 3° C, eine n-malige durch
η « 3° C bewirkt wird, gilt
η « 3° C bewirkt wird, gilt
ΔΤ = η · 3° C. (5)
Man kann daher η in Gleichung (4) η durch A T ersetzen und er-
hält Gleichung (6).
- 10
9090497174 2
- 10 - O.Z. 25 2Θ4
Unter Berücksichtigung von Gleichung (3) ergibt .sich
Gleichung (7) ,
100°) _ /_Χ_Λ . -L- (D
^ ^4 10°
die man noch verallgemeinern kann, wenn man die Zahl 3 durch a ersetzt; man erhält so Gleichung (8)
(100
a = Temperaturerniedrigung, die den Wert halbiert.
Durch Auflösen nach T erhält man aus Gleichung (8) die Gleichung (1):
JP a 100 - (log tg<£-(100°)- log b - log (-!=-') + 2)
log 2 vv*x 1S
Mit Hilfe dieser Gleichung kann man für jede vorgegebene Farb
tiefe b eine Temperatur T finden, bei der die Baderschöpfungs-
geschwindigkeit ( τ?»-J dem unter den gegebenen apparativen Be-
dingungen optimalen Wert entspricht. Für die verwendeten Farb
stoffe muß lediglich tg<£/ (1000C) experimentell ermittalt sein.
GleiQhung (1) seigt, dafl man bei definierter Baäerschöpfungsger
parallel laufende Geraden mit dar Steigung f^r 2
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erhalten muß, wenn man die Färbetemperatür T gegen die Farbtiefe b in logarithmischen Maßstab aufträgt. Mit Hilfe dieser
Geraden kenn auch die Temperatur T für eine Farbstoffkombination,
ermittelt werden.
Iu r
2 spll dafür anhand einer Kombination aus
0,5
0,7
0,9
des Farbstoffs 2 " " 3
" " 4
ein Beispiel gegeben werden. (3. Fig. 2)
Die Farbstoffe haben die folgenden Strukturformeln,und die
Gereden in Fig. 2 gelten für eine Feeer mit e = 4 und den angegebenen tg<k (1000C)-Werten.
CH.^CH
t);=CH- CH=
ei·
Farbstoff 2
(1000C) = 0,81
-N=N-
-CH,
CH3SO4
Farbstoff 3 (1000C)
0,93
CH,Q
CH^SO-
-5.4-
-5.4-
Farbstoff 4
(1000C) =1,48
009849/1742
- 12 -
- 12 - O.Z. 25 284
Man sucht zunächst den Temperaturwert für eine 0,5 #ige-Färbung
mit dem Farbstoff 2 auf und überträgt diesen Wert auf die
Gerade, die zum Farbstoff 3 gehört. Sodann geht man auf der Abszisse um 0,7 $ weiter, übernimmt den erhaltenen Temperaturwert
auf der Geraden für den Farbstoff 4 und addiert auf der Abszisse 0,9 ?ί dazu. Der erhaltene Ordinatenwert entspricht
der Färbetemperatur für die Kombination.
Bei diesem Verfahren wird vorausgesetzt, daß in der Baderschöpfungsgeschwindigkeit
0,5 I" des Farbstoffs 2 mit 0,56 %
des Farbstoffs 3 und 1,26 $ des Farbstoffs 3 mit 1,97 $ des
Farbstoffs 4 korrespondieren, so daß eine Substitution des einen Farbstoffs durch den anderen Farbstoff gerechtfertigt
ist.'
Ähnlich wie für Farbstoffe kann man auch für kationische Retarder,
die als farblose Farbstoffe angesehen werden können
(S. Fig. 1), über den tgJJ -Wert bei 1000C Geraden ermitteln,
die die bei definierter Baderschöpfungsgeschwindigkeit erforderliche Temperatur T in Abhängigkeit von der verwendeten Menge
veranschaulichen.
Ee folgt daraus, daß man auch die zu wählende Färbetemperatür
für eine Kombination aus Farbstoffen und Retarder ermitteln kann, bei der eine definierte Baderschöpfungsgeschwindigkeit
vorliegt.
009849/17A2
P 16 19 576O ~ - Φ- . Ο.Ζ. 25 284 '
Mit Hilfe dieser Geraden kann man aber auch feststellen, welche
Retardermenge bei einer bestimmten Farbstoffkombination verwen-'det
werden muß, um bei einer vorgegebenen Färbetemperatür eine
definierte Baderschöpfungsgeschwindigkeit zu erhalten. Diese Möglichkeit ist dann von großer Wichtigkeit, wenn Färbeaggregate
mit automatischer Temperaturregelung verwendet werden, da dadurch die Zahl der notwendigen Temperaturzeitprogramme auf eine
niedrige Anzahl reduziert werden kann.
