DE1617695A1

DE1617695A1 - Haarbehandlungsmittel

Info

Publication number: DE1617695A1
Application number: DE19661617695
Authority: DE
Inventors: Jean-Louis Abegg; Gregoire Kalopissis
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1965-07-29
Filing date: 1966-07-05
Publication date: 1971-04-01
Also published as: GB1154715A; FR1458286A; BE684148A; NL6608470A; CH460250A

Description

PATENTANWÄLTE PROEI i. V-K. i. REHSTOTTER

ex. ...:·. w.aoNTE München, den 7_PJuni 1966

MDNCM2.M Ii, HAYONSTRASSß 3 M/8250 Haarbehandlungsmittel

Sie Erfindung betrifft ein Mittel zur Behandlung von mensch· lichetHOder tierischem Haar· Sas neue Mittel, für das erfindungswesentlich ein Gehalt an Formaldehyd in wässriger Lösung in einer Konzentration von 0,02 bis 2 # Formaldehyd ist, gegebenenfalls bei Anwesenheit sonstiger Üblicher Zusatzstoffe, kann zur Verbesserung der kosmetischen Eigenschaften der Haare auf breitester Grundlage eingesetzt werden.

Es 1st aus der Textilindustrie bekannt, daß Keratin-haltige Fasern wie Wolle mit lösungen von Formaldehyd behandelt, sich in ihren mechanischen Eigenschaften verbessern. Serartige Behandlungen werden besonders vor dem Bleichen der Wolle empfohlen; das Bleichen der Wolle erfolgt vielfach mit aktivem Sauerstoff bzw. Sauerstoff abgebenden Mitteln. Eine Verschlechterung der textlien Gebrauchseigenschaften tritt hierbei in der Hegel auf. Es ist eines der Probleme der Textilindustrie, diese zu kompensieren«

In Vorschlag gebrachte Behandlung Keratin-haltiger Textilien mit wässrigen Formaldehydlösungen müssen, wenn sie zu technischem Erfolg fuhren sollen, bei Konzentrationen, bei Sem- . peraturen und über eine Zeltdauer hin erfolgen, die für eine entsprechende Behandlung von lebendem Haar nicht anwendbar Bind, Saraue folgt schon, daß man vernünftigerweise es nicht

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ins Auge fassen konnte, die mechanischen Eigenschaften der menschlichen lebenden Haare durch Behandlungen dieser auf . der Grundlage von Formaldehyd zu verbessern_o

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Wirkung von wässrigen Formaldehydlösungen etwa bei Baumtemperaturen von 5O⁰C und in Konzentrationen, daß .weder dadurch eine Schädigung der Haare noch der Kopfhaut eintritt, auf meachIiehe Haare angewandt, keinerlei Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Haare erbrachten. Dagegen wurde Überraschend festgestellt, daß die typisch kosmetischen Eigenschaften der Haars sieb bemerkenswert verbesserten·

Behandelt man im Zugs der üblichen Maßnahmen sum Färben von lebenden Haaren diese vor oder nach dem Entfärben mit wässriger Formaldehydlösung, so stellt man fest, daß die Haare viel besser aussehen, griffiger sind und sich leichter auskämmen lassen· Es wurde weiterhin festgestellt, daß nach Behandlung des menschlichen Haares mit einer wässrigen Formaldehydlösung im unmittelbaren Verfahrenszuge die Herstellung einer,Dauerwelle möglieh ist, während ea bisher nicht gelungen ist, nach dem Entfärben der Haare im unmittelbaren Zuge na,ch den Üblichen Verfshrensmaßnahmen eine Dauerwelle zu erzielen. Bei der erfindungsgemäöen Verwendung einer FormaldehydlÖBung vor dem Entfärben ergibt sieb neon der Behandlung mit Wellflüssigkeiten eine ausgeeeichnete Festigkeit bei gutem Nerv der so behandelten Haars· Desgleichen seigt die so e,reielte Dauerwelle hervorragende kosmetische Effekte· AVer

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auoh eine Nachbehandlung gefärbter Haare mit wässriger wirkt sioh effektsteigernd aus. Bs werten sehr beatftndige

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Farbtone erzielt, und die Färbung der Haare entwickelt eich im laufe der Zeit nicht weiter. Ohne eine Theorie geben zu wollen, scheint dieser Effekt dadurch bedingt zu sein, daß durch die Anwendung von Formaldehyd auf mit Oxydationsfarbstoffen gefärbte Haare die Polymerisation der genannten vollendet und dadurch, ihre Zeitbeständigkeit gesichert wird.

Schließlich wurde auch, festgestellt, daß besonders interessante kosmetische Ergebnisse erzielt werden, wenn eine Wasserwellung mit Hilfe von Harzen mit ^aktiven Gruppen, wie Polysulfhydryle oder Polyvinylpyrrolidon durchgeführt werden, nachdem eine Behandlung der Haare mit Kitteln auf der Grundlage von Formaldehyd vorangegangen war.. .

