DE1617601B2 - Arzneimittel zur behandlung der prostatahypertrophie - Google Patents

Arzneimittel zur behandlung der prostatahypertrophie

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DE1617601B2 DE1967L0056698 DEL0056698A DE1617601B2 DE 1617601 B2 DE1617601 B2 DE 1617601B2 DE 1967L0056698 DE1967L0056698 DE 1967L0056698 DE L0056698 A DEL0056698 A DE L0056698A DE 1617601 B2 DE1617601 B2 DE 1617601B2
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Laboratoires du Dr. Debat, Paris
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/73Rosaceae (Rose family), e.g. strawberry, chokeberry, blackberry, pear or firethorn
    • A61K36/736Prunus, e.g. plum, cherry, peach, apricot or almond

Description

Die Erfindung betrifft ein oral, subkutan, intramuskulär und intravenös verabreichbares Arzneimittel zur Behandlung der Prostatahypertrophie, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Wirkstoff einen Extrakt aus Prunus africana (Hook) F. KaIm enthält, der durch Extraktion der Rinde mit Chloroform oder einem Methanol/Wasser-Gemisch (80 :20) erhalten worden ist.
Die oben bezeichnete Pflanze gehört zur Familie der Rosaceen, in der etwas älteren Literatur wurde für diese Pflanze die Bezeichnung Pygeum africanum Hook. f. bevorzugt (vgl. »Flore du Congo Beige et du Ruanda-Urundi« Vol. III, p. 32-33 [1952]), in der neueren Literatur wird jedoch von C. K a 1 k m a η die oben bereits erwähnte Bezeichnung Prunus africana (Hook, f.) verwendet (vgl. C. K a 1 k m a η »Old World Species of Prunus«, veröffentlicht in »Blumea XIII«, Seiten 1 bis 115, insbesondere Seiten 21 bis 23 [1965]). Für die Gewinnung des erfindungsgemäßen Extraktes können alle Arten der oben bezeichneten Pflanze, insbesondere die in Südafrika und Ostafrika gefundenen Arten, verwendet werden.
Der aktive Bestandteil wird aus der Rinde der Pflanze erhalten. Die Rinde kann auch in trockener, pulverisierter Form verwendet werden. Zu diesem Zweck kann die Rinde im Schatten getrocknet und anschließend z. B. in einer Mühle pulverisiert werden.
Zur Herstellung der obengenannten Extrakte wird die Rinde der Pflanze mit CHCb oder einem Methanol/ Wasser-Gemisch 80 :20 extrahiert. Für die Gewinnung des aktiven Bestandteils in gereinigter, kristalliner Form, kann der Extrakt an einer Kieselgelkolonne unter Verwendung von Cyclohexan-Benzol als Eluierungsmittel chromatographiert werden.
Ein Endprodukt aus einem nichtidentifizierten Gemisch von Sterinen mit anderen Bestandteilen wird schließlich als weißes, kristallines Pulver erhalten. Sowohl der Rohextrakt als auch das kristalline Produkt können für medizinische Zwecke verwendet werden.
Das Produkt kann in verschiedenen pharmazeutischen Formen, wie Tabletten, Kachets, Dragees und als flüssiges Präparat für subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion verabreicht werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Herstellung der Extrakte:
a) 100 g fein gemahlenes Pulver der Prunus-africana-Rinde werden dreimal mit 200 ml eines Methanol/ Wasser-Gemisches (80 :20) extrahiert. Die Extrakte werden filtriert und unter Vakuum bei 300C eingeengt. Man erhält einen pastenartigen Extrakt in einer Ausbeute von 20%, bezogen auf das
. Gewicht des verwendeten Rindenpulvers.
b) Unter Verwendung von Chloroform als Extraktionslösungsmittel anstelle des Methanol/Wasser-Gemisches des Beispiels a) erhält man eine Ausbeute von 0,5% eines pastenartigen Extraktes, bezogen auf das Gewicht des anfänglichen Rindenpulvers.
