DE1597046C - Kamera mit einer Auslösehandhabe - Google Patents
Kamera mit einer AuslösehandhabeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fotografische oder kinematografische Kamera mit einer einen Schalter zur
Kameraauslösung betätigenden Auslösehandhabe.
Es ist das Ziel der Erfindung, eine einfach aufgebaute Anordnung dieser Gattung zu schaffen, die eine Kameraauslösung
mit sehr geringen Auslösewegen und Auslösekräften ermöglicht, so daß Verwacklungen bzw.
Verkippungen bei der Auslösearbeit vermieden werden.
Derartige Verwacklungen oder Verkippungen kommen beispielsweise dadurch zustande, daß die Kamera
bei der Auslösung gewöhnlich nicht auf einer festen Auflage ruht, sondern mit zwei Händen zu beiden Seiten
gehalten wird. Eine Hand betätigt dabei zugleich den Auslöser und hält dabei die Kamera häufig weniger
ruhig, weil sie der Bewegung des Auslösefingers folgt. Somit entsteht bei der Auslösung ein Drehmoment, und
es wird infolge des Auslöseweges eine Dreharbeit auf die Kamera ausgeübt, die von der anderen haltenden
Hand aufgefangen werden muß, um ein Verwackeln oder Verkippen der Kamera während der Auslösung
und damit unscharfe Bilder zu vermeiden. Aber auch schon das Verkippen der Bilder kann sehr störend sein,
beispielsweise bei Dia-Aufnahmen, weiche später bei der Projektion nicht gerade gerichtet werden können.
Der ungeübte Amateur, der sich bei der Aufnahme meist auf das Motiv konzentriert, wendet aber häufig
kein besonderes Augenmerk darauf, daß er seine Kamera bei der Auslösung fest genug entgegen dem
Drehmoment hält.
Zur Vermeidung dieser Verkippungen oder Verwacklungen bei der Auslösung einer Kamera wurde
bisher versucht, sogenannte weiche Auslöser zu schaffen, die nur eine verhältnismäßig geringe Auslösekraft
erfordern, aber keinen wesentlich kürzeren Auslöseweg aufweisen als vorbekannte Auslöser anderer Bauart.
Hierdurch wurde zwar die aufzuwendende Auslösearbeit verkleinert, trotzdem aber die Gefahr der Verwacklung
oder Verkippung der Kamera bei unachtsamer Auslösung nicht entscheidend verringert.
Demgegenüber wurde nun erkannt, daß unbewußte Verkippungen vermieden werden, wenn nicht nur die
ίο Auslösekraft verhältnismäßig klein gehalten wird, sondern
vor allem der Auslöseweg sehr klein ausgelegt wird. Dies bereitete jedoch erhebliche konstruktive
Schwierigkeiten.
Nun ist zwar durch die DT-PS 10 93 201 bereits eine :
Auslösevorrichtung für eine Kinokamera bekannt geworden, die einen kombinierten elektrischen und me- 1
chanischen Schalter und eine Auslösehandhabe aufweist, welche durch eine als Federschnappvorrichtung
wirkende, gewellte Federmembran gebildet ist. Die Aufgabe dieser Membran war der licht- und staubdichte
Abschluß des Kamerainneren gegenüber der Auslösehandhabe. Sie legt bei der Betätigung aus ihrer stabilen,
vorgespannten Lage über eine instabile Nullage hinaus bis zum daraufhin erfolgenden Wegschnappen
in eine instabile zweite gespannte Lage einen relativ großen Durchbiegungsweg zurück. Sie erfordert hierbei
auch eine verhältnismäßig große Betätigungskraft. Zur Erzielung kleinster Auslösewege ist sie also weder
bestimmt noch geeignet. Darüber hinaus ist ihr plötzli-
ches Wegschnappen für eine möglichst ruckarme Auslösung
ungeeignet, weil das plötzliche Wegschnappen der Handhabe vom Finger des Benutzers irritiert und
dadurch gerade zu Ruckreaktionen führen kann.
Aber auch auf anderen Gebieten bekannte Membranschalter
konnten zur Lösung der gestellten Aufgabe schon deshalb keine Anregungen geben, weil sie nur
zur Erzielung von Druckübertragungen beim hermetischen Abschluß zweier Räume dienten, ohne daß hierbei
auf besonders kleine Betätigungswege Wert gelegt worden war oder die Vermeidung von Verwacklungen
eine Rolle gespielt hätte.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird zur Lösung der gestellten Aufgabe für eine Kamera der eingangs
genannten Art nunmehr vorgeschlagen, daß als Schalter ein kurzhubiger Schalter, insbesondere ein Mikroschalter,
vorgesehen ist und daß die Auslösehandhabe als zur Auslösung gegen den Schalter bewegbare, im
wesentlichen ebene Membran ausgebildet ist.
In Verbindung mit einer im wesentlichen ebenen Membran ist es möglich geworden, kurzhubige Auslöseschalter
bei Kameras ohne Gefahr von Fehlauslösungen zu betätigen, wobei infolge des minimalen Auslöseweges
bei kleinen Auslösekräften die Gefahr des Verreißens der Kamera bei der Auslösung weitgehenst
vermieden ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß sich die feinfühlige Fingerkuppe und
die flächenhafte, im wesentlichen ebene Membran während ihrer Formänderung bei der Auslösung gut einander
anschmiegen und somit ein besseres Auslösegefühl hervorrufen.