Man sieht also, daß eine Behandlung der Haare mit wässrigen Formaldehydlösungen, obwohl sie die mechanischen Eigenschaften der Haare nicht merklich verbessert, eine Art allumfassender Behandlung darstellt, welche die Haarkosmetik bereichert und bessere Ergebnisse als bisher erzielt.

Erfindungsgemäß wird das lebende Haar mit einer wässrigen Formaldehydlösung in einer Konzentration zwischen etwa 0/02 bis 0,2 Ί» getränkt, und diese Lösung wird in einem Zeitraum von etwa 10 - 40 Hinuten zur Einwirkung auf dem Haar belassen. Die Behandlung erfolgt bei einer Temperatur von nicht mehr als 50°C, vorzugsweise zwischen 35° und 45⁰C, der pH-Wert der Lösung kann durch bekannte Mittel auf den pH-Wert zwischen 3 und 10, vorzugsweise zwischen 8 und 10 eingestellt werden.

Wie vorher angegeben, kenn die Behandlung der Haare nach der Erfindung praktisch in «Ilen Phasen der in der Haarkosmetik

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üblicherweise angewendeten Behandlung erfolg en: Sie kann vor und nach dem Entfärben der Haare, vor einer Bauerwelle, nach einer Färbung oder vor einer Waaeerwelle erfolgen.

Den erfindungsgemäß anzuwendenden wässrigen Formaldehydlösungen können die in der Kosmetik Üblichen Zusatzstoffe, wie Oberflächenaktive Stoffe, Parfüms, Farbstoffe usw. beigegeben werden» Das Aufbringen der wässrigen Formaldehydlösung auf das Haar kann durch Auftragen oder Zerstäuben mittels eines Zerstäubers, auch auf Wunsch durch Aerosol erfolgen. Sie kann auch konditioniert werden, so daß sie als Aerosolschaum vorliegt.

BEISPIELE;

1 ο Zuerst entfärbt man in herkömmlicher Weise einen Haaraohopf mittels einer wässrigen Lösung aus 30 g Alkali-Persulfat/100 ecm

und Wasserstoffsuperoxyd in ausreichender Menge, daß die Lösung 60 g Wasserstoffsuperoxyd/Liter aufweist, wobei der pH-Vlert durch Zusatz von Ammoniak auf den Wert von pH « 9 gebracht wird.

Sie Hälfte der Haare werden sodann mit 20 ecm einer wässrigen Lösung mit einem Gehalt von 0,2 % Formaldehyd getränkt. Sodann werden die Haare in einer Wärmehaube etwa 30 Minuten lang auf eine Temperatur von ungefähr 40⁰G gehalten.

Wenn die Frisur auf Übliche Weise beendet ist, stellt man fest, daß der mit der Formaldehydlösung behandelte Teil der Haare sich leicht auskämmen läßt, sehr weich und glänzend ist und dadurch dem Seil der Haare, die nicht nach der Erfindung behandelt wurden, weit überlegen ist. Weiterhin stellt man fest, daß die Haarspitsen, die nach der Erfindung behandelt wurden, auffallend weniger rauh

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Han verfährt wie in Beispiel 1 angegeben» jedoch mit dem Unterschied, daß die Haare mit einer wässrigen Lösung zu Formaldehyd vor dem Entfärben behandelt werden« Es werden die gleichen Vorteile erzielt·

5« Die Hälfte der Haare werden mit einer Lotion nach der Erfindung behandelt, die gebildet ist zu einer wässrigen 2^-igen Formaldehydlösung mit einem pH-Wert, der durch Zusatz eines Gemisches von Kaliumphosphat und Kaliumhydroxyd in einer Konzentration von 0,1 Mol/Liter auf den pH-Wert von 6,8 gebracht worden ist. Man läßt 30 Minuten unter einer Kunststoffhaübe bei einer Temperatur von 45⁰C einwirkenρ

Sie Haare werden anschließend gespült und getrocknet« Sodann wird das ganze Haar beschleunigt entfärbt und sofort eine leichte, klassische Dauerwellung vorgenommen.

Sie nach der Erfindung behandelten Haare sind eindeutig in einem besseren Zustand, sie sind weicher und glänzender, die Frisur ist schöner und läßt sich leichter auskämmen.

4. Sie Hälfte der vorher entfärbten Haare wird mit ,einer wässrigen 2#-igan Formaldehydlösung mit einem pH-Wert, der durch Zusatz von Zitronensäure auf den Wert von fh 3 gebracht v/orden ist,, behandelt« Man läßt ungefähr 40 Minuten bei Raumtemperatur und untey einer Kunststoffhaube einwirken.