Reinigung der Extrakte:
c) In eine Chromatographiesäule mit einem Durchmesser von ungefähr 5 cm werden 350 g Kieselgel mit Cyclohexan p. a. eingeschlämmt.
Das gemäß der Herstellung a) oder b) erhaltene
Produkt wird gelöst, mit Kieselgel vermischt, das Lösungsmittel abgezogen und das so erhaltene Pulver wird auf die Säule gegeben. Anschließend wird mit Lösungsmitteln steigender Polarität chromatographiert, z.B. reines Cyclohexan, Cyclohexan-Benzol (95:5), Cyclohexan-Benzol (50:50), reines Benzol, Methylenchlorid-Benzol(95 :5)usw.
Die gesamte Sterinfraktion wird im Cyclohexan-Benzol-Gemisch (50 :50) gefunden.
Der so abgetrennte, hochgereinigte, aktive Bestandteil beträgt ungefähr 0,05 Gew.-%, bezogen auf die anfänglich verwendete trockene Pflanze.
Der Verlauf der Chromatographie und die Bestimmung der abgetrennten Bestandteile kann nach zwei Verfahren durchgeführt werden:
1)— Dünnschichtchromatographie:
Träger: Kieselgel mit Gips als Bindemittel,
fluoreszierend bei 254 nm, Dikke = 0,25 mm
Aktivierung: 10 Minuten bei 1100C
Laufmittel: Cyclohexan-Äthylacetat^S : 15)
Entwicklungsdauer: 1'/2 Stunden bei 20°C
Sprühlösung: 6 N-Schwefelsäure; gibt der Ste
rinfraktion die charakteristische violette Färbung beim Erhitzen.
Der /?rWert liegt bei ungefähr
0,28.
2) — Gaschromatographie:
Man verwendet einen Gaschromatographen, z. B.
einen »Aerograph-204« (eingetragenes Warenzeichen der Fa. Varian) mit Flammenionisationsdetektor und einer Kolonne aus rostfreiem Stahl, die 60 cm lang ist und einen Durchmesser von 3,2 mm hat. Als Kolonnenfüllung kann man z. B. Bimssteinpulver mit einer Teilchengröße von 0,15 bis 0,11 mm, das 5% schwach polares Siliconöl enthält, verwenden. Man kann auch irgendeine andere Kolonne aus rostfreiem Stahl verwenden, z. B. eine 1,52 m lange mit einem Durchmesser von 3,2 mm und einer Kolonnenfüllung aus einem standardisierten Kieselgurpräparat für Chromatographie, Teilchengröße 0,25 bis 0,18 mm, das 5% nichtpolares Siliconöl enthält. .
Man chromatographiert entweder bei konstanter Temperatur bei 2500C, dabei werden nur die Sterine angezeigt, oder man führt eine programmierte Chromatographie zwischen 50 und 25O0C durch, dabei werden alle Bestandteile angezeigt.
Die folgenden pharmakologischen Versuche zeigen die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Extrakte.
Versuch A
Bei den Versuchen wurden altersschwache männliche Ratten mit einem Gewicht von über 300 g verwendet,
denen eine Dosis des Extraktes gemäß b) verabreicht wurde. Der Extrakt wurde in Olivenöl suspendiert und als Suspension mit 20 mg/ccm per os verabreicht. Die Dosis entspricht 20 bis 100 mg Rindenpulver pro Trag pro Kilogramm des Körpergewichtes.
Für die parenterale Verabreichung wurde Rattenserum mit 10% Äthanol als Träger verwendet. Dreimal wöchentlich wurden i. v.-Injektionen vorgenommen, wobei die Dosis 25 mg Rindenpulver pro Kilogramm Körpergewicht entsprach. Am Ende des Versuches wurden die Tiere getötet und die Autopsie sofort vorgenommen.
