DE1617898A1 - Halogen-s-triazinhaltiges Zahnpflegemittel - Google Patents
Halogen-s-triazinhaltiges ZahnpflegemittelInfo
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Description
DIpWr3, rw-sZ ACULAR 14 >45 1986
B Muncnan2/, PiöiizenauerSif. 2
U 369
161789
University of Illinois foundation, Urbana, Illinois, Y.St.A.
Halogen-s-triazin-haltiges Zahnpflegemittel
Die Erfindung betrifft Kosmetika und befaßt sich mit einer
neuen Zahnpflegemittelmasse, die ein Halogentriazin enthält.
Die neuen Zahnputzmassen gemäß der Erfindung können in jeder
geeigneten Form .zum Einbringen in die Mundhöhle vorliegen, beispielsweise als Mundwasser, Pastillen, Kaugummis und
Zahnreinigungsmittel, um die Mundhöhle und deren Bestandteile, insbesondere die Zähne, zu konditionieren.
Dentalü:aries oder Zahnverfall stellt einen Schaden für den
Gesamtzustand der Mundhöhle dar. Es gibt keine Zahnpflegemittelmasse, die wirksam die Dentalkaries behandelt oder
verhütet, insbesondere tiefsitzende Karies, in Verbindung
mit einer vollständig zufriedenstellenden Konditionierung
der Mundhöhle. Die bisher zur Behandlung von Zähnen mit derartiger tiefsitzender Karies verfügbaren Verfahren und
Massen erwiesen sich nicht als zufriedenstellend. Während
im Pail von Karies, die nicht ziemlich tief in dem Inneren des Zahnes sitzt, das infizierte Material leicht entfernbar
ist, bringt die Entfernung der tiefen Karies die Gefahr von Schädigung der Pulpa des Zahnes und einen folgenden Verlust
derselben mit sich.
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Ein Ziel der Erfindung bestellt in einer Zahnpflegemittel— masse, die im Verlauf der allgemeinen Konditionierung der
Mundhöhle die Dentalkaries hemmt oder verhindert.
Die lösung des vorstehenden Problems gemäß der Erfindung besteht in einer Zahnpflegemasse zum Konditionieren der
Mundhöhle, die einen nicht-toxischen, zur oralen Verabreichung geeigneten Träger enthält und durch einen Gehalt
eines Halogen-s-triazins in einem zur Hemmung der Karies
wirksamen Anteil gekennzeichnet ist.
Es wurde gefunden, daß bestimmte halogen!erte Derivate
von Triazinen, wenn sie auf Zähne, sei es normale oder kariöse Zähne, aufgebracht werden, darauf irreversibel
abgelagert werden und zum Schutz des Zahnes vor dem Angriff durch chemische oder enzymatische Verfahren, die
zum Zahnzerfall führen, wirken. Die Verbindungen, welche insbesondere gemäß der Erfindung verwendet v/erden können,
besitzen die Formel
X-O C-R1
» tt * ι
IT if
R2
worin X ein Halogenatom, d*h» Jod, Brom, Chlor oder Fluor,
und R.J und R2 Wasserstoff a tome, Halogenatomo oder alipha tische,
Aryl- oder Äralky!gruppen bedeuten, die vorzugsweise
BAD ORiGlNAL
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einen Wasserlösliclmachungseffekt auf das Molekül "besitzen.
Beispiele für Verbindungen im Rahmen der Erfindung sind
Cyanurchlorid oder -fluorid, 1-(4-Sulfoanilino)—3,5-dicalor-s—
triazin, 1-(4—Sulfanilino)-3,5-dibrom-s-triazin,
1-( 1-iTaphthylamino-4, ·-— disulf onsäure)-3,5-diehlor-s-triazin,
1 -/f~3-I'lethyl-4-azo- (2-naplrfchalin-4, d-disulf onsäur e) -anilino__7-2,5-dichlor-s-triaziii.
Auiäer zur Verhütimg der Karies in empfänglichen Zähnen und
zur Hemmung eines weiteren Zerfalls, falls dieser bereits eingesetzt hat, hat das Zalmpflegemittel gemäß der Erfindung
die weiteren günstigen Effekte einer Stimulierung normaler Zähne in befallenen Flachen, wodurch der normale Wiederherstellungsprozeß,
beispielsweise bei der Bildung von sekundärem Dentin, gefördert wird, und zum permanenten Verschließen
der'Zonen von Zähnen, welche mit Metalleinlagen gefüllt wurden,
gegeir den Zujbritt von Flüssigkeiten und Bakterien, die
zu weiterem Zerfall führen könnten. Die Behandlung mit den Halogentriazin-haltigen Zahnpflegemitteln gemäß der Erfindung
modifiziert die örtlichen strukturellen Bestandteile der Zähne, welche den ursprünglichen Angriffspunkt darstellen.
