DE1617726C - Stabiles, enzymhaltiges, flussiges Antacidum - Google Patents

Stabiles, enzymhaltiges, flussiges Antacidum

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DE1617726C
DE1617726C DE19661617726 DE1617726A DE1617726C DE 1617726 C DE1617726 C DE 1617726C DE 19661617726 DE19661617726 DE 19661617726 DE 1617726 A DE1617726 A DE 1617726A DE 1617726 C DE1617726 C DE 1617726C
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Description

3 4
Arten von Verdauungsenzymen, z. B. ein amylolyti- übliche enzymhaltige flüssige Zubereitungen ihre sches Enzym, ein proteolytisches Enzym und ein cellu- Enzymaktivität innerhalb weniger Tage bis zu ungefähr lytisches Enzym. Die Zubereitungen können eine oder einer Woche verlieren, behalten die erfindungsgemäßen mehrere der drei Enzymarten enthalten. Zubereitungen Mittel, bei denen das Enzym an Aluminiumhydroxid mit zwei Enzymarten, und zwar einem amylolytischen 5 adsorbiert ist, ihre Enzymaktivität im wesentlichen und einem cellulytischen Enzym werden bevorzugt. über einen Zeitraum von mehreren Monaten bei. Erst Wenn für eine spezielle Zubereitung mehr als ein dadurch ist es möglich, ein enzymhaltiges flüssiges Enzym verwendet wird, wird jedes Enzym gesondert Antacidum herzustellen, daß für kommerzielle Zwecke adsorbiert, und die anfallenden getrennten Adsorbate geeignet ist. Ferner hat es sich überraschenderweise werden miteinander vereinigt. Bei einer beispielhaften io gezeigt, daß auch die Fähigkeit des Aluminium-Arbeitsweise wird das Enzym in Wasser gelöst, und hydroxids, die Säure zu neutralisieren, bei längerer vorzugsweise nach Sterilisierung durch Passieren eines Lagerung im Kontakt mit den Enzymen nicht herab-Bakterienfilters wird die Lösung mit einer kolloidalen gesetzt wird. Diese Tatsache ist insofern überraschend, Suspension von Aluminiumhydroxid in Berührung da zu erwarten war, daß die Enzyme, die an das gebracht und das Enzym durch Vermischen gewöhn- 15 Aluminiumhydroxid adsorbiert sind, einen negativen lieh über mehrere Stunden daran adsorbiert. Es wird Einfluß auf die neutralisierende Wirkung des Alubevorzugt, daß die Enzyme relativ rein sind, d. h. von miniumhydroxids ausüben würden. Ferner hat es sich pharmazeutischer Reinheit, aber es können gegebenen- gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel eine ungefalls auch Zubereitungen von weniger reinen Enzymen wohnlich gute physikalische Stabilität besitzen. Sie verwendet werden. Technisch reine Enzyme sind eben- 20 besitzen nach der Herstellung eine geringe Viskosität falls geeignet. Es können auch Enzymprodukte ver- und können leicht gegossen werden, und das Aluwendet werden, die Spuren von anderen Enzymen außer miniumhydroxid neigt nicht dazu, bei der Lagerung zuden drei obengenannten Arten enthalten. sammenzubacken oder sich abzusetzen. So hat es sich
Die Enzymmengen in den erfindungsgemäßen Zube- bei einem erfindungsgemäßen Antacidum gezeigt, daß reitungen können beträchtlich variieren, aber üblicher- 25 nach einer Lagerung von 29 Monaten bei Raumweise liegen sie ungefähr innerhalb der folgenden temperatur nicht nur die Enzymaktivität und die neu-Bereiche, ausgedrückt als Gewichtsäquivalente relativ tralisierende Wirkung des Aluminiumhydroxids erreines Enzym je Volumeinheit Suspension: 0,02 bis halten geblieben ist, sondern die Zubereitung auch in 1,1°/0, vorzugsweise 0,08 bis 0,7 °/0, amylolytisches ihren physikalischen Eigenschaften unverändert war. sowie proteolytisches Enzym, und 0,005 bis 0,3 %, 30 Die Beständigkeit des erfindungsgemäßen antaeiden vorzugsweise 0,02 bis 0,2 %, cellulytisches Enzym. Mittels bei Lagerung bei Raumtemperatur geht aus
Um die säureregulierende Wirkung der erfindungs- dem folgenden Versuch hervor, bei dem eine Alugemäßen Zubereitungen zu verstärken und ohne den miniumhydroxid-Enzym-Suspension mit einem Gehalt Enzymgehalt darin ungünstig zu beeinflussen, kann von 40 mg Al2O3 je cm3 verwendet wurde:
man gegebenenfalls eines oder mehrere der nach- 35 mg/cm3
stehenden Antacide oder kolloidalen Adsorptions- .
