DE1619215B2 - Verfahren zur herstellung von unbegrenzt lagerfaehigen, nicht versproedenden moebel- und dekorationsfolien - Google Patents

Verfahren zur herstellung von unbegrenzt lagerfaehigen, nicht versproedenden moebel- und dekorationsfolien

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DE1619215B2 DE19661619215 DE1619215A DE1619215B2 DE 1619215 B2 DE1619215 B2 DE 1619215B2 DE 19661619215 DE19661619215 DE 19661619215 DE 1619215 A DE1619215 A DE 1619215A DE 1619215 B2 DE1619215 B2 DE 1619215B2
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

Die Herstellung von Möbel- und Dekorationsfolien durch Imprägnierung von Papier mit duroplastischen Kunstharzen, wie Harnstoff-, Melamin- oder Phenol-Formaldehydharzen, wobei meistens in einem weiteren Arbeitsgang noch mit dem Kunstharz zusätzlich beschichtet wird (vgl. deutsche Patentschrift 1 053 303), oder mit Diallylphthalatvorkondensaten (vgl. deutsche Auslegeschrift 1 163 774) ist bekannt. Auch ist bekannt, auf die mit solchen vorkondensierten härtbaren Harzen imprägnierten Papiere noch eine nach lacktechnischen Grundsätzen aufgebaute Grundiermasse aufzubringen (deutsche Auslegeschrift 1 007 989). Alle diese mit solchen vorkondensierten Harzen imprägnierten Papiere haben jedoch gewisse Nachteile. Ein großer Nachteil ist, daß sie nur eine begrenzte Lagerfähigkeit besitzen, da die Harze weiterkondensieren und die Papiere dadurch verspröden und brüchig werden. Wird ein bestimmter Vernetzungsgrad überschritten, so läßt sich das Material nicht mehr weiterverarbeiten. Die mit den Duroplasten imprägnierten Papiere dürfen somit erst bei der Verpressung unter Hitze und Druck mit den zu vergütenden Oberflächen ihre endgültige Auskondensation erfahren. Außerdem müssen diese Papiere nach dem Verpressen auf Holz entweder lackiert, geschliffen und poliert oder können nur mit großem technischen Aufwand so vorfabriziert werden, daß sie keiner Nachbehandlung mehr bedürfen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von unbegrenzt lagerfähigen, nicht versprödenden Möbel- .und Dekorationsfolien, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man gegebenenfalls gefärbte und/oder mit einem Dekor versehene Papiere mit Lösungen von thermoplastischen Polyestern der Terephthalsäure und Isophthalsäure mit Äthylenglykol und gegebenenfalls Neopentylglykol, wobei Terephthalsäure und Isophthalsäure im Molverhältnis 70 :30 bis 30 : 70 enthalten ist, imprägniert, trocknet und dann Deckschichten aus. gegebenenfalls weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid oder den zur Imprägnierung verwendeten Mischpolyestern durch Schmelzbeschichtung, Aufkaschierung entsprechender Folie oder Lackierung aufbringt.
Man verwendet zweckmäßig Polyester, dieÄthylenglykol und Neopentylglykolreste im Molverhältnis 90:10 bis 60:40 enthalten. Die Verwendung eines Mischpolyesters, der Terephthalsäure- und Isophthalsäurereste im Molverhältnis 50:50 enthält und eine reduzierte Viskosität von 0,6 bis 0,7 besitzt, hat sich als besonders günstig erwiesen.
Die mit den Mischpolyestern imprägnierten Papiere zeichnen sich durch eine erhöhte Naß- und Schichtfestigkeit'aus "und besitzen eine unbegrenzte Lagerfähigkeit. Die zum Schutz und zur Vergütung unter anderem verwendeten Polyvinylchlorid-Deckschichten haften auf den linearen Mischpolyestern so fest, daß man auf einen zusätzlichen Kleber, wie er normalerweise bei der Kaschierung von Polyvinylchlorid-Folien verwendet werden muß, verzichten kann. Die verwendeten Polyvinylchlorid- oder Polyester-Folien lassen sich durch eine Wärmeaktivierung über Kalander-, Kaschier- oder Preßvorrichtungen aufbringen.
Während des Aufbringens läßt sich die gewünschte Oberfläche durch Strukturgebung der Walzenoberfläche oder durch eine nachgeschaltete Prägevorrichtung herstellen, so daß eine besondere Nachbehand- · lung der Verbundfolie entfällt. Ebenso läßt sich an Stelle einer Folie auch das Granulat verwenden, das aufgeschmolzen und über Walzen als Film auf das Papier aufgetragen wird.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Möbeloder Dekorationsfolien lassen sich mit handelsüblichen Klebern, wie z. B. Polyvinylacetaten, auf Holzplatten verkleben oder im Fall einer beidseitig aufgebrachten Lackierung mit den genannten Mischpolyestern, nach Trocknung bei 100 bis 1500C, auf eine Trägerplatte verpressen, ohne daß ein Kleber notwendig ist.
Die Imprägnierung der Papiere läßt sich mit gebräuchlichen Streich-, Tauch- oder auch Druckvorrichtungen durchführen.
Als Lösungsmittel für die Mischpolyester kann man Äthylacetat oder ein Gemisch von Methyläthylketon und Toluol im Verhältnis 1:1 oder ein Gemisch von Äthylacetat—Xylol—Cyclohexanon im Verhältnis 1:1:1 verwenden. Ebenso können chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Trichlorethylen, benutzt werden.
B eis ρ i e 1 1
Ein bedrucktes Dekorpapier mit einem Gewicht von 80 g/m2 wird nach dem Streichverfahren einseitig mit einer 15%igen Lösung eines aus Äthylenglykol-, Neopentylglykol- sowie Terephthalsäure- und Isophthalsäureresten aufgebauten Polyesters, der Äthylenglykol- und Neopentylglykolreste im Molverhältnis 70:30 und Terephthalsäure- und Isophthalsäurereste im Molverhältnis 50:50 enthält, in Äthylacetat durchimprägniert und anschließend getrocknet.
Tabelle 1 zeigt die Naßfestigkeit der imprägnierten Papiere, bestimmt durch Messung der Reißfestigkeit im trockenen und nassen Zustand (nach 2stündiger Wasserlagerung).
Tabelle 1
Auftrag Mischpolyester
(g/m2)
Nicht imprägniert
5
10
Naßfestigkeit
längs
22
76
97
quer
12
61
81
Ein so nach dem Streich- oder Tauchverfahren imprägniertes Papier mit einem Gewicht von 80 g/m2 wird bei 140 bis 150° C mit einer 100 μ dicken halbhart eingestellten transparenten· Polyvinylchloridfolie kaschiert und anschließend geprägt.
Tabelle 2 zeigt die gemessene Schälfestigkeit, die ein Maß für die Schichtfestigkeit ist, von mit verschieden starkem Auftrag imprägnierten und mit einer 100 μ dicken Polyvinylchloridfolie versiegelten Papieren.
Tabelle 2
IO
Auftrag Mischpolyester Schälfestigkeit
(g/m2) (kg/cm)
Nicht imprägniert 0,125
5 0,22
10 0,32
20 0,38
37 0,45
Beispiel 2
Das wie im Beispiel 1 imprägnierte Papier wird mit einer 50 μ dicken Mischpolyesterfolie, die ausÄthylenglykol-, Terephthalsäure- und Isophthalsäureresten aufgebaut ist und Terephthalsäure- und Isophthalsäurereste im Molverhältnis 60:40 enthält, bei 100 bis 1100C kaschiert und anschließend geprägt.
Tabelle 3 zeigt, daß die mit der Mischpolyesterfolie versiegelten, mit verschieden starkem Auftrag imprägnierten Papiere, gegenüber der oben verwendeten Polyvinylchloridfolie, noch eine verbesserte Schichtfestigkeit besitzen.
Tabelle 3
20
Aus der Tabelle geht hervor, daß die Schichtfestigkeit mit zunehmender Imprägnierung verbessert wird.
Auftrag Mischpolyester Schälfestigkeit
(g/m2) (kg/cm)
Nicht imprägniert ■ 0,075
5 0,475
10 0,735
20 0,9
37 0,96