Darüber hinaus sind eine im wesentlichen ebene Membran auf einfachste Weise und daher preisgünstig
herzustellen und zu montieren und die gesamte Auslösevorrichtung infolge der im wesentlichen ebenen
Membran leicht zu justieren, so daß die erfindungsgemäße Anordnung auch in dieser Hinsicht Vorteile gegenüber
herkömmlichen Auslösern bietet. Selbstverständlich erübrigt sich hierbei in bekannter Weise eine
besondere Rückstellfeder für die Auslösehandhabe.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Membran mit der Kameraaußenwand,
in der sie angeordnet ist, etwa fluchtet. Hierdurch werden Beschädigungen der.Membran weitgehend vermieden.
Darüber hinaus benötigt die Auslösehandhabe hierdurch praktisch keinen zusätzlichen Einbauraum, so
daß sie äußerst platzsparend anzuordnen ist. Dies hat vor allem bei kleinen Taschenkameras eine große Bedeutung.
Schließlich kann es vorteilhaft sein, daß die Membran allseitig eingespannt ist. Weiterhin kann es zweckmäßig
sein, daß unmittelbar unter der Membran ein den Schalter betätigender Schaltstift angeordnet ist,
wobei der Schaltstift etwa unterhalb der Mitte der Membran vorgesehen sein kann. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ist koaxial zum Schaltstift eine zur Hubbegrenzung für die Membran einstellbare
Gewindehülse vorgesehen. Hierdurch lassen sich Beschädigungen der Membran oder des Schaltstiftes
durch zu große Auslösekräfte verhindern.
Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch Teile einer erfindungsgemäßen
Kamera,
F i g. 2 eine Ansicht der Kamera nach F i g. 1 von oben.
In den Figuren ist mit 1 ein Teil des Kameragehäuses
einer fotografischen oder kinematografischen Kamera bezeichnet, in dem eine Auslösetaste 2 angeordnet ist.
Die Auslösetaste 2 ist als allseitig im Teil 1 eingespannte Membran ausgebildet. Hierzu ist auf einer kameraseitigen
Platine 3 mittels mehrerer Distanzbolzen 4 ein Träger 5 befestigt, an dessen hochstehendem Rand 6
die Membran 2 mittels eines Spannbandes 7 befestigt ist.
Unmittelbar unterhalb der Membran 2 ist auf dem Träger 5 ein Mikroschalter,8 angeordnet, der in einem
eine Batterie 9 und einen Elektromagneten 10 umfassenden Stromkreis liegt. Beim Schließen des Mikroschalters
8 wird der Elektromagnet 10 erregt und zieht einen Hebel 11 an, der den Kameraverschluß 12 auslöst.
Die Betätigung des Mikroschalters 8 erfolgt durch
ίο einen Schaltstift 13, der bis unmittelbar unter die Membran
2 reicht und infolge der im wesentlichen ebenen, mit der Wand 1 fluchtenden Ausbildung der Membran
2 durch geringstfügiges Drücken in Richtung des Pfeiles 14 den Mikroschalter 8 schließt. Ein ganz geringfügiger
Druck in Richtung des Pfeiles 14 bei geringfügigem Durchbiegen der Membran 2 reicht also aus, um
den Schaltstift 13 und damit den Mikroschalter 8 über die Membran 2 zu betätigen und den Verschluß 12 auszulösen.
Beim Freigeben der Membran 2 nach deren Betätigung geht diese von selbst wieder in ihre Ausgangslage
zurück, in der der Schalter 8 geöffnet ist.
Um ein zu starkes Durchbiegen der Membran 2 und damit eine Beschädigung derselben und des Schaltstiftes
13 zu verhindern, ist koaxial zum Schaltstift 13 eine Gewindehülse 15 vorgesehen, die gegenüber dem
Schaltstift 13 bzw. einem am Mikroschalter 8 vorgesehenen Gewinde höhenmäßig verstellbar ist und die
Durchbiegung der Membran 2 begrenzt.
Selbstverständlich ist'die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So wäre es möglich, daß der Mikroschalter auf mehrere Schaltkreise, z. B. für die Belichtungsregelung, die Verschlußauslösung und/oder eine elektromotorische Filmtransportvorrichtung, Einfluß hat.
Selbstverständlich ist'die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So wäre es möglich, daß der Mikroschalter auf mehrere Schaltkreise, z. B. für die Belichtungsregelung, die Verschlußauslösung und/oder eine elektromotorische Filmtransportvorrichtung, Einfluß hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Fotografische oder kinematografisch^ Kamera mit einer einen Schalter zur Kameraauslösung betätigenden
Auslösehandhabe, dadurch gekennzeichnet, daß als Schalter ein kurzhubiger
Schalter (8), insbesondere ein Mikroschalter, vorgesehen ist und die Auslösehandhabe (2) als zur Auslösung
gegen den Schalter (8) bewegbare, im wesentlichen ebene Membran (2) ausgebildet ist.
2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (2) mit der Kameraaußenwand
(1), in der sie angeordnet ist, etwa fluchtet.
3. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (2) allseitig eingespannt
ist.
4. Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter der
Membran (2) ein den Schalter (8) betätigender Schaltstift (13) angeordnet ist.
5. Kamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltstift (13) etwa unterhalb der
Mitte der Membran (2) angeordnet ist.
6. Kamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche', dadurch gekennzeichnet, daß koaxial zum
Schaltstift (13) eine zur Hubbegrenzung für die Membran (2) einstellbare Gewindehülse (15) vorgesehen
ist.
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