DE1608120C - Uranlegierung fur Kernreaktorbrenn stoffe - Google Patents
Uranlegierung fur Kernreaktorbrenn stoffeInfo
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Description
Das Hauptpatent; bezieht, sich; auf eine- Uranlegierung;
für Kernreaktorbrennstoffe sowie für beliebige
andere Verwendungszwecke. Es. betrifft: eine quaternäre Uranlegierung: mit feinkörnigem, gleichmäßigem
Gefüge, die durch kontinuierliche Abkühlung unmittelbar
nach dem Vergießen ohne spätere Wärmebehandlung-,
hergestellt worden ist, für metallische
Kernreaktprbrennstoffelemente beliebiger Form und
beliebiger Abmessungen bzw. von Körpern aus
schwach legiertem Uran, die ein polykristallines, feinkörniges Gefüge besitzen müssen.
Im Hauptpatent wird gelehrt, daß die Legierung
aus je 0,02 bis 0,1 %> Chrom und Silizium, 0,01 bis
0,2 % Zirkonium, Rest Uran und üblichen Veruneinigungen bestehen sollen, wobei der Gesamtgehalt der
drei dem Uran zugesetzten Elemente mindestens 0,1% beträgt.
Das Hauptpatent lehrt ferner ein Verfahren zur
Herstellung von Legierungen dieser Art, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß die optimalen Gehalte an den ao
Zusatzelementen Chrom und Silizium innerhalb der angegebenen Grenzwerte in Abhängigkeit von der
Abkühlgeschwindigkeit der gegossenen Formkörper derart gewählt werden, daß der Chromgehalt im Verhältnis
zu dem Siliziumgehalt um so höher ist, je größer, und um so niedriger, je geringer die Geschwindigkeit
ist, mit der abgekühlt wird.
Außerdem wird im Hauptpatent dieses Verfahren dahingehend verbessert, daß die gegossenen Formkörper
aus dem Beta- oder Gammabereich mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 80° C/Min. abgekühlt
werden. Nach dem Hauptpatent soll ferner aus dem Beta- oder Gamma-Bereich mit einer üblichen
Wasserkühlung abgekühlt werden.
Diese inzwischen bekanntgewordene Legierung nach dem Hauptpatent weist zwar eine außerordentlich
geringe Neutronenabsorption auf, so daß die nutzbare Energiemenge bei aus dieser Legierung gebildeten
Brennstoffelementen besonders hoch ist sowie ein sehr feinkörniges gleichmäßiges Gefüge, das
vor allem eine gute Formstabilität unter Bestrahlung ermöglicht. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der
chemischen Aufbereitung von aus dieser Legierung hergestellten Brennstoffelementen, die während einer
bestimmten Verweilzeit im Reaktor eingesetzt waren, Schwierigkeiten entstehen können. Da man für die
chemische Aufbereitung gewöhnlich ein Naßverfahren wählt, bei dem die Brennstoffelemente in
ein Salpetersäurebad eingegeben werden, kann sich das als Legierungsbestandteil in dem Brennstoffelement
befindliche Silizium in kolloidales Silizium verwandeln. Dadurch bilden sich Niederschläge an
der Trennfläche zwischen der organischen und der wäßrigen Phase in den Absetzkammern des Dekantierers.
Außerdem neigen die Niederschläge aus kolloidalem Silizium dazu, SpaltproxJukte zurückzuhalten.
Hierdurch wird der Vorgang der chemischen Reinigung bei der Wiederaufbereitung von Brennstoffelementen
erschwert.
Es ist außerdem aus der französischen Patentschrift
1409 840 eine Uranlegierung bekannt, die außer einem Molybdängehalt von 0,8 bis 1,5 Gewichtsprozent
Molybdän noch ein oder zwei weitere F.lemente, die aus. einer Reihe von, Elementen auswählbar
sind, aufweist. Diese Legierung hat ein sehr feinkörniges. Gefüge und damit eine zufrieden- '■*-■
stellende. Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen
Beanspruchungen und gegenüber Kriechen sowie eine gute Formstabilität zur; Folge. Andererseits,
bedingt der. hohe Mölybdängehalt eine· sehr,
starke Neutronenabsorption,, die dazu; führt,. daß; nur;
ein Teil; der zur Verfügung, stehenden Energie- nutzbar
gemacht werden kann, insofern wird-; der Vorteil
eines Kernbrennstoffs mit erhöhtet spezifischer Energie zumindest teilweise-wieder zunichte gemacht Es
ist nämlich bekannt,, daß der Ausnutzungsgrad: des
Urans, und. damit, die Menge an Energie, die aus
Kernbrennstoffen- geliefert werden kann, für solche Brennstoffe auf Grundlage von metallischem Uran
durch den fortschreitenden Zerfall der Brennstoffelemente unter der Wirkung der Strahlung stark eingeschränkt
wird.