Die Prostata wird abgetrennt und sorgfältig gereinigt; die beiden Testikel werden auch aufbewahrt. Die Wirkung der Behandlung zeigt sich makroskopisch am allgemeinen Aussehen und Gewicht des Organs und mikroskopisch bei der histologischen Prüfung der Sektionen.
Bei der makroskopischen Prüfung wird besonders die Farbe, Schwellung und der Durchmesser der Drüse und besonders ihr Gewicht beurteilt. Um die Ergebnisse statistisch einfacher interpretieren zu können, wird der »Prostata-Index« berechnet. Dies ist der Quotient des Gewichtes der Prostata in mg zum Gewicht der Tiere in Gramm. Der Testikel-Index ist der Quotient des Gewichtes der beiden Testikel in mg zum Gewicht des Tieres in Gramm.
Bei der histologischen Prüfung werden die Höhe des Drüsenepithels der Prostatalappen und die mittlere Oberfläche der Drüsengefäßschnitte untersucht. Bei den Testikeln wird die Spermiogenese untersucht.
Ergebnisse
Die behandelten Tiere erfuhren eine Gewichtsabnahme von 2 bis 8%. Diese Gewichtsabnahme hörte jedoch im Verlaufe der Behandlung auf. Die Gewichtskurve erreichte dann wieder eine ähnliche Form wie die der Vergleichstiere.
Der Prostata-Index der behandelten Tiere war etwa 20% niedriger als der der Vergleichstiere. Bei den behandelten Tieren war das Organ sichtbar dünner, ein wenig dunkler und deutlich weicher als bei den Vergleichstieren. Die Prüfung der histologischen Schnitte zeigte einen sehr klaren Rückgang der Höhe des Epithels, im Aussehen glich es dem von viel jüngeren Tieren.
Der Testikel-Index war bei den behandelten Tieren und den Vergleichstieren im wesentlichen gleich; die Sektionen zeigten eine normale Spermiogenese. Der untersuchte Extrakt wirkt daher selektiv, er bewirkt die Rückbildung der hypertrophierten Prostata, ohne die Testikel zu beeinflussen. Die Wirkung des Extraktes erhöht sich mit der Konzentration, ohne daß die Wirkung proportional ist. Die lipophilen Fraktionen sind besonders wirksam. Untersuchungen haben gezeigt, daß hydrophile Fraktionen, z. B. Wasserextrakte, weniger wirksam sind.
Toxizität
Bei den Ratten und Mäusen, die täglich i. v. mit einer Dosis behandelt wurden, die zehnmal größer ist als die therapeutische Dosis, die 100 mg Rindenpulver pro kg Körpergewicht entspricht, trat nach fünf Wochen kein Todesfall ein.
Akute Toxizität
Die Versuche wurden mit Ratten mit einem gereinigten Chloroformextrakt c) durchgeführt. Bei
einer i. v. verabreichten Dosis von 2 g/kg Körpergewicht wurde kein Todesfall beobachtet. ■
Chronische Toxizität bei Ratten bei oraler
Verabreichung
Der Versuch wurde drei Monate lang mit einem erfindungsgemäßen Chloroformextrakt gemäß c) durchgeführt.
45 männliche und 45 weibliche Ratten wurden in drei Gruppen von je 30 Tieren (15 männliche und 15 weibliche) geteilt.
1. Eine Vergleichsgruppe erhielt nur den Arzneimittelträger, der aus 0,10 ml Olivenöl pro 100 g der Ratte bestand.
2. Eine Gruppe erhielt den Extrakt gemäß der Erfindung in einer Dosis von 10 mg pro kg (1 mg pro 100 g in Verdünnung in 0,1 ml öl).
3. Eine Gruppe erhielt den Extrakt gemäß der Erfindung in einer Dosis von 100 mg pro kg (10 mg pro 100 g in Verdünnung in 0,1 ml öl).