mittel, die für eine antacide Wirkung geeignet sind, in Amylase Zu Beginn 1,18
der sonst üblichen Form und Konzentration zusetzen. nactl L /2 Monaten u,yi
Zum Beispiel Aluminiumphosphat, Magnesium- und ά Monaten U,y /
Aluminiumsilikate, Dihydroxyaluminiumaminoacetat, 40 . Monaten
Aluminiumproteinat, Wismutaluminat, Aluminium- Monaten
hydroxinatriumearbonat, Natriumpolyhydroxialumi- Protease
niummonocarbonat-Hexitkomplexe, basisches Aluminiumearbonat, Magnesiumcarbonat, Wismutsubgallat, Wismutsubcarbonat, Calciumcarbonat, drei- 45 basisches Calciumphosphat, Calciumcaseinat, drei- Cellulase
basisches Magnesiumphosphat, gastrisches Mucin, Kaolin, Bentonit, Montmorillonit, Attapulgit-Tone und physikalische Gemische von Aluminiumhydroxid-Glykokoll und Aluminiumhydroxid-Sorbit. Derartige 50 Vergleich· Substanzen führen zu einer erwünschten, unabhängigen Säurebindung und sind überraschenderweise mit Wäßrige Lösu dem Enzymgehalt der erfindungsgemäßen Zubereitun- Amylase
gen verträglich und stören diesen nicht.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können gege- 55 Protease benenfalls auch in der Pharmazie übliche Zusätze für flüssige antacide Mittel enthalten. Insbesondere können ... .
sie antibakterielle Schutzstoffe enthalten, z. B. niedere ceuuiase
Alkyl-p-hydroxibenzoate, Natriumbenzoat, Natriumpropionat, Kaliumsorbat u. ä., ferner Süßstoffe, wie 60
Saccharin, schmerzlindernde Stoffe, wie Glycerin, Diese Ergebnisse zeigen, daß die drei Enzyme in
Geschmacksstoffe, Stoffe, die ein Zusammenbacken üblicher Form unbeständig sind, wenn sie in wäßriger verhindern, Befeuchtungsstoffe u. ä. Lösung zusammengebracht werden, und charakte-
Es hat sich nun gezeigt, daß es durch die Adsorption ristischerweise nahezu die gesamte Wirksamkeit in des Verdauungsenzyms an das Aluminiumhydroxid 65 kurzer Zeit verlieren. Die Ergebnisse zeigen auch, daß überraschenderweise möglich ist, enzymhaltige flüssige die erfindungsgemäßen Antacida auch eine verträgliche antacide Mittel herzustellen, die bezüglich ihres Form von Enzymgemischen in einer einzigen wäßrigen Enzymgehaltes ungewöhnlich stabil sind. Während Zubereitung ergeben.