Anschließend werden die Haart gespült und eine Waeserwellung vorgenommen·

Sie nach der Erfindung behandelten Haare sind schöner, disziplinierter, glänzender u*nd die' Spitzen sind ebenfalle weicher»

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Die Hälfte der beschleunigt entfärbten Haare wird mit einer Lotion nach der Erfindung behandelt, die aus einer wässrigen 1 £-igen Formaldehydlösung mit einen pH-Wert gebildet ist, die durch Zusats von 0,1 Mol Borax/Liter auf den Wert von pH 9,2 gebracht worden ist. Man läßt 10 Minuten bei Raumtemperatur einwirken.

Das Haar wird gespült, getrocknet und frisiert.

Zwei Monate später wird eine Dauerwellung vorgenommen, ohne daß die Lotion nach der Erfindung nochmals angewendet wurde. Bei den mit der Lotion nach der Erfindung behandelten Haare werden sehr gute Ergebnisse festgestellt, die Frisur ist eindeutig beaeer, die Haar· sind weicher und gesunder« Auch das Auskämmen ist leichter·

6. Man behandelt unter einer Kunststoffhaube befindliche· Haar 30 Minuten lang bei einer.Temperatur von 45⁰C mit der folgenden Lösung:

- Produkt, unter der Bezeichnung

Ceranin HO 59 * der Firma bandοa 0,4 g

- Äthylzellulose 0,2 g

- Zitronensaure auffüllen bis zu pH * 3

- Wasser auffüllen auf 100 com.

Das Haar wird nun geapult, getrocknet und anschließend beschleunigt entfärbt.

Sowohl im feuchten als im trockenen Zustand sind die Haar· weich und geschmeidig und lassen sich «ehr gut auekttonen·

vergl. Hermann Römpp, Chemielexifcon 4. Auflage, S^slt· 705, (ein auf der Grundlage emolgierter bew. sulfoniert» fette aufgebautes Textilhilfemittel) vergl. Chwala Texti!hilfsmittel Wien 1939t 428.

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7« Die Haare.werden mit einer Lotion der folgenden Zusammensetzung behandelt:

- Polyvinylpyrrolidon K 30 * 1,3 g

- Formaldehyd 0,2 g

- Ammoniumkarbonat auffüllen bie pH ■ 8

- Äthylalkohol auffallen bie 26°

- Wasser auffallen bie 100 com.

Unter einer Kunststoffhaube läßt man 20 Minuten bei einer Temperatur von 40⁰C einwirken·

Anschließend wird eine herkömmliche Wasaerwellung durchgeführt, Nach dem Bürsten sind die trockenen Haare glänzend und geschmeidig, die Spitzen sind weich und daa Haar kann leicht ausgekämmt werden. . .

8· Beschleunigt entfärbte Haare werden naoh dem Spülen und Trocknen mit einer Lotion der folgenden Zueammenaetsung behandelt:

- Formaldehyd 0,02 g

- Alkohol auffüllen bie 20° "

- Parfüm 0,1 g Wasser auffüllen bis 100 com.

Dieee Lotion weist einen pH-Wert iron ungefähr 4,5 auf· Unter einer Wärmehaube läßt man 40 Hinuten bei einer Temperatur von 45⁰C einwirken·

Die mit der Lotion nach tor Erfindung behandelten Haare sind geschmeidiger, glänzender und können leichttr ausgekämmt werden· vergl, Hermann Rompp_A ,pfte^elexikon 4, Auflage, Spaltt 3504

BAD ORIGINAL

Claims

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Patentansprüche

■>, Kosmetisches Behandlungsmittel für das menschliche Haar, dadurch gekennzeichnet, daß es gegebenenfalls bei Anwesenheit sonstiger kosmetischer Hilfsmittel» wie oberflächenaktiven Stoffen, Parfüm, Farbstoffen, in wässrigen Lösungen einen Gehalt an Formaldehyd in einer Konzentration «wischen 0,02 und 2 Ί» Gehalt aufweist =
2. Mittel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Viert durch Zusatz von Säuren, Basen· oder Pufferstoffen einen pH-Wert zwischen pH 3 und pH 10, vorzugsweise pH 8 und pH 10 aufweist·
3. Die Verwendung von Mitteln nach einem der vorhergehenden Ansprüche bot kosmetischen Behandlung des lebenden Haares durch Aufbringen ,gegebenenfalls als Aer/osol,auf dieses, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 35 und 45⁰C während einer Zeit von etwa 10 bis 40 Minuten, sei es auf Haars vor deren Entfärbung im Zuge der Farbtönung, sei es vor der Dauerwellung, sei es nach der Färbung, sei es vor der Wasserwellung, wobei sämtliche Maßnahmen in an sich bekannter Weise ausgeführt werden.

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