DE1600126C3 - Teilbelagscheibenbremse - Google Patents
TeilbelagscheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Teilbelagscheibenbremse der im Oberbegriff angegebenen Art, die
aus der DT-PS 10 95 140 bekannt ist. Diese Teilbelagscheibenbremse hat sich wegen ihrer Einfachheit, ihrer
Zuverlässigkeit und ihres guten mechanischen Wirkungsgrads vor allem als Kraftfahrzeugbremse bewährt.
Sie ist jedoch nicht für den Anschluß an hydraulische Bremsbetätigungsanlagen geeignet, die aus
Sicherheitsgründen zwei voneinander getrennte, unabhängige Druckmittelkreise haben, da zur Gewährleistung
der Funktion der bekannten Bremse immer beide Betätigungszylinder gleichzeitig mit Druckmittel gespeist
werden müssen.
Ferner ist eine Teilbelagscheibenbremse bekannt, DT-PS 613 027, mit zwei Bremsbetätigungszylindern,
von denen jeder an einen eigenen, unabhängigen Druckmittelkreis einer Zweikreis-Bremsanlage angeschlossen
ist. Ist einer der beiden Druckmittelkreise defekt, so kann diese Bremse noch über den anderen
Druckmittelkreis wirksam betätigt werden. Die Bremse ist hierzu jedoch mit einer aufwendigen Hebelanordnung
versehen, die die Betätigungskraft auf beide Bremsbacken überträgt und benötigt neben den Nachstellvorrichtungen
zur Einstellung des an den Bremsbacken erforderlichen Bremslüftspiels ein weiteres
Nachstellgesperre, welches den Betätigungsweg des an einen Druckmittelkreis angeschlossenen Bremskolbens
bei Versagen des anderen Druckmittelkreises auf das erforderliche Maß beschränkt.
Es ist auch eine Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe U-förmig umgreifenden, am Bremsträger
befestigten Bremsgehäuse bekannt, das nur auf einer Seite der Bremsscheibe einen hydraulischen Betätigungszylinder
trägt, dessen Kolben auf eine Bremsbacke unmittelbar einwirkt. Das Bremsgehäuse dieser
Bremse ist am Achsschenkel eines Fahrzeugs schwenkbar gelagert, so daß nach dem Anlegen der von dem
Kolben betätigten Bremsbacke an die Bremsscheibe die Reaktionskraft das Bremsgehäuse um seine Lagerung
verschwenkt, wodurch auch die andere, auf der gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe angeordnete
Bremsbacke in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt. Das Schwenklager dieser bekannten
Bremse ist mit Reibringen versehen, so daß eine
ίο Schwenkbewegung des Bremsgehäuses erst nach Überwinden
der Haltekraft dieser Reibringe erfolgen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Teilbelagscheibenbremse
der im Oberbegriff angegebenen Art zu schaffen, die für den Anschluß an zwei unabhängige
Druckmittelkreise einer Zweikreis-Bremsanlage geeignet und bei Ausfall eines Druckmittelkreises allein
durch den anderen Druckmittelkreis betätigbar ist. Durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
wird diese Aufgabe gelöst.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Mit der Erfindung wird eine Teilbelagscheibenbremse für eine Zweikreis-Bremsanlage geschaffen, die einfach
im Aufbau ist und bei intakten Druckmittelkreisen alle Vorteile einer Festsattel-Scheibenbremse aufweist.
Bei Ausfall eines Druckmittelkreises ist die Funktion der Bremse mit der einer Schwimmsattel-Scheibenbremse
vergleichbar, wobei die Betätigungskraft auf die dem ausgefallenen Druckmittelkreis zugeordnete
Bremsbacke vom Bremsgehäuse über das Nachstellgesperre übertragen wird. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Bremse besteht darin, daß die Anbringung einer zusätzlichen mechanischen Bremsbetätigungsvorrichtung
nur auf einer Seite der Bremsscheibe erforderlich ist, da ihre Reaktionskraft von dem Bremsgehäuse
und dem Nachstellgesperre auf die Bremsbakke auf der gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe
übertragen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
A b b. 1 eine Draufsicht auf eine Teilbelagscheibenbremse,
A b b. 2 eine Vorderansicht der Bremse nach A b b. 1, teilweise geschnitten, und
A b b. 3 eine Seitenansicht der Bremse nach A b b. 1 mit einem Radbremszylinder im Längsschnitt.
Die in den Zeichnungen dargestellte Teilbelagscheibenbremse weist eine Bremsscheibe 1 und ein die
Bremsscheibe umgreifendes zweiteiliges Bremsgehäuse 2 auf, dessen Schenkel 3 und 4 Bremszylinder 5 und 6
enthalten, deren Kolben 7 auf die Bremsbacken 8 einwirken.