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von unbegrenzt lagerfähigen, nicht versprödenden Möbel- und
" Dekorationsfolien, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls gefärbte und/oder mit einem Dekor-versehene Papiere mit Lösungen von thermoplastischen Polyestern der Terephthalsäure und Isophthalsäure mit Äthylenglykol und gegebenenfalls Neopentylglykol, wobei Terephthalsäure und Isophthalsäure im Molverhältnis 70: 30 bis 30 : 70 enthalten ist, imprägniert, trocknet und dann Deckschichten aus gegebenenfalls weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid oder den zur Imprägnierung verwendeten Mischpolyestern durch Schmelzbeschichtung, Aufkaschierung entsprechender Folien oder Lackierung aufbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Imprägnierung Polyester verwendet werden, dieÄthylenglykol- und Neopentylglykolreste im Molverhältnis 90 : 10 bis 60 :40 enthalten.
DE19661619215 1966-03-15 1966-03-15 Verfahren zur herstellung von unbegrenzt lagerfaehigen, nicht versproedenden moebel- und dekorationsfolien Granted DE1619215B2 (de)

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DE1619215A1 DE1619215A1 (de) 1970-09-10
DE1619215B2 true DE1619215B2 (de) 1973-02-08
DE1619215C3 DE1619215C3 (de) 1973-09-13

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LU (1) LU53179A1 (de)
NL (1) NL153621B (de)

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US3539444A (en) 1970-11-10
NL6703085A (de) 1967-09-18
DE1619215C3 (de) 1973-09-13
NL153621B (nl) 1977-06-15
DE1619215A1 (de) 1970-09-10
CH454601A (de) 1968-04-15
GB1166934A (en) 1969-10-15
AT290856B (de) 1971-06-25
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BE695516A (de) 1967-08-11

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