Die Tiere, die zu sieben oder acht in Käfigen verteilt waren, wurden zweimal in der Woche gewogen und die Blutbilder wurden in regelmäßigen Abständen bestimmt.
Die Tiere erhielten das Arzneimittel an 5 Tagen pro Woche. Nach drei Monaten wurde ein Tier pro Käfig herausgenommen und zusammen mit männlichen und weiblichen Tieren gebracht, um die mögliche Wirkung auf die Fortpflanzung zu beurteilen.
Die folgenden Wirkungen wurden geprüft:
a) — Wirkung auf das Wachstum:
Die Wachstumskurve der Tiere zeigte keinen bemerkenswerten Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen. Bei den männlichen Tieren jedoch wurde eine größere Gewichtszunahme derjenigen Tiere, die den erfindungsgemäßen Extrakt in einer Dosis von 100 mg/kg erhalten hatten, festgestellt. Eine Analyse der Gewichtsunterschiede der drei männlichen Gruppen zeigte keinen bedeutenden Unterschied.
b) — Wirkung auf das Blutbild.
Zwischen den Vergleichsgruppen und den behandelten Gruppen wurde kein Unterschied bezüglich der Anzahl der Erythro- und Leucocyten gefunden.
c) — Wirkung auf die Fortpflanzung:
Die mit nichtbehandelten weiblichen Ratten zusammengebrachten männlichen Ratten und die mit nichtbehandelten männlichen Ratten zusammengebrachten weiblichen Ratten pflanzten sich alle normal fort. Die Nester waren normal. Das Aussehen der Jungen stimmte mit dem Aussehen der Vergleichstiere überein. Dies bestätigt, zumindest für die männlichen Tiere, die im vorigen Versuch mit den Testikeln durchgeführten histologischen Prüfungen.
Versuch B
Es wurden verschiedene Versuche durchgeführt. Der erste wurde in der Weise durchgeführt, daß, abgesehen von der Wirkung des Produktes auf die Prostata, die Unschädlichkeit gegenüber dem lebenden Tier und die NichtWirksamkeit auf andere Organe als die Prostata geprüft wurden.
Der Versuch wurde 52 Tage lang durchgeführt. Die Tiere waren männliche Ratten mit einem Gewicht von 266 bis 390 g, sie erhielten das Präparat per os.
Zu jeder Gruppe gehörten anfänglich 10 Tiere.
Es gab folgende Gruppen:
1 Vergleichsgruppe
1 Gruppe, die mit einem Chloroformextrakt gemäß b) einer Dosis von 1 mg/kg des Tieres fünfmal in der
Woche behandelt wurde
1 Gruppe, die mit einem Methanol/Wasser-Extrakt gemäß a) einer Dosis von 30 mg/kg fünfmal in der
Woche behandelt wurde
1 Gruppe, die mit dem gleichen Extrakt in einer Dosis von 300 mg/kg fünfmal in der Woche behandelt wurde.
Die Dosen von 1 mg/kg Chloroformextrakt und von 30 mg/kg Methanol/Wasser-Extrakt entsprechen der therapeutischen Dosis.
Bei den Tieren wurde kein Todesfall beobachtet, abgesehen von zufälligen Ursachen, wie einer Rhinopharyngitisseuche, die nicht durch das Produkt bedingt ist.
Ein Tier aus der mit 300 mg/kg Methanol/Wasser-Extrakt behandelten Gruppe wurde entfernt, da die Gewichtswerte der verschiedenen Organe schwankten, was offensichtlich durch Fehlbildungen bedingt war und von der Behandlung unabhängig war.
Die Gewichte der Organe dieses Tieres wurden in den verschiedenen Berechnungen berücksichtigt.
Man fand, daß die fünf Gruppen keine durch die erfindungsgemäßen Produkte bedingte Toxizitätsschäden aufwiesen.