5 Monaten 0,95
Zu Beginn 1,20
nach 1^2 Monaten 0,76
3 Monaten 0,78
4J/2 Monaten 0,67
Zu Beginn 0,30
nach IV2 Monaten 0,24
3 Monaten 0,27
4 Monaten 0,26
ler 3 Enzyme
Zu Beginn 1,22
7 Tage 0,22
Zu Beginn 0,79
3 Tage 0,38
Zu Beginn 0,28
ITag 0,10
5 6
Wie die erfindungsgemäßen Antacida ihre gewünsch- B e i s ρ i e 1 1
ten Eigenschaften über lange Lagerzeiten beibehalten, Ansatz fQr eine antacide Suspension mit 3 Enzymen: so behalten sie auch ihre beabsichtigten Wirkungen bei,
wenn sie einer Umgebung ausgesetzt werden, die zu- a-Amylase 1,2 g
nächst die sauren Bedingungen (pH 1,0) des Magens 5 Protease 1,2 g
und dann die alkalischen Bedingungen (pH 7,5) des Cellulase 0,3 g
Darmes aufweist, d. h. die Bedingungen, wie sie in dem Aluminium-hydroxid-Gel
Verdauungstrakt auftreten. So konnte in Versuchen, (9,9 °/o Al2O3) 404,0 g
die die invivo-Bedingungen nachahmen, gezeigt wer- Methyl-p-hydroxybenzoat,
den, daß die Salzsäure des Magens mit dem Aluminium- io U.S.P 2,0 g
hydroxid reagiert und daß dabei sowohl nahezu das Propyl-p-hydroxybenzoat,
gesamte Enzym, d. h. mehr als 80°/0 freigesetzt wird U.S.P 0,5 g
und der pH-Wert derart erhöht wird, daß die Enzyme Glyzerin, U.S.P 10,0 cm3
wirksam werden, d. h. auf etwa 4. Es hat sich ebenfalls Sorbitlösung, U.S.P 80,0 cm3
gezeigt, daß die Anwesenheit von Pepsin in dem. 15 Natriumsaccharin, U.S.P 0,1g
Magensaft, die normalerweise ein Problem darstellt, Aminoessigsäure, N.F 13,4 g
wenig Einwirkung auf die Wirksamkeit der übrigen Geschmackstoff, Pfefferminzöl,
vorliegenden Enzyme hat. Später, in Gegenwart der U.S.P 0,13 cm3
Darmflüssigkeit bei einem pH-Wert von 7,5, stehen Alkohol, U.S.P 1,3 cm3
noch alle Enzyme zur Verfügung für die Verdauung 20 Destilliertes Wasser,
eines Substrates, wie durch Versuche gezeigt werden Auffüllung auf 1000,0 cm3
Es wurde außerdem festgestellt, daß die optimale Zunächst wurden die Amylase, Protease und Cellulase Wirkung der betreffenden Enzyme im allgemeinen im gesondert je in 50 cm3 Wasser gelöst und jede Lösung Bereich von pH-Werten von 4 bis 8 liegt. Daraus geht 25 durch Filtrieren durch eine Kerze aus unglasiertem hervor, daß die erfindungsgemäßen antaciden Mittel Porzellan sterilisiert. Dann teilte man das Aluminiumgut geeignet sind für die optimale Ausnutzung der hydroxidgel in drei Mengen. Zu jeder Menge gab man Enzymwirkung in einer dynamischen Umgebung, die eine der Enzymlösungen, schlämmte auf und mischte sehr verschiedene Wasserstoffionenkonzentrationen 3 Stunden lang gründlich durch, um eine vollständige erfordert und aufweist. 30 Adsorption jedes Enzyms an dem Aluminiumhydroxid
Zu den Erfordernissen einer therapeutischen Zube- sicherzustellen. Dann wurden die drei Suspensionen reitung gehört es, daß sie für die beabsichtigten Zwecke zusammengegeben und homogenisiert. Anschließend wirksam sein soll; sie soll aber außerdem schmackhaft wurden die restlichen Zusatzstoffe, (die Geschmackssein und über eine lange Lagerzeit hin physikalisch stoffe, in alkoholischer Lösung) zu der homogenisierten unverändert bleiben. So verfestigen sich übliche kollo- 35 Suspension zugegeben und gut vermischt, auf das idale Suspensionen von Aluminium- und Magnesium- gewünschte Volumen aufgefüllt und homogenisiert, salzen und den erwähnten Tonen oft zu untrinkbaren Die anfallende flüssige Antacid-Enzymzubereitung oder schwierig trinkbaren Gelen, während die vor- enthielt je 5 cm3 (ein Teelöffel) etwa je 6 mg Amylase liegenden Zubereitungen, einschließlich denjenigen, und Protease und etwa 1,5 mg Cellulase und etwa die Aluminium- und Magnesiumsalze und Tone ent- 40 200 mg Aluminiumhydroxid, berechnet als Al2O3.