Am Achsschenkel ist ein Bremsträger 9 befestigt, an dem das Bremsgehäuse 2 durch eine Bolzenverbindung 10, 11, 12, 13 schwenkbar befestigt ist. An dem Schwenkauge 12 des Bremsträgers 9 ist mit einem Bolzen 10 der Schenkel 4 des Bremsgehäuses 2 befestigt, der hierzu zwei Gelenkaugen 13 aufweist. Eine Reibscheibe 14 läßt das Schwenken des Bremsgehäuses 2 nur unter Aufwendung einer gewissen Mindestkraft zu. Jeder Bremszylinder 5 und 6 enthält eine Nachstellvorrichtung 18, die aus einer Schraube 19 mit Sägegewinde und Kopf 20 besteht, die mit ihrem Schaft in eine
Am Achsschenkel ist ein Bremsträger 9 befestigt, an dem das Bremsgehäuse 2 durch eine Bolzenverbindung 10, 11, 12, 13 schwenkbar befestigt ist. An dem Schwenkauge 12 des Bremsträgers 9 ist mit einem Bolzen 10 der Schenkel 4 des Bremsgehäuses 2 befestigt, der hierzu zwei Gelenkaugen 13 aufweist. Eine Reibscheibe 14 läßt das Schwenken des Bremsgehäuses 2 nur unter Aufwendung einer gewissen Mindestkraft zu. Jeder Bremszylinder 5 und 6 enthält eine Nachstellvorrichtung 18, die aus einer Schraube 19 mit Sägegewinde und Kopf 20 besteht, die mit ihrem Schaft in eine
mehrfach geschlitzte Mutter 21 eingeschraubt ist, die zwischen dem Kolbenboden 22 und einem Anschlag 23
in der Kolbenwand um den Betrag des Bremslüftspiels bewegbar ist.
16 OO
Das Sägegewinde ist mit seinen Zähnen so gerichtet, daß der Verschiebung des Kolbens in Richtung auf die
Bremsbacke kein Widerstand entgegengesetzt wird. Die Rückstellbewegung des Kolbens kann nur um den
Betrag »x« erfolgen, da sich der Kolben 7 nach Durchlaufen des Weges »x« über die Mutter 21 und die
Schraube 19 und an einem Stopfen 16 abstützt, durch den unter Beilage einer Dichtung 17 der Boden der
Bremszylinder 5, 6 verschlossen ist. Die Dichtung 17 kann in der Stärke so gewählt werden, daß das von der
Nachstellvorrichtung 18 hergestellte Bremslüftspiel »x« variiert werden kann.
Die Bremse wird mittels eines Zweikreis-Hauptzylinders betätigt, an dessen beide unabhängige Druckmittelkreise
jeweils ein Bremszylinder 5 bzw. 6 angeschlossen ist.
Dank der Reibkraft des Reibgliedes 14 arbeitet die Bremse 3 bei normaler Betätigung wie eine Festsattelbremse.
Beide Bremsbacken werden beim Betätigen der Bremse zugleich an die Bremsscheibe angelegt und
mit dem gleichen Druck angepreßt.
Beim Lösen der Bremse erfolgt die Rückstellung der Bremse entweder durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder
oder durch Scheibenschlag.
Fällt ein Druckmittelkreis aus, dann wird durch die Betätigung des an den anderen Druckmittelkreis angeschlossenen
Bremszylinders zunächst eine Bremsbacke durch den aus dem Zylinder heraustretenden Kolben
betätigt. Sobald die betätigte Bremsbacke an der Bremsscheibe 1 anliegt, wird durch die an der Bremsscheibe
abgestützte Reaktionskraft das Breinsgehäuse unter Überwindung der Haltekraft des Reibgliedes 14
verschwenkt, wodurch auch die andere Bremsbacke in Eingriff mit der Bremsscheibe gelangt. Hierbei wird
durch die Nachstellvorrichtung 18 verhindert, daß der unbetätigte Kolben von der Betätigungskraft in seinen
Zylinder zurückgedrängt wird. Die Bremskraft der Bremse erleidet keine Einbuße, sie arbeitet vielmehr
wie eine Schwenksattelbremse.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
16 OO 126
Patentansprüche:
!.Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe
U-förmig umgreifenden, am Bremsträger befestigten Bremsgehäuse, das auf jeder Seite der
Bremsscheibe einen hydraulischen Betätigungszylinder trägt, der mit seinem Kolben auf eine im
Bremsgehäuse abgestützte Bremsbacke einwirkt, deren Bremslüftspiel durch ein selbsttätiges Nachstellgesperre
eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Betätigungszylinder (5, 6) an einen eigenen, unabhängigen Druckmittelkreis
angeschlossen ist, daß das Nachstellgesperre (18) einen, die volle Betätigungskraft abstützenden
Anschlag in Bremslöserichtung für den Bremskolben (7) bildet, und daß das Bremsgehäuse (2) gegen
die Bremsscheibe (1) in Richtung der Bremsscheibenachse erst bei Ausfall eines Druckmittelkreises
nach Überwindung der Haltekraft eines zwischen Bremsträger (9) und Bremsgehäuse (2) angeordneten
Reibgliedes (14) bewegbar ist.
2. Teilbelagscheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsgehäuse (2) in
an sich bekannter Weise mit einem Bolzen (10) in Augen (13) am Bremsträger (9) schwenkbar ist und
in seiner Schwenkbewegung durch eine zwischen den Bolzen (10) und einem der Augen (13) eingelegte
Reibscheibe (14) gehemmt ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0031391 | 1964-04-23 | ||
DET0031391 | 1966-05-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1600126A1 DE1600126A1 (de) | 1971-04-01 |
DE1600126B2 DE1600126B2 (de) | 1975-09-18 |
DE1600126C3 true DE1600126C3 (de) | 1976-04-29 |
Family
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