Es ist ferner bekannt, daß die mögliche Betriebsdauer
dieser Brennstoffelemente auf Grundlage von metallischem Uran in dem Reaktor, bevor sie durch
Zerfall unbrauchbar werden, zum großen Teil von ihrem anfänglichen polykristallinen Gefüge und der
Stabilität dieses Gefüges unter den Arbeitsbedingungen des Reaktors abhängt. Schließlich ist es bekannt,
daß die günstigsten Stabilitätseigenschaften sich bei einem feinkörnigen Gefüge der Körper, ohne Spannungen
und ausgeprägte Richtungen innerhalb des Gefüges, ergeben und daß es praktisch nicht möglich
ist, in nicht legiertem Uran diese Eigenschaften miteinander zu vereinigen und insbesondere sie zu
erhalten.
Die Vergütung eines nur wenig legierten Uraniumkorns erfolgt zur Zeit auf dem einen oder anderen der
beiden im folgenden angegebenen Wege.
Im Falle von niedriglegierten Legierungen, die höchstens einige Tausendstel Gewichtsprozent an
Zusatzelementen enthalten, erfolgt diese Behandlung durch Abschrecken aus dem Existenzbereich der
Beta-Phase auf normale Temperatur oder durch isotherme Umwandlung der Beta-Phase innerhalb eines
engen Temperaturintervalls im Existenzbereich der Alpha-Phase.
Im Falle der höherlegierten Zwischenlegierungen, insbesondere derjenigen des Zweiphasentyps (Uran—
Molybdän, Uran—Chrom usw.), erfolgt die Vergütung
durch Wiedererhitzen und langsames Abkühlen.
Legierungen mit höherem Legierungsgrad können nach dem Vergießen einem natürlichen Abkühlungsprozeß oder sogar, einer noch langsameren Abkühlung
unterworfen werden. Dies trifft beispielsweise für die eingangs bereits angeführte bekannte Legierung
für Kernbrennstoffe mit einem Molybdängehalt von 0,8 bis 1,5 Gewichtsprozent und 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent
von einem oder zwei weiteren Elementen und als Rest Uran zu.
Ein feinkristallines Gefüge wird also nach den zur Zeit angewandten Verfahren entweder unter Inkaufnahme
des zusätzlichen Arbeitsvorgangs, der eine thermische Behandlung darstellt und der außerdem
bei ungeeigneten Abmessungen und Formen der beabsichtigten Stücke sehr schwierig, wenn nicht gar
unmöglich sein kann, oder unter Inkaufnahme des Zusetzens von erheblichen anteiligen Mengen an
Legierungselementen zu dem Uranbrennstoff erzielt, wobei der Zusatz lästig oder sogar hinderlich sein
kann, wie das Beispiel der bekannten Uranlegierung mit 0,8 bis 1,5 Gewichtsprozent Molybdän zeigt, da
an sich eine Legierung mit maximaler Urankonzentration und/oder minimaler parasitärer Neutronenabsorption
benötigt wird.
E& darfi auch» nicht übersehen- werden, daß* es>
fur bestimmte Anwendungsgebiete notwendig: sein kann,.
Stücke· aus. Uranlegietung- autogen) zu schweißen.
Um die: Homogenität der fertigen: Anordnung sicherzustellen,,,
ist es zur Wiederherstellung des beim S,
Schweißyorgang, zerstörten Gefüges. unerläßlich, eine
Wärmebehandlung derart vorzunehmen,, daß das Gefüge
bei der anschließenden Abkühlung sich nicht erneut
ändert
Aus allen diesen Gründen ist es verständlich, »o
warum, bei Uranlegierungen ein möglichst geringer
Gehalt an Zusatzelementen: und; ein möglichst feines
und regellos orientiertes Gefüge entweder nach einfacher Abkühlung nach dem Vergießen ohne spätere
Wärmebehandlung oder nach einer Wärmebehandlung entsprechend einer Abkühlung mit verhältnis^
mäßig geringer Geschwindigkeit, erwünscht sind.
Das Hauptpatent definiert eine Familie quaternärer Legierungen auf der Basis von Uran, Chrom,
Silizium und Zirkonium,, welche den oben angegebenen Forderungen gerecht werden. Unter weitgehender
Beibehaltung der vorteilhaften Eigenschaften dieser Legierungen soll nun vor allem erreicht werden, daß
sich aus Legierungen dieser Art bestehende Brennstoffelemente
leicht chemisch reinigen lassen.