halten, unbegrenzt fließfähig bleiben und ihre Ursprung- Nach der gleichen Arbeitsweise und Rezeptur könliche Viskosität und Trinkbarkeit über lange Lager- nen andere Zubereitungen hergestellt werden, die hinzeiten hinweg behalten. Darüber hinaus bleibt die sichtlich der Enzyme und des Aluminiumhydroxids Säure neutralisierende Wirkung über lange Zeiten un- mehr oder weniger konzentriert sind. Zum Beispiel verändert, im Gegensatz zu vielen bekannten antaciden 45 können Zubereitungen hergestellt werden, die die nach-Zubereitungen in flüssiger oder in Tablettenform, die stehenden Mengen je Teelöffel enthalten,
wegen der Änderung der physikalischen und Fließ-Eigenschaften dazu neigen, ihre adsorbierende und Verdünnter Ansatz Konzentrierter Ansatz
neutralisierende Wirkung bei längerer Lagerung zu Amylase 1 mg 30 mg
verlieren. Ferner haben übliche flüssige antacide Zube- 50 Protease 1 mg 30 mg
reitungen oft zu einem unangenehmen schweren Über- Cellulase 0,25 mg 10 mg
zug im Mund und auf der Zunge geführt, während die Aluminium-
vorliegenden Zubereitungen keinen unangenehmen hydroxidgel
Geschmack besitzen und mit nur geringer Wahrneh- (als Al2O3) 50 mg 400 mg
mung eines nachträglichen Überzugs an den Mund- 55
oberflächen eingenommen werden können. Die gleiche Zubereitung kann auch mit verschiede-
Infolge der langen Lagerfähigkeit der erfindungs- nen Konzentrationen Sorbit oder ohne Sorbit hergegemäßen Antacida sollten diese in Materialien, wie stellt werden. Es können auch einfachere Zubereitun-Glas, inerten Kunststoffen usw., verpackt werden, die gen hergestellt werden, wobei man Glyzerin, Aminomit den Enzymen verträglich sind. Andererseits ent- 60 essigsäure, Süßstoff, Geschmackstoffe und/oder Alkostehen durch Faktoren, wie die Wasserstoffionen- hol wegläßt, ohne daß dabei die erfindungsgemäßen konzentration, gewöhnlich keine Schwierigkeiten, da Vorteile verlorengehen.
die erfindungsgemäßen Zubereitungen, wie festgestellt Wie erwähnt, beträgt der Enzymgehalt je Dosiswurde, gewöhnlich im Bereich von schwach sauer bis einheit der oben angegebenen Suspension etwa je 6 mg schwach alkalisch liegen, d. h. einen pH-Wert von 65 Amylase und Protease und 1,5 mg Cellulase. Es wurde ungefähr 6 bis 7,5 aufweisen. gefunden, daß eine solche Zubereitung, wenn sie über
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Bei- lange Zeiten gelagert wird, einen gewissen Verlust an
spiele erläutert: Enzymgehalt erleiden kann, aber daß dieser Verlust
nur geringfügig ist. Selbst bei einem gewissen Verlust bleibt der Enzymgehalt normalerweise über lange Zeiten noch ausreichend hoch. Falls erwünscht, können kleinere Verluste dieser Art im voraus bestimmt und einfach ausgeglichen werden, indem man einen Überschuß an Enzym über den Nominalwert oder den Wert auf dem Etikett zugibt, so daß der Enzymgehalt lange Zeit über dem auf dem Etikett angegebenen Gehalt liegt.
Die nachstehenden Ergebnisse zeigen, daß der Enzymgehalt der oben angegebenen Suspension über lange Zeit erhalten bleibt.
Lagerzeit bei Enzymgehalt je Dosiseinheit (mg) Protease
Raumtemperatur Cellulase 6
Monate «-Amylase 1,5 3,8
0 5,9 1,2 3,9
1,5 4,6 1,4 3,4
3 4,7
4,5
5 4,7 1,3
8 1,4
11 4,0 1,3
13 3,7 1,3
19 3,6
Ähnliche Ergebnisse wurden für einen entsprechenden Ansatz erhalten, der jedoch einen höheren Anfang-Enzymgehalt besaß:
Lagerzeit bei Enzymgehalt je Dosiseinheit (mg) Protease
Raumtemperatur Cellulase 21,0
Monate a-Amylase 15,0 17,4
0 21,6 17,1
1,5 17,4 15,0 14,9
3 18,4
4,5 —.