Die örtlichen Strukturen werden in der Weise modifiziert, daß die Zähne nicht länger durch Produkte des mikrobieilen
Stoffwechsels angegriffen werden können, welche typisch in" örtlichen Bezirken auf den äußeren Zahnoberflächen,
wie den dentalen bakteriellen Flecken, gebildet werden.
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Das Auftragen der Halogentriazin-haltigei* Zahnpflegemittel
der Erfindung modifiziert und schließt die -Wände tiefer
Höhlen und Ritzen in dem Schmelz eines Zahnes, die normalerweise die am meisten dem Zerfall zugänglichen Punkte
infolge der Anhäufung des Zerfall hervorrufenden Abfallmaterials darstellen. Die Halogentriazine zeigen einen
"Einkapselungs"-Effekt, welcher von derartigen Örtlich befallenen
Flächen die Ausbreitung von entmineralisierenden
Säuren und proteolytischen Enzymen verhindert, die typisch für
die Auflösung des Schmelzes und den Zerfall der Zähne verantwortlich sind.
Ohne hier auf irgendeine Theorie des Mechanismus, auf Grund
dessen mit den erfindungs gemäß en Zalinpflegemitteln das Ergebnis
der Verhütung oder Hemmung der Karies erzielt wird, begrenzt zu sein, kann angenommen werden, daß zwischen einem
aktiven Halogentriazin des Zahnpflegemittels und dem Zahn, auf den es aufgetragen wurde, covalente Bindungen zwischen
dem Triazinylring (über die reaktionsfähigen Halogenatome desselben) und Stellen des Zahnes, die aktiven Wasserstoff
in funktioneilen Gruppen, wie Hydroxyl-, Amino- und Ke toimidgruppen,
enthalten, gebildet werden. Diese Verbindungen dringen tief in normalen und/oder geschädigten Schmelz
und Dentin ein, und durch die erfolgende irreversible Umsetzung werden sie dauernd darin abgelagert und wirken anschließend
als wirksame Sperrschicht gegen weiteren Zerfall oder anderen Angriff.
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Die Halogentriazine des Zalmpflegemittels Ibifcnden sich aa
einen Zahn, auf den. sie aufgetragen werden;," "bei Raumtemperatur
und unter den im Mund vorliegenden physiologischen Bedingungen; Die Bindung erfolgt infolge tder Bildung iron
Komplexen unter Einschluß irreversibler dhemiseher Umsetzungen zwischen den aktiven Bestandteilen und den reaktionsfähigen Zentren der Zahnstruktur· Biese chemisch gebundenen
Komplexe bilden dann einen integralen Seil des Zahnes und können nicht entfernt oder gelöst werden« Infolge
der Komplexbildung wird der Zahn hydrophob und nichtdurchlässig für Speichel und wasserlösliche, zerfallseinleitende
Enzyme und Bakterien.
Obwohl sowohl Trihalogenverbinäungen, beispielsweise Cyanurchlorid
(1,3,5-Triehlor-s-triazin) als auch Monohalögenverbindungen
im Rahmen der Erfindung in Betracht kommen, besteht
die bevorzugte Gruppe aus Derivaten von Dihalogen-s-triazinen
und spezifisch aus Dichlor-s-triazinen mit einem zusätzlichen
Substituenten mit wasserlöslichmachendeii SuIfon- (-SO5Na) oder
CarbSyl- (-GOOlIa) Crruppierungen. In diese Gruppe fallen auch
Verbindungen, die einen sichtbaren, dauernden Fleckenbildungs-
oder Färbungseffekt an den Zähnen, auf die sie aufgetragen
wurden, ergeben und die infolgedessen aus kosmetischen Gründen nicht günstig sind, wenn sie auf sichtbare Bezirke aufgetragen
werden. Zur Behandlung solcher !Teile kariöser Zähne, die nicht ohne weiteres sichtbar sind, sind jedoch diese
Verbindungen wirksam und günstig in der Verwendung, g^p QRiGiNAL
109816/1938
Ebenfalls in der bevorzugten Klasse substituierter Diehloruriazine
sind farblose Verbindungen enthalten, die zur Behandlung äLer sichtbaren !"lachen der Zähne verwendet werden
können, wo eine ELeckenbildung oder Verfärbung ungünstig
wäre. Eine weitere Gruppe von Verbindungen innerhalb der bevorzugten Klasse umfaßt die sogenannten farblosen 'optischen
Bleicher", welche beim Auftragen auf Zähne eine zweifache
Wirkung zeigen, nämlich Aufhellung der !Farbe derselben und Hemmung der Karies.