Wenn man sich zum Beispiel davon überzeugt hat, daß eine Baderschöpfungsgeschwindigkeit
von Gleichung (9;)
ι on ^ , *
bei der das Bad nach 60 Minuten erschöpft würde, für ein egales
Färben ausreicht, gilt für alle Farbstoffe und alle Farbtiefen del ei chung fio).
T= 100 - (log tg o(/(lOO°C) - log b - log 1,67 + 2) (10)
log 2 - -
Für den allgemeinen Fäll, daß man nicht von einer festgelegten Baderschöpfungsgeschwindigkeit von ^jyr ausgeht, gilt:
T = 100 - (log tg Q^(IOO0C"! » log b » log f ~J + 2) (11)
J-Og έ. V 2Z J T
ν, ~y
Wenn man Gleichung (11) von der Gleichung (12) T» s 10° - lib (loS tgOi(IOO0C) - log b - log f —Λ + 2) (12)
W
JOg
\^\JT
9849/1742 BAD 0^NAL - i» -
-U- ' O.Z. 25 284
Ί6Ί9376
abzieht, ergibt sich Gleichung (13)
log 2 vnx T
- log (|==2) ) (13)
Gleichung (12) gibt die Abhängigkeit der Baderschöpfungsgeschwindigkeit
(ψ- )' von einer willkürlich gewählten Temperatur
Tw an·
Auch Gleichung 13 ist von erheblicher praktischer Bedeutung. Mit ihr kann man nämlich feststellen, um wieviel Grad eine willkürlich
gewählte Färbetemperatur Ttr unter bzw. über der optimalen
Temperatur T liegt, wenn das Bad mit einer Geschwindigkeit (τρβ) , die ermittelt werden kann, erschöpft wird.
Gleichung 13 kann deshalb dazu verwendet werden, mittels eines Vorversuchs durch Messung der Baderschöpfungsgeschwindigkeit
bei der Temperatur T die Temperatur zu finden, bei der die optimale Baderschöpfungsgeschwindigkeit vorliegt.
Angaben über Teile und Prozente in den folgenden Beispielen beziehen sich auf das Gewicht.
100 Teile eines Acrylnitrilpolymerisatgewebes mit einem Wert a = 4 werden in einem wässrigen Bad, das 4 Teile des Farbstoffs
3 mit einem tg«^ (10O°C)-Wert von 0,93 und 3 Teile Essigsäure
enthält, bei einem Flottenverhältnis von Is12 und einer
009849/1742 BAo
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Temperatur T von 98° C gefärbt.
Die Temperatur T = 98° C ergibt sick aus
T = 100 - (log 0,93 - log 40 - log 1,67 + 2)
Der Wert 1,67 ist der Wert des Quotienten für die Baderschöpfungsgeschwindigkeit
ΓΊ==) unter Annahme, daß man nach
v. tx
1 Std. eine 100;oige Bad erschöpf ung erzielt. Das Bad wird zunächst
auf 98° C erhitzt, danach wird die Farbstofflösung zugesetzt.
Nach einer Färbezeit von 60 Minuten ist die Flotte
ausgezogen und wird abgekühlt. Die Färbung ist vorzüglich egal.
/en·-
100 Teile eines ÄcrylnitrilpolymerisatfloclcmateriaIe mit einem
Wert a = 3 werden in einem wäßrigen Bad, das 2 Tel'le Farbstoff 4
mit einem tgi^ (10O0C)-Wert von 1,66, 3 Teile Essigsäure und
10 Teile Glaubersalz enthält, bei einem Flottenverhältnis von
1:15 und einer gemäß
T = 100 - ■ (log 1,66 - log 20 » log 1,36 + 2)
errechneten Temperatur von 92° C gefärbt.
Der Wert 1,36 entspricht einer Baderschöpfungsgeschwindigkeit von '' d'n· eijner Färbezeit von 90 Minuten.
Das Bad wird auf 92° C erhitzt und dann wird der gelöste Farb-
- 16 -
009849/1742
BAD RiQWAL
BAD RiQWAL
- 16 - O.Z. 25 2Θ4
stoff zugegeben. Nach 90 Minuten wird innerhalb von 10 Minuten auf 1000C erhitzt und die Flotte noch weitere 20 Minuten
kochend gehalten. Man erhält eine ausgezeichnet egale Färbung.
100 Teile eines Acrylnitrilpolymerisatgewebes (a=4) werden in
einem wäßrigen Bad, das
0,5 Teile Farbstoff 2 mit einem tg«M 1000C)-Wert
von 0,81
0,7 Teile Farbstoff 3 mit einem tgcM 1000C)-Wert
von 0,93
0,9 Teile Farbstoff 4 mit einem tg«£(1000C)-Wert
von 1,48
und
3 Teile Essigsäure enthält,
bei einem Flottenverhältnis von 1:20 und einer Temperatur von 93,5° C gefärbt. Die Temperatur wird graphisch anhand der Fig. 2,
wie auf Seite 11 beschrieben, ermittelt.