5 18,0 12,0
6 12,3
11 15,4 10,1
13 16,5 10,5
19 15,4
Beispiel 2
Ansatz für eine antacide Suspension, die zwei Enzyme enthält
Aluminiumhydroxidgel
(9,75°/o Al2O3) 412,4g
Sorbit (gelöst), U.S.P 100 cm3
Glyzerin, U.S.P 10 cm3
Butyl-p-hydroxybenzoat, U.S.P. ... 0,2 g
Propyl-p-hydroxybenzoat, U.S.P... 0,3 g
Cellulase 0,4 g
a-Amylase 1,4 g
Glukose, flüssig, U.S.P 300 g
Alkohol, U.S.P 2,5 cm3
Geschmacksstoff
Destilliertes Wasser auf 1 Liter
Zunächst wurde jedes Enzym in 100 cm3 Wasser gelöst und durch Porzellan nitriert. Die anfallenden beiden Enzymlösungen wurden zu jeweils der Hälfte des Aluminiumhydroxidgels zugegeben und, wie beim Beispiel 1, zur vollständigen Adsorption weiter verarbeitet. Die anfallenden homogenen Suspensionen und die Sorbitlösung, das Glyzerin und die Benzoatester wurden vermischt, die Glucose und Geschmacksstoff in Alkohol zugegeben, gründlich vermischt und die Suspension homogenisiert.
Jeder Teelöffel der anfallenden Antacid-Enzym-
o Zubereitung enthielt etwa 2 mg Cellulase, 7 mg Amylase und 200 mg Aluminiumhydroxid (als Al2O3). Die Enzyme sind in dieser Zubereitung über lange Zeiten beständig.
Beispiel 3
Ansatz für eine kombinierte Antacid-Enzymsuspension
A Iu mi niumhydroxidgel
(9,9% Al2O3) 404,0 g
Sorbit (in Lösung) U.S.P 100 cm3
Natriumbenzoat 5 g
Cellulase 6 g
Montmorillonit 2,0 g
Geschmacksstoff, wasserlösliches
Himbeeraroma q.s.
Destilliertes Wasser auf 11
Zunächst wurden Aluminiumhydroxidgel, Sorbit und Natriumbenzoat miteinander vermischt. Dann wurde die Cellulase in 200 cm3 Wasser gelöst, die Lösung durch ein Bakterienfilter filtriert, zu dem oben angegebenen Gemisch zugesetzt und 1 Stunde gemischt. Der Montmorillonit wurde in 100 cm3 Wasser bei 38 bis 50° C etwa 1 Stunde gerührt, bis er hydratisiert war und dann zu dem obigen Gemisch unter gründlichem Durchmischen zugegeben, der Geschmacksstoff zugefügt, auf das gewünschte Volumen aufgefüllt und homogenisiert. Die entstehende Zubereitung, die je Teelöffel etwa 30 mg Cellulase, 200 mg Aluminiumhydroxid (Al2O3) und 10 mg Montmorillonit enthält, soll verwendet werden bei Zuständen, bei denen die zelluloseabbauende Funktion geschädigt ist oder praktisch fehlt.
Nach der gleichen Rezeptur und Arbeitsweise können Zubereitungen, sowohl mit einem proteolytischen wie auch mit einem amylolytischen Enzym (z. B. etwa 3 g) an Stelle der Cellulase hergestellt werden. Das Aussehen der Zubereitung wird durch Zugabe von Montmorillonit verbessert. Der Ton stört die Enzymwirksamkeit nicht. Falls gewünscht, können auch andere obenerwähnte adsorbierende Tone in pharmazeutischer Reinheit an Stelle des Montmorillonit verwendet werden, z. B. Kaolin, Bentonit oder Attapulgit. Weitere zusätzliche Antacida können zusammen mit dem Aluminiumhydroxid in dem Mittel mit oder ohne Montmorillonit verwendet werden. Als andere Antacida seien die nachstehenden erwähnt, wobei die empfehlenswerte Menge in Gramm in Klammern angegeben ist: Magnesiumcarbonat (60 bis 120), Magnesiumtrisilikat (100 bis 200), dreibasisches Magnesiumphosphat (60 bis 120), Calciumcarbonat (120), dreibasisches Calciumphosphat (120), basisches Aluminiumcarbonat (40), Aluminiumphosphat (80) und Dihydroxialuminiumaminoacetat (200).