Obwohl einige Verbindungen im Rahmen der Erfindung,beispielsweise
Cyanurchlorid, wasserunlöslich sind und als lösungen in einem geeigneten lösungsmittel, beispielsweise Chloroform,
aufgetragen werden können, wird es bevorzugt, daß die Verbindungen aus zweierlei Gründen wasserlöslich sind. Der erste
Grund besteht darin, daß die Löslichkeit in Wasser ein geeignetes Mittel zum Auftragen auf die Oberfläche der Zähne,
sei es la wäßriger lösung allein oder durch Einverleibung in eine iibliche Zahnpflegemittelgrundlage, darstellt. Der
zweite Crrraad besteht darin, daß die Oberfläche von Zähnen,
wie diejenigen anderer Körpergewebe, hydrophil sind und infolgedessen
leicht benetzt werden, so daß die irx*eversible Umsetzung zwischen dem aktiven Mittel und der Zaluioberflache
rasener ablauf b. In diesem Zusammenhang ist en günstig:,
ein oberflächenaktives Mittel in die, den aktLveu Bestandteil
enthaltende Masae einzubauen, die zum Auftrag auf die
ZahnoberJTiäohen bestimmt ist. Die bevorzugten oberflächenaktiven
Kittel sind vom nicht-ionischen Typ, da iaitionische
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Mittel eine Ielgung zur Umsetzung mit dem aktiven Halogentriazln
zeigen, während anipnische oberflächenaktive Mittel mit den Halogentrlazinen "bei der Umsetzung mit den aktiven
Zentren, der Zahne kompetltiv in Konkurrenz treten. Beispiele
für geeignete nicht-ionische oberflächenaktive Mittel
sind Äthylenoxydaddukte JLangkettiger Alkohole oder- Garbonsäuren
und Fettsäureester von mehrwertigen Verbindungen,
beispielsweise Glyzerlnstearat, Sorbitanoleat, die in üblichen
Mengen verwendet werden können. Andere geeignete oberflächenaktive Mittel sind dem Fachmann geläufig. .
Um die Ohlortriazinverbindung in den erfindungsgemäßen Massen,
während der lagerung zu stabilisieren, ist es günstig, ein Pttfferungsmittel einzubauen, um den ρττ-Wert der Masse
auf der sauren Seite und günstigerweise zwischen p™ 5 und
Pr, 6 zu halten. Wenn die Masse in den Mund eingeführt wird,
steigert die Verdünnung mit dem normalerweise alkalischen Speichel den p„-¥ert auf einen Bereich, bei dem das Ghlortriazin
äußerst reaktiv wird, so daß die gewünschte Umsetzung mit der aktiven Oberfläche der Zähne leicht stattfindet.
Beispiele für geeignete Pufferungsmittel sind einbasische und zweibasische Natrium- und Kaliumphosphate, obwohl
auch andere geeignete Verbindungen hierfür dem Fachmann geläufig sind. .
Der Anteil des in dem Zahnpflegemittel verwendeten Halogentriazins
hängt natürlich von der Verdünnung ab, die das.Zahnpflegemittel
im Mund.erleidet. Selbstverständlich kann, falls
1098 1 G/ 1836 . .. >■·. '
ein großer Anteil des Zahnpflegemittel verwendet wird,
der Prozentsatz an Chlortriazinver"bindung erniedrigt werden.
Ebenso in Betracht zu ziehen ist die Häufigkeit der Auftragung. Die. Konzentration an aktivem Bestandteil in
.zur täglichen Verwendung "bestimmten Massen ist üblicherweise
niedriger als diejenige in Massen, die auf die Zähne
durch einen Zahnarzt in ausgedehnten Abständen oder in Verbindung mit der Füllung einer Höhlung aufgebracht werden.
Im allgemeinen sind Anteile an aktivem Bestandteil
im Bereich zwischen etwa 0,1 bis etwa 10 Gewichts-^ geeignet,
wobei der Bereich von etwa 1 bis 5 Gewichts-^ bevorzugt
wird.