Man erhitzt dabei das Bad rasch auf 95,5° C, nimmt das Garn
aus der Flotte heraus und setzt die gelösten Farbstoffe zuj sobald
die Farbstoffe homogen verteilt sind, wird das Garn wieder eingeführt. Durch diese Arbeiteweise kühlt sich die Flotte auf
93,5° C ab. Man färbt 60 Minuten bei dieser Temperatur und kühlt dann ab. Die erhaltene Färbung ist vorzüglich egal.
- 17 009849/1742
BAD ORIGINAL
- 17 - 0.Z-. 25 284
100 Teile eines Acrylnitrilpolymerisathoehbauschgarnes (a=4)
werden in einem wäßrigen Bad, das
0,5 Teile Farbstoff 2 mit einem tgX (1000C) - Wert
von 0,81
0,7 Teile Farbstoff 3 mit einem tg<£* (10O0C) - Wert
von 0,93
und
3 Teile Essigsäure
enthält, bei einem Flottenverhältnis von 1:30 und einer
Temperatur von 91° G gefärbt. Die Temperatur wird graphisch
analog Beispiel 3 ermittelt.
Das Bad wird rasch auf 1000C gebracht und das Garn 5 Minuten
bei dieser Temperatur gebauscht. Fach Abkühlen und Einstellen der Temperatur von 91° C werden die gelösten Farbstoffe dem
Bad zugegeben. Nach einer Färbezeit von 60 Minuten wird das erschöpfte Bad abgekühlt. Die Färbung ist vorzüglich egal.
100 Teile eines Acrylnitrilpolymerisatgewebes (a=4) werden
in einem wäßrigen Bad, das
oh, σιθ
el 5
1,3 Teile des Retarders 1 der Formel YL-QAS-G.? ..-Alkyl
mit einem tg<M 1000C)-Wert von 0,70, GH
1 Teil Farbstoff 4 mit einem tg<&(l00oC)-wlrt von 1,48
und
3 Teil© Essigsäure
009849/174 2 BAD0RIG1NAL " "
- 18 - 0,Z. 25 284
enthält, bei einem Plottenverhältnis von 1:20 und. einer Temperatur
von 95° C gefärbt. Die Temperatur wird graphirch analog Beispiel 3 ermittelt.
Die Lösung von Farbstoff und Hilfsmittel wird dem 95° C heißen
Färbebad zugegeben. Nach 60 Minuten kühlt man ab und erhält eine ausgezeichnet egale Färbung.
100 Teile einer Mischung aus 50 Teilen einer Acrylnitrilpolymeriaatfaser
(a=4) und 50 Teilen Baumwolle werden mit
1 Teil Farbstoff mit einem tgeC(1000C)
-Wert von 0,93
und
3 Teilen Essigsäure
3 Teilen Essigsäure
bei einem Plottenverhältnis von 1:50 und bei einer gemäß I - 100 - t—0 (log 0,93 - log 20 - log 1,36 + 2)
errechneten Temperatur von 93° C mit einer Baderschöpfungsgeschwindigkeit
von 1,3.6 gefärbt.
Das Bad wird bei 60° C mit Essigsäure und Farbstoff versetzt
und auf 93° C erhitzt. Nach 1 l/2stündigem Färben bei 90° C
steigert man die Temperatur rasch auf 100° C und hält sie dort
für 20 Minuten. Man erhält so eine vorzüglich egale Färbung.
0098A9/1742
BAD OWGINAL
- 19 - O.Z. 25 284
100 Teile einer Fasermischung aue 50 Teilen eines Acrylnitrilpolymerieate
(a=4) und 50 Teilen Polyester werden mit
0,2 Teilen Farbstoff 2 mit einem tgeC( 1000C)-Wert
von 0,81
0,2 Teilen Farbstoff 3 mit einem tg^K 1000C)-Wert
von 0,93
und
3 TeilenEssigsäure
und
3 TeilenEssigsäure
bei einem Flottenverhältnis von 1 ; 40 und bei einer.Temperatur
von 890C gefärbt. Die Temperatur wird graphisch annlog Beispiel
3 ermittelt.
Die Farbstoffe und die Säure werden dem auf 890C eingestellten
Färbebad zugegeben. Nach 60 Minuten wird die ausgezogene Flotte abgekühlt. Die Färbung ist ausgezeichnet egal.