209 541/500

Claims (1)

  1. Patentanspruch: , ™r dieie Zwecke werden die Enzyme gewöhnlich in
    trockner Form verwendet, da sie in üblich wäßrigen,
    Stabiles, enzymhaltiges, flüssiges Antacidum, flüssigen Zubereitungen unbeständig sind. Verdauungs-
    dadurch gekennzeichnet, daß es enzyme werden als Pulver oder in Tabletten oder
    mindestens ein Verdauungszentrum an einem in 5 Kapseln zugeführt und auch dann, wenn sie für die
    Wasser suspendierten Aluminiumhydroxid adsor- Therapie zusammen mit einem Antacid verwendet
    biert enthält. werden, werden sie gewöhnlich physikalisch getrennt
    von diesem eingenommen, obwohl es unpraktisch ist,
    wenn man mehr als eine Dosierungsform verwenden
    Die Erfindung betrifft stabile flüssige antacide Zube- i° muß.
    reitungen mit enzymatischer Wirksamkeit. Für die Behandlung von Erkrankungen, wie Hyper-
    Für die Behandlung von Magenaufstoßen, schlech- acidität des Magens oder peptischem Ulkus, ist allgeter Verdauung, Salzsäureüberschuß, peptischem Ulkus mein eine flüssige antacide Zubereitung die bevorzugte und ähnlichen Zuständen können allgemein gastrische Dosierungsform. So ist in einer flüssigen Zubereitung Antacide verwendet werden. Gastrische Antacide 15 das Antacid gut dispergiert und neutralisiert die Säure können systematisch eingeteilt werden in solche, die sofort, wenn es in den Magen kommt, im Gegensatz zu löslich sind und leicht absorbiert werden, und die nicht trockenen Zubereitungen, wie Tabletten, die erst zerphysiologisch wirken, und solche, die Zubereitungen kleinert und dispergiert werden müssen, bevor, sie bilden, die nicht absorbiert werden. Gastrische wirken können.
    Antacide werden auch in zwei Gruppen eingeteilt je 20 Auch wurde erkannt, daß die Erleichterung der da-
    nachdem, ob sie den Säuregrad des Mageninhalts mit oft verbundenen Schmerzen dadurch erreicht wird,
    durch chemische Reaktion oder durch physikalische daß sich auf der Wand des Magens und des oberen
    Absorption herabsetzen. Darms ein Überzug bildet, was besser mit einer flüssi-
    Natriumbicarbonat ist ein Beispiel eines physio- gen Zubereitung erreicht wird als mit einer festen,
    logisch wirkenden Antacides. Es hat eine sofortige as Trotz des Bedarfs nach einer einzigen flüssigen Zu-
    Wirkung im Magen, aber ein etwaiger Überschuß über bereitung, die sowohl eine enzymatische Wirkung, wie
    die notwendige Menge zur Neutralisierung wird im antacide Eigenschaften aufweist, ist eine solche Zube-
    Darm leicht absorbiert und führt häufig zu systemischer reitung bisher nicht bekannt. Es ist daher Aufgabe der
    bzw. physiologischer Alkalose. Als Beispiel eines Erfindung, eine stabile, flüssige antacide Zubereitung
    nicht physiologischen Antacides sei Magnesiumoxid 30 mit einer enzymatischen Wirkung herzustellen, in der
    genannt. Infolge seiner Unlöslichkeit ist seine Wirkung die Bestandteile physikalisch, chemisch und thera-
    weniger schnell, aber von längerer Dauer. Bei laufen- peutisch miteinander verträglich sind und die eine
    dem Gebrauch jedoch neigt es dazu, daß es bei nor- lange Lebensdauer aufweist und bei der Verdauung
    maler Darmfunktion abführt. die aktiven Bestandteile in geeigneter Form in den
    Ein Beispiel eines Antacides, das primär durch physi- 35 verlangten Mengen zur Verfügung stellt,