1) Prüfung der Gewichtskurven
Die Gewichtskurven zeigen eine normale und kontinuierliche Zunahme des Gewichtes der Tiere. Der statistische Vergleich der verschiedenen Gruppen nach beendeter Behandlung zeigt, daß kein bedeutender Unterschied zwischen den Vergleichstieren und den behandelten Tieren besteht.
2) Prüfung der Organe
Am Ende des Versuches wurden die Tiere enthauptet. Die folgenden Organe wurden entfernt und gewogen: Testikel, Nebennieren, Nieren, Samenblasen, Prostata, Hypophyse. Diese verschiedenen Organe wurden anschließend für eine histologische Prüfung aufbewahrt.
3) Ergebnisse
30
45
Das Gewicht der Tiere und das Gewicht der verschiedenen Organe wurden in den einzelnen Gruppen statistisch verglichen. Das Ergebnis dieses Vergleiches zeigt einen bedeutenden Unterschied der Gewichte der Prostata. Die histologische Prüfung bestätigt die vorher festgestellte Tatsache und gibt sogar ein genaueres Bild. Es wurde festgestellt, daß die vier verwendeten Extrakte in folgender abnehmender Reihenfolge wirksam waren:
anderen Seite zeigt keine der Fraktionen an den anderen, entfernten Organen pathologische Veränderungen.
Dünnschichtchromatographie zur Charakterisierung
des Ausgangsmaterials
a) Unter Verwendung eines Methanol/Wasser-Extraktes des Rindenpulvers und n-Butanol/2N HCl (98 :2)-Gemisch als Laufmittel und einer dünnen Schicht Kieselgel als Träger erhält man eine Reihe von Flecken, von denen die deutlichsten Rr-Werte von 0,1,0,4,0,7 bzw. 0,8 haben.
Verwendet man den gleichen Extrakt und das gleiche Laufmittel, jedoch Papier als chromatographischen Träger, so wird ein sehr deutlicher Fleck mit einem /?rWert von 0,36 beobachtet.
b) Verwendet man einen Chloroformextrakt des Rindenpulvers, ein Methylenchlorid/Benzol (1 :1)-Gemisch als Laufmittel und Papier als Träger, so erhält man zwei Flecken mit ^Werten von 0,3 bzw. 0,7. Der Fleck mit dem fi^Wert von 0,7 wird herausgeschnitten und mit Chloroform eluiert. Zum Eluat gibt man einige Tropfen Essigsäureanhydrid, und 1 ecm konzentrierte Schwefelsäure läßt man langsam an der Wand des Versuchsröhrchens mit dem Eluat herunterlaufen. In Höhe der Grenzfläche zwischen den zwei Phasen bildet sich ein rosafarbener Ring, während die Chloroformphase hellgrün gefärbt ist.
Verwendet man den gleichen Extrakt und chromatographischen Träger, jedoch ein Gemisch von Methanol mit 1% Eisessigsäure und Wasser (30 :70) als Laufmittel, so hat der Bestandteil, der beim vorigen Chromatogramm einen /?/-Wert von 0,3 hatte, dieses Mal einen Ä^Wert von 0,6; der andere Bestandteil wandert überhaupt nicht.
Alle diese Chromatogramme werden in UV-Licht oder mit Joddampf oder konzentrierter Schwefelsäure entwickelt.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann oral, subkutan, intramuskulär und intravenös verabreicht werden; dazu sind folgende Präparate geeignet:
Orale Präparate:
a) Weiche Kapseln, eine Kapsel enthält:
Extrakt, hergestellt gemäß
a) - Methanol/Wasser-Extrakt gemäß a) in einer Dosis
von 300 mg/kg;
b) - Methanol/Wasser-Extrakt gemäß a) in einer Dosis
von 30 mg/kg und Chloroformextrakt in einer Dosis von 1 mg/kg;
c) — Chloroformextrakt in einer Dosis von 1 mg/kg.