100 Teile eines Acrylnitrilpolymerisatgewebes (a=5) werden mit
2 Teilen Farbstoff 4 mit einem tg^-(100oC)-Wert
von 2,4 und
3 Teilen Essigsäure
bei einem Flottenverhältnis von 1:40 und bei einer Temperatur von 87° C gefärbt. Die Temperatur ergibt sich aus der folgenden
Λ ; BAD ORIGINAL - 20 -
009849/1742
- 20 - O.Z. 25 284
Gleichling für eine Baderschöpfungsgeschwindigkeit von
100 =2,05:
T = 100 - i^s"2^10^ 2·4 " l0g 20 * l0g 2>05 + 2)
Das Färbebad wird bei 60° C mit Essigsäure und Farbstoff versetzt
und auf 87° C erhitzt. Man färbt 40 Minuten bei dieser Temperatur und verbessert anschließend noch die Durchfärbung
der·Faser durch 10 minütiges Erhitzen der Flotte auf 100° C.
Man erhält so eine vorzüglich egale Färbung.
Beim Färben von 100 Teilen Acrylnitrilpolymerisatfasern (a=3)
mit
0,2 Teilen Farbstoff .-. mit einem unbekannten tg<P (100°)-Wert,1
1,7 Teilen Farbstoff B mit einem unbekannten tgeC (100°)-Wert
0,6 Teilen Farbstoff C mit einem unbekannten tgcC (100°)-Wert
und
3 Teilen Essigsäure
stellt man in einem Vorversuch fest, daß bei der willkürlich
gewählten Temperatur Tw = 90° C eine Baderschöpfungsgeschwindigkeit
von §| = 1>05 vorliegt·
Für die gewünschte Baderschöpfungsgeschwindigkeit von
—— = 1,67 ergibt sich mit Hilfe von Gleichung (13) eine
*60.60
- 21 0 0 9 8 4 9/1742
BAD OBK3INAI
- 21 - O.Z. 25 284
T = 90 + XSg-2(log 1,67 - log 1,05) = 92° C
Zur Ermittlung von a einer Acrylnitrilpolymerisatfaser unbekannter
Herkunft werden 100 Teile dieses Fasermaterials mit
3 Teilen Farbstoff 3 mit einem auf dieser
Faser unbekannten tgdO(100 )-Wert
und
3 Teilen Essigsäure
bei 100° C und 90° C gefärbt. Aus den gemessenen Baderschöpfungsgeschwindigkeiten
(??=-) _ bzw. ( ^=-j von
2,4 bzw. 0,32 ergibt sich mit Hilfe von Gleichung
a =
W2 (100 - 90) >
log 2,4 - log 0,32
BAD
§00049/
Claims (3)
1. Verfahren zum egalen Färben von Acrylnitrilpolymerisate enthaltendem
oder daraus bestehendem Textilmaterial mit kationischen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flotte
auf die Färb&emperatur T erhitzt und bei dieser Temperatur unter definierter Baderschöpfungsgeschwindigkeit färbt, wobei
sich die Temperatur T aus der Gleichung
T = 100 - l0* g (log tgtf(lOO°C) - log U -log ($£-) + 2)
ergibt, in der
a die Temperaturänderung, die tg M (100°C) halbiert oder verdoppelt
b die zu färbende Farbtiefe in mg Handelsfarbstoff pro g Fasermaterial
X die Bade'öBbhöpfung in Prozent
t_ die zur Baderschöpfung X zugehörige Färbezeit in see,
==- 1 die Baderschöpfungsgeschwindigkeit bei der Temperatur T
O CT?
und tg (^ (100 C)■■= ψ*- bedeuten,
wobei tJL die Konzentration an Handelsfarbstoff in der Faser
in mg pro g darstellt, die nach der Zeit t bei einer Färbetemperatur von 1000C vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Äan bei
O.Z. 25 284
unbekanntem Wert von tgJÜ(lOO°C) eines Farbstoffes auf einer
Faser bei einer willkürlich gewählten Temperatur Tw färbt, wobei
sich die Färbetemperatür T gemäß Anspruch 1 aus der Gleichung
ergibt, wobei
( t==j die zu messende Baderschöpfungegeschwindigkeit bei
\ νΐχ/φ · der Temperatur Tw bedeutet
und CmBkJ) und β die für Anspruch 1 angegebenen .Bedeutungen
Vtx ^t haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
unbekanntem Wert von a einer Faser bei zwei willkürlich gewählten
Temperaturen TWl und TWg färbt, wobei eich a aus der
Gleichung '
a =
log
ergibt, in der.
ST 1N sX N
I/ ' und ν ν—y die zu messenden Bad-
T VV^x^T
geschwindigkeiten tei den willkürlich gewählten Temperaturen
und TWg sind.
Bsdisehe Anilin- & Soda-Fabrik AG
99849/1742 .
ORIGINAL
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