    kaiische Absorption wirkt, ist Magnesiumtrisilikat. Die Erfindung betrifft ein stabiles, enzymhaltiges Die Säurebindungsfähigkeit von Magnesiumtrisilikat flüssiges Antacidum, das dadurch gekennzeichnet ist, und dessen Neutralisierungseffekt ist jedoch gering. daß es mindestens ein Verdauungsenzym an einem in Diese Verbindung verdankt ihren Wert ihren ausge- Wasser suspendierten Aluminiumhydroxid adsorbiert zeichneten absorptiven Eigenschaften. Als Beispiel 40 enthält. Die erfindungsgemäßen antaciden Zubereituneines Antacides, das durch physikalische Absorption gen sind geeignet für orale Verabreichung und hin- und chemische Reaktion wirkt, ist Aluminiumhydroxid reichend stabil, um ihre Verteilung und den Verkauf genannt. Die klinische Wirksamkeit von Aluminium- als Handelsware zu gestatten. Sie werden hergestellt, hydroxid wird seiner säurebindenden Kraft, seiner indem man eine kolloidale, wäßrige, pharmazeutisch lindernden und schützenden Wirkung, seiner Absorp- 45 verträgliche Suspension von Aluminiumhydroxid hertionswirkung und seiner amphoteren Natur züge- stellt und ein oder mehrere Verdauungsenzyme daran schrieben. Aluminiumhydroxid übt seine antacide adsorbiert.
    Wirkung durch chemische Reaktion mit der Salzsäure Die Menge des zu verwendenden Aluminiumdes Magens unter Bildung von löslichem Aluminium- hydroxids schwankt in Abhängigkeit von Faktoren, chlorid aus. Das Aluminiumchlorid reagiert mit den 5° wie der Art und der Menge der zu adsorbierenden alkalischen Sekreten des Verdauungstraktes unter Enzyme. Sie soll im allgemeinen jedoch nicht geringer Bildung von basischen Aluminiumsalzen, die nicht sein als die Menge, die notwendig ist, um eine vollabsorbiert werden. Somit ist Aluminiumhydroxid ein ständige Adsorption des Enzyms zu gewährleisten. Im nicht physiologisches Antacid und übt keine Wirkung allgemeinen liegen geeignete Konzentrationen von auf das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers aus. 55 Aluminiumhydroxid in der Suspension, berechnet als Obwohl es weniger reaktionsfähig ist als Magnesium- Gewicht Al2O3Je Volumen, im Bereich von etwa 1 bis trisilikat, sind seine adsorptiven Eigenschaften in vivo 8%, vorzugsweise von 3,5 bis 4,5.°/0.
    beobachtet worden. Es wird ferner berichtet, daß Suspensionen mit Aluminiumhydroxidkonzentratio-Aluminiumhydroxid keine Einwirkung auf die gastri- nen oberhalb von 8 °/0 können ebenfalls verwendet sehe Sekretion oder die Magenbewegung ausübt, aber 60 werden, ohne daß sich dabei jedoch ein besonderer Pepsin aus dem Magensaft inaktivieren kann. Vorteil ergibt. Hinsichtlich der physikalischen Form . Es gibt zahlreiche weitere antacide Substanzen, die der Suspension und dem Gehalt an aktiven Bestandgeeignet sind für die Linderung von Verdauungs- teilen.darin, soll die Suspension hinreichend konzenstörungen, aber die eben erwähnten spezifischen Bei- triert sein, um eine entsprechende Dosierung in einem spiele erläutern gut die Art der auftretenden Probleme. 65 vernünftigen Volumen zu ermöglichen, und hin-
    Wenn die Ursache der Verdauungsstörung mit einem reichend flüssig, um eine leichte Einnahme zu ermög-
    Enzymmangel verbunden ist, werden gewöhnlich Ver- liehen.
    dauuhgsenzyme als Ersatztherapie verschrieben. Die Erfindung betrifft die Verwendung verschiedener
DE19661617726 1965-06-28 1966-06-24 Stabiles, enzymhaltiges, flussiges Antacidum Expired DE1617726C (de)

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