Außer den bereits aufgeführten spezifischen Bestandteilen können die die Verbindungen gemäß der Erfindung enthaltenden
Zahnpflegemittel auch andere übliche Bestandteilef wie
z.B. Trägerstoffef Poliermittel und geeignete G-eruchsbil-"
dungs- oder Gesclimacksbildungsmittel enthalten, welche zur
Maskierung dss Aromas der aktiven Bestandteile erfordern-.
ebenfalls verwendet werden können.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß erfindungsgemäß
ein langgesuchtes Zahnpflegemittel zur wirksamen Behandlung von Karies, einschließlich tiefsitzender
■ Karies, als wichtiger Ieil einer zufriedenstellenden Konditionierung
der Mundhöhle und ohne Gefahr einer Schädigung
des Zahnes gefunden wurde. Diese Gefahr wird gemäß der Erfindung deshalb vermieden, weil bei der Behandlung der
BAD OBSGiNAL 108816/1936 BAÜ ■
1817898
Karies kein ^©imtoii;siir Entfernung de^.: arxgegriffeneii
He^arials .unfe-eraojiniieii wlid.-.pas erliraakte um4 ·
nekrotisQiie D.entin .wird;clurch■/(lleap -Beliart^iaiig-. eirLgeka.p-- -:
seit p.iid wiuii -in dem Za;to belasBen,; oh&e darß eine .S-ei'ahr
einer ScJiäddgTing d@3? Pulpä octer eine .waite3?e ITelcrosQ des
Sabneö
1Ό 98-167.tS 3f)
Claims (1)
1 > I S s U I VJ U I
- -IG
P a b a η t a ri s>
ρ r ii c h e
1.) ZahirpflegemääBe zur Iioiiclitionleruiig der Kununöiile, die
einen aar oralen Yee'ibreiohimg geeigneten, ment-boils'ethen I rüg er ο to.j_f eu^näit, :^e cennzeiciüiet darch einen Ck-J-t).alt
eines Haiügen-B-triaains in einem zur ilearnung der
Eariea wirksamen Anteil. ■ '" ■
' 2.) Sahnpx'legeiaasse nacri änüpracli 1, gekeimsexcimet durch den
Cröiialt eines IjLiialo:;;ori~o--tria3in3, ' - -■·-:-
3.) Zaunpflegenicisöe nach -lagpruch 1, gekennaei.clm.et darcii "einen
Genalc - eines Halogeti-s-triaaina der Forrael
JT -
\ ■ ■
If N
"iaanerstoffvrorin
X ein Halogenatorn und R, und R0 ein HCISaSMSSUS oder
Halogenatom oder eine aliphatisch^, Aryl- oder Aralkylgruppe
darstellen,
4.) Z-uliriptlageinastse nacli Ansprach 3? dadurch, geivöiüiseiciinel,
dnU als ha'logeii-o—"ί;χ·1--ΐ:"Μ.ίΐ -.;LiL .üiaalo.^fj-i-^-brXaviin der l?v l::,:j.L
I, worin K und ϊί.:, $\v. Ού.υ^a so.« mid R1 e.i.vi 'Ta-^asr;: ;;,>ΐί'·- ;„%-■·:
od"j.c öhloratotn oder eine a.LLptiatiaclia, .--^yI- :.Hter ;iraii:-/i"
BAD ORIGINAL 10 98 !ti/ 1 :;3'i
5.) Zahnpflegemasse nach "Anspruch 5 oder 4, dadwrcli g?e|^xtiizeiclmet,
daß die alipliatlsclien, Aryl- od"ex--Äi?a!Usryi*---:",
i^asserlöslicli:, machende Sruppeii; :en;tlialten.
6.) Zalmpflegemasse nacli izLspruoli 1 "bis 5%' dadiircii/geKeimzeicjanet,
daß das Halogen-s-triazlii in einer: Konzentra- _ . ".-._.
t χ on von 0,1 l3is 10 f? voriianden ist. ;>
' : ■
Y-.) Zalmpflegemasse nach :i.iisprucli 1 "bis 6, gelcemazeielmet :(|
durcli den Gehalt eines Puffermigsmitteis zuilufrecht-
erlialttmg eines pH-¥ertes; von 5 "bis 6 in der Zahnpflege- ; '■_,
109816/193-6
Applications Claiming Priority (1)
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-
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- 1966-01-10 BE BE674907D patent/BE674907A/xx unknown
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- 1966-01-11 DE DE19661617898 patent/DE1617898A1/de active Pending
Also Published As
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---|---|
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BE674907A (de) | 1966-07-11 |
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