Die Wirkung läßt sich wie folgt beschreiben:
Die Zellen des Prostataepithels der Vergleichstiere sind zylindrisch-kubisch. Die Epithelwand ist dünn. Die Zellen der behandelten Tiere entwickeln sich zu zylindrischen, hohen, sekretierenden papillenförmigen Gebilden, die in den Innenraum eindringen. Auf der
55
60
65
Herstellung b) 25 mg
Erdnußöl zum Auffüllen auf 100 mg
Gelatine-Hülle, bestehend aus
Gelatine, Glycerin und Kaliumsorbat
b) Kügelchen, ein Kügelchen enthält:
Extrakt, hergestellt gemäß
Herstellung b) 25 mg
Magnesiumoxyd 35 mg
Lactose 33 mg
Siliciumdioxyd 2 mg
Magnesiumstearat 5 mg
Hülle aus Gelatine.
c) Weiche Kapseln, eine Kapsel enthält:
Gereinigte Extraktfraktion,
hergestellt gemäß c) 5 mg
Erdnußöl zum Auffüllen auf 100 mg
Gelatine-Hülle, bestehend aus
Gelatine, Glycerin und Kaliumsorbat.
d) Kügelchen, ein Kügelchen enthält:
Gereinigte Extraktfraktion, hergestellt gemäß c) Magnesiumoxyd Lactose
Siliciumdioxyd Magnesiumstearat Die Hülle besteht aus Gelatine.
Neutralisiertes Olivenöl zum Auffüllen auf
mg
mg
mg
mg
mg
IO
Injizierbare Präparate, subkutan, intramuskulär oder
intravenös injizierbares Präparat:
a) Ampullen, eine 5-ml-Ampulle enthält:
Gereinigte Extraktfraktion, hergestellt gemäß c) Polyoxyäthylensorbitanmonooleat Physiologisches Serum zum Auffüllen auf
b) Ampulle für die subkutane und intramuskuläre
Injektion, eine Ampulle von 5 ml enthält:
Gereinigte Extraktfraktion, hergestellt gemäß c)
Das erfindungsgemäße Arzneimittel wurde bereits erfolgreich klinisch getestet, gutachtlich sei hierzu z. B. auf drei Arbeiten in »Medecine Interne, März 1970, Vol. 5, Nr. 3 Bis« von A. G r e ν y und J. P. F a ν r e ; von Y. Guillaud-Vallee und von G. Greiηer und B a 11 ο f verwiesen. Der erstgenannte Autor untersuchte die Wirkung des erfindungsgemäßen Arzneimittels an 26 Kranken, der zweite Autor verabreichte das erfindungsgemäße Arzneimittel an 25 Patienten und der dritten Autor wertete 16 Fälle aus. Die Patienten erhielten pro Tag 4 Kapseln ä 25 mg Wirkstoff. Im allgemeinen dauerte die Behandlung 15 bis 45 Tage. Von 21 Fällen mit einem Prostata-Adenom konnten 9 Patienten nach der angegebenen Behandlungszeit als völlig geheilt entlassen werden, bei 6 Patienten wurden wesentliche Teilerfolge erzielt. Von 4 Patienten mit einer Erkrankung des Harnblasenhalses konnten drei als völlig geheilt entlassen werden, beim vierten Patienten wurden wesentliche Teilerfolge erzielt. Das Medikament wird heute mit großem Erfolg zur Behandlung der Prostatahypertrophie beim Menschen mg 25 verwendet.
mg
ml
ml

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Oral, subkutan, intramuskulär und intravenös verabreichbares Arzneimittel zur Behandlung der Prostatahypertrophie, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff einen Extrakt aus Prunus Africana Hook. F. KaIm enthält, der durch Extraktion der Rinde mit Chloroform oder einem Methanol/Wasser-Gemisch (80 : 20) erhalten worden ist.
DE1967L0056698 1966-06-10 1967-06-08 Arzneimittel zur behandlung der prostatahypertrophie Granted DE1617601B2 (de)

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