Die Erfindung ergänzt die vorgenannte Familie daher durch Hinzufügen von analogen Legierungen,
in denen das Element Silizium ganz oder teilweise durch das Element Molybdän ersetzt ist. Die erfindungsgemäße
Legierung ist durch die folgenden Grenzen ihrer anteiligen Mengen in Gewichtsprozenten
der verschiedenen Bestandteile gekennzeichnet:
Chrom 0,02 bis 0,l°/o
Molybdän oder
Silizium und Molybdän 0,02 bis 0,1 %
Zirkonium 0,05 bis 0,2%
Rest Uran und übliche Verunreinigungen
Diese erfindungsgemäße Legierung unterscheidet sich von der aus der französischen Patentschrift
1409 840 bekannten Legierung vor allem durch ihren Zirkoniumgehalt und durch einen mindestens achtfach
niedrigeren Molybdängehalt. Der letzt genannte niedrige Wert läßt es zu, daß man trotz des Austausches
von Silizium gegen Molybdän bei der erfindungsgemäßen Legierung eine vergleichsweise
niedrige Neutronenabsorption erreicht, die beispielsweise unter derjenigen einer Legierung mit einem
Gehalt von 0,23 Gewichtsprozent Molybdän liegt. Wenn man Silizium durch Molybdän ersetzt, erreicht
man, daß bei der Aufbereitung von bestrahltem Brennstoff die Bildung von Niederschlagen aus
kolloidalem Silizium an der Trennfläche der organischen und der wäßrigen Phase in den Dekantierkammern
verhindert wird. Wie man weiß, haben die Niederschläge neben der Beeinträchtigung des, Dekantierverfahrens
noch den Nachteil, Spaltprodukte zurückzuhalten. Auch diese Beeinträchtigung entfällt
bei Anwendung der erfindungsgemäßen Legierung.
Die Legierungszusammensetzung im Rahmen der ßo
angegebenen Grenzen und die optimale Abkühlungsgeschwindigkeit zur Zeit des Übergangs von der Beta-Phase
in die Alpha-Phase (die im allgemeinen zwischen 3 und 80° C pro Minute beträgt) kann ohne
weiteres in Abhängigkeit von den technischen Erfordernissen z. B. den Abmessungen der herzustellenden
Stücke oder der Art der verfügbaren Einrichtung eingestellt werden.
Während; ims Falte unlegierten» Urans; dä& dürchi
natürliche Abkühlung: erhaltene Gefüge* grobkörnig,
unregelmäßig· und; zerrissen ist, ist das- Gefüge bei
den Legierungen nach diet Erfindung; feinkörnigi,
gleichmäßig, und; regellos, orientiert. Der mittlere
Körnungs-ÄDurchmesser« liegt immer in dec Größenordnung von: 0;l bis 0,3 mm, während; die bei- nicht
legiertem Uran, unter gleichen Abkühlungsbedingungen
erzielbaren Körnungen Abmessungen von, mehreren
Millimetern erreichen oder sogar überschreiteni
können.
Die Möglichkeit des Einbaus der vier Elemente gibt den Verbrauchern solcher Legierungen ein
größeres Ausmaß an freier Wahl, als es mit; den
quaternären Legierungen nach dem Hauptpatent möglich ist Er kann insbesondere unter sonst gleichen
anderen Bedingungen die Legierung wählen, für die der atomare Anteil an Zusatzelementen und/oder
die Neutronenabsorption ein Minimum sind.
Die Herstellung der erfindüngsgemäßen Legierungen bietet keine besonderen Schwierigkeiten außer
dem Vorbehalt, daß eine Verunreinigung des Bades
durch Kohlenstoff weitgehend vermieden werden muß. Bei Verwendung eines Graphittiegels genügt
eine einfache oder doppelte widerstandsfähige oder feuerfeste Auskleidung. Die Verluste an Chrom, Silizium
und Molybdän sind vernachlässigbar, wenn man eine Änderung des Gehaltes an diesen Elementen
von ±0,01% toleriert. Die Verluste an Zirkonium (insbesondere infolge Bindung dieses Metalls an
Kohlenstoff) sind ebenfalls nur sehr gering und liegen unterhalb des zulässigen Anteilsbereiches, d. h. hier
±0,025%.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel für die optimale Gewichtszusammensetzung einer Uranlegierung
wiedergegeben, die zu Stücken verhältnismäßig großer Abmessung gegossen werden kann,
deren Abkühlgeschwindigkeit zwischen 4 und 10° C pro Minute zu halten ist.
Chrom 0,01 bis 0,03%
Silizium 0,05 bis 0,07%
Molybdän 0,01 bis 0,03%
Zirkonium 0,045 bis 0,095 %
Uran und übliche
Verunreinigungen Rest auf 100%
Claims (2)
1. Uranlegierung nach Patent 1234 994 mit feinkörnigem, gleichmäßigem Gefüge, die durch
kontinuierliche Abkühlung unmittelbar nach dem Vergießen ohne spätere Wärmebehandlung hergestellt
worden ist, für metallische Kernreaktorbrennstoffelemente beliebiger Form und beliebiger
Abmessungen bzw. von Körpern aus schwach legiertem Uran, die ein polykristallines, feinkörniges
Gefüge besitzen müssen mit Chrom, Silizium, Zirkonium als Legierungsbestandteilen
und dem Rest aus Uran und üblichen Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 0,02 bis 0,1 Gewichtsprozent Chrom, 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent Zirkonium und 0,02 bis
0,1 Gewichtsprozent Molybdän oder Silizium und Molybdän, Rest Uran und übliche Verunreinigungen
enthält.
2. Uranlegierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
Chrom 0,01 bis 0,03% '
Silizium 0,05 bis 0,07% . 5
Molybdän 0,01 bis 0,03%
Zirkonium 0,045 bis 0,095%
Rest Uran und übliche Verunreinigungen
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